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Seilbahn von St. Pauli nach Wilhelmsburg ab 2013
geschrieben von BussHamburg001 
Auch Spiegel Online war das Ganze eine Meldung wert: [www.spiegel.de]

Seilbahnen oder andere exotische Randprodukte des ÖPNV haben auf Gartenschauen haben ja schon eine ziemliche Tradition: schon die Bundesgartenschauen 1957 und 1959 in Köln und Dortmund hatten Seilbahnen, die auch heute noch verkehren. Auch zur IGA 1963 in Hamburg gab es eine. Eine Einschienenbahn begleitete die Gartenschauen der 1990er-Jahre: sie stand 1993 in Stuttgart, 1997 in Gelsenkirchen und ist seit 1999 in Magdeburg unterwegs. Da ist eine gemeinsame Seilbahn für IBA und IGA in Hamburg ja nicht sonderlich neu, also musste offenbar eine größere Lösung her, die mit der Elbquerung gefunden wurde.

Wie viele andere Bahnen hier zunächst von einer temporäre Lösung die Rede, sie wäre sicherlich eine touristische Attraktion, wenn auch städtebaulich nicht unproblematisch. Noch heikler finde ich allerdings die Seilbahn für die diesjährige Bundesgartenschau in Koblenz, die die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal quer, die zum Weltkulturerbe zählt. Sie darf in Abstimmung mit der UNESCO nur 4 Jahre lang stehen bleiben.
Als Stadtplaner bin ich erst einmal von der Idee einer Seilbahn begeitert.
Nach genauerer Prüfung stelle ich fest, dass das Projekt einige Schwachpunkte hat, die bislang von den Investoren nicht näher erläutert wurden.

1.
Wo stehen und wie sehen die über 120m hohen Pfeiler aus?
2.
Wieso soll die Stadt einem privaten Investor wertvollste innerstädtische Grünfläche nördlich des Bismarkdenkmals zur Verfügung stellen. Und was passiert mit dem Rest dieser Grünfläche, die als Erholungsfläche sehr an Wert einbüßen täte?
3.
Wie und wer gestaltet den Weg vom Ziel bis zur IGA? Immerhin sind dies noch 1.2 km bis zum eigentlichen IGA-Areal.
4.
Wie ist gesichert, dass bei einem Konkurs des Investors die Stadt nicht auf den Bauten hängen bleibt? (Bei den Tennisanlagen am Rothenbaum muß die Stadt seit dem Konkurs des Investors entgegen früheren Beteuerungen Geld dazugeben).
5.
Wie soll die Planfeststellung innerhalb solch kurzer Zeit erfolgen?


Aus diesen Fragen ergeben sich für mich leider starke Zweifel an dem Seilbahnprojekt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2011 00:21 von Winfried Kölsch.
Sorry sowas brauchen wir nicht ! Man sollte sich lieber um andere dinger kümmern als sowas ! Und wenn man für die Elbphilharmonie 4 hmm 5hmm jetzt hab ich es 6Jahre braucht, dann brauchen die erst gar nicht anfange zu bauen bis das steht ist es den schon 2016 oder so (Seilbahn)
Zustimmen muss ich Winfried Kölsch, dass die Grünflächen rund um das Bismarck-Denkmal damit erheblich beeinträchtigt würden und das an einer Stelle, die eh schon relativ dicht zugebaut ist und an öffentlichen Grünflächen (im Vergleich mit anderen Stadtteilen) nicht gerade reich ist.

Außerdem:
Das Bismarck-Denkmal ist im Prinzip schon jetzt stark sanierungsbedürftig und müsste damit zunächst erst einmal den Vorrang vor einer solch kurzfristigen Aktion wie einer Seilbahn haben.
Als wir letztes Jahr den Plan hatten, auf S-Bahn-Gleisen eine ausgewachsene Straßenbahn zwischen Berliner Tor und Hasselbrook pendeln zu lassen, kamen behördlicherseits Bedenken.

Was passiert, wenn der Akku vorzeitig schlapp macht oder eine Störung auftritt, die das Weiterfahren verhindert?
1. Wie können die Fahrgäste evakuiert werden?
2. Wie kann die Strecke geräumt werden?

