Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Zwei Tage junges U-Bahnsystem mit Nachtverkehr
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
Re: Zwei Tage junges U-Bahnsystem mit Nachtverkehr
26.10.2002 15:25
Vielleicht sollte man erstmal klein anfangen und mit einem Probebetrieb der U3 zwischen St. Pauli und Billstedt (oder Mümmelmannsberg) in den Wochenendnächten anfangen. Die Züge sollten dann alle 15 Minuten fahren und am Rathaus in beiden Richtungen jeweils auf 12, 27, 42 und 57 ankommen und 3 Minuten später weiterfahren, um so optimal in den Nachtbusknoten eingebunden zu sein. Dafür können dann ja zunächst die 609-Verstärker wegfallen und evtl. die 15-Minuten-Wagen der 608 erst am Rathausmarkt beginnen.

Nach einer Testphase von etwa einer Fahrplanperiode (= 6 Monate) kann man dann ja sehen, ob sich dieser Betrieb bewährt hat und ihn bei Bewährung evtl. auf die U1 zwischen Jungfernstieg und Wandsbek Markt (mit Einstellung des 608ers auf dem entsprechenden Abschnitt) ausdehnen oder bei Nichtbewährung wieder zur bisherigen Betriebsführung zurückkehren. In jedem Fall sollte während der Woche eher alles beim alten bleiben, da sich dann wohl ein Schnellbahneinsatz nicht lohnen dürfte (den gibt`s nicht mal in Berlin)
Hallo!

Ich weiß nicht, wie es bei der Hochbahn ist, auf der 609 jedoch fahren die Verstärkerwagen ab S Reeperbahn zwei Minuten vor dem Planwagen, ab Rathausmarkt vier Minuten vorher. Da die Fahrzeiten aber auf der Linie ohnehin nicht sehr großzügig sind und das Fahrgastaufkommen häufig hoch ist, bekommt der erste Bus schnell schon mal Verspätung, während der zweite schneller voran kommt, da er nur noch die Nachzügler aufnimmt. Das führt dazu, dass der Planwagen den V-Wagen nicht selten einholt. Dann hat man nämlich das von mir beschriebene Phänomen, dass zwei Busse hintereinander fahren. Ab und zu schafft der Planwagen es auch den V-Wagen bis Mümmelmannsberg zu überholen (oft zum Leid derer, die im V-Wagen sitzen und mal wieder nicht aufs Fahrtziel geachtet haben). Außerdem wird auf der 609 auch nicht jede Fahrt verstärkt, so dass Wartezeiten bis zu 15 Minuten durchaus realistisch sind.

Thorsten.
Anonymer Benutzer
Re: Zwei Tage junges U-Bahnsystem mit Nachtverkehr
28.10.2002 00:29
>> da kommt es auf ein Netz mehr oder weniger doch nun wirklich nicht an, oder!? <<
Ich sehe erstmal nur zwei Netze, ein Tag- und ein Nachtnetz, die Vielfalt der Busse ist ein anderes Thema. Es wäre auf jeden Fall am besten, wenn es nur ein Netz gäbe, in dem nachts ein paar Linien ausgedünnt sind. Wir leben heute in einer globalisierten 24h-Welt, willkürliche Brüche wie Ladenschluss und Nachtbusse sind eigentlich überholt.

Mit Tag- und Nachtnetz hat man aber zu leben gelernt, und es gibt sie auch anderswo. Aber zwei Nachtnetze - nein danke! Jedesmal wird man überlegen müssen, ob Sonntag abend nun das Wochen- oder das Wochenend-Nachtnetz gilt.

Ich denke, man kann nachts mit längeren Fußwegen durchaus leben. Mir wäre es lieber, zuverlässig mit einer Bahn 15 Minuten zu fahren und dann 10 Minuten zu gehen, als mit einer dieser Sardinendosen vor die Haustür gefahren zu werden, die für die gleiche Strecke 45 Minuten braucht.
Für diejenigen, bei denen es bei 10 Min. Fußweg bleibt - kein Thema. Ich greife aber noch mal die U3/609 auf. Was ist da mit der Haltestelle Kirchsteinbek (zugegeben ein Extrembeispiel)? Diese stark nachgefragte Haltestelle liegt weit jenseits von 10 Minuten Fußweg. Die U3 braucht für die Strecke Hbf. Süd - Billstedt 15, der Bus 21 Minuten. Der Ersparnis von 6 Min. steht ein rund 30-min. Fußweg gegenüber, auf dessen Strecke sich ein sehr netter Hügel befindet (Steinbeker Marktstraße), den man vielleicht lieber hinauf fährt als geht. Ich denke, der Nachteil wird schnell deutlich, zumal kein Nachtbus 45 Min. für eine Strecke benötigt, die eine Schnellbahn in 15 Min. schafft.
Anderes Beispiel: der gesamte Wohnabschnitt Vogelhüttendeich - Adolf-Menge-Platz. Keine dieser Haltestellen erreicht man von den S-Bahnhöfen zu Fuß auch nur annähernd in 10 Minuten. Auch hier ist eine Bus-Anbindung nachts essentiell.
Hallo!

Es spricht ja keiner (ich zumindest nicht) davon, dass der Busbetrieb mit Einführung des Nachtverkehrs bei der U- und S-Bahn ganz eingestellt werden soll. Es sollte einfach nur ähnlich wie am Tage aufgebaut sein. Das heißt, aus der Innenstadt mit der Bahn fahren und irgendwann in einen Bus umsteigen, der die Feinverteilung vornimmt. So würde dein Fahrgast aus Kirchsteinbek mit der U-Bahn bis Billstedt fahren und dort erst in die 609 steigen. Das hätte den Vorteil, dass die Nachtbusse deutlich entlastet werden, da die Fahrgäste, die zu Haltestellen hinter Billstedt möchten, vor Billstedt nicht mehr im Bus sitzen.
Gut, Billstedt ist noch recht dicht an der Innenstadt dran und eine Ersparnis an Fahrzeit wird es dort kaum geben. Stell dir aber mal weiter entfernte Gebiete vor, wie z. B. Bergedorf. Fahrgäste nach Bergedorf könnten direkt mit der S-Bahn nach Bergedorf fahren. Selbst wenn ein Fahrgast zum Binnenfeldredder möchte, kann er, wie tagsüber gewohnt, in Bergedorf immer noch in den Bus steigen und wird schneller sein. Die Fahrgäste müssen dann keine Stadtrundfahrt bei Nacht durch sämtliche Stadtteile im Hamburger Osten mehr machen und die Busse werden deutlich leerer.

Thorsten.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen