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Auf Hamburgs Schiene droht der Kollaps
geschrieben von Neu Wulmstorf 
Artikel im Hamburger Abendblatt

Es müssten wenigstens 432 Millionen Euro ausgegeben werden, besser 900 Millionen.

Wenn ich das lese, bekomme ich Angst, dass sich Hamburg mit der Straßenbahn gerade vergallopiert. Strategisch wichtig, auch im Sinne des Umweltschutzes, ist die Hafenanbindung und die Entlastung des Hauptbahnhofes.
Was hat das erstmal mit der Straßenbahn zu tun?
Bevor im Hafen oder auf der Strecke nach Ahrensburg was passiert, muß erstmal der Bedarf im Bundeswegeplan aufgenommen werden. Aber da hat ja gerade das Verkehrsministerium festgestellt, daß die S4 nicht notwendig ist - wie sich diese Erkenntnis mit der Studie vereinbaren läßt, wird wohl ein Geheimnis des BVM bleiben. Nach meiner Meinung darf momentan woanders kein Bedarf sein, weil die verfügbaren Mittel schon gebunden sind - Stuttgart 21 steht da natürlich ganz vorne in der Liste.
Das das Gutachten schon seit 15 Monaten in der Behörde vorliegt, und sie immer noch nichts dazu sagen kann, ist allerdings schon ziemlich schwach.
Mathias schrieb:
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> Was hat das erstmal mit der Straßenbahn zu tun?

Wenn Hamburg Eigenanteile zu zahlen hat, dann hat das insofern mit der Straßenbahn zu tun, als dass man Geld nur einmal ausgeben kann.

Wenn z.B. der Bund sich nicht an der Finanzierung der S4 beteiligen will, dann wird Hamburg wohl oder übel alleine finanzieren müssen oder sich von der Idee eines funktionierenden Schienenknotenpunktes verabschieden müssen. Aber selbst wenn der Bund sich beteiligt, dann bleiben Eigentanteile übrig, die sicherlich in der Größenordnung der Eigenanteile der Straßenbahn liegen.

Hamburg muss sich entscheiden, was die strategisch wichtigen Schienenprojekte sind. Und ich fürchte, eine jahrzehntelange Festlegung auf die Straßenbahn wird dazu führen, dass wegen Kapazitätsengpässen am Hauptbahnhof und im Hafen viel Fernverkehr auf die Straße umverlagert wird.
Es scheint mir ziemlich absurd, daß 50 Millionen, verteilt über drei Jahre, tatsächlich alles sein soll, was Hamburg sich leisten kann. Wenn das so ist, dann ist diese Stadt deutlich ärmer dran, als ich es mir vorstellen konnte.
Hamburg ist die viertreichste Region in Europa, und wir scheitern an 16 Millionen pro Jahr? Nicht wirklich, oder?
Wenn der Bau der S4 akut wird, in zwei oder drei Jahren, dann ist z.B. die Elbphilharmonie und die U4 fertiggestellt, und dementsprechend wieder Mittel freigeworden.
Die Hafenanbindung läßt sich auch locker von dem Geld sanieren, das momentan noch für die Hafenquerspange eingeplant ist.

Wir müssen endlich aufhören, die verschiedenen Schienenprojekte gegeneinander aufzurechnen, sondern lieber dafür plädieren, Geld von der Straße auf die Schiene umzulenken. Wir haben nicht genügend Geld für die Schienenprojekte? Kein Problem, dann geht halt weniger Geld in den Straßenbau.
Man darf nicht vergessen: Straßen kosten viel Geld im Bau und anschließend Geld im Unterhalt, bringen aber nichts ein (bis auf die Autobahnen, aber das kassiert der Bund). Schienen kosten auch Geld im Bau, aber der Unterhalt wird dann von den Benutzern bezahlt, nicht von den Steuerzahlern.
Der Güterverkehr auf der Schiene bringt mehr ein, als er kostet, deswegen ist jede Investition hier, die Vekehr von der Straße auf die Schiene bringt, auch eine Entlastung des Steuerzahlers.
Mathias schrieb:
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> sondern lieber dafür plädieren, Geld von der
> Straße auf die Schiene umzulenken.
Hmmmm hast du dir mal die Straßen in Hamburg angeschaut ???
DT-Merkenstraße schrieb:
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> Mathias schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > sondern lieber dafür plädieren, Geld von der
> > Straße auf die Schiene umzulenken.
> Hmmmm hast du dir mal die Straßen in Hamburg
> angeschaut ???

