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Bauarbeiten in der Mö
geschrieben von Klaus-Peter 
Diesen Beitrag habe ich eben in der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts gefunden. Offenbar wird doch einiges an Störungen zu erwarten sein:

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Staubwolken, Lärm, Verkehrsbehinderungen. Jahrelang - mitten auf der Mö. Diese Schreckensvision der City-Kaufleute wird wahrscheinlich Wirklichkeit werden, wenn Ende 2006 die Bauarbeiten für die neue U 4 vom Rathaus in die HafenCity beginnen. So steht es jedenfalls in einer geheimen Drucksache des Senats. " . . . ist nochmals deutlich geworden, dass es während der Bauzeit im Bereich Mönckebergstraße, Große Johannisstraße und Großer Burstah zwischen Gerhart-Hauptmann-Platz und Hahntrapp erhebliche Beeinträchtigungen durch die mehrjährigen Bauarbeiten und Baustelleneinrichtungsflächen geben wird", heißt es in dem Papier, das dem Abendblatt vorliegt. Und weiter: "Ab Ende 2006 wird es über mehrere Jahre hinweg größere Baugruben geben."

Noch vor wenigen Wochen hatte es sich ganz anders angehört. "Eine über drei bis vier Jahre offene Baustelle wird es garantiert nicht geben", hatte Hochbahn-Chef Günter Elste dem Abendblatt gesagt. Der Bau werde "so verträglich wie möglich" ausgeführt, so Elste damals. Lediglich die Busse müssten zeitweilig umgeleitet werden.

Die Wahrheit sieht anders aus. Nicht nur Busse, auch die U-Bahnen sind betroffen. Die U 3 wird laut Senatsdrucksache mindestens drei Jahre lang zwischen Rathaus und Rödingsmarkt gar nicht verkehren. In diesem Bereich soll die Ausfädelung der U 4 zur HafenCity erfolgen. Auch der Busverkehr müsse zum Teil umgeleitet werden. Und die Baugruben reichen direkt an die Hausfronten heran, so dass die "Zugänglichkeit eingeschränkt" werde. Im Klartext: Einige Häuser und Geschäfte werden zumindest zeitweise gar nicht oder nur sehr schwierig erreichbar sein.

Die von der Baubehörde prognostizierten Beeinträchtigungen sind so schwer wiegend, dass - entgegen allen öffentlichen Beteuerungen - sogar wieder alternative Trassen und Konzepte geprüft wurden. Dazu gehört, die U 4 ab Rödingsmarkt oberirdisch zu bauen. Die U 4 würde dann südlich in Hochlage ausfädeln und im Bogen um die Kehrwiederspitze und den Kaispeicher A herum zum Überseequartier geleitet. Diese so genannte Viaduktstrecke mit einem zusätzlichen Bahnhof an der neuen Elb-Philharmonie wäre sogar billiger. 205 Millionen Euro würde diese Variante kosten im Vergleich zu den geschätzten 255 Millionen für die Trasse ab Rathaus.

Dennoch wurde das Modell verworfen. Begründung: Hochwertige Flächen in der HafenCity wären nicht mehr bebaubar, weil die Bahn auf Stelzen hindurchführen würde. Es wird auch mit Klagen von Investoren gerechnet, die dann eine Bahn "vor der Nase" hätten. Außerdem bestünde Unfallgefahr, wenn Schiffe mit den Pfeilern kollidieren würden. Schließlich würde die Fahrt in die HafenCity ab Rathaus sechs statt zwei bis drei Minuten dauern. In der Senatsdrucksache heißt es: "Die negativen Auswirkungen . . . sind gravierender als die zwar massiven, aber vorübergehenden Eingriffe in die Innenstadt." Eine unterirdische Lösung ab Rödingsmarkt wiederum wird nicht realisiert, weil sie um 100 Millionen Euro teurer wäre.

Also wird die U 4 mit all ihren negativen Folgen für die Innenstadt ab der Haltestelle Rathaus gebaut. Die Vorarbeiten wie Probebohrungen haben längst begonnen. Das Planfeststellungsverfahren (eine Art Bebauungsplan für Großprojekte) wird ebenfalls bereits vorbereitet. Mitte 2005 soll es beginnen und Ende 2006 abgeschlossen sein. Ob dieser eng bemessene Zeitplan eingehalten werden kann, erscheint allerdings fraglich. Denn wegen der massiven Beeinträchtigungen in der City ist mit einer Vielzahl von Widersprüchen und Klagen gegen das Projekt zu rechnen. Beim Bau der Flughafen-S-Bahn etwa kam es zu mehrjährigen Verzögerungen.

