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Direktvergabe des S-Bahn-Betriebs geplant
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Boris schrieb:

> Von dem "abgeben müssen" halte ich in dem Sinne wenig. Die Fahrzeuge sind nun einmal im Eigentum der DB, da hätte man lieber bei der Privatisierung drauf achten sollen einen nationalen Pool zu schaffen - zugegeben, das ist wenig realistisch.

Welche Privatisierung? Die DB ist 100% staatlich. Und deshalb ist sie halt auch nicht mit ihrem Eigentum machen was sie will.

Und auch da Hamburg und der Bund praktisch fuer DB-Investitionen in Schienenweg und Zuege zahlen kann eigentlich nicht wirklich von 'Eigentum' reden.

Christian
christian schmidt schrieb:
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> Und auch da Hamburg und der Bund praktisch fuer
> DB-Investitionen in Schienenweg und Zuege zahlen
> kann eigentlich nicht wirklich von 'Eigentum'
> reden.

Das kann man so nicht sehen - sonst würde jeder Mercedes-Fahrer auch an den daimler-Fabriken beteiligt sein, schließlich sind sie am Ende von seinem Geld bezahlt.
Hallo Christian,

> Welche Privatisierung? Die DB ist 100% staatlich.

Das stimme ich Dir vollkommen zu. Auf dem Papier ist es aber eben so.


> Und auch da Hamburg und der Bund praktisch fuer
> DB-Investitionen in Schienenweg und Zuege zahlen
> kann eigentlich nicht wirklich von 'Eigentum'
> reden.

Das beträfe dann aber fast ausnahmslos alle Bahnen.

Wie Mathias schon schreibt, so kann man das nicht sehen und ist an sich der falsche Ansatz.



Grüße
Boris
Boris schrieb:
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> > Und wenn es ihr gelingt, durch
> > Direktvergabe oder wie auch immer, müssen wir in
> > Hamburg mit dem lausigen S-Bahnbetrieb der DB
> > weiterleben.
>
> Was würde sich denn durch einen anderen Betreiber
> des Betriebs ändern? Für das Gleisnetz und Anlagen
> ist weiterhin DB Netz zuständig, für die Stationen
> ist weiterhin DB Station&Service zuständig.

Ich dachte, einer der Gründe für die Ausschreibung wären die häufigen Verspätungen und Störungen. Das ging doch vor einiger Zeit mal durch die Presse.

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metrobits.org



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.08.2010 19:37 von Mike.
Hallo Mike,

> Ich dachte, einer der Gründe für die Ausschreibung
> wären die häufigen Verspätungen und Störungen. Das
> ging doch vor einiger Zeit mal durch die Presse.

Die Ausschreibung findet nur statt, weil der momentane Vertrag ausläuft und daher der Betrieb neu vergeben werden muß.

Grundsätzliche Probleme würden bei einem neuen Betreiber in unveränderter Form weiterbestehen.



Grüße
Boris
Boris schrieb:
-------------------------------------------------------
> Grundsätzliche Probleme würden bei einem neuen
> Betreiber in unveränderter Form weiterbestehen.

Soweit Deine Theorie. Wer es nicht besser macht als die DB, wird halt nochmal abgelöst -- das sollte eigentlich Anreiz genug sein. Potenzielle Betreiber sollte es heutzutage ausreichend geben.

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metrobits.org
Hallo Mike,

> > Grundsätzliche Probleme würden bei einem neuen
> > Betreiber in unveränderter Form weiterbestehen.
>
> Soweit Deine Theorie. Wer es nicht besser macht
> als die DB, wird halt nochmal abgelöst -- das
> sollte eigentlich Anreiz genug sein. Potenzielle
> Betreiber sollte es heutzutage ausreichend geben.

Das ist nicht meine Theorie, sondern Fakten. An den Schwächen des Netzes ändert das nicht und den Zustand der Stationen auch nicht. Die Stromabschaltungen werden auch nicht weniger werden. Bleibt also herzlich wenig unter dem Strich.

Vielleicht ändern sich solche Durchhänger wie im letzten Winter. Rechnet sich ein möglicher neuer Betreiber aber schön und spart noch "besser" als die S-Bahn, haben wir das alles und noch mehr in grün.

