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Hochbahn Chef Günter Elste möchte 100 Millionen neue Fahrgäste in 10 Jahren
geschrieben von Norderstedt 
Die Hamburger Hochbahn hat einen Rekord bei den Fahrgästen letztes Jahr erzielt. Die Fahrgastzahlen siegten um 2,4% auf 410 Millionen Menschen. Damit steht Hamburg laut Günter Elste besser da als in anderen Deutschen Städten.
In den nächsten 10 Jahren möchte 100 Millionen neue Fahrgäste bekommen und appelliert daher an den zukünftigen neue Senat, der Ende Februar gewählt wird, dass dieser den ÖPNV deutlich besser ausbauen soll.
Zitat
Herr Elste
Wir haben den Wunsch, dass es ein klares Bekenntnis zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gibt. Das ist dringend notwendig für die Mobiltät der Menschen. Wir brauchen es aber auch, damit der Straßenraum frei ist für den Wirtschaftsverkehr."
[www.ndr.de]

Meine Meinung:
Wenn der ÖPNV in Hamburg mit seinen Fahrgastzahlen sehr gut gegenüber anderen Städten in Deutschland darsteht, kann ich nicht verstehn, warum der Individualverkehr größeren Anteil (in Hamburg bei 43%) als andere Städte hat.
Ich finde es aber sehr richtig, dass Herr Elste jetzt den Senat auffordert, mehr für den ÖPNV zu tun. Hoffentlich tut sich etwas nach der Wahl auch, egal wie, Hauptsache die öffentlichen Verkehrsmittel werden deutlich ausgebaut, damit dann auch 100 Millionen neue Fahrgäste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können, denn heute ist der Platz für so viele neue Fahrgäste meiner Meinung nach nicht vorhanden. Hoffentlich tut der zukünftige Senat auch etwas, doch was ist das richtig und wie können 100 Millionen neue Fahrgäste gewonnen werden (es überschneidet sich vielleicht mit meinem anderem Thema, was ich eröffnet habe, aber da es auch um die Perspektiven der Hochbahn und Günter Elste dies gesagt habe, hbae ich dieses Thema eröffnet).

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 22:04 von Norderstedt.
Auch als Freund des ÖPNV halte ich diese allgemeinen Wunsch nach Steigerung der Fahrgastzahlen für falsch. Ziel kann es ja nicht sein, dass soviel wie möglich durch Hamburg gefahren wird, sondern dass Hamburg ein Ort der möglichst kurzen Wege ist. Und das der nicht zu vermeidene Verkehr soweit wie möglich nicht mit den privaten PKW erfolgt.

Deshalb kann ich diesen allgemeinen Wunsch von Herrn Elste, das die Hamburger mehr fahren sollen, nicht folgen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 21:14 von Winfried Kölsch.
Zitat
Winfried Kölsch
Deshalb kann ich diesen allgemeinen Wunsch von Herrn Elste, das die Hamburger mehr fahren sollen, nicht folgen.

Er will doch gar nicht, dass Hamburger mehr (oder wie Du interpretierst weiter) fahren.
Er will lediglich, dass mehr Hamburger für deren Wege den ÖPNV nutzen, und das mit einer markanten Zahl untermauert.
Zitat
Winfried Kölsch
Auch als Freund des ÖPNV halte ich diese allgemeinen Wunsch nach Steigerung der Fahrgastzahlen für falsch.

Es gibt nun einmal den Verkehr und wenn wir so weiter machen, dann wird Hamburg bald ein Verkerhschaos haben. Es geht den individuallen Verkehr zugunsten mher Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu reduzieren. Dabei enstehen keine neue Fahren insgesamt. Dadurch das mehr Menschen mit den ÖPNV fahren, werden Fahrten eingespart, da mehr Meschen in ein Transportmittel passen als in ein Auto. Somit braucht spart man mehr Autos, als man zusätzliche Verkehrsmittel brauch. Doch diese Rechnung geht natürlich am besten bei recht großen Transportmitteln, wie eine Stadtbahn als bei einem normalen Bus, da in einer Stadtbahn oder in einem anderem Schienenverkehrmittel mehr Leute Platz finden.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Herr Elste will, dass die Politik ihm noch schnell ein paar Meter Schienen baut und er wirbt dafür mit Fahrgastgewinnen. Sieht so aus, als ob dem Elste seine Felle davonschwimmen. Die ersten Ansätze der Parteiprogramme lassen keinen Zweifel mehr, dass in den nächsten Jahren noch weniger Geld in den Nahverkehr fließt. Wenn sich Wahlsieger SPD durchsetzt und Bild nicht falsch gelesen hat, dann werden die Bürger sogar über S4 und U4 befragt. Da kommen ganz neuen Zeiten auf die Metropolregion zu. Weil eventuell dann die Hamburger Bürger entscheiden keine S4 und dass dann der Eisenbahnverkehr nach Dänemark lahmgelegt ist. Klug überlegt. Dann muss der Bund doch noch für die ganze S4 zahlen oder alle leiden.

