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Sammelthread für Anti-Stadtbahn-Veranstaltungen
geschrieben von NVB 
Moin,

ich fass' mal zusammen:

Heute Abend SPD im Jugendhaus Lattenkamp und FDP incl. Wagener im Winterhuder Fährhaus.

En detail:

Dienstag, den 26. Oktober 2010 um 19:00 h im Winterhuder Fährhaus

Das Plakat führt folgende hochkarätige Teilnehmer auf ;-):
Claus-Joachim Dickow (Vorsitzender FDP-Fraktion Nord)
Lothar Hänsch (Verkehrspolitischer Sprecher FDP)
Andreas Wagener (Bürgerinitiative gegen die Stadtbahn)


Auch die SPD Eppendorf macht eine Podiumsdiskussion mit dem tendenziösen Titel: "Die Stadtbahn um jeden Preis?"
Haus der Jugend, Bebelallee 22, Dienstag, 26.10., 19.00 Uhr.

Mit dabei sind:
Wolfgang Kopitzsch, Bezirksamtsleiter Nord
Martina Gregersen, verkehrspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion
und eine Dame von der SPD, deren Name mir entfallen ist.

Bitte unbedingt mitteilen, wer wohin gehen will, am besten per PN, danke!

Tante Edit:
Ich habe mal den Titel der Diskussions-Realität angepasst.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.2010 16:01 von NVB.
Darf ich mal Nostradamus spielen? (Mit der Bitte, nach der nächsten Bürgerschaftswahl zitiert zu werden...)

* Meine Vorhersage: Die Stadtbahn wird nicht kommen! *

Auch wenn ich persönlich es sehr bedauern werde - aber das Projekt wird gerade politisch an die Wand gefahren. Die SPD ist seit Urzeiten gegen das Projekt - schließlich ist unter ihrer "Herrschaft" im Jahr 1978 auch die Straßenbahn eingestellt worden. Und die o.g. Veranstaltungen zeigen ja auch eindeutig, welche Position die Partei vertritt. Die CDU hat sich nach der letzten Bürgerschaftswahl allein deshalb auf das Projekt eingelassen, weil man nur auf diese Weise eine Koalition mit der GAL eingehen konnte - geschickterweise wurde der Baustart an das Ende der Legislaturperiode verlegt, damit man nach der nächsten Bürgerschaftswahl nicht verkünden muss, man habe ja schon mit dem Bau angefangen - nun müsse man auch weiterbauen. Auf diese Weise kann die Stadtbahn nach der nächsten Wahl mit veränderten Mehrheiten klammheimlich zu Grabe getragen werden, ohne dass Geld verbaut worden ist. Politik halt... Und dann wundert man sich noch über Politikverdrossenheit der Bevölkerung!
Ich finde es falsch, bei der Stadtbahn politisch zu denken. Solange von den Parteien keiner erklären kann, wie die rapide steigenden Fahrgastzahlen bewältigt werden sollen, können sich die Politiker ihre schwachsinnigen Meinungen und ihr stromlinienförmiges Auftreten sonst wohin schieben.

Statt PISA bei den Jugendlichen wäre längst PISA für die Politiker angebracht ...
Womit Du Dich auf die selbe Ebene begibst, wie die Politiker.

Das Kalkül ist das bekannte alte Verfahren - deshalb gibt es auch die branchenspezifischen Steuergeschenke, wie beispielsweise bei den Hoteliers. Politiker meinen, sich mit solchem Verhalten oder Handlungen Wähler zu sichern.

Die Leier habe ich schon häufiger gebracht und langsam sollte das nicht nur mehr die Erkenntnis von wenigen hier bleiben:
Warum stellen sich Politiker auf die Seite der Tram-Gegner? Wieso wird der Tram-Bau als politischer Elfenbeinturm wahrgenommen? Weil die Tram-Gegner eine klare Gruppe darstellen, die es zu gewinnen gilt (zumal dies auch noch Geld spart - vorerst). Bei den Befürwortern ist das nicht der Fall.

Demnach haben Tram-Befürworter eher PISA nötig bzw. sollten sich mit Politik auseinandersetzen. Wenn die Befürworter sich nicht ähnlich organisieren wollen und vor allem noch weitere Befürworter gewinnen können, sieht es auf lange Zeit schlecht für die Tram aus. Das hätte allerdings auch schon vor der letzten Wahl stattfinden müssen.

