Seit Ende November erlebe ich auf der S 3 / S 31 nahezu täglich, auch schon mal morgens und abends in der HVZ diese DB-Sicherheitshelden in ihrem dunkelblauen, an Kampfanzüge erinnernden Outfit, aus denen auch gerne mal der Griff eines Schlagstocks (oder ist es eine Waffe?) herauslugt. Immer, wenn der Beförderungsfall sich genauer mit der Identifikationshilfe im Brustbereich befassen möchte, werden diese Sicherheitshelden unhöflich. Offenbar ist ihr Selbstbewusstsein derart gering, dass es der vorbeschriebenen Kostümierung als wesentlicher psychischer Aufrichtungshilfe bedarf. Und wer es wagt, da genauer hinzuschauen, der dreht ja offenkundig die Kontrollrichtung um, das ist psychisch erst einmal schwer zu ertragen.

Ich fühle mich durch dieses unhöfliche Auftreten dieser Sicherheitshelden insbesondere am Morgen gestört. Regelmäßig kommt die Nachfrage nach dem Personalausweis, wenn man sich allzu genau für die Personalnummer des Sicherheitshelden interessiert. Was haben diese Figuren eigentlich zu verbergen? Die überwiegende Mehrheit der Beförderungsfälle erträgt geduldig diese elendige Prozedur ausgeprägten Kontrollwahns. Dass diese Aufführung irgendetwas mit Sicherheit zu tun hätte, kann ich nicht erkennen. Heute morgen entgegnete mir dieser Sicherheitsheld doch tatsächlich, dass ich doch schon an seinem Outfit erkennen könne, dass er meine Fahrkarte kontrollieren dürfe (so nach dem Motto: Avanti, avanti Du dummer Beförderungsfall!) Offenbar brauchte er vorm Frühstück mal wieder einen Auftritt als Herrenmensch und Blockwart.

Dieter

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Also - ich habe noch nie wirklich Probleme mit DB Sicherheit gehabt - manchmal sind sie zwar etwas zu geballt am Hauptbahnhof in der Nähe der Kaffeekanne aber ansonsten - die paar Male, an denen ich kontrolliert wurde haben sie sich immer korrekt verhalten. Blümchen müssen sie mir auch wirklich nicht überreichen aber m.W. reicht eine Ausweisung in der "Uniform" der DB Sicherheit. Also insofern weiss ich nicht, was das Problem nun genau ist - wenn ich in eine S-Bahn betrete dann kann ich auch kontrolliert werden!

Entspannten Gruß

Also ich verstehe es mal wieder nicht!
Jetzt ist mal Sicherheitspersonal unterwegs, und dann ist es auch wieder nicht recht.

Dass die dann ein Problem haben, sich auf ihren Mitarbeiterausweise schauen zu lassen, muss zwar nicht sein, aber letzten Endes ist es vielleicht auch ein bisschen albern, in der HVZ eine Kontrollprozedur dadurch auszubremsen, von einem Uniformierten zu verlangen, sich noch explizit auszuweisen. Oder sehe ich das komplett falsch?

Von Zivilkontrollen erlebe ich es grundsätzlich, dass sie einem den Ausweis unter die Nase halten, bevor sie sich die Fahrkarte ansehen.
Hängt letzten Endes sicher wieder vom individuellen Mitarbeiter ab.

Gibt solche und solche von der DB Sicherheit. Einige spielen sich in der Tat sehr auf, mit anderen gibt es hingegen keinerlei Probleme.

Schwarze Schafe gibt es leider in jeder Berufsbranche. Leider ist es aber so, dass gerade im Bereich des Sicherheitsgewerbe so, dass es da Mitarbeiter gibt, die ihre Kompetenz eindeutig überschreiten. Einige spielen sich auf wie Hilfspolizisten, obwohl sie keine Hoheitsrechte habe, sondern nur das Hausrecht durchzusetzen haben. Dazu gehört eben auch,das Kontrollieren von Fahrkarten oder Leute des Bahnhofs zuverweisen. Ob die angewendeten Mittel dabei manchmal richtig sind, steht außer Frage. Dennoch wäre es total falsch, alle Mitarbeiter der DB - Sicherheit unter Generallverdacht zu stellen, dass sie nur ihre Macht ausspielen wollen.