Es wird verdammt schwer werden, das Volk noch von neuen Bahnlinien zu überzeugen, wenn man ihnen dazu sagen muss, was dafür eingespart wird.

Frohes Neues Jahr sag ich nur.

Uli
Zitat
Norderstedt
Es gibt nun einmal den Verkehr und wenn wir so weiter machen, dann wird Hamburg bald ein Verkerhschaos haben.

Wenn wir womit, wie weitermachen?
Zitat
Andrako
Zitat
Norderstedt
Es gibt nun einmal den Verkehr und wenn wir so weiter machen, dann wird Hamburg bald ein Verkerhschaos haben.

Wenn wir womit, wie weitermachen?

Wenn wir mit unseren vielen Induvidualverkehr so weitermachen, dann werden wir ein Verkerhschaos bekommne, denn die Einwohnerzahlen steigen und es darf nicht im gleichen Maße der Induvidualverkehr steigen. Wir müssen eben auf andere Verkerhsstörme als den Induvidualverkehr kümmern.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
"Deshalb kann ich diesen allgemeinen Wunsch von Herrn Elste, das die Hamburger mehr fahren sollen, nicht folgen."

Ich glaube, das war ein Missverständnis! Elste hat es im Grunde genommen genauso formuliert, wie auch Ihre Vorstellungen in Ihrem Beitrag sind ...
Zitat
Norderstedt
Wenn wir mit unseren vielen Induvidualverkehr so weitermachen, dann werden wir ein Verkerhschaos bekommne, denn die Einwohnerzahlen steigen und es darf nicht im gleichen Maße der Induvidualverkehr steigen. Wir müssen eben auf andere Verkerhsstörme als den Induvidualverkehr kümmern.

Nein, nicht unbedingt.
Es gibt Leute, die sind einfach auf ihren Pkw angewiesen -- so wie ich. Ich kann nicht mit einem großen Schiebewagen voller Zeitungen einfach mal so in den Bus drängeln, wenn der schon 90% voll ankommt. Und 20 Minuten auf den nächsten warten, der dann wieder an meinem nächsten Umsteigepunkt einen '-1'-Anschluß hat und der Anschlußbus möglicherweise auch wieder voll ankommt? Nein, danke. Dann lieber Auto.

Wo wir was tun können und sicherlich auch müssen, ist der reine Bequemlichkeitsverkehr.
-- Warum muß Mamataxi GmbH Sohnemann z.B. zum Fußballplatz oder Töchterchen zur Reithalle fahren, wenn diese Ziele in fußläufiger Entfernung liegen oder bequem in einer zehnminütigen Fahrradfahrt erreicht werden können? Zu meiner Jugendzeit Anfang der 80er hat man sich seinen Sportverein nicht nach bester Ausstattung ausgesucht, sondern danach, daß der nächstgelegene Verein mit entsprechender Sparte genommen werden mußte, weil Mamataxi GmbH damals zwar existierte, aber weder Führerschein noch Auto hatte und somit nur einen Begleitservice im ÖPNV anbieten konnte.

-- Warum muß die moderne Hausfrau von heute wegen eines Minieinkaufs, der bequem einen halben Stoffbeutel füllt, extra die Kohlendioxidproduktionsmaschine aus der Garage holen, wenn der nächste Supermarkt bequem mit dem Fahrrad angesteuert werden kann? Natürlich darf gerne weiterhin -- wie es auch seinerzeit schon üblich war -- der Familieneinkauf, meist typische Wochenendtätigkeit (in den Supermärkten ging das Licht um 18.30h aus!), mit dem Auto erledigt werden, denn den kann man oftmals eben nicht im Fahrradkorb oder -anhänger transportieren. Wie schaffen das diejenigen Familien, die weder Führerschein noch Auto besitzen???