Das Nahverkehrsfreunde sich im stillen Kämmerlein alle einig sind, erreicht keine Parteizentrale, keinen Politiker. Erst wenn Politiker nicht nur meinen etwas richtiges zu tun, sondern nachher noch etwas für den eigenen Machterhalt getan zu haben, hat man größere Chancen seine Interessen auch wirklich wahrgenommen zu sehen. Wir sind hier ja keine Räterepuplik.

Vielleicht schafft man sich ja noch ein gutes Fundament, wenn man der GAL zeigt, daß es hier ein Wählerpotential gibt. Das hat natürlich nur den Hauch einer Chance, wenn sich nicht alle - und da betrifft es vor allem die GAL - nicht an Stuttgar21 aufhängen. Wie die Wahl da unten ausgeht, dürfte für die Entscheider hier wohl maßgeblich für den eigenen Wahlkampf werden.



Grüße
Boris
Ich glaub, ich geh mal spaßeshalber da hin, kann ich gleich für Deutsch sachliches Argumentieren lernen (Ok, vermutlich emotionales Argumentieren).

Aber ist bestimmt mal ganz lustig zu sehen, welche Argumente (Außer dem Geld) die so vorbringen vlt. "Die Stadtbahn löst unsere Probleme nicht"... ;-)

Vielleicht ist ja danach noch ne Fragestunde, ich weiß schon ein paar Dinge, die ich da gerne Fragen würde...


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
HOCHBAHN-Fan schrieb:
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> Ich glaub, ich geh mal spaßeshalber da hin, kann
> ich gleich für Deutsch sachliches Argumentieren
> lernen (Ok, vermutlich emotionales
> Argumentieren).
>
> Aber ist bestimmt mal ganz lustig zu sehen, welche
> Argumente (Außer dem Geld) die so vorbringen vlt.
> "Die Stadtbahn löst unsere Probleme nicht"... ;-)
>
> Vielleicht ist ja danach noch ne Fragestunde, ich
> weiß schon ein paar Dinge, die ich da gerne Fragen
> würde...
>
>
> Gruß aus Hamburg Rahlstedt

Ich freue mich, dass du dahin gehst, da ich nicht dahin kann. Auch mich interessiert,was die Politiker sagen werden, außer das die Stadtbahn zu teuer ist, um die Stadtbahn negativ zu reden.

Doch mich wundert, das die SPD bei dieser Veranstaltung hin geht. Hatte die Bürgerschaft nicht einstimmig ( also auch SPD) ein Mal ein Papier zur Stadtbahn unterschrieben? Und jetzt soll die SPD dagegen sein? Das passt nicht zusammen.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Ich mach mich jetzt auf den Weg zu Veranstaltung im Winterhuder Fährhaus.

Ich werde so gut es geht Protokoll führen und selbst mal ein paar "provokante" Fragen in die Runde werfen...

Präsentiere dann morgen einen Bericht, über den Abend.


Gruß aus Hamburg Rahlstedt

P.S. Für einen evt. unsachlichen Schreibstil im morgigen Bericht übernehme ich aber keine Haftung ;-)
Nun also mein Bericht über die Veranstaltung.

Es ging um ca. 19:05 Uhr im kleinen Veranstaltungssaal des Winterhuder Fährhaus los.
Zuvor konnte man sich ein Contra-Stadtbahn Zettel geben lassen, wo allerlei dummes Zeug drauf stand.

Redner waren:

Andreas Wagner, von der Initiative gegen die Stadtbahn.
Claus-Joachim Dickow, FDP-Nord Vorsitzender.
Lothar Hänsch, der Verkehrspolitischer Sprecher der FDP.

Sowie zahlreiche Gäste, mit teils abstrusen Meinungen...


Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einer recht sachlichen Einleitung von Dickow, hatte Wagener das Startwort.

Er erleuterte kurz den Stand der Dinge, u.a. das sich zwei Initiativen gebildet haben, eine in Winterhude und eine in Eppendorf und diese unter seiner Leitung gemeinsam gegen die Stadtbahn kämpfen. Er kritisierte die Finanzierung des ersten Streckenkilometers und verglich diese (Nein, nicht mit der Elbphilharmonie) mit der Situation bei der A7 Abdeckelung, dass da nicht mal 5 Mio.€ zur Vervügung stünden, für ein 250m langes Stück (Und somit für eine durchgehende Abdeckung) und man trotzdem für 57 Mio.€ ein Stadtbahnteilnetz in Betrieb nehmen wolle.
Außerdem bezeichnete er bezeichnete die Startstrecke als Milchmädchenrechnung (Warum, dazu später).

