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Lübeck meint es ernst: HVV Beitritt hat wohl Vorteile
geschrieben von Boombastic 
Zitat

Das ist aber leider ein ziemlich ungerechter Tarif. Beim jetzigen Tarif sind die Zahlgrenzen z. B. bewusst so gelegt, dass jeder das nächstgelegene "Zentrum" mit Einkaufsmöglichkeiten usw. im Nahbereich erreichen kann. Wer es weiter hat, wird von denen, die es dichter haben, praktisch subventioniert. Muss man aber natürlich nicht machen.

Richtig. Das jetzige System ist teilweise völlig unlogisch:

- Hauptbahnhof - Saarlandstraße ist mit der U3 teurer als mit U3 + Bus.
- Von Borgweg komme ich bis Altona für 1,85 €. Es sind mindestens 8 Straßenkilometer, 9 Schnellbahnstationen - und Altona ist nicht das Zentrum für Winterhude.
- Saarlandstraße - Winterhuder Marktplatz dagegen sind 2,5 Kilometer, zwei Stationen U-Bahn, eine Bushaltestelle, man verlässt die Grenzen des Stadtteils nie - und es kostet 2,85 €. Nicht im Nachtbus, da gibt es 1 € Rabatt?
- Buxtehude - Neu Wulmstorf sind 1,85 €. Neu Wulmsdorf - Hauptbahnhof 2,85 €. Buxtehude - Hauptbahnhof sind aber... 6,35 €?!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2012 21:19 von Herbert.
Zitat
Herbert
Richtig. Das jetzige System ist teilweise völlig unlogisch:

Das ideale Tarifsystem gibt es nicht. Ich verstehe nur nicht, warum man sich die Möglichkeit, die Fahrpreise individuell gestalten zu können, nehmen lassen soll zugunsten eines Tarifs, der von äußeren Bedingungen abhängt, für die oft niemand etwas kann (z. B. die Tatsache, dass ein großer Fluss durch unsere Stadt fließt, der nur zwei Querungen hat, oder dass mitten in der Stadt ein großer See liegt, oder dass man vor hundert Jahren eine U-Bahn in Schlangenlinien gebaut hat). Und mich würde ärgern, wenn längere Linienwege generell teurer sind, obwohl sie länger dauern und somit ein schlechteres Angebot darstellen.
Könnte man schon, zum Beispiel mit dem Kunstgriff "Tarifkilometer" wie einst bei der DB. Tarifkilometer mussten nicht einmal entfernt etwas mit realen Kilometern zu tun haben.
Tarifsystem Singapore siehe: [www.ptc.gov.sg] (Englisch)
Tarifsystem Niederlande siehe [www.ov-chipkaart.nl] (Englisch / Hollaendisch)

In beiden Laendern gibt es anonyme Karten zum Normaltarif, die an Fahrkartenautomaten oder in Shops gekauft werden koennen.
Fuer rabattierte Tarife muessen persoenliche Karten an Schaltern gekauft bzw. per Internet bestellt werden. Ein zusaetzlicher Vorteil ist die Moeglichkeit des automatischen Aufladens.

Das Tarifsystem in London (Oystercard) beruht nicht auf Entfernungen, sondern auf Einheitstarifen (Bus) bzw Zonen (Schiene). In Bussen wird der Fahrpreis beim Einstieg abgebucht.

Fahrkartensysteme, die auf Check In/Check Out beruhen, gibt bereits in einigen Laendern/Staedten (Daenemark, Australien, Hanau, Schwaebisch Hall). Allerdings beruht das Tarifsystem auf Zonen, nicht Entfernungen.
Zitat
Boris
Hallo PAD,

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PAD
Zitat
Boris

Kann ja nicht jeder die Stasi und DDR gut finden, da durfte ja auch niemand was verbergen.

Entschuldigung, aber dieser Kommentar ist einfach nur dumm.

Das erkläre doch bitte einmal genau.


