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1975: Studie zum GVP über Reihenfolge U-Bahnbau & Hintergründe
geschrieben von Glinder 
Hallo,

auch auf die Gefahr hin, diesen Thread noch einmal ins Driften zu bringen: Barmbek-Süd bleibt ÖPNV-Ödland von sich selbst aus. Schon zu seeligen Straßenbahnzeiten gab es auf dem Abschnitt zum Biedermannplatz Nachfrageprobleme. Hauptsächliche Kunden in dem Bereich sind die Arbeitnehmer dort (z.B. Fielmann) und Schüler.

Andererseits ist der Biedermannplatz auch gar nicht so schlecht an die U-Bahn angebunden. In ca. 10 Minuten Entfernung liegen Saarlandstraße, Dehnhaide und Hamburger Straße. Einzig wirklich nachfragestarker Bereich ist entlang der 172/173er-Route. Hier bleiben allerdings viele Fahrgäste noch nach Barmbek Richtung Norden sitzen und nutzen die Linie(n) somit gleichmäßig.



Grüße
Boris
Wenn man eine U4 baut kann man die M7 bis in die Innenstadt verlängern über Lange Reihe. Endpunkt Mundsburger Brücke ist nicht so überzeugend.

Uli
Zitat
Glinder
Wenn man eine U4 baut kann man die M7 bis in die Innenstadt verlängern über Lange Reihe. Endpunkt Mundsburger Brücke ist nicht so überzeugend.

Noch 'ne Buslinie mit kurzen Taktintervallen durch die Lange Reihe?
Dann ist dort der feste Dauerparkplatz vorprogrammiert, wenn man die Straße nicht zur Kommunaltrasse umwidmet à la Mönckebergstraße.
Eine derart verlängerte M7 müßte über An der Alster und Ballindamm zum Rathausmarkt geführt werden -- dann geht sie zwar am Hauptbahnhof vorbei, aber man kann ja immer noch Barmbek in die zum Hbf fahrende S- oder U-Bahn umsteigen.

Gruß Ingo
@INW Wenn eine U4 nach Norden gebaut wird fährt in der Langen Reihe kein M6 mehr.

Uli
Zitat
Glinder
@INW Wenn eine U4 nach Norden gebaut wird fährt in der Langen Reihe kein M6 mehr.

Ja, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre...
Ich glaube kaum daran, daß ich in den mir noch bleibenden Lebensjahren erleben werde, daß eine U4-Nord, wie sie mit der Alt-U4-West geplant war, jemals kommen wird.
Irgendwann -- wenn man da nicht mal zwischendurch Tabularasa spielt -- wird auch das Birkenwäldchen auf den Flächen der Gleise 3+4 in Sengelmannstraße unter Naturschutz stehen, und dann kann man da nicht mehr so einfach den 2. Bahnsteig errichten, der ja eigentlich schon 1975 mit Errichtung der Station in Betrieb gehen sollte, weil die U4 schon bald danach kommen sollte. Aber nun stirbt die City Nord bald aus, und dann ist in der Richtung kein Fahrgastpotential mehr vorhanden, das eine U-Bahn rechtfertigt.

Gruß Ingo
Wenn die City Nord stirbt dann hat die Stadt eine riesige Fläche wo man ohne große Proteste jede Menge Wohnungen bauen kann. Dohnany hat letzte Woche erkannt dass jede nicht gebaute Wohnung heisst dass ein Steuerzahler mehr nach Holstein zieht. 6000 Wohnungen im Jahr ist viel zu wenig.

Uli
Zitat
Glinder
Wenn die City Nord stirbt dann hat die Stadt eine riesige Fläche wo man ohne große Proteste jede Menge Wohnungen bauen kann.

Ganz aussterben wird die City Nord sicherlich niemals.
Aber es gibt meines Wissens 3 große Leerstände, die ehemalige LVA ist schon seit vielen Jahren eine Unkrautwüste.
Allein schon die Familie Greve, die in ihrem Komplex sehr wenig Leerstände haben soll (?), wird dafür sorgen, daß die Geschäfsstadt Nord -- wir sind ja hier in Deutschland, und da spricht man Deutsch -- nicht ganz ausstirbt und komplett vom Stadtplan verschwindet.
Auch Watt fürn Knall ...ääähh... Vattenfall wird seine Zentrale wohl kaum aufgeben -- es sei denn, der Konzern verlegt seine Europazentrale.

