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ÖPNV-Grundversorgung der Stadt Reinbek
geschrieben von Birger Wolter 
Moin Moin,

Am 7. November 2002 stellte der HVV in einer öffentlichen Sitzung des Umwelt- u. Stadtentwicklungsausschuss im Reinbeker Rathaus das vom Kreis Stormarn und der Stadt Reinbek in Auftrag gegebene Buskonzept zur ÖPNV-Grundversorgung der Stadt Reinbek vor. Folgende Veränderungen sind darin geplant:

Linie 136:
wie bisher, jedoch nicht mehr über Hinschendorf

Linie 236:
prinzipiell wie bisher, jedoch verschwenkt über das Reinbeker Industriegebiet und nicht mehr zwischen Neuschönningstedt und Ohe

Linie 336:
prinzipiell wie bisher, jedoch Bedienung der Schulen statt des Bahnhofs

Linie 436:
neu eingerichtet zwischen S Reinbek und Ohe (- Sachsenwaldau) auf direktem Weg

Linie 237:
wie bisher, jedoch neu über Hinschendorf

Das Konzept wurde von den zahlreichen Besuchern/-innen bisweilen überaus emotional aufgenommen. Die Kritik entfachte sich hauptsächlich an folgenden Punkten:

a) entfallende (Direkt-)Verbindung von Hinschendorf nach Hamburg-Bergedorf sowie Fahrtenausdünnung zwischen Hinschendorf und S-Reinbek von 20-Minuten- auf 60 Minuten-Takt (seitens des HVV durch die geringen Ein-/Aussteigerzahlen in Hinschendorf begründet).

b) entfallende Direktverbindung von Ohe nach Neuschönningstedt (problematisch: entfallende Anbindung der Grundschule und zum Metrobus Richtung Hamburg).

Viele Grüße,
Birger Wolter
Hallo!

Zu Kritikpunkt a):
Das stimmt schon, in Hinschendorf steigen relativ wenig Fahrgäste ein und aus. Ich frage mich von daher, wieso es eigentlich immer noch einen 20-Minuten-Takt nach Hinschendorf in der Hauptverkehrszeit gibt. Es würde völlig reichen die Verstärkerfahrten Sachsenwald-Einkaufszentrum enden und beginnen zu lassen.
Ansonsten ist eine Ausdünnung des Taktes von 20 auf 60 Minuten natürlich ein gewaltiger Sprung. Vielleicht könnte man ja auch hier zunächst werktags ganztägig und an Samstagen vormittags Verstärkerwagen einsetzen, die nur zwischen S Reinbek und Störmerweg verkehren, auch, wenn diese Fahrt dann nur fünf Haltestellen lang wäre. Damit würde sich dann auf diesen Abschnitt ein 30-Minuten-Takt ergeben (in der Hauptverkehrszeit ein 15-Minuten-Takt, samstags nachmittags und sonntags reicht der bestehende 60-Minuten-Takt) und der Verlust für die Hinschendorfer Fahrgäste wäre nicht ganz so groß. Es gibt außerdem auch viele Fahrgäste, die nur vom Bahnhof Reinbek zum Krankenhaus St.-Adolf-Stift fahren. Auch diese würden davon profitieren.
Die im 60-Minuten-Takt durchgehenden Fahrten der Linie 237 von S Reinbek in Richtung Glinde sollten dann auf jeden Fall am Sachsenwald-Einkaufszentrum (also nach der Bedienung von Hinschendorf) Anschluss an die Linie 136 Richtung Hamburg-Bergedorf haben, so dass für die Fahrgäste aus Hinschendorf in Richtung S Bergedorf noch eine akzeptable Verbindung besteht.