Grüße
Boris

Es geht hier darum, wie technische Neuerungen die Abrechnungsmöglichkeiten und Tarifsysteme im ÖPNV verändern könnten. Wenn sich ein Mitglied dann für diese Neuerungen ausspricht, trotz potentielle Probleme in Sachen Datenschutz, dann hat er an keiner Stelle seine Sympathie für die DDR und die Stasi ausgedrückt. Und eigentlich müsste ich das nicht erklären müssen.
Von dem Vorschlag mit der Kilometer-bezogenen Abrechnung halte ich auch nicht viel, zeitbezogen wäre transparenter und einfacher. Zum Beispiel 1 € je angefangenen 30 Minuten-Block, in der Rush-Hour 1,50 €. Normale Abo-Karten, also quasi eine Art Flatrate kann man ja parallel dazu immer noch anbieten, diese auch problemlos anonym.
Zitat
Boris
Wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, kann leider nur feststellen, dass es so einen verantwortungsvollen Umgang eigentlich nirgendwo gibt. Früher oder später wird doch entweder geschlampt oder eine Zugriffsmöglichkeit geschaffen und von daher erhebt man Daten am Besten erst gar nicht. [...]
PS: Seinen Weg unbeobachtet und unkontrolliert zu gehen ist ebenso ein Recht, wie nicht angegriffen oder bestohlen und beraubt zu werden.

Ich persönlich sehe das genauso. Leichtfertig mit seinen persönlichen Daten umgehen kann und darf jeder, wie er will; wer jedoch seine Daten eben nicht jedem frei Haus liefern will, dem muss die Möglichkeit bleiben, dies zu verhindern. (Oder auf Angebote wie Facebook zu verzichten, was ich beispielsweise so handhabe).

Ein Mittelweg, ÖPNV-Angebote einerseits zu personalisieren und andererseits den persönlichen Datenschutz gerecht zu werden liegt darin, die Speicherung einzelner Fahrtverläufe zu begrenzen, beispielsweise nur die letzten 5 konkreten Fahrten zu speichern; und dies nur auf der im eigenen Besitz befindlichen Chipkarte.

Die zur Abrechnung nötigen Informationen können dagegen sehr knapp ausfallen, beispielsweise nur 1x Nahbereich, 3x Kurzbereich, 1x Tageskarte. Diese Informationen reichen völlig. Welcher Weg genau der Fahrgast gewählt ist, ist nur bei der Berechnung des günstigsten Tarifs relevant.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Zitat
PAD
Es geht hier darum, wie technische Neuerungen die Abrechnungsmöglichkeiten und Tarifsysteme im ÖPNV verändern könnten. Wenn sich ein Mitglied dann für diese Neuerungen ausspricht, trotz potentielle Probleme in Sachen Datenschutz, dann hat er an keiner Stelle seine Sympathie für die DDR und die Stasi ausgedrückt. Und eigentlich müsste ich das nicht erklären müssen.

Eigentlich müßte man auch nicht erklären, daß der Satz "Man hat ja nichts zu verbergen" völlig daneben ist. Wer sowas in die Welt setzt, darf sich über Verweise auf die Stasi nicht beschweren.
Datenschutz ist ein sehr sensibles Thema, und die Erfahrung zeigt, daß erhobene Daten auch genutzt werden. Seit die Steuerbehörden sich Zugriff auf die Bankdaten erlaubt haben, werden auch fröhlich jeden Tag Konten abgefragt, obwohl das ganze nur "in begründeten Einzelfällen" passieren sollte.
Wieviel Privatsphäre wert ist, weiß man leider erst, wenn man sie verloren hat...
Zur Lektüre empfehle ich C't Editorial "Nichts zu verbergen"
Eine andere Idee für einen Tarik wäre schon eine Kilometerabrechnung. Diese muss man ja nicht zwingend nach Strecken-Kilometer, sondern könnte auch nach Entfernungskilometer (Luftlinie) erfolgen. Alternativ könnte man auch für jede Distanz eine Abrechnungsstrecke festlegen, z.B. Barmbek - Berliner Tor grundsätzlich mit der U-Bahn-Strecke abrechnen, egal ob S-Bahn oder U-Bahn gefahren wird.