Wäre das so, hätte man in der Tat ein ideales Wohnbaugebiet, welches durch bereits vorhandene breite Straßen sehr gut erschlossen ist.
Wenn das Gebiet irgendwann doch mal zum Wohngebiet würde, sollte man aber gleich die Bustrassen in die Mitte verlegen -- oder die dann vielleicht doch schon existierende Stadtbahn da durch legen.

Gruß Ingo
Würde die Stadtbahn so kommen wie früher geplant dann hätte die City-Nord nicht mal eine Direktverbindung in die Innenstadt und das geht für so ein Wohngebiet garnicht. Aber interessant mal zu lesen wie es da heute aussieht. War ewig nicht dort.

Uli
Zitat
Glinder
Würde die Stadtbahn so kommen wie früher geplant dann hätte die City-Nord nicht mal eine Direktverbindung in die Innenstadt und das geht für so ein Wohngebiet garnicht. Aber interessant mal zu lesen wie es da heute aussieht. War ewig nicht dort.

Warum muß eigentlich jedes kleine Wohnviertel eine Direktverbindung in die Innenstadt haben?

Ein Wohngebiet rund um den Überseering hätte in naher bis etwas weiter fußläufiger Entfernung (je nachdem, wo man steht) U-Sengelmannstraße. Jede Menge Busse fahren nach S-Rübenkamp, US-Barmbek, U-Alsterdorf, U-Hudtwalkerstraße, U-Kellinghusenstraße. Was (wieder) fehlt und sicherlich dann auch kommen wird, ist ein Eilbus nach Barmbek (E17?) -- wenn Hamburg dann nicht doch schon längst eine Stadtbahn welcher Netzgestaltung auch immer hat.

Gruß Ingo
Übrigens ist die City Nord (so der ausgeschilderte Name) auch ein Wohngebiet: Im Greve-Ensemble sind hunderte Wohnungen wenn nicht tausende Wohnungen, um den Mexikoring, New-York-Weg, Manilaweg
Zitat
BruceMcLaren
Übrigens ist die City Nord (so der ausgeschilderte Name) auch ein Wohngebiet: Im Greve-Ensemble sind hunderte Wohnungen wenn nicht tausende Wohnungen, um den Mexikoring, New-York-Weg, Manilaweg

Das ist wie mit dem (deutsch) falsch geschriebenen "Centrum" auf den Wegweisern.

Mal angenommen, das Tausend.Jährige Reich würde noch bestehen: Dann garantiere ich dafür, daß auf den Wegweisern "Geschäftsstadt Nord" stehen würde. Schließlich waren die seinerzeit regierenden Herrschaften für ihre Selektionen bekannt. Dazu werde ich jedoch keinesfalls näher eingehen -- das steht alles in irgendwelchen Geschichtsbüchern.

Gruß Ingo
Zitat
INW
..... daß auf den Wegweisern "Geschäftsstadt Nord" stehen würde.

Dazu brauchst Du nicht die Braunen zu bemühen. Noch 1971 stand auf den Stadtplänen "Geschäftsstadt Hamburg-Nord" (Schaffmann & Kluge, Hamburger Straßen- und Verkehrs-Atlas, Blatt 11)

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.2011 01:43 von histor.
Am Berliner Tor stand mitte der 70er mal dieser Wegweiser:

Gruß
Die "Hummel"



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.09.2011 09:27 von Bumblebee.


histor schrieb:
> Dazu brauchst Du nicht die Braunen zu bemühen. Noch 1971 stand auf den Stadtplänen "Geschäftsstadt Hamburg-Nord" (Schaffmann & Kluge, Hamburger Straßen- und Verkehrs-Atlas, Blatt 11)

Der gleiche Atlas (Ausgabe 1964) nennt dieses Areal noch "Geschäftsgebiet Hamburg-Nord", was wohl aber ehr ein Arbeitstitel zu sein scheint.

Übrigens kann ich mich erinnern, dass man das "Centrum" auf den Schildern noch in den 70ern als "Stadtmitte" titulierte.
Das "Centrum" kam in Mode, als das CCH fertig wurde. Weil "Kongress-Zentrum Hamburg" wollte man vermeiden. Denn das könnte als K.Z. Hamburg abgekürzt werden...

Viele Grüße
Marcus
Zitat
Netzspinne
Das "Centrum" kam in Mode, als das CCH fertig wurde. Weil "Kongress-Zentrum Hamburg" wollte man vermeiden. Denn das könnte als K.Z. Hamburg abgekürzt werden...

