Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Stadtbahn: Aktuelle Planungen 2010/2011
geschrieben von NVB 
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich mein, mal ganz ehrlich: Daß Ahlhaus die
> Stadtbahn stoppen würde, war doch sowas von klar.
> Genau auf die Nachricht hatte ich gewartet.
>
> Und er hat jedes Recht dazu!
>
> Das Ganze in seiner Form ist tatsächlich nur ein
> Prestige-Objekt der spießigen Ökos.
>
> Und wer nun auf die ach so böse CDU schimpfen will
> (wow, daß ich für DIE mal Partei ergreifen würde,
> hätt ich auch nicht gedacht), der sollte mal seine
> rosarote Stadtbahn-Brille abnehmen, denn die
> Stadtbahn ist ein Kind der GAL. Und nun läßt die
> Mutter ihr Kind einfach sterben, weil sie
> machtgeil ist.
>
> Die Stadtbahnfreunde geben der CDU die Schuld,
> übersehen aber völlig, daß die GAL durch ihr
> verantwortungsloses Handeln viel mehr Schuld daran
> hat.
>
> Warum bitteschön soll ein CDU-Bürgermeister ein
> Prestigeobjekt eines Partners unterstützen, der
> ihn übelst behandelt hat? Des weiteren mag es ja
> sein, daß es hier im Forum viele Pro-Stadtbahner
> gibt, aber die überwiegende Mehrheit in Hamburg
> will die Stadtbahn in der zuletzt akuellen Form
> nicht. Soll sich der CDU-Mensch nun also noch
> Antipathien aufhalsen, die nicht auf seinem Mist
> gewachsen sind???
>
>
> Bei allem Verständnis für die Stadtbahn-Freunde -
> ich kann verstehen, daß Ihr sauer und traurig seid
> - aber bitte verdreht hier nicht die Tatsachen.
> Schließlich war es die "Stadtbahn-Partei", die
> "ihr" Projekt mutwillig aufs Spiel gesetzt hat.
> NOCH NIE war die Stadtbahn so zum Greifen nah und
> ausgerechnet jetzt wurde sie von denen, die sie ja
> ach so wollten (koste es, was es wolle), an die
> Wand gefahren.

Naja, die werden dafür auch Ihre Gründe haben, die man aber nicht nennen muß um da man am Ende sicher schlechter dagestanden hätte.
Selbst Scholz meinte ja, das man die Trassenführung so nicht übernehmen würde, somit wäre das nur mit der CDU durchzusetzen gewesen.
Allerdings wird man wohl auch in diesen Punkt, nicht gerade einer Meinung gewesen sein und die GAL konnte nicht mehr zurück rudern bzw. hatte keine Zeit und wollte den jetzigen eigenen Plan nicht selber kritisieren und Zeit und Geld für Änderungen, hätten wohl auch nicht gut ausgesehen...
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Ganze in seiner Form ist tatsächlich nur ein Prestige-Objekt der spießigen Ökos.

Du hast offensichtlich wie viele andere hier nicht begriffen, dass es nicht die GAL gewesen wäre die einen Nutzen von der Stadtbahn gehabt hätte sondern die Bürger der Stadt! Dass diese seit über 30 Jahren keine Straßenbahn mehr kennen und dementsprechend skeptisch auf eine Wiedereinführung reagieren - nach dem Motto "Warum hat man die denn damals abgeschafft, wenn die so gut ist?" - ist verständlich. Hier hat die Politik (GAL) es nicht geschafft dem Bürger die Notwendigkeit der Stadtbahn zu erläutern und die Zeitungen titelten nur "Milliarde!" und schon waren 99% der Bürger überzeugt, dass man sowas nicht braucht ...

> Die Stadtbahnfreunde geben der CDU die Schuld, übersehen aber völlig, daß die GAL durch ihr verantwortungsloses Handeln viel mehr Schuld daran hat.

Verantwortungsloses Handeln? Welcher der beiden Koalitionspartner ist denn seit Sommer 2010 kontinuierlich dabei mit seinen Senatoren Stuhltanz zu spielen? Das nenne ich bei Ole angefangen verantwortungsloses Handeln!
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich mein, mal ganz ehrlich: Daß Ahlhaus die
> Stadtbahn stoppen würde, war doch sowas von klar.
> Genau auf die Nachricht hatte ich gewartet.

