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Live-Ticker: Bund der Steuerzahler diskutiert über Wiedereinführung der Stadtbahn
geschrieben von Christian H. 
Hm, dann ist ja das Argument, das dort keine Liefer-/Umzugswagen parken können, ansich schon eher ein Pseudoargument gegen die Stadtbahn ;). Kann die Straße denn an der Stelle, wo die neue Tankstelle gebaut wird verbreitet werden?

Zitat

Naja, Linienbusse brauchen genausoviel Platz wie die Bahn. Zusätzlich wird noch Platz für die Oberleitungsmasten benötigt, und die Straße soll endlich mal einen Radweg bekommen - momentan ist Radfahren dort eher ein Himmelfahrtskommando :-(

Naja, ein Linienbus ist doch nicht so lang wie eine Stadtbahn, und ein Bus kann einen parkenden Wagen ja auch einfach (mithilfe der Gegenspur) überholen, was bei der Straßenbahn ja nicht so ohne weiteres möglich ist, da die Schienen ja nicht überall verbunden sein können. Soweit ich das jetzt sehe, wird die Schienenstrecke von den Autos mitbenutzt, und wenn dann da plötzlich eine Bahn auf der "falschen" Schiene fährt, hört sich das für mich als Laien doch schon problematisch an... Wie lang ist denn das Engstück?
Eine Zusammenfassung des Abends inkl. der Aussage des BdSt., dass die Stadtbahn KEINE Elbphilharmonie auf Schienen sei, findet ihr hier:

[www.stadtbahnjetzt.de]

---
[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Gut finde ich, dass die Hochbahn bald mit genauen Fahrgastzahlen in die Öffentlichkeit gehen möchte. Viele Fahrgäste des ÖPNV wissen vielleicht wie voll manche Busse und Bahnen sind, aber die Atuofahrer haben davon keine Arnung. Deshalb werden die Fahrgastzaheln bestätigen, dass die Busse in der Berufsverkehrszeit überfüllt sind und schon deshalb die Stadtbahn gebaut werden muss ( ein Grund von vielen).

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Mathias schrieb:
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> Aber es wird wohl ein Jahrzehnt dauern, bevor der
> erste Museumswagen auf die Strecke kommt, erstmal
> muß die Bahn in der Stadt akzeptiert werden.

Vielleicht wäre der frühzeitige Einsatz von Museumswagen im Gegenteil ein Mittel, um die Akzeptanz zu erhöhen, besonders bei Älteren, die die alte Strab noch kennen. (Meinetwegen wäre das nicht nötig.)

______

metrobits.org
Also bei aller Euphorie die hier an den Tag gelegt wird, vergesst bitte nicht das eine gewonnene Schlacht, noch kein gewonnenen Krieg bedeutet.
Ob zb V6/B6 an der Eröffnungsfeier teilnimmt ist keine Frage, in Schönberg habe ich mal aufeschnappt, wie gesagt wurde daß das keine Frage sondern eine selbstverständlichkeit sei.

MfG
Bei aller Euphorie - aber die Fahrt von Museumswagen ist doch ziemlich nebensächlich. Darüber kann man sich Gedanken machen 2 Monate vor Eröffnung. ;-)

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
STZFa schrieb:

> in Schönberg habe ich mal
> aufeschnappt, wie gesagt wurde daß das keine Frage
> sondern eine selbstverständlichkeit sei.

Entschuldigung, aber wenn ich mit Bauer Piepenbrinck in Dorf A plasuche und er meint, dass alle Bauern künftig nach einer EU-Verordnung Millionäre werden, schule ich nicht am nächsten Tag auf Bauer um!

Faktum ist, dass hier ein neuer Betrieb gebaut wird, welcher auch ein neuer sein soll. Die Hochbahn wird hier einen Teufel tun, gleich nach historischen Fahrzeugen Ausschau zu halten, für einen Betrieb der letztlich neu ist!

Wie sollen Sanierungs- und Adaptionskosten verrechnet werden? Die Kostenrechnung ist eh schon grenzwertig, was man an diversen Beispielen sieht.

Und dann stelle man sich mal Schlagzeilen in derr Boulevard-Presse vor, dass die Hochbahn bereits vor Eröffnung historische Fahrzeuge für ihr neues Netz aufbaut.

Aus welchen Geldern denn bitte?

Einen größeren GAU kann man sich gar nicht vorstellen!

