Neu Wulmstorf schrieb:
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> Zur Zeit gibt es Überlegungen, drei weitere Halte
> auf dem Süd-Ast der S3 zu bauen:
>
> 1. Elbbrücken/Kleiner Grasbrook
> 2. Kornweide
> 3. Rotenhäuser Straße
> (Quelle: Wikipedia)
Kornweide weißt nicht die Bebauung auf, um einen Halt der vollen S-Bahn Züge zu rechtfertigen, obwohl Wilhelmsburg - Harburg mit Heimfeld - Neuwiedenthal die längste Abschnitte darstellen und auf anderen S-Bahn Ästen eher zwei Haltestellen dazwischen hätten.
Rothenhäuser Straße bzw. Vogelhüttendeich wurde wohl mal diskutiert, zumal dort auch Wohnraum verdichtet werden soll. Auch die Station würde das Konzept des Harburger Astes zerstören ohne einen echten Vorteil zu bringen. Dorthin soll die Wilhelmsburger Reichsstraße verlegt werden, so dass dort kaum Wohnraum fußläufig erschlossen wird. Wenn ohnehin Bus oder Rad gefahren wird, sind die Stationen Veddel und Wilhelmsburg gut erreichbar.
Das waren wohl eher zwei Testballons von Stadtplanern, die die übergeordnete Verkehrsplanung nicht im Blick haben. Ich habe den Eindruck, die Ballons sind geplatzt.
Ernst zu nehmen ist m.E. nur die Haltestelle (Norder-) Elbbrücken, weil bei Endausbau der HafenCity dort ein relevantes Fahrgastaufkommen sicher ist. Die Haltestelle ist aber fahrdynamisch auch die schwierigste. Und da muss m.E. die Detailplanung zeigen, ob sich eine Haltestelle dort überhaupt so einrichten lässt, dass sie wirklich fußläufig aus der HafenCity erreichbar ist. Das ist nicht mehr gegeben, wenn die Haltestelle auf der Insel Veddel liegt. Und dann ist die Haltestelle dort völlig überflüssig. Stattdessen sollte dann lieber Geld in die Hand genommen werden und im Zusammenhang mit dem absehbaren Neubau der Venloer Brücken (Personen- und Güterzuggleise neben S-Veddel) dort eine völlig neue Situation hergestellt wird mit U4 (End-)Station Fähranleger und möglichst einem breiteren Bahnsteig S-Veddel.
> Ich bin mir sicher, dass eines der
> Erfolgsgeheimnisse der S3-Süd ihre hohe
> Durchschnittsgeschwindigkeit ist und bin mir
> sicher, dass die neuen Halte zu Fahrgastverlusten
> auf dem Abschnitt Stade - Harburg führen.
Jepp. Wobei ich immer noch der Meinung bin, bevor in Stuttgart, Bayern und Thüringen Milliarden in absurde Projekte geschoben werden, sollte Hamburg ganz ernsthaft eine Streckenführung Maschen / Buchholz - Borstelbek - Alte Süderelbe - Altona (ganz tief) - Diebsteich / Holstenstraße für Güter-, Personen- und S-Bahn Verkehr durchdrücken. Sehr teuer, aber es löst ganz viele Nadelöhre und schafft sehr viel Kapazität im Bahnknoten Hamburg.
> Und dabei auch zu berücksichtigen, wie viele
> ÖPNV-Kilometer gewonnen bzw. verloren gehen, denn
> ein einziger verlorener Fahrgast von Stade wirkt
> sich um ein Vielfaches negativer aus als ein
> gewonnener Fahrgast auf einem der neuen Halte.
Nunja. Die Idee der Verdichtung Wilhelmsburgs liegt darin, zu vermeiden, dass Leute mit Job in Hamburg nach Drochtersen ziehen. Im Interesse Hamburgs wäre es deshalb zwischen Neugraben und Finkenwerden ganze Kolonien Wachtelkönige und ganz rote Liste Arten anzusiedeln. Die A26 wird ja vor allem dazu führen, das Hamburger Straßennetz mit Pendlern zu überlasten.
> Bei einem 5-Minuten-Takt (oder vielleicht
> zukünftig sogar bei einem 3,5-Minuten-Takt, siehe
> S32-Diskussion) werden wegen der längeren Fahrzeit
> auch weitere Züge eingesetzt werden müssen. Diese
> zusätzlichen Kosten müssen auch berücksichtigt
> werden.
Leider kenne ich keine Kostenrechnung. Aber die S3/S31 zwischen Harburg und Hbf müsste eigentlich richtig Geld für den HVV oder die S-Bahn Hamburg GmbH bringen. Es fahren nur Voll- oder Langzüge und die haben über die gesamte Betriebsdauer eine anständige bis extreme Besetzung mit Fahrgästen. Leere Züge gibt es eigentlich nicht.
P.S.: Gestern hat die S11 am Hbf noch die S3 erreicht. Ich wäre fast wieder ausgestiegen, so unangenehm voll.
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.2010 09:06 von Mathias Bölckow.