Herr Ahlhaus hat als Bürgermeister mit dem Geld der Hamburger sorgsam umzugehen. Jetzt schießt er Millionen in den Wind und nimmt zusätzlich Schadensersatzforderungen der planenden Firmen in Kauf - auf Kosten des Steuerzahlers. Auch Fördermittel des Bundes in dreistelliger Millionenhöhe gehen Hamburg verloren.

> Und er hat jedes Recht dazu!

Nein, das Recht hat er meines Erachtens nicht. Seine Partei hat nicht die Mehrheit im Parlament. Er kann durchaus entscheiden, das Projekt nicht voranzutreiben, aber die Planfeststellung zu stoppen mit der Folge, das ein zukünftiger Senat wieder mit jahrelangen Planungen von vorne anfangen muss, dieses Recht hat er nicht. Diese Entscheidung muss dem folgenden Senat vorbehalten sein.

> Das Ganze in seiner Form ist tatsächlich nur ein
> Prestige-Objekt der spießigen Ökos.

Ein Verkehrsmittel, das in den 20 größten deutschen Städten Deutschlands und in den 30 grüßten Städten Europas außer Kopenhagen fährt, kann nie und nimmer ein Prestigeobjekt sein. Oder wen auf der Welt wollen wir mit einer Stadtbahn beeindrucken?

> Und wer nun auf die ach so böse CDU schimpfen will
> (wow, daß ich für DIE mal Partei ergreifen würde,
> hätt ich auch nicht gedacht), der sollte mal seine
> rosarote Stadtbahn-Brille abnehmen, denn die
> Stadtbahn ist ein Kind der GAL. Und nun läßt die
> Mutter ihr Kind einfach sterben, weil sie
> machtgeil ist.

Die Stadtbahn ist nicht ein Kind irgendeiner Partei, sondern ein Mittel zur Lösung von Verkehrsproblemen - weltweit bewährt. Und machtgeil? Die GAL verzichtet doch gerade auf Macht!

> Die Stadtbahnfreunde geben der CDU die Schuld,
> übersehen aber völlig, daß die GAL durch ihr
> verantwortungsloses Handeln viel mehr Schuld daran
> hat.

Die CDU stoppt sämtliche Planungen, nicht die GAL. Wer stoppt, hat auch die Verantwortung für einen Stopp.

> Warum bitteschön soll ein CDU-Bürgermeister ein
> Prestigeobjekt eines Partners unterstützen, der
> ihn übelst behandelt hat? Des weiteren mag es ja
> sein, daß es hier im Forum viele Pro-Stadtbahner
> gibt, aber die überwiegende Mehrheit in Hamburg
> will die Stadtbahn in der zuletzt akuellen Form
> nicht. Soll sich der CDU-Mensch nun also noch
> Antipathien aufhalsen, die nicht auf seinem Mist
> gewachsen sind???

Die CDU soll erklären, wie sie die Verkehrsprobleme lösen will. Sie ist seit zehn Jahren an der Regierung UND HAT KEIN KONZEPT. Jetzt stoppt sie die Planungen ohne ein Alternativkonzept zu haben. Die Aussage von Ahlhaus: "Ich halte die Stadtbahn für ein modernes, umweltfreundliches und für die Stadt grundsätzlich geeignetes Verkehrsmittel, bin aber nicht bereit, ein Projekt fortzuführen, das vor allem dem Koalitionspartner wichtig gewesen ist" ist meines Erachtens an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Da will sich jemand rächen und spielt die beleidigte Leberwurst. Um die Hamburger geht es ihm überhaupt nicht. Diesen Stil werden die Hamburger nicht akzeptieren

> Bei allem Verständnis für die Stadtbahn-Freunde -
> ich kann verstehen, daß Ihr sauer und traurig seid
> - aber bitte verdreht hier nicht die Tatsachen.
> Schließlich war es die "Stadtbahn-Partei", die
> "ihr" Projekt mutwillig aufs Spiel gesetzt hat.

Wie gesagt: Die CDU hat das Projekt gestoppt, niemand anderes.

> NOCH NIE war die Stadtbahn so zum Greifen nah und
> ausgerechnet jetzt wurde sie von denen, die sie ja
> ach so wollten (koste es, was es wolle), an die
> Wand gefahren.
Verstehe das wer will....

Was macht den eine Partei für die Bürger bitte???