Was für Probleme gibt es denn? Nach alter, klassischer Ansicht fallen einem bereits folgende drei Dinge ein:

1. Altes Radprofil -> tauglich heute nur V2 3029 der Walddörferbahn.
2. Fehlende Magnetschienenbremsen: Hat der V2 3029 eine Mg-Bremse? bin ich überfragt... Der Z1 656 als zweites Zweirichtungsfahrzeug hat sie nicht.
3. Trolley-Stange. In Deutschland neu zulassungsfähig? Ich glaube nicht. Selbst ein Schleifstück auf Trolley-Stange könnte von der TAB hinterfragt werden. Stand der Technik?

Summa summarum fält einem fast nur noch der V2 3029 als theoretisch denkbares Museumsfahrzeug ein.

Aber wie will man auf einem neuen Netz historische Fahrzeuge zulassen? Man sieht doch bereits heute, welche Probleme das EBA im Hause Eisenbahn bei Bauarten macht, auch manche Musuemsbahn weiß ein Lied davon zu singen (frisch grad die neue Idee des EBA bei Dampfloks, automatische Reglerschließanlagen nach Zwangsbremsungen durch die PZB90 zu fordern - wieviel gleichzeitiges Versagen will man zweimännig besetzten Fahrzeugen noch unterstellen?).

Will sich eine TAB Bauarten im Straßenverkehr(!) zumuten, die längst keine Rolle mehr spielen? Wer trägt die Unterschrift?

Nein, liebe Leute, so sehr ich an historischen Fahrzeugen interessiert bin, aber jeglicher Gedanke an historische Fahrzeuge auf einem neuem Stadtbahn-Netz in Hamburg kann heute nur kontraproduktiv sein.

- Woher soll das Geld kommen?

- Auf welchen Grundlagen nach BOStrab soll die Unterschrift der Zulassung erzielt werden?

- Welche Ausrüstungen müssen die historischen Fahrzeuge bekommen?

- Spielt das Unternehmen überhaupt mit?

Liebe Leute seid froh, wenn die Stadtbahn gebaut werden kann, wenn das Unternehmen eines Tages Zweirichtungsfahrzeuge für touristische Zwecke haben möchte, dann können sich vielleicht Wege finden.

Die Einführung aber wird sicher ohne jegliches historisches Fahrzeug stattfinden.
-, früher gab es bei den Grünen Realos und Fundis. Bin ich nun ein Realo?

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Jan Borchers schrieb:
> Die Einführung aber wird sicher ohne jegliches
> historisches Fahrzeug stattfinden.
> -, früher gab es bei den Grünen Realos und
> Fundis. Bin ich nun ein Realo?

Nichts gegen Realismus, Jan. Kann Dir da nur zustimmen.

Die Diskussion über historische Fahrzeuge führt in dieser Phase der Vorbereitung der Realisierung der Strecke für die neue Bahn eher seitab vom Ziel. Irgendwann später - vielleicht oder auch nicht. Ansonsten kann ich nur den Ausflug zum VVM beim Schönberger Strand empfehlen.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Auch die Bild war auf der Steuerzahlerbundveranstaltung:

[www.bild.de]

Im Kasten links ist die gebildete Meinung zu lesen ;)

"STEUERZAHLERBUND KRITISIERT STADTBAHN
Winterhude – [..] Sabine Glawe vom Vorstand des Steuerzahlerbunds brachte die Vorbehalte der Organisation so auf den Punkt: 'Der Nutzen des Projekts muss in vernünftigem Verhältnis zu den Kosten stehen. Wie werden sich die Betriebskostenzuschüsse entwickeln? Die Bürgerschaft darf so ein Projekt nicht scheibchenweise beschließen. Erst müssen Antworten her.'"



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.2010 09:59 von Herbert.
silentium92 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn die Stadtbahn kommt, können in der Ohlsdorfer
> Str. keine Umzugs- und Lieferwagen mehr parken!
> Ja, die Ohlsdorfer Straße ist eng. Allerdings
> fahren dort ja auch jetzt schon im dichten Takt
> Linienbusse – ohne Probleme. Außerdem ist es
> möglich, am Anfang und am Ende der Straße
> zusätzliche Weichen in die Stadtbahngleise
> einzubauen.

Wer sagt das?
Die Trasse der Stadtbahn nutzt zwar die volle Breite der bisherigen Fahrspuren, aber die Fußwege bleiben nach wie vor erhalten.
Auch wenn ich kein Freund der auf Gehwegen parkenden Autofahrer bin -- notfalls müssen länger andauernde Arbeiten wie eben Umzüge in den Betriebspausen der Stadtbahn stattfinden. Und die Lieferdienste wie Dauert-Halt-Länger u.a. werden sich recht schnell darauf einstellen, bei vorhandenen Schienen auch mal ein paar Meter laufen zu müssen. Falschparken im Lichtraumprofil einer Stadtbahn wird sehr schnell sehr teuer -- das machen die einmal und so schnell nicht wieder...