Dann legte Hänsch los, er behauptete, das die Stadtbahn (Auch auf der Startstrecke) dem immer weiter wachsenden Verkehr nicht gewachsen sei und sie auch schon bald an der Kapazitätsgrenze lutschen würde. Außerdem bemängelte er, das die Stadtbahn nicht die Strecke Bramfeld-Barmbek als Startstrecke nimmt "Die Leute wollen nach Barmbek und nicht nach Rübenkamp gekarrt werden".

Dickow legte in seinem Startstatement richtig los und bezog sich auf den Ausbau des Strassenbahnnetzes in Mannheim, dort sei der Preis für eine Strecke ebenfalls stark gestiegen, beizeichnete dies aber als vertretbar (!!!) wenn man bedenke, das die Strab. dort das einzige Verkehrsmittel sei (DB / S Bahn nicht mitgerechnet). Das kann jetzt jeder für sich interpretieren...
"Was können wir uns leisten?" fragte er rethorisch, "Die Stadtbahn nicht!", Beifall von vielen.
Des weitern führte er an, das Osdorf, Lurup und Harburg (?) eine Anbindung viel dringender hätten, als Winterhude (Wie die sich das gedacht haben, später).
Das die Stadtbahn später mal eine wichtige Tangentialstrecke sein wird, schien ihn nicht wirklich zu interessieren.

Danach ging das Debattieren los, ich schreibe einfach, was einige Gäste so gesagt haben...

Gast (zur Streckenführung der Startstrecke): Es geht nicht anders, wegen des Betriebshofs im Gleisdreieck.

Darauf Wagener: Es werden trotzdem weitere Betriebshöfe folgen (?!), er verwies darauf, dass ein Betriebshof auch im Bereich des Bahnhofs Altona möglich wäre (Im Zuge des Baus, von Altona Nord) und das man von dort aus dann Strecken nach Osdorf und Niendorf bauen könnte (Das Winterhude trotzdem nicht verschont bliebe, erzählte er nicht).
Außerdem sprach er davon, das die Arenen seit über 50 Jahren angeschlossen wären (Unterirdische geheim U Bahn?) und das man den HSV Fans keine Stadtbahn baue, damit sie von eben diesen Fans "zerstört" wird.

Gast: Faselte von Bauvorleistungen für U Bahnen in Steilshoop und Bramfeld und forderte deren weiterbau.

Wagener: Nach seiner Info sind diese Bauvorleistungen (Die es nicht gibt) mit Sand verfüllt worden, eine neuer Tunnel müsste gegraben werden.

Gast: Wo liegt der Unterschied zwischen Stadtbahn und Strassenbahn?

Hänsch: Erklärt mehr oder minder richtig die Unterschiede.

Wagener (Setzt neu an) und stellt fest: Das nur unabhängige Bahntrassen vom Bund gefördert werden und das es der Hochbahn deshalb um jeden Meter eigene Trasse gehe. Und überhaut wäre es ja unverschämt, das der Bund für sowas zahlt.
An dieser Stelle verkniff ich mir Fragen bezüglich MIV-Subventionen (Die es natürlich nicht gibt). ;-)

Gast: Wir sind hier ja anscheinend alle dagegen (Beifall). Wo liegen den die Vorteile der Stadtbahn? (An dieser Stelle bin ich innerlich zusammengebrochen, vor so viel Naivität und Dummheit)

Anderer Gast erklärt sachlich die fakten und die Vorteile unter Begleitung von reichlich dreckiger Zwischenrufe.

Dickow (Setzt neu an) und bezweifelt den Nutzen der Stadtbahn auf dem (zugegeben) nicht übermäßig stark genutzen Streckenabschnitt Steilshoop - Rahlstedt.

Anderer Gast darauf: Das Hamburger ÖV Netz ist spitze (Da musste ich wieder stark schlucken).

Anderer Gast fordert mehr Busse auf 177/277, wo die gewartet werden würden war ihm wohl nicht klar, im Gleisdreieck -> neuer Betriebshof.

Gast (Pro): Stadtbahn ist keine Geldverschwendung.

Wagener darauf: Rot Grün wollte die Stadtbahn, kriegte sie aber nicht finanziert.
Soll heißen, früher war kein Geld da und heute auch nicht.

Gast: Forderte die Stadtbahn mit Strom von unten.

Ein Gast befürchtete ein Massensterben, weil durch die Stadtbahn in anderen Städten viele Menschen umkämen "Das ist nicht so wie beim Auto, bei einer Stadtbahn hat man keine Chance zu entkommen".