Die GAL hat verlangt, das die Stadtbahn in den Vertrag mit eingebunden wird und die hat auch das ganze ins Rollen gebracht. Wenn die GAL bitte schön eine Verantwortung getragen hätte, dann wäre sie jetzt noch am regieren und hätte nicht alles fallen lassen...
Warum sollte Alhaus nun ein Projekt weiterführen, was er eh nicht alleine entscheiden könnte und die GAL sich einfach aus dem Staub gemacht hat.
Beeindruckt wäre man in der restlichen Welt vermutlich nur gewesen, wenn man ein Projekt bauen will, wo man schon vorher keine Ahnung hatte, wie man es bezahlen will. Die GAL hat kalte Füße bekommen und hat sich lieber von Acker gemacht um den den Bürger dies nicht erklären zu müssen...
Ist doch letztlich egal.

Fakt ist: Ahlhaus hat einen Amtseid auf das Wohl der Stadt abgeleistet. Nun die Stadtbahn nicht drei Monate ruhen zu lassen, sondern mit voller Absicht komplett abzubrechen, ist völliger Irrsinn. Dass jemand so bescheuert sein würde, hätten wohl auch die komischsten Grünen nicht erwarten können.

Noch ein Aspekt, der hier genannt wurde:

Es gibt keine Strecke, die sich sofort "rechnet". Auch die M5 nicht. Mal abgesehen vom Betriebshof, der an der Strecke wohl erstmal gefunden werden müsste. De facto ist mit diesem Entschluss auch die gesamte Hamburger NV-Planung um Jahre zurückgeworfen. Man kann schlecht 2015 mit 6 Jahre alten Zahlen anrücken. Alternativen wurden nicht ausgearbeitet und es gibt sie damit nicht morgen und auch nicht 2015, also am Ende der nächsten Legislaturperiode. (Wobei man da in Hamburg immer etwas vorsichtig sein muss, hier gibt es ja ein Faible für abstruse Regierungen und Parteien, die nach 2-3 Jahren wieder auseinanderbrechen)

Zur Hochbahn: Würde es jetzt einen klaren Bürgerschaftsbeschluss geben, die Stadtbahnplanung nicht aufzugeben, dürfte es dem Senat in der Öffentlichkeit wenigstens schwerfallen, genau das trotzdem durchzufahren. Ansonsten ist halt die Frage, wer genau das bei der Hochbahn entscheidet und wo man verzögern kann. Wenn man denn wollte!
Patscho schrieb:

> Die CDU soll erklären, wie sie die
> Verkehrsprobleme lösen will. Sie ist seit zehn
> Jahren an der Regierung UND HAT KEIN KONZEPT.
> Jetzt stoppt sie die Planungen ohne ein
> Alternativkonzept zu haben.

Ich denke, für die CDU haben wir in Hamburg gar keine so großen Verkehrsprobleme. Und ob das die anderen Parteien so sehen, halte ich auch für fraglich. Aber selbst wenn man es so sähe: Die Konsequenz aus dem Ganzen wäre dann ja, dass man dann ja auch echt etwas tun müsste! Aber gewählt ist man ja nur für vier Jahre (wenn man überhaupt so lange durchhält), und so ein Riesenprojekt wie z.B. die Stadtbahn geht ja schließlich weit über eine Legislaturperiode hinaus. Und dann diese Widerstände überall, diese Interessenvertreter, die überall mitreden wollen. Nee, Danke! Also wird man sich weiter durchmauscheln wie bisher, wird hier mal etwas verstärken und erweitern, dafür dann dort wiederum kürzen und insgesamt hoffen, dass in der Bevölkerung kein Druck entsteht. Naja, aber dabei helfen zum Glück ja einschlägige Medien. Konzept? Vernunftsargumente von wegen Kosten/Nutzen, Umweltgedanken, Schnelligkeit, Bequemlichkeit, Komfort, was geschieht in anderen Städten? Ach, das wollen wir gar nicht so genau wissen...

Und wenn dann - freilich gegen alle Erwartungen - dermaleinst vielleicht doch mal alle begreifen, worum es geht und es doch mal wirklich voran gehen sollte, dann... ja, dann kommt auch schon die nächste Bankenkrise herangesaust und da müssen wir als Steuerzahler natürlich helfen, ist doch klar! Wahrscheinlich kommt sie schon früher. Und dann ist gar kein Geld mehr da.

Zu schwarz gesehen? Ich denke, eher nicht.

> Diesen Stil werden die
> Hamburger nicht akzeptieren

So sehr ich wünschte, dass Du Recht hast - allein, mir fehlt der Glaube.

P.S.: Die Auszeichnung Hamburgs als Umwelthauptstadt ist genau so berechtigt wie Mario Barth zu unterstellen, er hätte Humor.