Mit diesen "Kontrollherrschaften" hatte ich vor einigen Jahren mal Probleme auf dem S-Bahnsteig (Gleis 3/4) am Hauptbahnhof. Ich hatte dort zu abendlicher Stunde einen einfahrenden AKN-Zug fotografiert und wurde dann von zwei Herren in dunkelblau sehr unfreundlich darauf aufmerksam gemacht, dass Fotografieren ohne Genehmigung nicht erlaubt wäre und ich deshalb die Knipserei einzustellen hätte. Ich entgegnete, dass das nicht stimmt und dass privates Fotografieren auf einem Bahnsteig durchaus auch ohne Genehmigung erlaubt ist. Die beiden wurden dann unverschämt: Ob ich es nun auf eine Diskussion ankommen lassen will oder ob ich ein Hausverbot riskieren möchte. Davon ließ ich mich allerdings nicht einschüchtern und forderte Namen und Dienstnummer ein - durchaus mit dem deutlichen Hinweis, dass ich mich über das Verhalten beschweren werde. Ihren Namen wollten sie nicht nennen - die Dienstnummer habe ich erst nach mehrmaligem Nachfragen bekommen. Anschließend habe ich mich schriftlich bei deren Vorgesetzten beschwert. Einen Tag später bekam ich einen Anruf der DB-Pressestelle Hamburg. Man entschuldigte sich für das Verhalten und schickte mir ein Formblatt zu, auf dem ausdrücklich vermerkt ist, dass privat ohne Genehmigung in jeder öffentlich zugänglichen DB-Anlage (Bahnsteige, Bahnhofsgebäude...) fotografiert werden darf.

Völlig in Ordnung !

Habe volltes Verständnis dafür, dass sich die Wachdienste die vor allem für die S3 sündlich der Elbe zuständig sind, etwas martialischer verkaufen müssen.
Sonst werden sie bei den leider oft sehr schwierigen Fahrgästen ( um das mal hanseatisch zurückhaltend ) auszudrücken schnell Probleme bekommen und werden selbst zum Gewaltziel.

Oder möchte einer hier mit diesen Leuten tauschen ( oder auch auf dem Ostabschnitt der U2 ) ?

Dass man bei entsprechenden "Fahrgästen" möglicherweise nicht allzu zurückhaltend auftreten darf, kann ich durchaus nachvollziehen. Als zahlender Fahrgast mit gültigem Fahrausweis und angemessenem Verhalten möchte ich allerdings anständig - nämlich als KUNDE, der diesem Menschen seinen Job finanziert, und nicht als "nerviger Beförderungsfall, dem man mal zeigen muss, wer der Herr im Haus ist" - behandelt werden. Das ist nicht zu viel verlangt, wie ich finde.

Also, ich finde es völlig in Ordnung in der Bahn kontrolliert zu werden. (Warum auch nicht? O.o)

Wie sich die Mitarbeiter der DB Sicherheit dem Fahrgast gegenüber verhalten, ist ja z.B. auch von der "Tagesform" des jeweiligen abhängig. Sind (Genauso wie z.B. Tf.) auch nur Menschen... ;-)

Es geht nicht um das "ob" - sondern um das "wie". Tagesform hin oder her... die persönlichen Befindlichkeiten des Mitarbeiters interessieren mich nicht. Ich kann mich in meinem Beruf auch nicht "daneben" benehmen, nur weil ich gerade einen schlechten Tag habe. Und das erwarte ich auch von Mitarbeitern der Fahrkartenkontrolle. So viel Selbstkontrolle sollte jeder erwachsene Mensch haben. Hat er sie nicht, sollte er sich fragen, ob das wirklich der richtige Beruf für ihn ist.