-- Warum kann nicht der Familienversorger auf seinem Arbeitsweg die Kleinigkeiten besorgen, die kurzfristig im Haushalt fehlen? Wenn derjenige schon mit dem Auto fährt/fahren muß, kann er auch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und ebendiese Besorgungen erledigen. Mir kann niemand erzählen, daß man seinen täglichen Bedarf nicht irgendwo unterwegs besorgen kann. So versuche ich ständig, meiner alten Dame beizupulen, daß die Marmelade nicht zwingend bei Aldi gekauft werden muß (nur weil das der einzige Billigversorger bei Muttern um'me Ecke ist), wenn ich denn während meiner Arbeit zufällig weit und breit keinen Aldi habe, dafür aber in Steinwurfentfernung beispielsweise von Netto, Rewe und Penny umzingelt bin. Natürlich fahre auch ich mit dem Auto wegen weniger Kleinigkeiten zum Einkaufen, das dann aber immer auf dem Weg zu einer meiner Zeitungs-/Prospekttouren -- heute waren's 3 Packungen Käse, die ich auf dem Weg zwischen den Touren eingekauft habe (leider waren die anderen Sachen von meinem Zettel vergriffen). Wenn ich ganz kurzfristig was brauche, habe ich Aldi und Edeka in Spuckweite mit dreimal lang hinschlagen vor der Tür...

Gruß Ingo
@Ingo:
Den Bequemlichkeitsverkehr vom notwendigen "abzutrennen" kann nicht Aufgabe des ÖPNVs sein. Dass die Bürger daraufkommen, dass sich eben auch ohne Auto einkaufen und fortbewegen lässt, wäre sicher eine Kampagne des Senats wert - allein nur sehe ich das Problem, dass man nicht genug Mut dafür hat.

Als Beispiel einer alternativen Verkehrslenkung sei die leider missglückte und in Deutschland leider sehr umstrittene Verkehrsalternative des "shared space" genannt. Einen sehr trefflichen Artikel gibt es dazu, gerade in Bezug auf Hamburg (typischssssst!!!!),
in der FAZ:
faz.net

Insofern glaube ich nicht, dass die Mehrheit der HamburgerInnen hier wirklich Lust haben, die Verkehrsprobleme in die Hand zu nehmen.

Weder inner- noch außerhalb des Forums.

Das ist vielleicht gewagt formuliert, aber anders kann ich die ablehnende Haltung vieler Politiker gegenüber alternativen Verkehrskonzepten und Kampagnen nicht mehr verstehen.

Ansonsten begrüße ich den Vorschlag von Günter Elste, mehr Fahrgäste in den ÖPNV zu holen. Natürlich sollte man das nicht als reines Zahlen- oder Rekordspiel in Bezug auf die zu erreichenden 500 Mille Fahrgäste verstehen. ÖPNV ist ja kein Selbstzweck.
Viele der vierstelligen Linien befördern meistens nur Luft ; 20 Leute sind dann schon ein voller Bus.*
Man könnte doch die vorhandenen Ressourcen besser nutzen, wenn man Leute aus Steilshoop, Eppendorf, Lurup oder wo auch immer umsiedelt in Orte mit schlecht ausgelasteten Buslinien ;-)

*ausgenommen Schülerverkehr
Ha, ha , sehr witzig, ich will mal wissen, wie Herr Elste ohne Stadtbahn 100 Millionen an zusätzlichen Fahrgästen befördern will. Mit Doppelgelenkbussen im 2 Minutentakt oder was? Da werden ihm bald die horrenden Betriebskosten um die Ohren fliegen.....
Zitat
Polski
Ha, ha , sehr witzig, ich will mal wissen, wie Herr Elste ohne Stadtbahn 100 Millionen an zusätzlichen Fahrgästen befördern will. Mit Doppelgelenkbussen im 2 Minutentakt oder was? Da werden ihm bald die horrenden Betriebskosten um die Ohren fliegen.....
Das will er ja gar nicht. Er hat doch gesagt, daß das ohne Stadtbahn nicht geht. Ohne Stadtbahn ist demnächst Ende mit den Fahrgaststeigerungen - ein Fahrgast, der nicht mitkommt, ist kein Fahrgast mehr...
Insofern glaube ich nicht, dass die Mehrheit der HamburgerInnen hier wirklich Lust haben, die Verkehrsprobleme in die Hand zu nehmen.

Weder inner- noch außerhalb des Forums.


Exakt.

Uli
Zitat
Polski
Ha, ha , sehr witzig, ich will mal wissen, wie Herr Elste ohne Stadtbahn 100 Millionen an zusätzlichen Fahrgästen befördern will. Mit Doppelgelenkbussen im 2 Minutentakt oder was? Da werden ihm bald die horrenden Betriebskosten um die Ohren fliegen.....

Wie sagte doch der Dresdner Professor auf irgendeiner Veranstaltung zum Thema Stadtbahn (siehe im dortigen Thread): Die nächste Steigerung wäre der waagerechte Paternoster...

Gruß Ingo
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