Gruß
Andreas
Yoshi schrieb:
-------------------------------------------------------

> Beeindruckt wäre man in der restlichen Welt
> vermutlich nur gewesen, wenn man ein Projekt bauen
> will, wo man schon vorher keine Ahnung hatte, wie
> man es bezahlen will.

Wozu muss man das hier so genau begründen? Die Milliarden für die HSH-Nordbank sind ja auch einfach mal so fix bewilligt worden.

Aber das ist ja etwas gaaaaaaaaaanz anderes...

Gruß
Andreas
Andreas schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Wozu muss man das hier so genau begründen? Die
> Milliarden für die HSH-Nordbank sind ja auch
> einfach mal so fix bewilligt worden.
>
> Aber das ist ja etwas gaaaaaaaaaanz anderes...
>
> Gruß
> Andreas

Da kannst Du auch bitte dann bei "Harry" nachfragen, der noch nie mit Geld umgehen konnte...

Wenn die SPD die Trasse nicht so übernehmen will, was so angedeutet wurde, dann müßte es eh neu geplant werden und noch einmal durch das Planfestellungsverfahren, damit der Bund etwas dazu gibt.

Somit würde man jetzt nur noch das Geld aus dem Fenster werfen und kann sich dann später von den anderen Parteien anhören lassen, warum er bis zum Schluß an einer Sache festgehalten hat, die man eh nicht umgesetzt hätte.

Also, was soll der Quatsch dann noch.

Und wenn man jetzt mit einem Amsteid kommt, dann wäre die GAL nun richtig am Tiefpunkt, denn sie haben drei Ziele nicht erreicht und das vierte haben sie dann aus Verantwortungsgründen gegenüber der Hamburger Bürger fallen gelassen, oder wie soll man das nun sehen?
Alhaus hat zwar die Stadtbahn gestoppt, aber wer die Kolation denn gestoppt?
Andreas schrieb:
-------------------------------------------------------
> Yoshi schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Beeindruckt wäre man in der restlichen Welt
> > vermutlich nur gewesen, wenn man ein Projekt
> bauen
> > will, wo man schon vorher keine Ahnung hatte,
> wie
> > man es bezahlen will.
>
> Wozu muss man das hier so genau begründen? Die
> Milliarden für die HSH-Nordbank sind ja auch
> einfach mal so fix bewilligt worden.
>
> Aber das ist ja etwas gaaaaaaaaaanz anderes...

Eindeutig, denn würde die HSH zusammenbrechen, wo sollen denn dann die ganzen Pöstchen für ausgeschiedene Politiker herkommen? Das man die retten muß, ist doch eindeutig. In der Stadtbahn hingegen wird man doch nie einen Politiker zu Gesicht bekommen, deswegen ist für sowas auch kein Geld da.
Yoshi schrieb:
-------------------------------------------------------


> Wenn die SPD die Trasse nicht so übernehmen will,
> was so angedeutet wurde, dann müßte es eh neu
> geplant werden und noch einmal durch das
> Planfestellungsverfahren, damit der Bund etwas
> dazu gibt.
>
> Somit würde man jetzt nur noch das Geld aus dem
> Fenster werfen und kann sich dann später von den
> anderen Parteien anhören lassen, warum er bis zum
> Schluß an einer Sache festgehalten hat, die man eh
> nicht umgesetzt hätte.
>

Die SPD hat bis jetzt nie explizit gesagt, dass sie diese Trasse nicht will. Sie eiert wie immer nur rum. Was nach der Wahl sein wird, weiß also niemand. Klar ist nur, dass die Planfeststellung so oder so bezahlt werden muss. Wird sie jetzt gestoppt, werden Vertragsstrafen fällig. Das Geld fließt so oder so.
Yoshi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Alhaus hat zwar die Stadtbahn gestoppt, aber wer
> die Kolation denn gestoppt?

Es wird durch Wiederholung nicht besser: Der "Fahnenflüchtige" war ja wohl eindeutig die CDU, welche 7 von 10 Senatorenposten (inkl. 1. Bürgermeister) zu besetzen hatte und davon ganze 5 während der Legislatur ausgewechselt hat. Die GAL-Posten waren von Beginn bis Ende kontinuierlich besetzt und hatten inhaltlich eine klare Linie, auch wenn die Medien-Öffentlichkeit teilweise andere Ziele vertreten hat.

Denkt doch mal an die CDU-Experten wie z.B. Karan ("ups, falsche Rede!") und Stuth (erst Rausschmiss dann Senator)! Das sind die Top-Personalien, die sich derzeit anmaßen, ohne Parlamentsmehrheit, die Geschicke der Stadt leiten zu wollen. Traurig.
Da ist natürlich besser angetrunken vor die Kamera zu gehen, super...hat nun aber auch nichts mehr mit der Sache zu tun.

Ob das Planfestellungsverfahren nun bezahlt werden muß, keine Ahnung, ist das denn difinitiv so, das wurde doch eher nur zurückgezogen, denn lange kann das ja nun auch noch nicht laufen?

Und das mit den wechseln bei der CDU und das Ole gegangen ist, war sicherlich nicht der Hit, scheint aber so gewesen zu sein, das man bis auf den letzten Wechsel, wo die GAL sogar zugestimmt hatte, das es besser wäre, offen darüber sprechen konnte. Man hatte immer die Gelegenheit ein SchLichtertreffen zu machen, was bisher nur einmal genutz worden sein soll, somit hatte man noch genügend Handlungspielräume gehabt. Man hätte da trotzdem bis zum Ende, oder wie auch immer etwas machen können und das man die CDU mit der Entscheidung auch Eiskalt erwischt hat, sollte bekannt sein.
Nur Scholz stand wie immer schon da und Neuwahlen gefordert...
Patscho schrieb:
-------------------------------------------------------

Und
> machtgeil? Die GAL verzichtet doch gerade auf
> Macht!
>

Nun, das ist ziemlich kurz gedacht.
Die Welle, auf der die GAL momentan reitet, wird ihr soviele Stimmen wie nie zuvor (und wahrscheinlich auch danach) einbringen.
Das heißt, der Absprung zum jetzigen Zeitpunkt bedeutet für sie, daß sie nächstes Jahr soviel Macht im Senat bekommt wie nie zuvor (und danach).

Das sind dann zwei Fliegen, die mit einer Klappe geschlagen wurden:
1. Garantierte Verlängerung der Mitregierungszeit
2. Ein hohes Mitspracherecht.


Ist nun die Frage, wie sich die "Partei" verhält.
Bin mal gespannt, ob auf ihren Wahlplakaten wieder "Stadtbahn nur mit uns" steht.
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------

> Nun, das ist ziemlich kurz gedacht.
> Die Welle, auf der die GAL momentan reitet, wird
> ihr soviele Stimmen wie nie zuvor (und
> wahrscheinlich auch danach) einbringen.
> Das heißt, der Absprung zum jetzigen Zeitpunkt
> bedeutet für sie, daß sie nächstes Jahr soviel
> Macht im Senat bekommt wie nie zuvor (und
> danach).
>
Das sehe ich noch nicht. Die Grünen sind nur an der Regierung, wenn es allein mit der SPD reicht - und auch dann kann die SPD mit CDU oder eventuell Scheuerl paktieren. Rot-Rot-Grün gibt’s nicht, Schwarz-Grün auch nicht. Und Scholz ist kein sonderlicher Grünen-Freund.
Und eines ist auch sicher: Eine Stadtbahn wird ohne Grünen-Beteiligung auf keinen Fall kommen. Ob sie bei Grünen-Beteiligung kommt, würde ich aber auch nicht wetten.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2010 16:02 von Patscho.
Yoshi schrieb:

> Somit würde man jetzt nur noch das Geld aus dem
> Fenster werfen...

Ob vor dem Fenster überhaupt noch Platz ist? Da liegt doch schon eine Unmenge Geld...

Mein Posting weiter oben möchte ich im Übrigen nicht auf den Umstand "Welche Partei hat jetzt die meiste Schuld?" verstanden wissen (obwohl das natürlich auch wichtig ist). Es entstand mehr aus einer spontan-resignativen Gefühlslage heraus, dass man in dieser Stadt verkehrspolitisch einfach nichts auf die Reihe kriegt. Wenn man wie ich in den 70er Jahren häufig mit der "2" im Sambawagen zwischen Siemersplatz und Dammtor hin und her gefahren ist und sogar dessen starkes Schaukeln bei Tempo 65 auf dem Lokstedter Steindamm als charmant empfunden hat und dann später miterleben musste, wie es immer weiter abwärts gegangen ist, ist dieses wehmütige Gefühl wohl auch nachvollziehbar.

Und verstärkt wird es immer dann, wenn ich - wie häufiger - in München unterwegs bin und sehe, wie wunderbar und selbstverständlich die Tram im Stadtbild integriert ist. Und es wird ausgebaut und ausgebaut und alle freuen sich darüber, weil die Tram eben eine Selbstverständlichkeit ist.