Natürlich. Ich habe ja zwischenzeitlich spekuliert, ob die Schlaglöcher eine Inspiration für Jules Verne waren, als er seinen Roman "Reise zum Mittelpunkt der Erde" schrieb...
Aber muß es nicht das Ziel sein, die Straßen so weit wie möglich zu entlasten, damit diese Häufung von Schäden nicht wieder vorkommt? Ist es sinnvoll, die Schiene verkümmern zu lassen, um die Straßen wieder in einen 1A-Zustand zu bringen - der dann nur kurz anhält, weil die Belastung zu groß ist?
Solange der Autoverkehr so stark subventioniert wird wie im Moment, solange ist das Geld für den Straßenbau zu knapp. Würden die Autofahrer ihre Wegekosten genauso tragen wie die Bahnfahrer, wäre Mobilität zwar deutlich teurer, aber dem Staat - und damit uns- würde es deutlich besser gehen.
Leider ist Deutschland nur eine Autofahrer-Nation - und das mehr als andere Länder zusammen auf der Welt.
Des Deutschen liebstes Kind - an allem darf gespart werden - nur nicht daran.
Also wäre ich vorsichtig mit solch Forderungen - im Land der eingeschränkten (Meinungs)Freiheit - sonst kann es seit neuesten einem ganz schnell wie Thilo Sarrazin ergehen - wenn nicht sogar noch schlimmer.
Glaubt man nicht - wer für Stuttgart 21 bspw. öffentlich ist - wird öffentlich verspottet, bespuckt und verprügelt wie blutig geschlagen - noch Fragen - das hat mehr Totalität und inhumane Intoleranz als man sich in den schlimmsten Alp-Träumen ausmalen mag.
Aber der Protest dient ja eh nur als Sündenbock - hat viel vom "nach dem Schanzenfest" in Hamburg ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Mathias schrieb:
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> Hamburg ist die viertreichste Region in Europa,
> und wir scheitern an 16 Millionen pro Jahr? Nicht
> wirklich, oder?

Reich nur in dem Sinne, dass die Minderheit, die hier auf ihrem Reichtum hockt, etwas größer ist als anderswo. Das heißt aber in keinster Weise, dass sie ihre Mitmenschen daran in irgendeiner Form teilhaben lassen.

______

metrobits.org
Mike schrieb:
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> Reich nur in dem Sinne, dass die Minderheit, die
> hier auf ihrem Reichtum hockt, etwas größer ist
> als anderswo. Das heißt aber in keinster Weise,
> dass sie ihre Mitmenschen daran in irgendeiner
> Form teilhaben lassen.

Leider wahre Worte - und würde man Sie (zusätzlich) besteuern wollen - dann käme das einer Republikflucht gleich - inklusive deren Unternehmen und Netzwerke ...
... allerdings muß man einigen der Superreichen Hamburger zu Gute halten das Sie sich sozial und kulturell mit Teilen ihres Vermögen engangieren - bspw. Familie Otto (Eigentümer vom Otto Versand -mit unzähligen Stiftungen und Hilfsprojekten), Mäzen Ehepaar Greve (Uni), Annemarie Dose (Hamburger Tafel) um nur einige zu nennen.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Also einiges was da in diesem "Gutachten" steht ist doch nun wirklich Weltfremd:

Zitat

Problemlösung: Die Strecke Hamburg-Cuxhaven müsste eine Wechselstromelektrifizierung bekommen. Die Züge könnten dann auf Hamburger Stadtgebiet auf den S-Bahn-Gleisen fahren. Das schafft Platz für den Güterverkehr. Der "Cuxhaven-Express", so nennen die Gutachter die Zweistrom-Linie, könnte dann auch Haltestellen zwischen Stade und Hamburg-Sternschanze bedienen - gut für den ÖPNV. 100 Millionen Euro würde der Ausbau der Strecke kosten. Er ist umstritten, denn derzeit verkehren dort neue Dieselloks und Doppelstockwagen der Firma Metronom. Sie bedient seit 2007 die Bahnverbindung Hamburg-Cuxhaven. Wird die Strecke auf Wechselstrom umgerüstet, müssten neue Züge angeschafft werden.

