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Sechs Monate HVV-Garantie: Pünktlich oder Geld zurück
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Seit dem 11. Januar 2011 bietet der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) seinen Fahrgästen die sogenannte HVV-Garantie an (BahnInfo berichtete). Im Rahmen dieser Garantie erhalten Fahrgäste, die ihr Ziel mehr als 20 Minuten zu spät erreichen, auf Antrag 50 Prozent des Fahrpreises, mindestens aber 1 Euro, durch den HVV als Entschädigung zurück (bei Zeitkarten anteilig) - unabhängig vom Verspätungsgrund.

Wie eine Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter an den Senat ergab, wurden in den ersten sechs Monaten seit der Einführung der HVV-Garantie rund 29.000 Anträge gestellt. Davon wurde rund 98 Prozent stattgegeben. Insgesamt wurden bisher rund 40.000 Euro als Entschädigungssumme an die HVV-Kunden ausgezahlt. Die festgestellten Hauptursachen von Verspätungen waren Streiks sowie eine Stromschienenvereisung auf der Linie S3. Weitere besondere Verspätungsschwerpunkte sind bislang nicht erkennbar.

"Die HVV-Garantie wird von den Fahrgästen gut angenommen. Der HVV macht seinen Kunden damit ein faires Angebot, das weit über die gesetzlichen Fahrgastrechte hinausgeht. Ziel auch der HVV-Garantie ist es allerdings, Garantiefälle gar nicht erst eintreten zu lassen, sondern Verspätungen auf ein Minimum zu reduzieren. Insbesondere die Lokführerstreiks haben diesen ehrgeizigen Plänen des HVV da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagt Buschhüter.

So funktioniert die HVV-Garantie: Die Meldung muss vom Kunden innerhalb von drei Tagen nach der Verspätung beim HVV entweder per Online-Meldung oder telefonisch erfolgen. Der HVV prüft den Anspruch und erstellt eine Buchungsnummer, mit der der Fahrgast bei den Servicestellen des HVV seinen Entschädigungsbetrag in bar abholen kann.

Artikel geschrieben von Pressemitteilung
War gerade am Hauptbahnhof bei der SBahn Servicestelle und wollte mir meinen Euro holen für einen Garantiefall. Wie jedes mal zeigte ich meine Fahrkarte und die Bestätigungsemail auf meinem Handy. Drei mal habe ich das schon gemacht, drei mal gab es keine Probleme. Nun wurde mir aber die Auszahlung verwehrt, weil angeblich die Email ausgedruckt sein muss. Mir kommt das komisch vor, nirgends steht etwas davon das es gedruckt sein muss. Das beste ist: ich habe gar keinen Drucker. Habt ihr schon Erfahrungen?
Somit wurden bisher im Durchschnitt 1,40 Euro ausgezahlt. Da steht der Verwaltungsaufwand doch in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis. Weshalb wird hier nicht ein höherer Mindestbetrag wie auch in anderen Fällen festgelegt? Mancher überlegt sich gar nicht, dass der Zeitaufwand zum Abholen des einen Euros größer ist als 1 Euro wert ist. Der Ausdruck kostet ja auch noch etwas.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2011 18:34 von Biene.
Das stimmt sehr, aber am Hbf komme ich sowieso vorbei.
"Der Ausdruck kostet ja auch noch etwas" Dass ich nicht lache. Mit einem Tintenspucker muss man sich vielleicht noch "Sorgen" machen.

Kalkulieren wir: 3,49€*(1/500) = 0,0067€ (also ein zwei Drittel Cent für das Papier)
40€/2000 = 0,02€ (also 2 Cent für den Toner und vielleicht etwas mehr bei Tinte, da kann man ja aber auch schwächer drucken, wenn man noch einen Cent sparen will...)

Ist halt nur die Frage, was ist einen Wert, den Nachhauseweg für 10 Min. zu unterbrechen, weil man noch an den Service will.
Du hast mich überzeugt: 2,6 Cent für einen Ausdruck (er kann ja auch kleiner als A4 sein) kann man als Materialkosten wirklich vergessen, auch der Stromverbrauch für Drucker und Computer ist unerheblich. Da haben sich diejenigen, welche mit der Forderung des Ausdrucks abschrecken wollten, wohl verrechnet. Aber wie lange muss man am Schalter warten? Bei einem Zeitaufwand von 10 Minuten entspricht das einem Stundenlohn von 6 Euro. Nicht für jeden ist das soviel Geld, dass er dafür tätig wird.
Wieviel Zeit mag die Bearbeitung eines solchen Erstattungs-Antrags in Anspruch nehmen? Das sind für die HVV immerhin täglich über 70 Vorgänge.




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Zitat
Biene
Wieviel Zeit mag die Bearbeitung eines solchen Erstattungs-Antrags in Anspruch nehmen? Das sind für die HVV immerhin täglich über 70 Vorgänge.

Eine Erfolgsquote der Anträge von 98 Prozent klingt nach keiner sonderlich kritischen Prüfung. Für eine Auszahlung von einem Euro lohnt es sich kaum, überhaupt anzufangen nachzuprüfen, weil die Kosten für eine Prüfung sehr schnell höher sind als der geringe Betrag, den man auszahlt. Gut möglich also, dass die kleinen Anträge einfach durchgewunken werden, soweit man irgendwie vermeiden kann, dass es einen Missbrauch im größeren Stil gibt.
Zum aktuellen Stand der Dinge ... ich war heute in der HOCHBAHN-Servicestelle in Barmbek, habe den Antrag von Vorgestern sowie einen anderen neuen dort gezeigt - auf dem Handy - und alles war super, habe meine 2 Euro bekommen ...
Die HVV-Garantie sehe ich in erster Linie eine zusätzliche Erfassungsmethode von Verspätungen. So nach Motto "Wo gibt es Probleme, von denen der HVV bislang nichts weiß, welche aber gravierend genug sind, dass Kunden bereit sind, die Mühe des Antrags auf sich zu nehmen?" Die Erstattung ist in diesem Sinne eine Bezahlung der Datenlieferung.

Interessant zu wissen wäre die Art der Finanzierung: Aus einem allgemeinen Umlagetopf des HVV oder nach Verursacherprinzip?

--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
Hallo Tobias,

naja, durch die normale Datenlieferung durch die VUs muss der HVV sowieso im Bilde sein. Ansonsten gäbe es bei den Bonus-/Mauszahlungen unweigerlich Probleme.

Gespeist wird die Garantie aus dem Werbetopf.



Grüße
Boris
ich sehe das ähnlich wie tobias.

boris: weißt du welche daten der HVV von den VUs bekommt? Werden die automatisch erfasst, per Hand, oder per Hand überarbeitet:)? Daten über jede Fahrt, oder pauschal? :)
Hallo BruceMcLaren,

Zitat
BruceMcLaren
ich sehe das ähnlich wie tobias.

boris: weißt du welche daten der HVV von den VUs bekommt? Werden die automatisch erfasst, per Hand, oder per Hand überarbeitet:)? Daten über jede Fahrt, oder pauschal? :)

Wie die Daten vorliegen kann ich nicht sagen. Darüber wissen andere genauer bescheid und haben hier im Forum auch schon darüber geschrieben. Logisch ist nur, dass es für die Festlegung der Zahlungen Regeln geben muss.

Um eine zusätzliche Methode zur Erhebung der Verspätungen handelt es sich sicher nicht. Warum wäre es in den Interviews mit der Sprecherin des HVVs nur um die zu erwartenden Kosten gegangen und dass das Geld aus dem Werbetopf kommt? Beim ganztätigigen Vorneeinstieg bringt man ja auch nur Jubelmeldungen und nichts zu den Problemen damit.

Wäre die Garantie also eine Messmethode für die Verspätungen, hätte man das sicher auch überall so verbreitet.



Grüße
Boris
Die Daten welches einzelne Verkehrsmittel oft verspätet ist oder hält Verspätung hat im allgemeinen weiß man, so bekommt man aber Aufschluss darüber wo die Fahrgäste wohin umsteigen. Das konnte man bisher nur durch befragungen rausfinden. Denn die meisten Antragsteller haben durch eine kleine Verspätung plus Anschluss verpasst 20+ Minuten verspätung. Ein einzelnes Verkehrsmittel hat kaum 20+ Minuten verspätung. Das bekommt vielleicht höchstens die DB Regio hin ...
Moin!