Sicher mag es eine andere Verhandlungsposition des neuen Betreibers gegenüber den DB-Töchtern geben. Da darf man keine Wunder erwarten - das sah ich bei meinen Äußerungen dazu immer als selbstverständlich an. Jan Borchers hat das weiter oben passend beschrieben.

Siehst Du einen anderen Aspekt, den ich nicht erfasst habe?



Grüße
Boris
Boris schrieb:
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> Siehst Du einen anderen Aspekt, den ich nicht
> erfasst habe?

Ja, folgenden:

Wettbewerb spornt zu besseren Leistungen an, das ist quasi Naturgesetz und gilt für Margarinehersteller wie für Airlines. Da man aber in einem S-Bahnnetz schlecht mehrere Betreiber gleichzeitig operieren lassen kann, muss man in die Zeitdimension gehen, also gelegentlichen Betreiberwechsel in Betracht ziehen.

Solange man in der Stadtpolitik zu träge ist, einen Betreiberwechsel durchzuziehen oder Angst vor dem Risiko hat, das ein Betreiberwechsel zweifellos mit sich bringt, solange wird die DB sich sicher fühlen und der Stadt auf der Nase herumtanzen. Andererseits kann das bloße Wissen um die Tatsache, dass niemand auf die DB angewiesen ist, die DB schon zu besseren Leistungen anspornen.

Aber da man noch nie gewechselt hat -- wie kann man seine Bereitschaft zum Wechsel besser glaubhaft machen als durch einen tatsächlichen Wechsel?

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metrobits.org
Hallo Mike,

wo meinst Du denn, liegen genau die Schlechtleistungen der S-Bahn?



Grüße
Boris
Das was jetzt hier eingebracht wird liegt vermutlich größtenteils nicht im Verantwortungsbereich der S-Bahn Hamburg GmbH. Als offensichtlichsten Kritikpunkt würde ich den mitunter heruntergekommenen Zustand der Stationen vermuten. Das ist aber Sache der Station & Service und wird sich vermutlich auch nach einer Übernahme nicht ändern - oder gehört der Betrieb der Stationen auch zu der Ausschreibung?

Im Vergleich zu Berlin stehen wir doch richtig gut da mit unserer S-Bahn Hamburg. Wollen wir mal hoffen dass sich hier nicht auch noch solche Abgründe auftun.
HHA zumindest etwas unter Druck zu setzten ihren Service zu verbessern

Wie soll man den bei der Hochbahn den Service noch verbessern können? ;-)

Außerdem, eine Verkehrsausschreibung hat als primäres Ziel immer die Kostensenkung für den Besteller (Land Hamburg) und nicht Service (sekundär), ein Streckennetz nur wegen schlechtem Service Auszuschreiben, ist schon vom Gedankenansatz her falsch.

Man sollte allein schon um nicht zuviele Fahrgäste an die Hochbahn zu verlieren, den Service verbessern. Ich bin schon am überlegen, wenn ich von Barmbek nach Ohlsdorf will, will ichs bequem haben (Hochbahn), oder lass ich mich überraschen (S Bahn).

Ironie an.

Wenn man wegen schlechtem Service die S Bahn ausschrieben würde, hätten wir in Hamburg schon seit über hundert Jahren einen regen Wettbewerb. xD xD xD

Ironie aus.


Gruß aus dem U1-Land Hamburg Rahlstedt
Wie wärs denn, wenn man der S Bahn einfach das Netz und die Stationen überträgt und somit die S Bahn die Veranwortung dafür hätte, würde sich dann was ändern?

Zusätzlich könnte man die S Bahn vlt. aus dem DB Konzern rauslösen, sodass die S Bahn Hamburg ein unabhängiges EIU und EVU wäre.

Wäre das so falsch? (Abgesehen davon, dass es Geld kostet)


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
Also wenn ich die S-Bahn wäre würde ich mich meiner Unantastbaren Monopolstellung freuen, solange ich eine Ausschreibung nicht befürchten muss. Wenn ich aber "jederzeit" damit rechnen kann, meinen Verkehrsvertrag zu verlieren, würde ich auch schon mal auf den Tisch hauen, damit Station&Service meine Haltestellen in Schuss hält.
Warum soll sich die DB anstrengen wo sie doch sowiso die Vertragsverlängerung in der Tasche hat?
Deswegen glaube ich das ein Fahrzeugpool sehr sinnvoll wäre für Hamburg.