Gast: Planungen liefen Stasiähnlich von statten (!!!).

FDP-Fuziee aus Steilshoop: Erst im März würde die Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt (Diese ist übrigens gerade veröffentlicht worden, im März werden nähmlich schon Zuschüsse beim Bund gefordert).

Gast (pro): Rettungswege bleiben in der Ohlsdorfer Strasse erhalten (Wie vorher bezweifelt wurde)!!

BUUU!!! LÜGE!!! DAS GLAUBST NUR DU!!!

"In wieweit soll der Autoverkehr bestehen bleiben?"

BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!!!

Daraufhin verlassen 2 Leute den Saal. *Eine Tüte Mitleid*

Hänsch stellt klar: Mit uns wird es keine Stadtbahn geben! Er muss ja im Hürdenlauf über 5% kommen. xD

Kurz vor Schluss (Ich war den Tränen nahe), erzählte uns ein armer Gemüsehändler, das seine gesamte Existens eng mit der Stadtbahn verbunden wäre, seine Existens hängt nämlich an einer einzigen Ampel, die nach dem Bau evt. nicht mehr da wäre. Wenn er den Bau also überstehen würde, würde die Stadtbahn ihm keine neuen Kunden direkt vor die Haustür fahren, da keine Ampel mehr das wäre!

*Eine riesen Tüte Mitleid*

Dickow bedankte sich für das "schöne" Gespräch und nach 2 Stunden löste sich die Veranstaltung auf.

Abgesehen von ein paar Beführwortern war die Diskussion recht einseitig so nach dem Motto: "Stadtbahn ist doof" -> "So isses".

Es waren etwa 100 Leute gekommen, etwa 6-9 Pros und der Rest Contra.

So das wars, ich werde denk ich mal öfter zu solchen Veranstaltungen gehen, ist ganz lustig, was nüchterne Menschen so alles von sich geben...


So ich hoffe es liest sich nicht so ziehig. ;-)


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
Die Strecke nach Rahlstedt ist sehr wünschenswert, es fahren bis jetzt nur Busse in den Stadtteil und die schlechte Regionalbahn.

Wenn die Stadtbahn die Leute aus Rahlstedt schnell zu einem U-Bahnhof bringen würden, werden diese Verbindungen sehr stark genutzt werden.

DT4-Fan
Danke für den Bericht. Ich wäre gerne auch gekommen.
Dein Bericht sagt aus wie es war auch wenn es natürlich deine sehr persönliche Meinung ist, die meiner vermutlich recht ähnlich sein dürfte.

Das sogar die FDP 100 Leute zusammen bringt, zeigt, wie interessant das Thema Stadtbahn ist. Wenn irgendwer nun bald mal wieder eine Veranstaltung für die Stadtbahn organisiert, wäre ich auch gerne bei der Vorbereitung mit dabei.
Ich war gestern bei der SPD-Veranstaltung, weil ich mir den Frust bei der völlig einseitig besetzten FDP-Veranstaltung nicht geben wollte. Auf dem Podium saßen
Anja Domres, SPD-Abgeordnete für Eppendorf-Winterhude,
Wolfgang Kopitzsch (SPD-Bezirksamtsleiter Nord),
Anja Gregersen (verkehrspolitische Sprecherin GAL-Fraktion)

Zusammenfassend kann man sagen: Die SPD findet ja eigentlich und angeblich die Stadtbahn ganz gut, dann kommen, gerne auch im polemischen Ton, die ganzen Abers: zu teuer; nicht finanziert; was man nicht alle schönes anderes mit dem Geld machen könnte; die Verschuldung; die ganzen Bäume die fallen; die Brücke am Winterhuder Fährhaus, die erneuert werden muss; die Parkplätze, die wegfallen; die Ohlsdorfer Straße, die so eng ist; Abbiegespuren, die wegfallen.

Martina Gregersen müht sich zwar redlich, dagegenzuhalten. Sie ist aber eben leider keine rhetorische Leuchte und hat es bei dem mehrheitlich ablehnenden Publikum auch nicht leicht.

Interessant oder eher ernüchternd finde ich den klar negativen Ansatz bei den SPD-Teilnehmern. Kein klares Ja mit ein paar Anregungen, was man noch in ihrem Sinn geklärt haben möchte, sondern ausschließliche Betonung negativer Aspekte, kein Wort zu den Chancen, die die Stadtbahn bietet, gleichzeitig konnten aber auch auf Nachfrage keine Alternativen genannt werden.

