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"Drängelgitter" an Hauptstrecken
geschrieben von Arne 
Hallo zusammen,

im Zusammenhang mit der S3-Süd interessiert mich folgende Frage: Gibt es für kleine Bahnübergänge mit so genannten Drängelgittern Bestimmungen bezüglich der dort gefahrenen Höchstgeschwindigkeit und der Absicherung (bespielsweise durch "P"-Tafeln). Ich komme auf diese Frage, weil sich in Höhe Horneburg folgender Bahnübergang befindet:



Auf diesem Streckenabschnitt sind Richtung Stade 130 km/h, Richtung Hamburg 140 km/h zugelassen - und werden vom Metronom auch ausgefahren.

BTW: Bitte keine Antworten wie "Du siehst ja, dass es diesen BÜ gibt - also wird es auch zugelassen sein." Im Bahnhof Neugraben an der Ausfahrt Richtung Stade waren auch einst Sv-Signale installiert - bis man bemerkte, dass dies nicht zulässig war und die Sv-Signale flugs durch Signale nach dem H/V-System ersetzte.
Naja, du musst auch bedenken, das in richtung Buxtehude der Übergang nicht weit von der Haltestelle Horneburg entfernt ist, von daher, ich glaube nicht, das der metronom dort schon 140 drauf hat...
Diese Art von Sperren an den Bahnübergängen heißen offiziell "Umlaufsperren", nicht Drängelgitter. Letztere Bezeichnung stammt wohl eher von ähnlichen Installationen an Bushaltestellen vor Schulen.

Gruß,
Olaf
Ich würde mir wünschen, dass es viel mehr solcher Umlaufsperren geben täte.
Mir sind diese Sperren bei der Münchner Straßenbahn aufgefallen. Stets dort, wo die Bahn einen eigenen Gleiskörper hat. Und stets sind die Zugänge so konstruiert, dass man dem Zug wenige Meter entgegen gehen muss. So ist sichergestellt, dass man den nahenden Zug auch wahrnimmt, bevor man das Gleis betritt. Eigentlich ganz schlau gelöst. Bei dem obigen Beispiel ist das unglücklich gelöst, da man den Zug im Rücken hat und man sich erst umwenden muss, um ihn wahrzunehmen.

Beispiel aus München:
[maps.google.de]

Viele Grüße
Marcus
Netzspinne schrieb:
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> Mir sind diese Sperren bei der Münchner
> Straßenbahn aufgefallen...

in Berlin haben wir die soganannten Z-Übergange bei der Straßenbahn (siehe [maps.google.de]). Die Z-Form erzwingt vor betreten des Übergangs den Blick in Richtung Bahn und beim Überqueren in Richtung entgegenkommender Bahn.
Die Zugänge (bzw. Trampelpfade) auf dem Bild oben sind einfach mal auf der falschen Seite.

Gruß Hechtwagen
Da wird wohl nochmal danach unterschieden, ob der Übergang zu einem privaten oder öffentlichen Weg gehört:
[www.gesetze-im-internet.de]
Wer noch so einen Übergang im HVV-Netz sucht: in Bad Bramstedt, kurz vor der Haltestelle Kurhaus (A 1) gibt es dieses Phänomen ebenfalls.
Masso schrieb:

> Naja, du musst auch bedenken, das in richtung
> Buxtehude der Übergang nicht weit von der
> Haltestelle Horneburg entfernt ist, von daher, ich
> glaube nicht, das der metronom dort schon 140
> drauf hat...

Entscheidend ist, was an dieser Stelle zugelassen ist. Ein Sonderzug oder eine Leerfahrt fährt das was im Buchfahrplan erlaubt ist! Und entsprechend müssen alle Anlagen entlang der Strecke ausgelegt sein.

Von daher kann das durchaus eine interessante Fagre sein, die vielleicht in DSO schneller und besser als hier beantwortet wird.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
HHNights schrieb:
> Wer noch so einen Übergang im HVV-Netz sucht: in Bad Bramstedt

Da gibts bei der AKN noch mehr, z.B. bei Sparrieshoop:


Die AKN hat auch noch Bahnübergänge, bei denen der Lokführer kurz vor der Durchfahrt mehrfach per Horn warnt, weil es weder Schranke noch Gitter gibt...
Zustimmung zu Netzspinne. In München sind mir auch einige dieser Art der Übergänge aufgefallen.

Für mich ist dies eines der vielen Kleinigkeiten, warum München bei so vielen als sehr schöne und lebenswerte Stadt gesehen wird.
Guten Abend Forum,

kurze Ergänzung zum Thema 'Drängelgitter'

Auf Hauptbahnen sind Bahnübergänge grundsätzlich technisch zu sichern.