Was hat bitte eine Wechselstromelektrifizierung mit der Hamburg S-Bahn zu tun?
Warum könnte der "Cuxhaven-Express" dann nur bis Sternschanze fahren?
...Ich glaube nicht, dass so viele Cuxhavener ausgerechnet nach Sternschanze wollen...
Der Metronom hält doch schon zwischen Stade und Hbf an einigen Haltestellen und die S-Bahn an jeder.
Weshalb _muss_ man neue Züge kaufen, wenn die Strecke elektrifiziert ist? Bzw. seit wann können Dieselloks nicht auf elektrifizierten Strecken fahren?
Wenn der Bedarf aus Cuxhaven größer wird, könnte man den Metronom-Takt verdichten, wenn der Bedarf Richtung Stade größer wird, den S-Bahntakt. Dazu muss keine Strecke elektrifiziert werden. Die Frage ist da dann immer nur, ob die Trasse frei ist.
Zitat

Warum könnte der "Cuxhaven-Express" dann nur bis Sternschanze fahren?

Er könnte auch weiter, aber in Sternschanze ist das nächste Kehrgleis hinter dem Hauptbahnhof in westlicher Richtung. Das Ziel ist ja wohl, die Cuxhavener Züge über den S-Bahnbereich zu führen. Da man dafür in Harburg in den Tunnel muss, braucht man E-Züge.
Herbert schrieb:
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> > Warum könnte der "Cuxhaven-Express" dann nur bis
> Sternschanze fahren?
>
> Er könnte auch weiter, aber in Sternschanze ist
> das nächste Kehrgleis hinter dem Hauptbahnhof in
> westlicher Richtung. Das Ziel ist ja wohl, die
> Cuxhavener Züge über den S-Bahnbereich zu führen.
> Da man dafür in Harburg in den Tunnel muss,
> braucht man E-Züge.

Man könnte die Züge auch vor Wilhelmsburg auf die S-Bahngleise wechseln lassen. Dann umgeht man den Harburger Tunnel. Oder man lässt den Metronom wieder in Neugraben halten. Dann haben die Fahrgäste, die an die Zwischenhalte wollen die Möglichkeit dort umzusteigen.
Der Metronom fährt jetzt eh schon zum Hbf und die Auslastung zwischen Stade und Cuxhaven soll auch nicht gerade besonders hoch sein.
Also da gibt es wirklich wichtigere Projekte, als den Metronom in die S-Bahn mit einzufädeln...
Die Cuxhaven-S-Bahn macht die Strecke ab Neugraben frei. Die Abzweige in den Hafen sind in Heimfeld und Hausbruch nicht niveaufrei und deshalb ein Hindernis. Ist wohl billiger, einen Draht bis Cuxhaven zu spannen, als da Ausfädelungen zu bauen. Ich hatte schon vor Wochen geschrieben, dass diese Cuxhaven-S-Bahn der einzige Grund ist, weshalb ich mir bei der AKN doch dieselelektrische Triebwagen vorstellen kann. Man spart damit 100 Millionen in Niedersachsen. Bremervörde könnte man auch mit anbinden. Mit einer guten Beschleunigung kann man die Haltestellen auf der S-Bahn sogar ausgleichen. Zwischen Stade und Neugraben wird nur in Buxtehude gehalten.

Die elektrische Lösung finde ich aber besser, schließlich hängt der Draht bis Stade schon.

Uli
Hallo,

welche Wendungen diese Diskussion nimmt...

Warum muß es immer zwei Extreme geben? Die Stadtbahn ist weder immer super, noch ist sie ein grundsätzliches Übel. Bei den Kosten für die Stadtbahn muß man ganz nüchtern feststellen, das sind die berühmten "Peanuts". Ich - als Schnellbahn-Fan - möchte mal in die Runde werfen: Von der Kostenseite her, hätte man sich dann so manches andere Projekt nicht leisten können. Da ist für weniger Strecke mehr gezahlt worden (nicht nur U4!).

Ich habe mir das Gutachten noch nicht durchgelesen (steht es überhaupt im Netz?), aber alleine schon von den engen Grenzen unseres Bundeslandes her, kann der Großteil der Kosten kaum in Hamburg selbst anfallen. Die Hinterlandanbidung ist das Nadelör.

Vieles, was gerade Neubau betrifft, dürfte auch Bundessache sein und der hat sich gerade doch so schön aus all diesen Projekten verabschiedet. Der Ausbau Hasselbrook - Ahrensburg und die Y-Trasse fallen in diese Kategorie.

@arneboers: Seit wann wird der Abendblatt-Redaktion denn Bahn-Sachverstand nachgesagt? ;-) Für mich liest sich der Artikel wie eine Zusammenfassung, gewürzt mit etwas, was da gar nicht rein gehört. Alleine schon der Zusammenhang von Engpässen zwischen Harburg und Maschen und der vermeintlichen Lösung durch die Elektrifizierung von Cuxhaven - Stade liest sich merkwürdig (was hat das eine mit dem anderen zu tun?).