Naja, ich hör schon auf, ehe ich noch andere stimmungsmäßig mit runterziehe. Der ein oder andere wird es ja sicher verstehen...

Gruß
Andreas
Ich bin langsam an dem Punkt, das ich sage, man müsste genrell einen Generalstreik machen und zwar solange, bis die Gesetze dahin geändert werden, das Politiker konsequent zur finanziellen Verantwortung gezogen werden.

Es ist doch in Ordnung, wenn man in Hamburg nicht lernen will. Wenn man nicht wahrhaben will, das in Frankreich in den letzten Jahr pro Jahr im Schnitt 1 - 2 neue Straßenbahnbetriebe eröffnet wurden, wenn in anderen Städten in Deutschland Straßenbahnbetriebe erweitert werden, wenn sich selbst 1 Linienbetriebe wie Ulm und Saarbrücken rechnen.

Es ist doch in Ordnung, wenn man weiterhin von U-Bahnen träumt, die man sich - im Gegensatz zur Stadtbahn - wirklich nicht leisten kann und weiter "Busfahren" will, damit die Herren Politiker mit Ihren Nobelschlitten weiterhin die Straßen langbrettern können und den Fahrgästen in den überfüllten Bussen zuwinken können.

Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn man sich in Zukunft an den Bussen doof und dämlich bezahlt, wenn der IV in der Stadt weiter steigt und wenn man durch Winterhude alle 2 Minuten einen Bus fahren lässt.

Nur: WARUM bitteschön, sagte man nicht gleich von Anfang an nicht, das man es eigentlich nicht will? Wie kann es angehen, das hier Millionen Geld hinausgeschmissen wird für eine Planung, die am Ende keiner braucht, weil man die Stadtbahn nicht will?`Wie kann es angehen, das Herr Ahlhaus verdammt noch einmal nicht dafür zur Rechenschaft gezogen wird? Die Idee mit der Anzeige finde ich übrigens gut, da sollten mal die Anwälte unter Euch hier tätig werden....

Mich kotzt dieses Gelüge und dieses Rumgeeiere seit 1989 mittlerweile sowas von an, das ich es eigentlich gar nicht mehr in zivile Worte fassen kann. Wie kann man nur so dreist sein und wie kann man es schaffen, das seit 20 Jahren die Menschen in Hamburg immer wieder auf dieselben Wahlkampflügen hereinfallen?

Die SPD hätte in den Jahren 1989 bis 1999 die Möglichkeit gehabt, die Stadtbahn zu bauen. Außer heisser Luft und Gelaber kam da nichts. Ein Gutachten nach dem anderen wurde erstellt, alle sprachen sich für eine Straßenbahn aus. Dann laberte man so lange, bis Schill kam und die SPD dankenswerter Weise von dem Übel Stadtbahn erlöste.

Nun, im Jahre 2008 hat die CDU diesen Wahlkampfbluff für sich entdeckt und hat ihn sich zunutze gemacht. ICh schrieb damals an die Altonaer CDU, das ich Ihnen kein Wort, von dem was sie in Sachen Stadtbahn sagen glaubte und wenn Sie wirklich die Strassenbahn auf die Gleise setzten, schicke ich mich persönlich mit einem KAsten Bier im Altonaer Rathaus vorbei als Geschenk.

Nun haben sich also nach der SPD auch die CDU als Stadtbahnverhinderer geoutet. Das war aber eigentlich schon lange klar. Welcher normale Mensch plant eigentlich etwas in der nächsten Legislaturperiode zu beginnen, von dem er überzeugt ist? Sorry aber wenn das kein Machtkalkül war - soviel Grütze können die Hamburger Politiker bei CDU und GAL eigentlich gar nicht im Kopf gehabt haben, als das sie nicht hätten wissen müssen, das der Entscheid zum Bau der Stadtbahn nach 2012 von der nächsten Regierung kassiert wird!

Und nun soll es die SPD im Verbund mit der GAL richten? Ha, ich lach mich tot, wer das glaubt, der lässt sich beim Friseur das Gehirn schneiden.....

Man sollte Hamburg für die Zukunft ganz eng an die KEtte legen! Geld sollte es für Planungen nur noch unter dem Vorbehalt geben, das wenn man dann wie jetzt einfach aussteigt, weil man keinen Bock mehr hat oder weil einen die Autogeilität übermannt hat (gell, Herr Ahlhaus?), dann gehört das bewilligte Geld zurückgezahlt und zwar auf Heller und Pfennig. Das muss richtig weh tun.