Hallo,

also ist auch jeder Polizist, der sich so anzieht? Man, man, Ihr seid mir ein paar gutgläubige Schafe... ;-)


Grüße
Boris

Zitat
Arne
Es geht nicht um das "ob" - sondern um das "wie". Tagesform hin oder her... die persönlichen Befindlichkeiten des Mitarbeiters interessieren mich nicht. Ich kann mich in meinem Beruf auch nicht "daneben" benehmen, nur weil ich gerade einen schlechten Tag habe. Und das erwarte ich auch von Mitarbeitern der Fahrkartenkontrolle. So viel Selbstkontrolle sollte jeder erwachsene Mensch haben. Hat er sie nicht, sollte er sich fragen, ob das wirklich der richtige Beruf für ihn ist.

Zustimmung.

Wenn ich mir allerdings Dieters Eingangsbeitrag so durchlese, der ja nun recht polemisch bis beleidigend daherkommt (man komme mir jetzt bitte nicht damit dass das "feine Ironie" gewesen sein soll...), stellt sich mir schon die Frage, ob so mancher Fahrgast nicht schon generell auf Krawall gebürstet ist und damit seinen Teil zu einer unentspannten Situation beiträgt.

Neben dem möglichen Fehlverhalten von einzelnen Mitarbeitern finde ich auch die Kontrolldichte als deutlich zu hoch, angesichts der Tatsache, dass - gerade im Berufsverkehr - die Mehrzahl der Fahrgäste Stammkunden mit Zeitkarten sind, sollte man diese nicht mit mehr als gelegentlichen Stichproben belästigen.

Zitat
Pommes Schranke
........
Wenn ich mir allerdings Dieters Eingangsbeitrag so durchlese, der ja nun recht polemisch bis beleidigend daherkommt (man komme mir jetzt bitte nicht damit dass das "feine Ironie" gewesen sein soll...), stellt sich mir schon die Frage, ob so mancher Fahrgast nicht schon generell auf Krawall gebürstet ist und damit seinen Teil zu einer unentspannten Situation beiträgt.

Polemisch akzeptiere ich, aber "beleidigend" nicht. Es war schon auch Ironie dabei. Interesse für das Identifikationskärtchen als "auf Krawall gebürstet" misszuverstehen, finde ich abwegig. Und insgesamt finde ich die Diskussion doch ganz gelungen.

Dieter

[www.nachdenkseiten.de] - Dein intellektuelles Pfefferminz



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2012 11:02 von E 94 285.

Zitat
Lopi2000
Neben dem möglichen Fehlverhalten von einzelnen Mitarbeitern finde ich auch die Kontrolldichte als deutlich zu hoch, angesichts der Tatsache, dass - gerade im Berufsverkehr - die Mehrzahl der Fahrgäste Stammkunden mit Zeitkarten sind, sollte man diese nicht mit mehr als gelegentlichen Stichproben belästigen.

Solltest du - gerade als Zeitkartenbesitzer - nicht ein Interesse dran haben, dass möglichst wenig Leute schwarzfahren?

Wer eine Fahrkarte hat, braucht sich ja nicht zu schämen sie vorzuzeigen. ;-)

Ich persönlich wurde von der DB-Sicherheit nie bedrängt o.Ä. Wenn man Fotos macht bekommt man zwar meistens sehr grimmige Blicke, angesprochen wurde ich aber zum Glück noch nie, denn ich weiß nicht ob ich mich trauen würde so hartnäckig nachzuhaken und den Sicherheitsbeamten meine Meinung zu geigen, wie z.B. Arne ;-)

Zitat
Bahnfreund Schranke
Solltest du - gerade als Zeitkartenbesitzer - nicht ein Interesse dran haben, dass möglichst wenig Leute schwarzfahren?