Auch die Argumentation im Publikum war teilweise unterirdisch: Ein älterer Herr meinte, dass keine Partei außer den Grünen die Stadtbahn wolle, und die GAL nur deshalb die Strecke Steilshoop-Winterhude bauen wolle, um ihr Multikultikonzept umzusetzen, das heißt die ganzen "Assis"; nach Winterhude zu kutschieren, um dann alles zu vermischen. Aber das wolle man in Winterhude nicht. Die Steilshooper sollen bleiben wo sie sind.

Hätte ich vermutlich also auch zur FDP gehen können.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2010 23:57 von Patscho.
Was habt ihr denn gedacht, das alle nur von den kosten reden, und es ein leichtes ist deren polemische Argumentation auseinander zu nehmen?
Die Gegner Argumentieren halt nicht mit Fakten, da es absolut (mM) keine vernünftigen Gründe gegen die Stadtbahn gibt, und wenn diese Leute erfolgreich sein wollen, müssen sie eben den Menschen solchen Blödsinn erzählen.

MfG

PS. davon angesehen wird die Stadtbahn so oder so nicht gebaut, egal ob es zu einem Volksentscheid kommt oder nicht.
STZFa schrieb:

> PS. davon angesehen wird die Stadtbahn so oder so
> nicht gebaut, egal ob es zu einem Volksentscheid
> kommt oder nicht.

Gibt es irgendwelche Gründe/Fakten für diese Behauptung?
> Gibt es irgendwelche Gründe/Fakten für diese Behauptung

Hab gestern das Strassenbahn-Magazin bekommen. Der Leitartikel zum Scheitern der Braunschweiger Regio-Stadtbahn könnte auch über Hamburg geschrieben sein. Das Vorgehen hat Methode. Dazu kann man im Heft auch über NRW lesen. Lustloses Bekennen = kein Bau. Dagegen Voller Einsatz = Stadtbahn kommt oder bleibt. Dazu Artikel über Schöneiche und Glattal.

Ein anderen Grund liefert der Artikel zu Innotrans. Der Stadtbahnboom ist vorbei. Ein letzter Grund: wenn schon ein Straßenbahn-Magazin schreibt "Das Hamburger Stadtbahnprojekt ist offenbar stark gefährdet..."....

Ich sehe es wie der Norderstedter Heimatspiegel. Man braucht die Stadtbahn aber die GAL hat das Thema kommunikativ vor die Wand gefahren. Ein User schrieb doch, dass Frau Gregersen nicht gut reden kann ...
Heimatspiegel

Von heute noch ein Bericht:
Abendblatt


DT4-Fan, dein Argument für eine Stadtbahn nach Rahlstedt als U-Bahnzubringer ist nicht hilfreich. Das hatte ein GAL-Mensch schon mal 2000 versucht. Von wegen dann kann man sich die S4 sparen. Bei einer Volksabstimmung wirst du damit in Rahlstedt sicher eine Menge Stimmen für die Stadtbahn kriegen.

Hochbahn-Fan, danke für den Bericht. Aber sei mal vorsichtig mit der Meinung, die Gegner hätten keine Argumente. Das Argument Bramfeld - Barmbek ist nötiger als Bramfeld - Eppendorf das ist das stärkste Argument der Gegner. Der Anschluss an Rübenkamp ist erstmal absurd und bringt den Leuten nichts. Für Pendler mag das gehen. Aber außerhalb des Berufsverkehrs ist Rübenkamp kein Ziel. Barmbek und die Fuhlsbüttler Straße sind Ziele, die auch Verkehr erzeugen. Die sind mit Stadtbahn nur noch mit Umsteigen zu erreichen. Heute fährt der Bus direkt. Jede Wette, dass diese Busverbindungen alle gekappt werden, damit die Stadtbahn einigermaßen voll wird. Wie wollen die denn sonst einen positiven Nutzen für eine Stadtbahn auf einer Strecke errechnen, wo heute alle zehn Minuten ein Bus fährt?

Jeder kann sich außerdem an drei Fingern abzählen, dass noch in 40 Jahren die Stadtbahn nicht eine zweite Strecke von Bramfeld nach Barmbek bekommt. 100 Jahre Hamburger Verkehrspolitik sprechen dagegen, dass ein Stadtteil eine zweite Strecke erhält, wenn andere Stadtteile noch keine haben. Die Strecke durch Uhlenhorst ist politisch längst abgehakt.