Auf irgendwelchen Fotomontagen war doch mal deutlich in der Ohlsdorfer Straße ein aufgehübschter Parkstreifen zu sehen -- dann wird dort eben ein Stückchen als Ladezone mit absolutem Halteverbot ausgewiesen. Dieses müßte nur rigoros überwacht werden.

> Das bedeutet: Falls mal ein Umzugs- oder
> Lieferwagen eine Fahrspur blockiert, können die
> Stadtbahnen immer noch eingleisig an der Stelle
> vorbeifahre

Warum soll die Stadtbahn um einen Umzugswagen herumfahren müssen?
Soll doch der Umzugswagen da parken, wo es ohne Behinderung der Stadtbahn möglich ist. Man kann auch bei einem Umzug eine Logistik erarbeiten müssen -- erstmal alles vors Haus tragen, Auto vorfahren, einladen und wech. Alternativ wird es für den Behindernden recht schnell recht teuer, wenn er im Lichtraumprofil der Stadtbahn falsch parkt.

> Also ich weiß nicht wieviel Geschäfte/Wohnungen da
> sind, aber so ein Lieferwagen kommt doch bestimmt
> öfters mal. Da ist doch zum einen die Bürokratie
> nervig, das Parken anzumelden, zum anderen würde
> die Stadtbahn dann doch ziemlich oft eingleisig
> fahren müssen, was zu häufigen
> Fahrplanabweichungen führen würde, weil eine Tram
> warten müsste oder nicht?

Die Lieferwagenfahrer werden sich recht schnell auf eine Stadtbahn einstellen. Zum dritten Mal in diesem Betrag: Parken im Lichtraumprofil einer Stadtbahn wird sehr schnell sehr teuer...

Und wenn ein Geschäftsinhaber direkt vor seinem Laden einen Parkplatz für den Lieferverkehr benötigt, muß er den eben auf Privatgrund herstellen -- wie er das in der Ohlsdorfer Straße machen soll, ist ein anderes Problem...

In anderen Städten klappt das doch auch...

Parkplätze müssen meiner Meinung nach nicht zwingend auf öffentlichem Grund vorgehalten werden -- wenn jemand mit dem Geld der Autofahrer Reibach macht, kann er diesen Reibach auch in Parkplätze investieren.

Wie wäre es beispielsweise mit der Idee, die komplette Ohlsdorfer Straße mit einer privat finanzierten (und dann natürlich gebührenpflichtigen) Tiefgarage zu untertunneln, wenn sie eh wegen der Stadtbahn aufgerissen werden muß?
Der Straßenuntergrund dürfte -- auch wenn da vielleicht vor über 30 Jahren Straßenbahnschienen lagen -- gar nicht tragfähig für eine Stadtbahn sein. Dieser muß also eh erneuert werden.

Gruß Ingo
Tja Ingo, solche Einstellung bringt das Bemühen um die Stadtbahn echt voran... Erstmal ordentlich mit Bußgeldern drohen ist echt Stimmungsfördernd.
Nochmal: In der Ohlsdorfer Straße gibt es keine Gewerbebetriebe, die eine Anlieferung auf öffentlichen Grund brauchen. Mittels Google Street View kann sich jeder selber ansehen, wie es in der Ohlsdorfer Straße momentan ausschaut.
Und dort haben noch nie Straßenbahnschienen gelegen, die Straßenbahn fuhr damals durch die Alsterdorfer Straße.
Mein Eindruck ist:

Die meisten haben keine Ahnung und davon noch am meisten.
Ich habe sicherlich auch nicht die beste Ahnung, aber zumindest mache ich mir ein weites differenziertes Bild davon -ungeachtet der Tatsache ob nun alle dafür oder dagegen ist.

Fakt ist, ein Ausbau des ÖPNV ist notwendig. Allerdings befürworte ich im Nachhinein nicht die Stadtbahn als probanes Mittel.

Die U-Bahn ist da als Massentransportmittel einfach im Ganzen effizienter, zumal der Fahrweg automatisierbar und auch später in andere Spurträgersysteme (bspw.Magnetschwebebahn) umrüstbar erscheint.
Die Stadtbahn widerum muß ewig auf der Rad Schiene Technik bleiben, die sicher auch mal irgendwann zum alten Eisen gehören wird.
Die länge der Zukunftsfähigkeit ist damit absehbar
Insofern ist die Stadtbahn, nüchtern und emotionsbefreit betrachtet, mehr Investition in die Vergangenheit - aber echte Zukunft sieht wahrlich anders aus.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Karl-Theodor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mein Eindruck ist:
>
> Die meisten haben keine Ahnung und davon noch am
> meisten.