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[www.abendblatt.de]
bc1
Re: Bauarbeiten in der Mö
18.06.2004 10:59
Wer eine U-Bahn haben will, muss auch was dafür in Kauf nehmen... An dieser Stelle soll gesagt sein, dass die Leute damals um 1911 soch wesentlich besser mit dem U-Bahnbau befreunden konnten, als die Leute von heute.

Gruß

BC
Ist habe eben zum Thema U4 eine Notiz im Netz gefunden, die den Zeitungsausschnitt vom Abendblatt von Klaus-Peter bestätigt bzw. noch erweitert.

Bis jetzt war der U-Bahn Neubau eine rein politische Entscheidung. Und nun, wo es konkret wird, fangen da einige an zu schwimmen. Danach ist das mit den Kosten der U4, wegen Trassenführung, Hochwasserschutz, Abzweigung etc... alles andere als einfach. Mir scheint, selbst die Entscheidungsträger von damals bereuen ihre Entscheidung schon, eine U-Bahn in die Hafencity bauen zu wollen.

Hier ein Auszug:
"Die volkswirtschaftliche Rentabilität einer U-Bahn-Linie ist wesentlich davon abhängig, wie viele Wohn- und Arbeitsstätten durch sie erschlossen werden. Bereits am 25.06.2002 hat die Baubehörde eine Nutzen-Kosten-Untersuchung (standardisierte Bewertung) für die gesamte neue U-Bahn-Linie U4 in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollten im Frühjahr 2004 vorliegen (Vgl. Kleine Anfrage 17/3995), die Behörde hat aber bislang kein Ergebnis bekannt gegeben. Es ist dennoch allgemein bekannt, dass die U4, so wie sie gegenwärtig geplant ist, nicht die Voraussetzungen erfüllt, um Bundeszuschüsse zu erhalten. Nun will die Behörde einen Nachtragsauftrag an das planende Büro erteilen um die geänderten Arbeitsplatzzahlen einzuarbeiten."

aus Hamburg.de/Bürgerschaft etc...





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.2004 12:32 von Winfried Kölsch.
Interessant finde ich die Betrachtungen zu der verworfenen überirdischen Variante, die ja sogar 50 Mios billiger sein soll:

Beim Abwägen der Vor- und Nachteile der überirdischen contra der unterirdischen Variante wurde nicht beachtet, dass eine überirdische U-Bahn angenehmer für die Fahrgäste ist und wohl alleine schon deshalb mehr Fahrgäste anziehen würde.
Sie wurde unter anderem wegen unnötigen Flächenverbrauch im Bereich der Hafencity und Aufstüttung zum Wasserschutz und damit zusammenstehende Elbverengung verworfen.

Gruß
Alex

Re: Bauarbeiten in der Mö
18.06.2004 19:06
In der Printausgabe des Abendblattes war sogar eine Computerbild mit der Stadtion
Musikhalle. Witzig war das dort ein 8 Wagen DT4 abgebildet war. Ist wohl Wunschdenken.
Was der Schreiberlink des Abendblattes da so schwarz gemalt hat, wird so lt. Elste auch nicht voll eintreffen.





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.2004 19:11 von marc.
Ja, kann denn keiner mal die Verantwortlichen darauf hinweisen, daß ein Viadukt gerade in diesem Bereich das Zeug dazu hat, eine Art Attraktion zu werden?
Schlimm genug, daß das Viadukt nach Rothenburgsort, das sogar die aus dem HBF kommenden Gleise mit einer großen Brücke überspannte, nach dem Krieg aufgegeben wurde und der Bereich zum schnöden Industriegebiet wurde. Wenn man denkt, daß das alles wie auch Wandsbek usw. mal so wie heute nur noch Ottensen oder Teile von Altona aussah.. die Stadt hat durch den Krieg wirklich schon genug von ihrer Attraktivität eingebüßt, ich weiß nicht, ob das nicht unterbewertet wird. Da wäre ein Viadukt doch mal eine kleine Gegenmaßnahme.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das langfristig wirklich billiger sind. Diese Stahlbrücken halten ja nicht ewig. Und der Austausch ist verflucht teuer, wie sich in Barmbek gezeigt hat.
Hallo!

Genau das ist im HH-Journal (NDR) angesprochen worden, und da meinte Hr. Elste, das eine Trassenführung zu teuer wäre. Zwar wären die Fahrwegskosten um 50 Mio € billiger, aber dafür wären die Schutzmassnahmen (u.a. Apprallschutz für die Schiffe) um einiges teurer.

Deshalb bleibt es bei der Tunnelvariante.



MFG Dennis

[www.nahverkehr-elbe-alster.de.vu]
> Dazu gehört, die U 4 ab Rödingsmarkt
> oberirdisch zu bauen. Die U 4 würde dann südlich
> in Hochlage ausfädeln und im Bogen um die
> Kehrwiederspitze und den Kaispeicher A herum zum
> Überseequartier geleitet. Diese so genannte
> Viaduktstrecke mit einem zusätzlichen Bahnhof an
> der neuen Elb-Philharmonie wäre sogar billiger.

Oh ja - Bitte bitte baut die U4 genau so. So wird das ein städtebaulich weltweit aufsehenerregender HIT!

> Dennoch wurde das Modell verworfen. Begründung:
> Hochwertige Flächen in der HafenCity wären nicht
> mehr bebaubar, weil die Bahn auf Stelzen
> hindurchführen würde. Es wird auch mit Klagen von
> Investoren gerechnet, die dann eine Bahn "vor der
> Nase" hätten.

Quack. Das wertet die Gegend ungemein auf und bringt Leben rein.

> Außerdem bestünde Unfallgefahr, wenn
> Schiffe mit den Pfeilern kollidieren würden.

Na klar. Dann ist es ja mit den bereits bestehend Brücken weltweit schon der totale Wahnsinn! Die sind doch alle verrückt, Brücken einfach so zu bauen. Da könnten ja Schiffe gegenfahren. Der reine Horror. Millionen Menschen werden zu Tode kommen.

> Schließlich würde die Fahrt in die HafenCity ab
> Rathaus sechs statt zwei bis drei Minuten dauern.

Oh, wie heftig, diese Verzögerung. Dafür sitzen die Fahrgäste nicht im Dunkeln und können fast gratis den fantastischsten Ausblick auf den Hafen genießen, den man sich überhaupt vorstellen kann!

> Also wird die U 4 mit all ihren negativen Folgen
> für die Innenstadt ab der Haltestelle Rathaus
> gebaut.

Idiotisch. Geldverschendung. Menschenquäler.
****************************************************

Ihr Verantwortlichen an den grünen Tischen: Seht endlich her und befolgt gefälligst meine Wünsche! Klaro? ;)




7 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.2004 21:32 von Expertentelefon.
Mir wäre auch eine oberirdische Führung lieber gewesen, aber wie heißt es so schön: Geld regiert die Welt. Und dieser Spruch macht auch vor einer U4 in die Hafencity nicht halt.

Und wenn ich mir heute die TV-Berichte so angeschaut habe, soll gleichzeitig der Abschnitt nach Steilshoop gebaut werden.

MFG Dennis

[www.nahverkehr-elbe-alster.de.vu]
Hallo,

falls gerade dort wo die Brücke sonst gebaut werden würde (statt einens Tunnels) die HADAG Schiffe durch fahren sollten, dann haben sie aber eine gute Meinung von ihrer Schiffsflotte. Nach dem motto "Wir sorgen für gute Verbindungen",das direkte Umsteigen von Schiff zur U-Bahn. Davor haben die eben Angst und bauen gleich einen Tunnel.
Dennis schrieb:
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> Mir wäre auch eine oberirdische Führung lieber
> gewesen, aber wie heißt es so schön: Geld regiert
> die Welt.

Ist aber zu kurz gedacht: Denn wenn eine Gegend grundlegen attraktiver ist, dann bringt sie langfristig volkswirtschaftlich mehr Kohle!
Expertentelefon schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist aber zu kurz gedacht: Denn wenn eine Gegend
> grundlegen attraktiver ist, dann bringt sie
> langfristig volkswirtschaftlich mehr Kohle!

Da ist richtig. Aber da ist ein gewisses Risiko dabei. Denn wenn man die teurere oberirdische Strecke baut, in der Hoffnung, das durch viele Fahrgäste das Geld wieder reinkommt, läuft man Gefahr, in einen Schuldensumpf zu versinken, weil niemand damit fährt. Und um eben dieses Risiko zu vermeiden, baut gleich die billigere Variante.