Bei der S-Bahn ist das relativ einfach, weil ein Schadzug durch einen anderen in den nächsten Bahnhof geschoben werden kann. Bei der Straßenbahn wäre das nicht gegangen und eine Evakuierung der Fahrgäste beispielsweise von der Landwehrbrücke - schließlich bleibt eine Bahn im Fall der Fälle immer an der ungünstigsten Stelle stehen - wäre viel zu gefährlich. Ich frage mich jetzt, warum im Seilbahnfall der Fälle eine Evakuierung aus 100 Meter Höhe problemlos möglich sein soll und wo der Aufschrei der Sicherheitsbehörden bleibt?

Vielleicht können die Leute einfach ins Wasser springen und bekommen danach einen kostenlosen Grog zum Aufwärmen? Am besten hier:

[img62.imageshack.us]
Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie hier von einigen reagiert wird ... ("Argumentieren" will ich das hier bei einigen Teilnehmern bewußt nicht nennen, da man sich offensichtlich noch nicht einmal die Mühe macht, den ein oder anderen Artikel zu diesem Thema auch nur anzulesen!)

Auch ich kann mich nur auf die Presse beziehen, aber ist es denn zuviel verlangt, daß man sich zumindestens mit der Thematik ein bischen auseinandersetzt, bevor man hier mit wilden Thesen um sich schmeißt?

Nochmal ganz deutlich:

Zwei PRIVATE Unternehmen wollen ZEITLICH BEFRISTET eine aus zwei separaten Abschnitten (Nahe U-Bahn St. Pauli - Theater im Hafen / Theater im Hafen - IGS) bestehen Seilbahn bauen, die höchste Stütze von 120 Meter würde südlich der Elbe entstehen. Fest steht, daß die Seilbahn nicht in den HVV integriert werden würde.

Soweit die in der Presse berichteten Fakten (kurz zusammengefaßt!).

Die Firma Doppelmayr (will sich zu 50% an den Kosten beteiligen) ist eines der führenden Unternehmen im Bereich des Seilbahnbaus. Natürlich gibt es für Seilbahnen auch Rettungssysteme, sonst wäre ja weltweit keine Seilbahnen genehmigungsfähig (aber das muß ein Nahverkerexperte natürlich nicht wissen ...).

Ich bin davon überzeugt, daß eine solche Attraktionen viele Hamburger und Touristen begeistern wird! Zum Vergleich sein nur einmal ein wenig über den Tellerrand nach London geschaut, wo das "London Eye" eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt geworden ist, obwohl es sich nur um ein banales (wenn auch etwas aufgewertetes) Riesenrad handelt. Hier wurde die zeitliche Befristung übrigens längst aufgehoben ...

Und ja, man kann auch dort argumentieren, daß ein modernes Riesenrad die Ansicht der Stadt London verändert hat, aber gehört Veränderung nicht auch zu einer lebendigen Stadt dazu?

In diesem Sinne
Hans
Ich bin immer noch für die Stadtbahn und gegen die Seilbahn. Wofür gibt es die Hadag, ist viel schöner.

DT4-Fan
Zitat
DT4-Fan
Ich bin immer noch für die Stadtbahn und gegen die Seilbahn. Wofür gibt es die Hadag, ist viel schöner.

Hast Du denn verstanden, daß es zwischen Stadtbahn und Seilbahn KEINERLEI Zusammenhang gibt?

Die HADAG ist ein städtisches Unternehmen, d.h. sie wird durch Steuergelder subventioniert, d.h. Du forderst gerade eindeutig Mehrausgaben des Steuerzahlers ein ... ist Dir das klar?

Hast Du Dich mal mit der Flotte der HADAG beschäftigt? Hat, aus Deiner Sicht, die HADAG ausreichend Schiffe in der Flotte, die in der Lage sind Wilhelmsburg mit den Landungsbrücken in einer vernünftigen Taktung zu verbinden (Stichwort: Durchfahrtshöhe der Brücken, etc)?

Höre gerne ...

Gruß Hans
Zitat
Glinder
Die Seilbahn sorgt für Aufsehen auch im Spiegel. Am Südufer soll es eine 120 Meter hohe Stütze geben hoffentlich ist die erdbebensicher wenn das 10 Jahre in Betrieb sein soll.