Mfg
Eine Ausschreibung und ein Wettbewerb birgt sicherlich einiges an Potential - wenn die Rahmenbedingungen stimmen und wenn die Ausschreibung gut vorbereitet ist.

Bei der S-Bahn sind die Rahmenbedingungen ziemlich kompliziert - gerade durch den notwendigen besonderen Fuhrpark. Jeder Wettbewerber wäre hier erst einmal im Nachteil. Von daher fürchte ich, dass die Direktvergabe (aktuell) der einzig sinnvolle Weg ist.

Interessant ist natürlich, dass die Wettbewerber der DB gegen die Direktvergabe Protest erheben, insbesondere, wenn sie sich tatsächlich Chancen gegen die DB ausgerechnet haben. Mich würde dabei interessieren, unter welchen Bedingungen die Wettbewerber sich eine Ausschreibung vorstellen könnten, bei der sie eine Chance gegen die DB hätten. Und das natürlich ohne dass es für die Stadt immens teuer wird (z.B. weil die Stadt Hamburg den Fuhrpark stellen müsste).

Natürlich wäre es charmant, wenn die Stadt einen Fahrzeugpool aufbauen würde, der dann vom zukünftigen Betreiber genutzt werden könnte/müsste. Aber dafür dürften aktuell die finanziellen Mittel nicht reichen. Ich bin aber überzeugt, dass sich die Stadt und der HVV einen langfristigen "Schlachtplan" zurechtlegen, um sich ein wenig von der DB unabhängig machen zu können.

Tobias
Ich hab es auch schon weiter oben geschrieben, warum sollte ein neuer Wettbewerber nicht einfach neue Fahrzeuge mitbringen (selbst entwickeln), auf dem Hintergrund das die 472 erneuert werden müssen, würde man ohne sich von der DB erpressen zu lassen (Wir werden unsere Fahrzeuge keiner Sau verleihen) einfach neue Fahrzeuge beschaffen, und ein Wettbewerber könnte zum Beispiel die Strecken S2 und S21 betreiben und der "faire" Wettbewerb würde in Hamburg nicht auf 15 Jahre beerdigt werden, sondern würde wenigstens den Fuß in die Tür bekommen.

Überhaupt diese Taktik, entweder das ganze Netz ausschreiben oder direkt vergeben, warum nicht ein grünes Los (S1, S11), ein braunes Los (S2, S21) und ein Lila Los (S3, S31), die S Bahn würde nicht alles verlieren und ein Wettbewerber würde nicht alles Gewinnen, es würde ja auch keiner ernsthaft das gesamte Netz in SH an einen Betreiber vergeben oder?


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
Jetzt wollen die Mofair, der Zusammenschluss verschiedener Privatbahnen, gegen die Direktvergabe der S-Bahn klagen.
Mal sehen, ob also überhaupt eine Direktvergabe kommt.
[zughalt.de]

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Und hier das Ergebnis der Klage:

Zitat
faz.net

BGH kippt Direktvergabe an Deutsche Bahn

Ganzer Artikel:

faz.net

Es bleibt spannend...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2011 13:59 von BussHamburg001.
Also vielleicht doch irgendwann S-Bahn by Veolia oder HOCHBAHN. Dürfte ein Privatunternehmen (sollte die Bundesbahn das Netz nach 2017 nicht bekommen, was doch eher unwahrscheinlich ist finde ich) die Ausschreibung für unser S-Bahn Netz gewinnen, dürfen die das System dann überhaupt als “S-Bahn“ betreiben, oder ist dieser Name gar irgendwie geschützt durch die Bahn? Man weiss es nicht, ich kenne auch bisher kein anderes S-Bahn Netz in Deutschland das nicht durch DB Regio betrieben wird.
Was ist mit der S-Bahn in Bremen ?
Die wird von der NordWestBahn gefahren.

Gruß; Thorsten
Gibt es schon länger:

Breisgau
Ortenau

Die Karlsruher Stadtbahn verwendet die Bezeichnung imho auch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2011 15:08 von Fette Beute.
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