Weitverbreitet...

> Ich habe sicherlich auch nicht die beste Ahnung,
> aber zumindest mache ich mir ein weites
> differenziertes Bild davon -ungeachtet der
> Tatsache ob nun alle dafür oder dagegen ist.

Vielleicht manchmal auch ungeachtet der Tatsachen?

>
> Fakt ist, ein Ausbau des ÖPNV ist notwendig.

Unbestritten.

> Allerdings befürworte ich im Nachhinein nicht die
> Stadtbahn als probanes Mittel.
>
> Die U-Bahn ist da als Massentransportmittel
> einfach im Ganzen effizienter, zumal der Fahrweg
> automatisierbar und auch später in andere
> Spurträgersysteme (bspw.Magnetschwebebahn)
> umrüstbar erscheint.

Selbst wenn die U-Bahn effizienter ist, so lohnt sie sich doch nur bei deutlich mehr Leuten, wenn die Stadtbahn überfordert ist - und bis dahin ist noch ein langer Weg. Lohnt es sich, jetzt das vierfache auszugeben - nur beim Bau? Auch die Fahrzeuge der U-Bahn kosten deutlich mehr: 3,5 Mio kostet ein 40m-DT5, die 36m-Stadtbahn mit annähernd gleicher Kapazität nur gut 2. Macht ein Verhältnis von 7:4 für die Stadtbahn - wo ist da die Effizienz?
Die Umrüstung in eine Magnetschwebebahn ist übrigens so himmelschreiend ineffizient, daß noch nicht mal in 100 Jahren daran gedacht wird. Selbst mit Supraleitern kostet das Schwebenlassen derartig viel Energie - das wird sich im Nahverkehr niemals lohnen. Das Rad-Schiene-System ist auf lange, wirklich lange Zeit in der Effizienz im Nahverkehr nicht zu schlagen. Das hat gerade auch Professor Stephan von der TU Dresden auf dem SteuerzahlerForum bestätigt, wo danach gefragt wurde.

> Die Stadtbahn widerum muß ewig auf der Rad Schiene
> Technik bleiben, die sicher auch mal irgendwann
> zum alten Eisen gehören wird.

Vielleicht in 200 Jahren, wenn wir unseren Strom in quasi unendlichen Mengen umsonst erzeugen - vorher nicht.

> Die länge der Zukunftsfähigkeit ist damit
> absehbar

Nicht wirklich - solange man kein Science-Fiction-Autor ist.

> Insofern ist die Stadtbahn, nüchtern und
> emotionsbefreit betrachtet, mehr Investition in
> die Vergangenheit - aber echte Zukunft sieht
> wahrlich anders aus.

Sie ist bezahlbar, und auf absehbare Zeit nicht gleichwertig ersetzbar. Aus irgendwelchen SF-Träumen heraus halte ich es nicht für sinnvoll, noch 100 Jahre zu warten, bis die Magnettechnik auch nur annähernd in die Nähe eines bezahlbares Systems gekommen ist - unsere Probleme existieren jetzt.

Immerhin kann man sagen, Hamburg hat mit der Wiedereinführung lange genug gewartet, bis die Niederflursysteme ausgereift und effizient sind, und mußte deswegen keinen Hochflur-Kompromiß eingehen.
Mathias schrieb:

> > Die U-Bahn ist da als Massentransportmittel
> > einfach im Ganzen effizienter, zumal der Fahrweg
> > automatisierbar und auch später in andere
> > Spurträgersysteme (bspw.Magnetschwebebahn)
> > umrüstbar erscheint.
>
> Selbst wenn die U-Bahn effizienter ist, so lohnt
> sie sich doch nur bei deutlich mehr Leuten, wenn
> die Stadtbahn überfordert ist - und bis dahin ist
> noch ein langer Weg. Lohnt es sich, jetzt das
> vierfache auszugeben - nur beim Bau? Auch die
> Fahrzeuge der U-Bahn kosten deutlich mehr: 3,5 Mio
> kostet ein 40m-DT5, die 36m-Stadtbahn mit
> annähernd gleicher Kapazität nur gut 2. Macht ein
> Verhältnis von 7:4 für die Stadtbahn - wo ist da
> die Effizienz?

Ein schöner Vergleich!