Der Kreativität sind hier sicher keine Grenzen gesetzt. Wir sollten uns aber auch im klaren darüber sein, dass die meisten Fahrgäste Dauerkarten haben, für die meisten von diesen kommt eine Abrechnung von einzelnen Strecken garnicht in Frage. Da könnte man m.E. auf einer Karte eine "Fahrgenehmigung" speichern, meinetwegen räumlich und zeitlich begrenzt. Wenn ich die Karte dann beim Busfahrer an den Leser halte blinkt es grün, und ich darf durch. Dabei wird datentechnisch nur im Bus geprüft ob der Inhaber der Karte fahrberechtigt ist. Gespeichert wird nichts.
Zitat
Herbert
Könnte man schon, zum Beispiel mit dem Kunstgriff "Tarifkilometer" wie einst bei der DB. Tarifkilometer mussten nicht einmal entfernt etwas mit realen Kilometern zu tun haben.

Zitat
BruceMcLaren
Eine andere Idee für einen Tarik wäre schon eine Kilometerabrechnung. Diese muss man ja nicht zwingend nach Strecken-Kilometer, sondern könnte auch nach Entfernungskilometer (Luftlinie) erfolgen. Alternativ könnte man auch für jede Distanz eine Abrechnungsstrecke festlegen, z.B. Barmbek - Berliner Tor grundsätzlich mit der U-Bahn-Strecke abrechnen, egal ob S-Bahn oder U-Bahn gefahren wird.

Ich dachte, der Tarif sollte mittels km-Abrechnung einfacher werden... Wer Tarifkilometer einführen will, kann auch die Zahlgrenzen behalten. Das ist nichts anderes. Grobe Richtlinie im HVV: 1 Zg = 1,75 km (so meine Erinnerung).
Hallo PAD,

Mathias hat es auf den Punkt gebracht, was jedem auffallen müsste. Wäre also besser gewesen, wenn Du Dir mal Olafs Beitrag richtig durchgelesen hättest, anstatt mich hier gleich doof anzumachen.

Olafs sonstiger Vorschlag steht für sich, muss man nicht mögen und ist diskutatbel.


Grüße
Boris



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2012 19:42 von Boris.
Mal wieder weit und breit kein Moderator da, der diese in die Smartcard-Ecke abgedriftete, aber trotzdem interessante Diskussion aus dem Lübeck-Thread in einen Smartcard-Thread verschieben kann??

______

metrobits.org
Zitat
Mike
Mal wieder weit und breit kein Moderator da, der diese in die Smartcard-Ecke abgedriftete, aber trotzdem interessante Diskussion aus dem Lübeck-Thread in einen Smartcard-Thread verschieben kann??

Da gebe ich Dir recht.
Ich wollte eigentlich nur auf die Tarifstruktur (hier: Entfernungstarif) hinaus, nicht auf die technische Umsetzung (Smartcard).

Allerdings: mit den herkoemmlichen Papierfahrkarten laesst sich ein Entfernungstarif schwer umsetzen, denn man muesste ja den Fahrkartenpreis vor Fahrtantritt kalkulieren (das waere ungefaehr so, als muesste man Taxifahrten im Voraus bezahlen, wobei ein Ueberzahlen nicht rueckerstattet wuerde, und ein Unterbezahlen Dich nicht in's Taxi laesst, bzw Du wirst nach einem Teil der Strecke an die Luft gesetzt).

Und das ist auch der Grund fuer die Enstehung von Zonentarifen:
- der Tarif ist "gerechter" als ein Einheitstarif
- er beruecksichtigt die Gesamtfahrt inkl. Umsteigen
- er vereinfacht den Kauf der richtigen Fahrkarte ("Selbstbedienung") fuer die meisten Fahrgaeste.