Aha, deswegen C wie Zukunft ...
Da gabs doch mal in einem Song: "... K wie Kulaschsuppe" *lol*
Entschuldigt, dass ich diesen Thread nochmal hervorhole, aber es ist sehr interessant, was hier zu lesen ist.
Ich habe da noch ein paar Fragen....
Warum ist die U4 alt Ost bis Sengelmannstraße die bessere Alternative, als diese Strecke über Barmbek nach Bramfeld zu führen? Ist da wirklich so viel mehr Verkehr zu erwarten? Wieviele Minuten würde diese Verbindung für die Fahrgäste Sengelmannstraße und nördlich einsparen gegenüber der jetzigen Variante mit der U1 (gilt die Kelljunglinie doch auch schon als besonders schnell...)?
Es wurde ja auch argumentiert, dass man für eine starke Süd-U4 einen starken Gegenpart braucht. DAs leuchtet ein. Ist denn aber wirklich damit zu rechnen, dass die Süd-U4 so stark wird - selbst wenn man sie über Wilhelmsburg nach Harburg führt? Ist nicht eher anzunehmen, dass die U4 ergänzende Funktion hat, weil die S3 ja auf jeden Fall die schnelle Verbindung in die Stadt bleibt?
Bin auf die Antworten gespannt...
Zitat

Ist da wirklich so viel mehr Verkehr zu erwarten?

Gute Frage, nächste Frage :)

Zitat

Wieviele Minuten würde diese Verbindung für die Fahrgäste Sengelmannstraße und nördlich einsparen gegenüber der jetzigen Variante mit der U1 (gilt die Kelljunglinie doch auch schon als besonders schnell...)?

Etwa 5-6 Minuten bis Hauptbahnhof.

Zitat

Es wurde ja auch argumentiert, dass man für eine starke Süd-U4 einen starken Gegenpart braucht.

Was nicht stimmt, man "braucht" nur eine gute Kehrmöglichkeit. Alles andere ist vielleicht sinnvoll, aber nicht notwendig. Ganz wichtig - sorry, es handelt sich hier um Hamburg.

Zitat

Ist nicht eher anzunehmen, dass die U4 ergänzende Funktion hat, weil die S3 ja auf jeden Fall die schnelle Verbindung in die Stadt bleibt?

Gute Frage. Würde die U4 der Strecke der M13 folgen, wäre die Strecke vom Jungfernstieg bis Harburg Rathaus etwa 17,5 Kilometer lang. Geben wir der U4 willkürlich ein Durchschnittstempo von 35 km/h (etwa 10 Prozent schneller als das bestehende Netz), dann bräuchte sie für die Strecke etwa 30 Minuten und wäre 12 Minuten langsamer als die S3. Bis Hauptbahnhof wäre sie 17 Minuten langsamer als die S-Bahn.

Man kann schon vermuten, dass sie bei diesen Werten vorwiegend dem lokalen Verkehr dienen würde. Wilhelmsburg hat heute 50.000 Einwohner, dazu käme noch die Hafencity. Es gibt keine konkreten Planungen, auf der Elbinsel im großen Stil Neubausiedlungen hochzuziehen, die für deutlich mehr Einwohner sorgen würden. Die U4 hätte im Fünf-Minuten-Takt mit Vollzügen bereits eine Kapazität von etwa 10.000 Fahrgästen/Stunde und Richtung. Das ist mit der bestehenden Infrastruktur im "Gegenstück Billstedt" möglich.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2013 15:56 von Herbert.
Die Antwort zu Friedrich steht weiter unten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2013 19:27 von Glinder.
Zitat
Herbert
Zitat

Wieviele Minuten würde diese Verbindung für die Fahrgäste Sengelmannstraße und nördlich einsparen gegenüber der jetzigen Variante mit der U1 (gilt die Kelljunglinie doch auch schon als besonders schnell...)?

Etwa 5-6 Minuten bis Hauptbahnhof.

Diesen "Vorteil" halte ich übrigens für ziemlich irrelevant, denn wenn man morgens mit der U1 fährt, stellt man sehr schnell fest, daß der Großteil der Fahrgäste vorher aussteigt. Stephansplatz und vor allem Jungfernstieg sind die Ziele, dort leert sich die Bahn massiv. Zum Hauptbahnhof fährt nur noch ein vergleichsweise kleiner Teil.
Für diese Zeit Geld für eine neue U-Bahn-Strecke auszugeben ist pure Verschwendung - was definitiv nicht für die Erschließungswirkung Winterhude/Uhlenhorst gilt. Und wenn das vernünftig gemacht wird, sprich mit kurzem Stationsabstand durch entsprechend viele Stationen, bleibt am Ende wahrscheinlich gar kein Zeitvorteil bis zum Hauptbahnhof mehr übrig - ist aber nicht schlimm, braucht auch keiner.
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