Spiegel berichtet

Übrigens wurde 1979 schon mal eine C-Bahn durchgeplant, die von der Citynord nach Altona laufen sollte und war da nicht was mit Steilshoop? Das kann man jetzt als Seilbahn bauen weil es den Verkehr nicht stört. Aber irgendjemand meckert bestimmt weil dann der Rettungshubschrauber nicht mehr landen kann. Also doch besser unterirdisch verlegen. Irgendwo gab es doch auch mal Seilbahnen, die hatten ganz lange Fahrzeuge so wie Straßenbahnen. Irgendwo in Deutschland war das doch. Das führt man in Hamburg ein und alles wird gut.

Wer Ironie findet darf sie behalten. Aber diese Bahn könnte tatsächlich 2013 laufen? Schönen Gruß an Frau Hajduk.

Uli

Die Seilbahn mit den langen Fahrzeugen war der -technisch völlig unausgereifte - "Aerobus" in Mannheim . Die Anlage dieses Verkehrsmittels um 1976 bewog damals die Hamburger Boulevardpresse zu entsprechenden Fotomontagen in der Mönckebergstrasse . Man kann es drehen und wenden wie man will : Zur Stadtbahn gibt es keine Alternative !
Seilbahnen werden gerade vom VDV gepuscht und darum gibt es soviele Berichte dazu. Jetzt auch bei auto.de. Berlin soll auch eine Seibahn bekommen vom Zoo zum Potsdamer Platz? Wer weiss mehr?

Gündeln statt fahren oder laufen?


Hier noch was Siemens und VDV dazu auf ihre neuen Werbeaussteller zu Seilbahn schreiben:

"...fexibel, preiswert, innovativ!


Seilbahnen verfügen über große Potenziale im urbahnen ÖV. Als Stetigförderer bieten sie große Kapazitäten bei geringen Betriebskosten. Durch ihre Flächen und Kosten sparende Bauweise mit maßgefertigten Bauteilen können sie sich optimal ins Stadtbild einfügen.

Seilbahnen können schnell und kostengünstig Lücken im ÖV-Netz schließen. Große Verkehrserzeuger - wie Universitäten, Krankenhäuse, Shopping-Center und Sportarenen - lassen sich mit Seilbahnen gut an bestehende Hauptlinien anschließen.

Der größte Vorteil Seibahnen können problemlos Hindernisse überschweben. Sie fahren auf direktem Weg ohne Ampeln und Stau. Das spart viel Zeit.

Da ist es verwunderlich dass Seibahnen im Repertoir der meisten Planer noch nicht vorkommen. Dabei bieten sie auf Distanzen bis sieben Kilometer eine hervorragende Alternative aber auch eine gute Ergänzung zu anderen Verkehrsmitteln.

Für einen Spurwechsel im Verkehr muss man alle Voreingenommenheiten abbauen und alle Verkehrsmittel als gleichberechtigte Optionen diskutieren Urbane Seilbahnen sind als Bahn besonderer Bauart förderfähig wenn sie im ÖV integriert betrieben werden. ... "


Uli
Was willst du uns damit sagen?
Das die Anbindung von Steilshoop, Osdorf, Veddel, Wilhelmsburg und diversen anderen Orten in Hamburg an die nächsten Schnellbahnhaltestellen mit einer Seilbahn erfolgen soll?
Nun für Kirchdorf und Veddel könnte das sogar funktionieren, aber wie sollte so etwas in der Praxis aussehen?
Wie wäre es auf der M5.... Ironie!

Ich weiss auch nicht was der VDV und Siemens uns damit sagen wollen. Seit Wochen wird im Straßenbahnforum über Seilbahn gemotzt aber niemand stellte die Quelle ein.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.06.2011 20:01 von Glinder.
Zitat
Glinder
Seilbahnen werden gerade vom VDV gepuscht und darum gibt es soviele Berichte dazu. Jetzt auch bei auto.de. Berlin soll auch eine Seibahn bekommen vom Zoo zum Potsdamer Platz? Wer weiss mehr?

Auch hier wird sich dem Thema angenommen. [www.welt.de]

Aber der Berichterstattung nach ist das alles noch sehr in den Anfängen.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Interessant der Artikel aus der Welt, Jan.

Ob Seilbahnen eine echte Ergänzung für den ÖPNV sein kann? Vielleicht ist es ja wirklich eine richtig gute Idee, auf die bislang noch niemand gekommen ist?
Was sind die Nachteile von Seilbahnen in der Stadt?
Zitat
Winfried Kölsch
Ob Seilbahnen eine echte Ergänzung für den ÖPNV sein kann? Vielleicht ist es ja wirklich eine richtig gute Idee, auf die bislang noch niemand gekommen ist?
Was sind die Nachteile von Seilbahnen in der Stadt?