Ob nun 96 oder 98 % der Fahrgäste bezahlen, ist mir eigentlich eher egal. Und über alle Vordereinstiegs-, Bahnhofskomplettkontrollen- und ähnliche Aktionismen hinweg bewegen sich die Anteile der zahlenden Fahrgäste in diesen Dimensionen, die im übrigen auch Ausfallquoten durch Ladendiebstahl im Einzelhandel und ähnlichem entsprechen. Auch hier macht man einzelne Stichprobenkontrollen, aber sagt sich ansonsten, dass es die Mühen nicht wert ist, jeden Kunden beim Verlassen des Ladens zu kontrollieren.

Zitat
Bus Nr. 1404
Wer eine Fahrkarte hat, braucht sich ja nicht zu schämen sie vorzuzeigen. ;-)

Ich persönlich wurde von der DB-Sicherheit nie bedrängt o.Ä. Wenn man Fotos macht bekommt man zwar meistens sehr grimmige Blicke, angesprochen wurde ich aber zum Glück noch nie, denn ich weiß nicht ob ich mich trauen würde so hartnäckig nachzuhaken und den Sicherheitsbeamten meine Meinung zu geigen, wie z.B. Arne ;-)

Ach da brauchst du dir keine Sorgen machen ...
Die können dir garnichts ...

Fotografieren ist erlaubt, wer das gegenteil behauptet ist fehl informiert.
Da kannst die Jungs und Mädels so lange drauf hinweisen wie du magst.

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Meine U-Bahnseite

U-Bahn Hamburg
[u-bahn-hamburg.12see.de]

Als ich vor vielen, vielen Jahren in Manchester gearbeitet habe hatten wir an allen Busbahnhöfen auch ziemlich unfreundlich aussehende 'security officers' deren Job es war dafür zu sorgen dass dort niemand rumlungert. Es gab regelmässig Beschwerden über deren benehmen, und auch welche wegen angeblichen Übergriffen.

Wir haben dann mal eine Fahrgastumfrage gemacht um rauszufinden was die Fahrgäste die die Busbahnhöfe so von den security officers so halten, und was für Verbesserungen sie sich im allgeimen wünschen. Das Ergebnis war dass das Image der security officers saumäßig war und sich die meisten Fahrgästemehr Personal wünschten von dem man Informationen / Auskünfte bekommen kann. (Wenige wagten die security officers anzusprechen, wgen ihrem aussehen.)

Nach einigen hinundher hat die Greater Manchester Passenger Transport Authority dann beschlossen das die Kampfuniformen eingemottet werden müssen, die Knüppel abgegeben, neue (freundliche) Uniformen her, alle einen customer-care-Kurs besuchen müssen und Buslinien, Tarife, etc büffeln mussten. Bei den nächsten Fahrgastbefragung war dann das Image der jetzt customer care assistants genannten Leute viel besser und Fahrgäste viel zufriedener mit den Busbahnhöfen. Und mehr unsoziale Probleme gibt es auch nicht.

Es würde mich gar nicht wundern wenn auch in Hamburg die Zufriedenheit mt dem ÖPNV steigt wenn man Wachdienste durch Kundenbetreuer ersetzt.

Zitat
ndr.de Kurzmeldungen
S-Bahn-Passagier greift Kontrolleure an

Eine Fahrkartenkontrolle im Hamburger S-Bahnhof Nettelnburg ist am Sonntagmorgen aus dem Ruder gelaufen. Als sie das Ticket eines schlafenden Fahrgastes überprüfen wollten, wurden ein 24-jähriger und eine 45-jährige Mitarbeiterin des Bahn-Sicherheitsdienstes von dem Mann angegriffen, wie die Polizei mitteilte. Der 24-jährige und ein zur Hilfe geeilter 23 Jahre alter Kollege seien durch Schläge am Kopf verletzt worden. Der Passagier flüchtete. Während der Fahndung nach ihm wurden die Linie S 21 und die Fernbahnstrecke für 30 Minuten gesperrt. Der Mann entwischte. | 16.12.2012 18:08

Vorfälle wie dieser aktuelle tragen wohl leider nicht dazu bei, dass das Sicherheits- und Kontrollpersonal entspannt, nett & friedlich-freundlich ihren Dienst verrichten kann...