> Die Umrüstung in eine Magnetschwebebahn ist
> übrigens so himmelschreiend ineffizient, daß noch
> nicht mal in 100 Jahren daran gedacht wird. Selbst
> mit Supraleitern kostet das Schwebenlassen
> derartig viel Energie - das wird sich im
> Nahverkehr niemals lohnen. Das Rad-Schiene-System
> ist auf lange, wirklich lange Zeit in der
> Effizienz im Nahverkehr nicht zu schlagen.

Wenn ich KT so recht lese, verkörpert er den ungebremsten Straßenbau, ungehemmte Verbuddelung von Millionen EUR (damals DM) in die U-Bahn - eine Rechnung, die schon in den 1960er Jahren begann zu stolpern.

Das System der Straßenbahn wird von der Magnetschwebebahn abgelöst. Auch eine These, die in die Steinzeit der Technikgläubigkeit führt.

Ich kann mich noch mehr als lebhaft an die Technikverliebtheit der Transrapidleute erinnern, welche ich bei einer Mitfahrt im TR08 erlebt habe.

"Ein Unfall wäre bei der TR-Technik ummöglich!" Bäume und so weiter würden niemals zur Entgleisung des TR führen.

Das war schon fast zu selbstverliebt. Ein Foto jener Fahrt:



Exakt eine Woche später zerschellte der TR08 an gleicher Stelle an einem vergessenen Wartungsfahrzeug durch letztlich zu großes Vertrauen in die Technik.

Niemand schaute nach vorne!

Der Redner war "Mr. Transrapid". Leider wird man heute bei Web-Recherche nach "Mr. Transrapid" jeden finden, aber jene damals beim Unfall verstorbene Persönlichkeit nicht mehr.

Ich kann anhand dieser Erfahrung auch heute noch k...tzen!

Wer glaubt, dass ein Stadtbahnsystem durch das Magnetschnellbahnsystem abgelöst werden kann, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber diesen Schluss treffe jeder bitte selbst!

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2010 01:28 von Jan Borchers.
Karl-Theodor schrieb:
> Die U-Bahn ist da als Massentransportmittel
> einfach im Ganzen effizienter, zumal der Fahrweg
> automatisierbar und auch später in andere
> Spurträgersysteme (bspw.Magnetschwebebahn)
> umrüstbar erscheint.
Wow - das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen - eine Magnetschwebebahn im U-Bahntunnel bei Haltestellenabständen von durchweg unter einem Kilometer.


Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
"... eine Magnetschwebebahn im U-Bahntunnel bei Haltestellenabständen von durchweg unter einem Kilometer."

Der Professor auf dem Steuerzahler-Abend hatte dazu auch noch ein paar Zahlen parat. Die Stromkosten für das reine Schweben - also ohne Vortrieb - sind exorbitant hoch. Bei einer Fahrt von einer Stunde mit 500 km/h sind sie gleich wie bei einer Fahrt mit 50 km/h. Bezogen auf eine U-Bahn wären demzufolge allein die Magnetstromkosten zum Schweben drei- bis viermal so hoch wie der gesamte Stromverbrauch einer herkömmlichen U-Bahn.

Im Nachgespräch erzählte er mir dann noch, warum eine Magnet-U-Bahn auch technisch gar nicht geht. Der "normale" Transrapid hat ja keine Schleifer und muss deshalb seinen Bordenergie-Verbrauch induktiv erhalten, das wird mit einer Art Flachfeldgenerator erreicht. Beim langsamen Fahren oder Stehen gibt es keine Energieübertragung, das heißt, die Fahrgäste müssten mit Batterie-Notbeleuchtung und ohne Heizung "überwintern".

Die diesbezüglichen Batterien des verunfallten Transrapid haben etwa zehn Prozent des gesamten Wagengewichtes ausgemacht ...

@KT: Den "Durchbruch" - so die damaligen Berliner Zeitungen - der ÖPNV-Magnettechnik mit der Berliner M-Bahn, die aus den geschilderten Gründen teilweise auf Rollen fuhr, gibt es hier zu sehen: [www.berliner-verkehrsseiten.de] ;-)
NVB schrieb:

> Die diesbezüglichen Batterien des verunfallten
> Transrapid haben etwa zehn Prozent des gesamten
> Wagengewichtes ausgemacht ...

Zu diesem Zweck gibt es beim TR auch Stromschienen, welche es ermöglichen, diese Pahse extern zu versorgen. Aber das hat nun mit dem Thema absolut nichts mehr zu tun. Zurück zum Thema, denke ich. ;-)

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Dieses Thema wurde beendet.