Leider haben Zonentarife auch Nachteile:
- Wenige grosse Tarifzonen vereinfachen den Tarif, aber verteuern kurze Fahrten, und verursachen grosse Preisspruenge zwischen den Preisstufen, zB beim Ueberqueren von Zonengrenzen (siehe VRR).
- Viele kleine Tarifzonen entsprechen eher der gefahrenen Distanz, aber verkomplizieren den Tarif, da sich die Zahl der Preisstufen erhoeht. Ein Beispiel hierfuer ist der VBB, der sich anfangs geweigert hatte, die Grenzen seiner (hunderte) Tarifzonen zu veroeffentlichen, und darauf hingewiesen hat, dass die Automaten den Fahrpreis berechnen.
- Tarifzonengrenzen sind ein ewiger Streitpunkt, da sich kaum eine Gleichbehandlung aller Fahrgaeste herstellen laesst. Schoenes Beispiel: RMV

Somit waere das Optimum ein Zonentarif, in der jede Haltestelle genau eine Zone darstellt. Dieser Tarif laesst sich sinnvoll aber nur noch elektronisch umsetzen (>>> Smartcard). Und dann kann man gleich auf Zonen verzichten, und nach gefahrener Distanz abrechnen.
Zitat
Mathias
Wieviel Privatsphäre wert ist, weiß man leider erst, wenn man sie verloren hat...
Was die Hochbahn über meinen Aufenthaltsort erfahren würde, ist absolut unwesentlich im Vergleich zu dem, was die CIA über jeden Passagier im Transatlantikverkehr erfährt. Und zur Hochbahn habe ich schon etwas mehr Vertrauen als zur CIA.

Zitat
Asimov
Von dem Vorschlag mit der Kilometer-bezogenen Abrechnung halte ich auch nicht viel, zeitbezogen wäre transparenter und einfacher.
Ups, nach Bad Bramstedt zum gleichen Tarif wie nach Kiel?
Ich kenne das Konzept aus einigen Mobilfunktarifen: 1 Minute HSPA 9 ct, 100 min GPRS 9 € - zur Strafe für die schlechte Versorgung, aber schön transparent.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.2012 08:13 von Fette Beute.
Hallo Fette Beute,

Zitat
Fette Beute
Was die Hochbahn über meinen Aufenthaltsort erfahren würde, ist absolut unwesentlich im Vergleich zu dem, was die CIA über jeden Passagier im Transatlantikverkehr erfährt. Und zur Hochbahn habe ich schon etwas mehr Vertrauen als zur CIA.

Wenn die HOCHBAHN oder irgendein anderes Unternehmen die Daten erst einmal hat, hat sie über kurz oder lang auch irgendeine Stelle und dann ein Geheimdienst. Vorratsdaten werden ja auch nicht vom Staat, sondern von den Telekoms gespeichert.


Grüße
Boris
Zitat
Pommes Schranke
Zitat
Herbert
Was heißt "so angenehm wie möglich"? Um Komfort geht es den Lübeckern doch gar nicht. Alles, was der HVV an Komfort brächte, ist längst da. Es geht um den Preis. Nur um den Preis.

Natürlich geht es um den Preis. Um was denn sonst?

Zitat
Herbert
Ich würde auch gern zum HVV-Tarif aus Bremen oder Berlin heranpendeln. Zeitlich ist das gar nicht Problem. Ich kenne Berliner, die jeden Tag zur Arbeit nach Hamburg fahren. Das geht Tür-zu-Tür mit dem ÖV interessanterweise schneller, als manch Lübecker mit dem gleichen Verkehrsmittel zur Arbeit nach Hamburg braucht. Wo sollte die Grenze liegen, was noch zusätzlich subventioniert wird?

Naja, Bremen oder Berlin sind ja wohl auch eher im Scherz gemeint...
Aber Lübeck / Neumünster / Kreis Steinburg sind schon sinnvoll.
Im Falle von Lübeck oder Neumünster zumindest mit der "Soltau"-Regelung.

Am könnte die Regelung auch bis Itzehoe über Glückstadt, sowie diese Regelung auch bis Boizenburg/Elbe im LK Hagenow wegen den LK Lüchow-Dannenberg mit den Amt Neuhaus einen vernünftigen Busanschluss ohne mit der Fähre herüber nach Neu Darchau und nach Bleckede ebenfalls mit einbezogen zu werden!

Gruss Lancelot
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