Zitat
LevHAM
Ein einzelnes Verkehrsmittel hat kaum 20+ Minuten verspätung. Das bekommt vielleicht höchstens die DB Regio hin ...

Da sieht meine eigene Statistik anders aus:

1 * DB Regio, 35 min
3 * DB S-Bahn Hamburg, 22 min - 40 min
1 * PVG Bus, 22 min

Alles mit dem ersten Verkehrsmittel, ohne Umstieg und Anschlußverlust.

Gruß, Philip
Zitat
Philip Pape
Moin!

Da sieht meine eigene Statistik anders aus:
1 * DB Regio, 35 min
3 * DB S-Bahn Hamburg, 22 min - 40 min
1 * PVG Bus, 22 min
Alles mit dem ersten Verkehrsmittel, ohne Umstieg und Anschlußverlust.

Das würde ich auch sofort hinkriegen: Abends oder am Wochenende, wenn mein Haustürbus nur alle 40 Minuten fährt -- dann reicht ein Anschlußversäumnis von der Verbindungsbahn nach Wedel in Altona, und ich müßte das Formular ausfüllen...

Gruß Ingo
Zitat
Boris
naja, durch die normale Datenlieferung durch die VUs muss der HVV sowieso im Bilde sein.

Ich denke mal, eine Untermauerung durch Kundenfeedback kann nie schaden. Die ansonsten sehr hohe Hemmschwelle für Kunden, sich zu beschweren, wird durch die symbolische Erstattung zumindest so gemindert, dass das Feedback einigermaßen repräsentativ sein dürfte.

______

metrobits.org
Wie ist das eigentlich, wenn ein Verkehrsunternehmen Verspätung bekommt, bezüglich Veranstaltungen in Ortschaften und die Busse dadurch Verspätungen bekommen?? Kann das VU dann hier das Geld von den Gemeinden bekommen eigentlich
Ich habe mittlerweile 8 oder 9 Anträge gestellt seit Beginn der Aktion. Dabei habe ich zwei Mal je zwei Anträge gleichzeitig gestellt auf Grund von Verspätungen bei Hin- UND Rückfahrt. In beiden "Antragspärchen" wurden die Anträge jeweils im Sekundenabstand bewilligt, so dass ich vermute, dass diese 2x je 2 Anträge gar nicht geprüft wurden. Ein weiterer Antrag wurde bewillig, obwohl es "nur" 20 Min. Verspätung waren und nicht 21 (also über 20). Auch dieser Antrag wurde zu meiner Überraschung bewilligt. Es scheint nicht mal eine Routinekontrolle der eingetippten Daten zu geben... (oder jemand war bei der Bearbeitung kulant, kann ja auch sein).

Viele Grüße
Alexander
Zitat
Alexander Lehmann
Ich habe mittlerweile 8 oder 9 Anträge gestellt seit Beginn der Aktion. Dabei habe ich zwei Mal je zwei Anträge gleichzeitig gestellt auf Grund von Verspätungen bei Hin- UND Rückfahrt. In beiden "Antragspärchen" wurden die Anträge jeweils im Sekundenabstand bewilligt, so dass ich vermute, dass diese 2x je 2 Anträge gar nicht geprüft wurden. Ein weiterer Antrag wurde bewillig, obwohl es "nur" 20 Min. Verspätung waren und nicht 21 (also über 20). Auch dieser Antrag wurde zu meiner Überraschung bewilligt. Es scheint nicht mal eine Routinekontrolle der eingetippten Daten zu geben... (oder jemand war bei der Bearbeitung kulant, kann ja auch sein).

Das mit den genau 20 min hatte ich aber auch häufig erlebt. Zuletzt letztens als die S 21 verspätet im HBF angekommen ist und die S1 nach Wedel schon abfuhr.
Hallo timmithie,

Zitat
timmithie
Wie ist das eigentlich, wenn ein Verkehrsunternehmen Verspätung bekommt, bezüglich Veranstaltungen in Ortschaften und die Busse dadurch Verspätungen bekommen?? Kann das VU dann hier das Geld von den Gemeinden bekommen eigentlich

Was meinst Du damit genau, das Geld für den zusätzlich verfahrenen Sprit?



Grüße
Boris
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