Ich mach auch mal eine Vorhersage: Die Parteien werden zur Volksabstimmung mit halben Einsatz für die Stadtbahn kämpfen wie für die Schulreform. Die CDU wird das Ergebnis zwei Wochen betrauern und danach die Straßenbahn aus dem Wahlprogramm streichen, genau wie die Schulreform. Die SPD wird die Achseln zucken und feststellen wir wollten ja, aber der Bürger nicht. Auf der 20/25 fahren in fünf Jahren Hybrid-XXL-Busse mit Ampelvorrang, kurzen eigenen Spuren und fast so schnell wie eine Straßenbahn und alle werden das als Fortschritt verkaufen. Wie bei der Flughafen-S-Bahn wird dann jemand sagen "ich mag mir garnicht vorstellen, dass da einige Leute mal eine Straßenbahn fahren lassen wollten."

Uli



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.2010 13:20 von Glinder.
@ProStadtbahn,

erstens bin ich absolut Pessimistisch (nicht nur im Bezug auf die Stadtbahn) und zweitens ist mir die Politik zu halbherzig, was das Thema angeht, siehe das Posting von Glindeer.

MfG
Wenn ich den Wagener schon so auf dem Bild sehe (mit seinem hämischen Grinsen, Abendblatt), bin ich froh, dass ich die Papierausgabe vom Abendblatt habe!
Zum Beschmieren, Zerstückeln, als Toilettenpapier benutzend, Verbrennen und ähnliches? :-)

MfG
Die Initiative hat eine neue Anti-Stadtbahn-Internetseite geschaltet:

[hamburg-strassenbahn.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.2010 23:03 von ProStadtbahn.
ProStadtbahn schrieb:
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> Die Initiative hat eine neue
> Anti-Stadtbahn-Internetseite geschaltet:
>
> [hamburg-strassenbahn.de]


Das drollige an dem Forum ist was mir auffällt, dass das Administration "team hamburg-schulreform" heißt. Kann es nicht sein, dass die Leute die gegen die Schulreform waren, jetzt gegen die Stadtbahn sind, weil die einfach immer gegen die Politiker sind (bestimmt nur ein kleiner Teil, aber es gibt leider weilche).

Sollten wir, die Beführtworter der Stadtbahn, nicht auch Veranstaltungen abhalten, in der wir dann alle Argumente die dafür sprechen, allen Leuten klar machen. Damit würden wir zeigen, dass nicht nur die Polikiter für die Stadtbahn sind, sondern auch sehr viele Bürger.
Dies kann man ja Mal morgen auf dem Bahninfo-Lesertreffen beschsprechen. Ich kann leider nicht kommmen. Bitte bespricht es, denn es ist leider sehr wichtig.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
HOCHBAHN-Fan schrieb:
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>Es waren etwa 100 Leute gekommen, etwa 6-9 Pros
>und der Rest Contra.

Im Hamburger Abendblatt war von 300 Teilnehmern die Rede, oder bringe ich
da etwas durcheinander?

Meine Frage an den HOCHBAHN-Fan: Sind Sie sich mit den 100 Leuten einigermaßen
sicher?

Ich würde mich diesbezüglich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen!

Muss man diese "Volksinitiative" nun ernst nehmen? Nach meiner Auffassung ja und nein.

Die große Schwäche der Gegner ist ihre nahezu vollkommene Unkenntnis der Materie, die anscheinend durch lautstarkes Verhalten überdeckt wird. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich in nächster Zeit übel zerstreiten würden. Wenn nämlich das Fundament der Argumentation nicht stimmt, wird man automatisch früher oder später unsicher, und das birgt ein entsprechendes Konfliktrisiko. Ich habe außerdem große Zweifel, ob sich eine große Zahl von Menschen mit den Akteuren identifizieren möchte. Anders gesagt: Nur aggressiv dagegen zu sein, macht auf die Dauer hässlich :-) ...

Die große Schwäche der Befürworter hingegen scheint mir darin zu liegen, das Projekt richtig zu vermitteln. Planungsrechtlich scheint es mir bisher "sauber" zu sein, nur kommt das eben leider bei vielen Menschen (vor Ort) nicht an. Überhaupt nur deswegen, meine ich, gibt es diese "Volksinitiative".

Im Grunde liegt es bei den Befürwortern, das Projekt zum Erfolg zu bringen. Momentan aber scheint es leider noch, als müssten viele von ihnen zum jagen getragen werden.
Dieses Thema wurde beendet.