Zu Kritikpunkt b):
Hier sehe ich schon ein größeres Problem. Das Problem, dass die Grundschulen in Neuschönningstedt und Schönningstedt dann keine direkte Anbindung an Ohe mehr haben, könnte man durch direkte Schulfahrten vor Schulbeginn und nach Schulende ja lösen. Diese Fahrten könnten dann z. B. als Linie 736 (die 700er-Linien kommen ja jetzt sowieso in Mode) auf dem alten Linienweg verkehren.
Das größere Problem sehe ich jedoch in der nicht vorhandenen Anbindung an die Linie 11. Ich würde nämlich sagen, dass bestimmt 50% der Fahrgäste aus Ohe bereits am Haidkrug in Neuschönningstedt wieder aussteigen. Nur 50% wollen weiter in Richtung Reinbek. Das bedeutet, dass man der Hälfte der Oher Fahrgäste ihre bisherige Verbindung streichen würde. Für Fahrgäste, die zum Hamburger Hauptbahnhof möchten, würde dieses eine Verlängerung der Fahrzeit von 10 Minuten bedeuten. Fahrgäste, die aber zum Beispiel nach Oststeinbek möchten, wären dann total aufgeschmissen.

Thorsten.
Ergänzung Punkt b):
Auch die großen wichtigen Einkaufspunkte Kohlbergen (WAL*MART) und U Billstedt (Billstedt-Center) könnten nicht mehr sinnvoll erreicht werden.
Moin Moin,

Ergänzung Schülerfahrten Ohe - Neuschönningstedt u.z.: Zu dieser Problematik stellte der HVV eine gesonderte Untersuchung ggfs. verbunden mit der Einrichtung einer speziellen Schulverkehrslinie in Aussicht.

Viele Grüße,
Birger Wolter
Anonymer Benutzer
Re: ÖPNV-Grundversorgung der Stadt Reinbek
11.11.2002 17:57
Ich denke, daß das Problem B nur durch ein bei diesen Vorschlägen offensichtlich vorhandenes "Kirchturmdenken" ausgelöst wurde. Es wurde versucht, aus allen Reinbeker Ortsteilen möglichst schnelle Verbindungen zum Reinbeker Zentrum und zum S-Bahnhof zu schaffen, wobei jedoch die ebenso wichtigen Verbindungen in Richtung Glinde und Hamburg außer acht gelassen wurden.

Meines Erachtens sollte kein Konzept für einen Stadtbusverkehr Reinbek, sondern eines für einen Verkehr in der "Doppelstadt" Reinbek - Glinde erstellt werden, da Reinbek mit Glinde nahezu zusammengewachsen ist.

Ein isoliertes Konzept für Reinbek verbietet sich auch schon deshalb, weil Reinbek keine allein im ländlich strukturierten Raum liegende Kreisstadt ist, in die die Einpendler aus dem Umland kommen, sondern im Gegenteil selbst viele Auspendler nach Hamburg dort wohnen, die ihr Ziel nicht nur über den S-Bahnhof Reinbek, sondern eben auch über die Metrobuslinie 11 und den Bahnhof Steinfurter Allee erreichen.

Noch ein Beitrag zur Nahverkehrsgeschichte abseits der aktuellen Diskussion : Die direkte Route Bf. Reinbek - Schönningstedt - Ohe wäre eine Wiederherstellung eines Astes der alten VHH-Linie 6, die auch noch in der Anfangszeit des HVV, zuletzt unter der Nr. 337 fuhr.
Tach auch...

Ein sehr stark ähnliches Problem stellt sich auch in Wedel: Da wird eine "neue" Buslinie gebastelt (594), die auf einem Streckenteil innerhalb von Wedel eine Dreifachbedienung erzeugt, während ein anderer Stadtteil - in dem derzeit massiv neu gebaut wird - fast völlig ohne Busanbindung bleibt. Birger, der ja in Wedel arbeitet, wird mir das bestätigen können.

Aber dazu werde ich demnächst einen neuen Thread aufmachen.
HIER bitte daher KEINE Wedel-Diskussion...

Gruß INW
Puuuuh, in Hinschendorf nur noch alle 60 Minuten ein Bus. Meine alte Heimat. Die 237, statt der 136 ist ja wirklich besser. Nur alle 60 Minuten. Wie, was auch Tags, auch zur Schulzeit ??? Alle 60 Minuten, das klappt doch als ÖPNV-Anbindung für Hinschendorf nie auf Dauer.... Ich kann mir jetzt vorstellen, was dort los sein wird. Nach 50 Jahren von der HVV ausgeschlossen zu werden........
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