Seilbahnen in der Stadt kenne ich nur aus Barcelona, die vom Hafen zum Montjuïc. Als Nachteil habe ich dort empfunden, dass man erst auf einen hohen Turm klettern musste um in die Gondeln einsteigen zu können. Entsprechend sehe ich das auch als Hindernis, Seilbahnen in Hamburg zu bauen, schließlich beeinträchtigt ein so hoher Turm deutlich das Stadtbild. Weiterhin stellt sich auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Seilbahn in einer Stadt wie Hamburg Gewinn abwerfen würde, bin aber keiner, der sich mit dem Thema auskennt.

Paddy
Zitat
STZFa
Was willst du uns damit sagen?
Das die Anbindung von Steilshoop, Osdorf, Veddel, Wilhelmsburg und diversen anderen Orten in Hamburg an die nächsten Schnellbahnhaltestellen mit einer Seilbahn erfolgen soll?
Nun für Kirchdorf und Veddel könnte das sogar funktionieren, aber wie sollte so etwas in der Praxis aussehen?

Nicht unbedingt.
Jeder Zwischenstopp -- das dürfte jeder Wintersportler kennen -- verzögert die Weiterfahrt, weil in der Zwischenstation meist 2-3 Gondeln aufeinander auflaufen. Gut -- beim Wintersport fährt die Masse End-to-end. Und hier sind viele Zwischenstationen zeitweise zum Aus-/Einstieg gesperrt, um zusätzliches Personal einsparen zu können, welches sonst als Einsteigehilfe dient.

Aber für z.B. Arenen -- Stellingen wäre eine Seilbahn sicherlich günstiger zu haben als ein Bahnanschluss zu den Arenen. Die Arenen-Station müsste zwischen die (heute) Imtech-Arena und O2-World gelegt werden, in St.Ellingen müsste ein Konstrukt her, das die Gondeln in grosser Höhe abfängt (da eine Seilbahn zwingend gradlinig verlaufen muss, wird man wohl über die Autobahn gehen müssen [Kurven in der Strecke bedingen Zwischenstationen {die können auch ohne Ein-/Ausstieg existieren}, verlangsamen aber die Fahrt]) und dann per Schiene und Kettenförderer zum Bahnhof herunterbringt.
Diese Bahn kann ständig betrieben werden und an der Arenenkehre Busanschluss nach Klein Chicago bekommen -- oder eben als reiner Veranstaltungszubringer nur bei Bedarf verkehren. Allerdings dürften alle möglichen Geldquellen bei Dauerbetrieb spendabler sein. Und von den Arenen kommt man fast ohne Knick sogar direkt am Born-Center raus -- sinnvoll wäre allerdings ein Zwischenstopp an der Luruper Hauptstrasse, dieser kann auch in 10-12m Höhe liegen und muss dann Rolltreppen und/oder Aufzüge erhalten.

Gruß Ingo
Seilbahn von den Arenen nach Stellingen? Das bringt doch nun echt nichts. Ich kenne keine Seilbahn deren Kapazitaet auch nur annaehernd der Spitzenlast kurz vor oder nach einem Spiel entspricht.

Ganz abgesehen davon dass es wenig bringt - der Engpass ist doch die S-Bahn, und der Weg zur S-Bahn wird als Stauraum gebraucht.

Also eine bezahlbare Seilbahn mir einer Kapazitaet von 10,000 oder mehr pro Stunde die nach S-Othmarschen oder U-Hagenbeck fuehrt, waere sicher eine gute Idee, aber ich denke nicht das es sowas gibt.
Spannende Idee - aber sicher wirklich nicht viel mehr als eine Gedankenspielerei. Ich möchte nicht mal anfangen über Themen wie Barrierefreiheit bei Seilbahnen nachzudenken...

Tobias
Seitdem ich in Dortmund mit der H-Bahn gefahren bin, halte ich dieses Verkehrsmittel für die "bessere" Seilbahn. Dies wäre jedenfalls eine Idee für die Arenen.

CU BB



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.06.2011 20:53 von Boombastic.
Und auch bitte für Kirchdorf und Veddel. (Das meine ich Ernst)
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