MFG Dennis

[www.nahverkehr-elbe-alster.de.vu]
> Denn wenn man die teurere oberirdische
> Strecke baut, in der Hoffnung, das durch viele
> Fahrgäste das Geld wieder reinkommt, läuft man
> Gefahr, in einen Schuldensumpf zu versinken, weil
> niemand damit fährt. Und um eben dieses Risiko zu
> vermeiden, baut gleich die billigere Variante.

Quack... verstehst du mich nicht? DIE GESAMTE GEGEND WIRD AUFGEWERTET!

Die paar mehr Euro Einnahmen auf der Strecke sind relativ latte bei der volkswirtschaftlichen Betrachtung der Effekte auf die gesamte Gegend.

Es geht umd das GROßE, GANZE. Ist der Blick über den Tellerrand denn wirklich so schwer? Hilft mir jetzt mal bitte einer hier? ;)
Der HHA-Mensch meinte im Interview aber eben, daß es Probleme mit Investoren geben könnte bei einem Viadukt vor der Nase.
Selbst wenn es optisch ansprechend aussehen würde, was ich bezweifle bei der ausgesprochenen Häßlichkeit sämtlicher Bauten nach dem Ersten Weltkrieg bei uns (viel besser z.B. in Frankreich, schlicht aber nicht so absolut schmucklos wie hier).
Denn die Strecke macht oberirdisch nun mal auch einigen Lärm. Das paßt nicht zu den Plänen, nach denen man offenbar gesalzene Preise für Bauland und damit auch Mieten nehmen will.
Ist man bei der Anbindung der Hafencity eigentlich nie auf die Idee gekommen, den fertigen Bahnsteig am Jungfernstieg (U2) zu nutzen?

Sicher wäre der weitere Tunnelbau vom Jungfernstieg (U2) in die Hafencity deutlich länger als ab Rathaus. Aber vielleicht würden die Baukosten nicht unbedingt teurer werden, weil man sich die sehr komplizierten und aufwendigen Baumaßnahmen in der Mönckebergstraße mitsamt neuem Bahnhof Rathaus sparen könnte. Ebenso nicht zu vergessen die ganzen negativen Beeinträchtigen während der Bauzeit (U3-Sperrung, Busumleitung, evt. Kaufkraftverlust)
Dietmar schrieb:
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> Ist man bei der Anbindung der Hafencity eigentlich
> nie auf die Idee gekommen, den fertigen Bahnsteig
> am Jungfernstieg (U2) zu nutzen?


Der Bahnsteig am Jungfernstieg ist bereits für die U-Bahn nach Altona und Lurup vorgesehen...

Re: Bauarbeiten in der Mö
19.06.2004 00:48
Hmmm, evtl. könte man ja auch die beiden Bahnsteige im Hauptbahnhof Nord mal aktivieren. Man hätte gleich eine ordentlich Tiefe und könne von der Hafencity aus dorthin bohren. Das einzige was dann Rathaus/Jungfernstieg gemacht werden müßte, wäre ein Bahnhof (wenn die Röhren nicht groß genug wären) und eine Anbindung an das restliche Tunnel-Wirrwar dort.

Würde die Innenstadt massiv entlasten und es wären nicht so große Probleme zu bewältigen (gehe ich jedenfalls von aus).


Fahrtroute wäre dann:

??? - Ostring - Berliner Tor - Hauptbahnhof Nord - Rathaus - Ecke Bei den Mühren/Kibbelsteg - Überseezentrum - Lohsepark - ???


Gruß Ingo
Immerhin sollte besagte Linie ja auch einmal U4 heißen, auch wenn es schon 30 Jahre zurückliegt und leider noch
mindestens weitere 30 Jahre vergehen werden, bis jemand sich da wirklich ranwagen wird. Es sei denn,
es würde anfangen 1000€-Scheine zu regnen, mit einer durchschlittlichen Niederschlagsmenge von 1kg/m2h
im Bereich des Rathauses ...

mfG - Marcus
Wo ist denn eigentlich der Bahnsteig der alten Rothenburgsortlinie im HBF? Wurde der für die U1 umgewidmet? Man soll dort ja noch die Abzweigung sehen.
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