Mich wundert nur, das Herr Elste sich soweit eingelassen hat. Er war doch eigentlich auch nie so wirklich für die Straßenbahn. Er muss doch gewusst haben, das er einem Nepp aufsitzt. Dafür hat sich die Hochbahn aber ein bischen zu weit aus dem Fenster gelehnt. Vielleicht wollte sie in der Fachwelt nicht mehr so dumm dastehen, denn wer heute noch so einen Müll erzählt wie vor 30 Jahren, der sieht heute in Nahverkehrskreisen ziemlich bescheuert aus. Also dachte er vielleicht, ich muss das Lied mitsingen, denn sonst lachen sich die anderen Verkehrsbetriebe im In- und Ausland über uns kaputt. Dann hätte er dumm da gestanden, nun steht er aber auch dumm da. Denn Herr Elste wird es sich kaum mit den Mächtigen in Hamburg verscherzen wollen.

Hier wurde das Beispiel mit Ude gebracht. In München hat man im Gegensatz zu Hamburg begriffen, das man die Straßenbahn braucht und München hat im Gegensatz zu Hamburg in den letzten 30 Jahren nicht nur lamentiert, sondern ein ebenso großen U-Bahnnetz aus dem Boden gestampft, seine Straßenbahn in den 1990iger Jahren modernisiert und ausgebaut und kann nun die Früchte einfahren. Dort wird es bald einen 2 Minutentakt auf den U-Bahnhauptstrecken geben, dort hat man erkannt, das sich alle Verkehrsträger gegenseitig Fahrgäste zuführen.

Dort hat man begriffen, das Straßenbahnen keine Elbphilarmonie auf Rädern, sondern ein sinnvolles Verkehrsmittel sind.

Das Universum und die menschliche Dummheit sind unendlich - die Dämlichkeit und Dreistigkeit der Hamburger Politiker in Sachen Straßenbahn scheint noch unendlicher als unendlich zu sein!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2010 17:19 von Polski.
Zustimmung Andreas. Seit meiner Zeit in München bin ich letzlich von den Vorteilen einer Straßenbahn überzeugt.

Ein Aspekt viel mir hier beim lesen auf. Entscheident ob die Stadtbahn kommt, kann sein, dass es die Linken in die Bürgerschaft schafft. Denn ansonsten könnte die SPD die absolute Mehrheit erringen.

SPD evt. an die 42%
CDU evt. an die 25%
GAL evt. an die 16%
Linke 4%
FDP 4%
sonstige 9%

Vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, aber wenn die SPD jetzt noch zulegen sollte, denkbar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2010 17:16 von Winfried Kölsch.
Winfried Kölsch schrieb:

> Ein Aspekt viel mir hier beim lesen auf.
> Entscheident ob die Stadtbahn kommt, kann sein,
> dass es die Linken in die Bürgerschaft schafft.
> Denn ansonsten könnte die SPD die absolute
> Mehrheit erringen.

[wahltool.zdf.de]

Fragt sich bloß, welche Rolle der Mr. Antischulreform einnimmt, welcher noch mal eben eine Partei gründen will.

Hamburg sollte von solchen Möchtegernpolitikern (die letztlich nur Politikverdrossenheit und deren punktuelle Vertretenheit in den Medien für eigene Zwecke nutzen wollen und am Schluss doch nur als zerstrittene Eg0zentriker dastanden) inzwischen eigentlich ausreichend geheilt sein.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2010 17:24 von Jan Borchers.
Ich glaube, man muss noch einmal einen oben geschriebenen Aspekt aufgreifen:

Für zumindest die CDU, vermutlich auch die SPD, gibt es einfach kein Problem mit dem Nahverkehr in Hamburg.

Und das ist auch in weiten Teilen der Hamburger Bevölkerung verankert. Das Denken der Winterhuder Wagener-Abteilung ist glaube ich kein Einzelfall. Man kommt doch überall mit dem Bus hin. Das System wird als ausreichend angesehen und entsprechend ist es der Stadt bzw. dem Senat auch wert. Diese Leute sind nun gerade die, die auch in der Politik das Sagen haben, die, die sich engagieren. Die Steilshooper und Bramfelder haben gottseidank mittlerweile eine eigene BI, hängen aber auch da den Winterhudern und Eppendorfern zurück. Die sind sofort auf die Barrikaden gegangen und haben sich zusammengeschlossen. Das wirkt auf jede Partei zurück und besonders auf die CDU, die gerade dort ihre Hochburgen hat. Es ist eigentlich ein Wunder, dass die CDU die Stadtbahn so lange mitgetragen hat, denn in ihrer Stamm-Wählerschaft hat sie sich damit vermutlich nicht unbedingt beliebt gemacht.