Ausnahmen:
Fußgänger- und Fahrradüberwege. Hier genügen die 'Übersicht' und Drehkreuze (Umlaufsperren), bei fehlender 'Übersicht', Pfeiftafeln (Bü4) und Drehkreuze (Umlaufsperren).


Gruß Gralritter
Tut ab und zu auch Not, weil es noch immer genügend Lebensmüde Zeitgenossen gibt die aus dem Zug z.B. aussteigen, vom Bahnsteig laufen und ohne hinzuschauen über das Gleis latschen und sich dann wundern, dass sie angehupt werden
L.Petersen schrieb:
-------------------------------------------------------
> HHNights schrieb:
> > Wer noch so einen Übergang im HVV-Netz sucht: in
> Bad Bramstedt
>
> Da gibts bei der AKN noch mehr, z.B. bei
> Sparrieshoop:
>
> [www.shlink.de]
> hoop-1-300.jpg

A1 & A3 weiß ich grad nicht,
aber Auf der A2 giebts 2 Drängelgitter.

Hp Haslohfurth
&
Einfahrt Ulzburg Süd im Schrankenbereich.
Netzspinne / Hechtwagen:

Aber solche Übergänge erzwingen vor betreten des Übergangs doch nur den Blick in richtung des ersten Gleises, das zweite (Gegengleis) hat man dann im Rücken. Und da man Eisen-/Strassenbahnenstrecken nicht halb/halb überqueren kann, d.h. nicht nach der ersten Hälfte anhalten und dann die andere richtung überprüfen (da es keinen sicheren Raum in der Mitte zwischen den Gleisen gibt), sehe ich jetzt nicht wie sowas in der Praxis sicherer ist.
Auf der Strecke Hamburg-Lübeck befindet sich ebenfalls ein derartiger Übergang, und zwar nördlich von Bargteheide. [maps.google.de]
RE-, IC/EC/ICE- und Güterzüge fahren dort mit Höchstgeschwindigkeit (140 km/h), aber die Strecke ist meilenweit kerzengerade,
der Übergang seeehr schwach frequentiert, den dürften nur wenige überhaupt kennen.
christian schmidt schrieb:
> Aber solche Übergänge erzwingen vor betreten des
> Übergangs doch nur den Blick in richtung des
> ersten Gleises, das zweite (Gegengleis) hat man
> dann im Rücken. Und da man
> Eisen-/Strassenbahnenstrecken nicht halb/halb
> überqueren kann, d.h. nicht nach der ersten Hälfte
> anhalten und dann die andere richtung überprüfen
> (da es keinen sicheren Raum in der Mitte zwischen
> den Gleisen gibt), sehe ich jetzt nicht wie sowas
> in der Praxis sicherer ist.

Weil der halbwegs denkende Mensch weiß, dass Züge von beiden Richtungen kommen können und durch das "Drängelgitter" erst einmal veranlaßt werden, sich überhaupt auf Züge einzustellen. Wer dann so bescheuert ist und nicht auch noch zur anderen Seite sieht, fällt unter Darwins Auswahlkriterien.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2010 15:31 von histor.
Gralritter schrieb:

> Auf Hauptbahnen sind Bahnübergänge grundsätzlich
> technisch zu sichern.
>
> Ausnahmen:
> Fußgänger- und Fahrradüberwege. Hier genügen die
> 'Übersicht' und Drehkreuze (Umlaufsperren), bei
> fehlender 'Übersicht', Pfeiftafeln (Bü4) und
> Drehkreuze (Umlaufsperren).
>

Vielen Dank für diese Infos. Ist denn der Begriff "Übersicht" genauer definiert? Beim betreffenden Übergang in Horneburg an der KBS 121 muss man sich auf der Südseite der Gleise (obiger Fotostandort) schon deutlich über das Gitter lehnen, um Züge aus Richtung Stade frühzeitig erkennen zu können.
Horst,

> Weil der halbwegs denkende Mensch weiß, dass Züge
> von beiden Richtungen kommen können und durch das
> "Drängelgitter" erst einmal veranlaßt werden, sich
> überhaupt auf Züge einzustellen. Wer dann so
> bescheuert ist und nicht auch noch zur anderen
> Seite sieht, fällt unter Darwins Auswahlkriterien.

Klar, ich meinte ja nur das so ein Gitter wie in Horneburg oder Sparrieshoop genauso gut ist wie die ach so schlaue Berliner / Muenchner Variante, da es ums abbremsen ankommt, nicht darum in eine besondere Richtung zu schauen.
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