Grüße
Boris
Wenn dieses Gutachten wirklich schon seit 15 Monaten vorliegt und die GAL seitdem so tut, als ob eine Straßenbahn die Lösung aller Probleme ist, dann ist das ein Skandal. Ich will für Frau Hajduk annehmen, dass ihre Zurückhaltung zur Stadtbahn damit zu tun hatte, dass sie die Problematik erkannt hat. Sie ist Haushaltsexpertin. Die Senatorin hatte aber seit April 2009 schwarz auf weiss, dass die Eisenbahn nur für den Hafenverkehr eine Milliarde Euro braucht. Schlimm genug, wenn von der GAL niemand so sachkundig war, dass man es dort nicht schon viel früher gewusst hat. Der Bund zieht sich nicht erst seit gestern aus allen Projekten zurück. Aber die GAL hat die Hafenquerspange beschlossen und propagiert die Stadtbahn als ob es keine anderen dringenderen Projekte gibt. Die Absage an den Ausbau Hamburg - Bargteheide aus dem Bundesfernstrecken-Etat sagt alles. Die einzige Schlussfolgerung ist doch, dass dann nur der Hamburger Staat übrig bleibt, um diese Ausbauten zu finanzieren.

Die S4 ist lebenswichtig, wenn man es ernst meint, dass im Hamburger Hafen Güter für Schweden, Finnland und das Baltikum ausgeladen werden sollen. Die S4 ist lebenswichtig, wenn diese Stadt endlich mit Niedersachsen im Regionalverkehr vernünftig verbunden werden soll. Dafür braucht man von Süden zwei weitere Bahnsteige im Hauptbahnhof! Die S4 macht direkt das Gleis 8 frei. Für einen Bahnsteig an Gleis 9 kann man Gleis 10 nur abbauen, wenn aller Güterverkehr von der Verbindungsbahn weg kommt. Die GÜB ist stark belastet. Ausbau sehr teuer. Braucht man auch nicht. Mit Fehmarnbelt läuft der Hauptverkehr da lang und nicht mehr über Öresund. Dafür muss man aber die Strecke bis Bargteheide von den langsamen Nahverkehrszügen frei räumen. Das heisst S4. Aber wie das zusammenhängt, haben die in Berlin mal wieder nicht begriffen, weil die nur Stuttgart21 im Kopf haben. Aber hat das die GAL begriffen?

Der Hafenverkehr liegt schon wieder auf dem Niveau von vor der Krise und da war es schon eng. Wenn der Bund sagt, tut uns leid, Geld weg? Dann muss die GAL die Entscheidung verantworten, entweder für die nächsten zwanzig Jahre für den Hafenverkehr auf Gigaliner und Lkw als Entlastung zu setzen oder das Geld selbst aufzutreiben. So einfach ist das. Oder man verabschiedet sich von der Elbvertiefung und gemeindet Wilhelmshaven ein...

Nicht wir oder die Wirtschaft spielen die Projekte gegeneinander aus. Die GAL hat die Stadtbahn auf die Tagesordnung gesetzt und die S4 oder die Eisenbahnfragen einfach runtergeschubst.

Einige GAL-Leute träumen dafür noch von Altona21 mit einem Elbtunnel und einer Direktverbindung von Winsen über Buchholz und Neugraben nach Altona und Elmshorn. Abgesehen davon, dass das dringendere Problem nach Fehmarnbelt ja wohl ist, dass es keine leistungsfähige Eckverbindung von Süden auf die Lübecker Strecke gibt.

Wo sind die Konzepte der Hamburger GAL, da jetzt das Ende der Y-Trasse droht? Wo ist ein Billwerder21? Elektrifizierung der OHE? Was heisst das für den Nahverkehr? Wer bezahlt das, wenn der Bund am Neckar all sein Geld verbuddelt? Hat Frau Gregersen oder Frau Hajduk schon in Stuttgart mitprotestiert?

Die GAL hat sich auch bei ihrem letzten Prestigeprojekt Stadtbahn vergaloppiert und erweist sich immer mehr als realitätsfern. Wer kam auf die Idee, dass nach 20 Jahren kein Geld ausgerechnet in der Krise die Stadtbahn umgesetzt werden soll? Die GAL sollte schnellstens billigere Alternativen zur Stadtbahn entwickeln und ein Finanzkonzept. Wenn Ahlhaus am Mittwoch keine Antwort hat, wie die Ausbauten für die Güterzüge und die S4 finanziert werden, dann ist der Showdown Stadtbahn gegen Hafenhinterlandverkehr vorprogrammiert.

Uli
Glinder schrieb:
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> Die GAL hat sich auch bei ihrem letzten
> Prestigeprojekt Stadtbahn vergaloppiert und
> erweist sich immer mehr als realitätsfern. Wer kam
> auf die Idee, dass nach 20 Jahren kein Geld
> ausgerechnet in der Krise die Stadtbahn umgesetzt
> werden soll? Die GAL sollte schnellstens billigere
> Alternativen zur Stadtbahn entwickeln und ein
> Finanzkonzept. Wenn Ahlhaus am Mittwoch keine
> Antwort hat, wie die Ausbauten für die Güterzüge
> und die S4 finanziert werden, dann ist der
> Showdown Stadtbahn gegen Hafenhinterlandverkehr
> vorprogrammiert.

Dann nenne mir doch bitte mal die "billigere Alternative" zur Stadtbahn. Also wirklich billiger, nicht bloß gefühlt billiger.
Wie wäre es mit dem Translor, also einem Spurbussystem?

MfG
Heute erchienen zwei weitere Artikel im Hamburger Abendblatt: Teures Prestigeobjekt und Die Wirtschaft stellt sich gegen die Stadtbahn

Interessant ist die Bemerkung des CDU-Verkehrsexperten Klaus-Peter Hesse: "Laufende Infrastruktur-Projekte, etwa der Ausbau der U 4 bis zu den Elbbrücken und die S-Bahn nach Ahrensburg, dürften nicht beeinträchtigt werden."

Das ist eine klare Aussage zur Priorität, ich gebe die Hoffnung für Hamburg nicht auf.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.2010 22:13 von Neu Wulmstorf.
STZFa schrieb:
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> Wie wäre es mit dem Translor, also einem
> Spurbussystem?
>
> MfG

So ein Quatsch! Translor ist noch immer sehr störungsanfällig, ganz zu schweigen von der Spurrillen-Bildung durch die Spurführung einerseits und der Asphalt-/Beton-Fahrbahn andererseits. Die Betriebskosten sind im Verhältnis zu den beförderten Personen höher... Und, und, und.

Die Stadtbahn und die S4 sind beides Projekte, die den ÖPNV in Hamburg maßgeblich verbessern. Die S4 drängt, weil der Güterverkehr auf der Lübecker Strecke maßgeblich wachsen wird. Die Stadtbahn drängt auch, weil viele Buslinien in Hamburg, die die "schienenlosen" Stadtteile/Relationen bedienen, hoffnungslos überlastet sind und S- bzw. U-Bahn entlang der betreffenden Achsen nicht finanzierbar sind.

Der Streit, was zuerst kommen soll, führt zu nichts, denn beides ist einfach wichtig. Wenn die Planungen für die Stadtbahn nun schon einmal so weit sind, sollte das Projekt auch schnell umgesetzt werden. Dann muss man da keine Kraft mehr reinstecken, weil dann der Anfang gemacht ist. Dagegen werden die nächsten Strecken Selbstläufer sein (relativ gesehen, insgesamt sind die natürlich auch nicht ohne).

Von 2014 bis 2018, wenn die Beltbrücke fertig ist, ist dann die S4 das Hauptprojekt.

Was mir noch immer nicht in den Kopf will: Warum ist in Hamburg immer nur EIN Schienen-Großprojekt zur Zeit möglich? Andere Städte gehen doch auch mehrere sinnvolle Dinge gleichzeitig an. Was läuft bei uns denn so falsch?

Viele Grüße
Johannes
winnewoerp schrieb:
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> Was mir noch immer nicht in den Kopf will: Warum
> ist in Hamburg immer nur EIN Schienen-Großprojekt
> zur Zeit möglich? Andere Städte gehen doch auch
> mehrere sinnvolle Dinge gleichzeitig an. Was läuft
> bei uns denn so falsch?

Ganz einfach: Hamburg ist ein Stadtstaat in Deutschland.
Nimm mal München oder Stuttgart und deren S-/U-/Stadtbahnen: Die konnten nur so gut ausgebaut werden, weil Mittel aus dem Landesverkehrsetat stärker in die Landeshauptstädte/Metropolregionen umgeleitet werden konnten.
Im Falle eines Nordstaates wäre das Problem geringer, denn dann könnte man auch Gelder in die Metropolregion Hamburg umleiten, also den Rest des Nordstaates daran beteiligen...

Gruß Ingo
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