Der hier eingeworfene Vorwurf, der Baubeginn wäre absichtlich auf nach die Wahl verschoben, passt da auch nicht ganz. Cui bono? Da hätte die CDU ja mit der Aussage in den Wahlkampf ziehen müssen, die Bahn nicht zu bauen, obwohl sie der Koalitionsdiziplin zuliebe - bis 6 Monate vor der Wahl für die Stadtbahn sein msste. Das bringt keine Glaubwürdigkeit.

Das ganze Gefasel von wegen kein Geld beruht nicht auf einem Naturgesetz. Ob Geld da ist, das ist immer noch zu 99 % Politik. Hamburg ist eine der reichsten Städte Europas. Guckt euch an, wie hoch die Millionärsdichte hier ist. Guckt euch an, wie hoch das Steueraufkommen ohnehin schon ist. Hamburg ist nicht grundlos dicker Zahler im Länderfinanzausgleich. Guckt euch an, wieviel Prozent des jährlichen Haushalts in die Stadtbahn gegangen wären.

Wenn irgendwo etwas die Politik wirklich interessierte, dann war immer Geld dafür da. Was glaubt ihr denn, wie die Elbphilharmonie weiter gebaut wird? Nur weil HOCHTIEF den Bau aus eigener Tasche vorfinanziert? Nein, kein Cent zusätzlich von Privaten ist reingekommen. Das sind aktuelle Steuergelder und zwar für die ganze Hütte praktisch die gleiche Größenordnung, die Hamburg für die Stadtbahn, Endnetz, hätte zahlen müssen. Ohne weitere Kostensteigerungen, die bei dem Chaos dort leider wirklich alles andere als unwahrscheinlich sind. Das sollte man sich vor Augen führen.

Ebenso bei der HSH. Auch da war sofort Geld da.

"Kein Geld" heißt bei Projekten in der Größenordnung der Stadtbahn auf deutsch: "Es ist uns nicht wichtig genug" bis "Wir wollen es nicht - und das völlig unabhängig von den Kosten".

Es würde mich entsprechend nicht wundern, wenn nach der Wahl plötzlich die U4 nach Harburg durchkommt, während die Stadtbahn endgültig auf dem Abstellgleis ist. Es kostet zwar viel mehr, bringt viel weniger, aber - salopp gesagt - es geht nicht durch Winterhude und bringt was fürs Prestige, jedenfalls in diesen Kreisen (Hamburgs Politik und andere einflußreiche Gruppen wie die Handelskammer stehen auf Prestigeprojekte. Sie müssen nur wirklich prestigeträchtig sein. Wird in Hamburg etwas als Prestigeprojekt beschimpft, heißt das in Wirklichkeit, dass es gerade zu wenig Prestige bringt.)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2010 18:07 von Herbert.
Jan Borchers schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hamburg sollte von solchen Möchtegernpolitikern
> (die letztlich nur Politikverdrossenheit und deren
> punktuelle Vertretenheit in den Medien für eigene
> Zwecke nutzen wollen und am Schluss doch nur als
> zerstrittene Eg0zentriker dastanden) inzwischen
> eigentlich ausreichend geheilt sein.

Sollte man eigentlich meinen, aber ich wette, wenn der Antritt ist er genauso erfolgreich wie damals die STATT-Partei. Und auch im weiteren Verlauf ist er dann genauso "erfolgreich""...
Hamburg lernt es einfach nicht, was natürlich auch damit zu tun hat, daß die Politiker inzwischen ziemlich austauschbar geworden sind. Dies ist aber nicht die Schuld der Politiker, sondern der Wähler, die alle mit Visionen und prinzipientreue abstrafen, und die windelweichen Nichtfestleger belohnen.
Männer wie Strauß, Wehner oder Brandt würden heute niemals mehr in leitende Positionen kommen.

In Sachen Stadtbahn gibt es eigentlich nur noch die Volksinitiative, die die Umsetzung noch bewirken könnte. Erst wenn sich bei den Parteien der Eindruck verfestigt, daß der Nicht-Bau Wählerstimmen kostet, wird sich was bewegen. Ob sie dafür groß genug wird, wird sich im nächsten Jahr zeigen.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen