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Alte Tunnel am Hbf-Nord geöffnet
geschrieben von knallinger 
Hej,

seit gestern sind vorübergehend einige Tunnel am Hbf Nord (U-Bahnlinie 2) geöffnet, die sonst für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Anlass dafür ist eine Aktion von Künstlern, die im Atombunker unter dem Hauptbahnhof theatrale Veranstaltungen aufführt.

In dem Zusammenhang werden auch öffentliche Führungen durch den Bunker am U2-Bahnhof durchgeführt: 17. August, 19. August, 22. August jeweils um 15 Uhr. Der Bunker ist über die sonst zugemauerten U-Bahnhof-Zugänge am Schauspielhaus und an der Wandelhalle (jeweils Abzweige neben den bestehenden Zugängen) zu erreichen.

Ich habe mir die Gänge heute ein wenig angeschaut. Es sind einige große komplett geflieste und beschilderte Tunnelgänge.

Vielleicht weiß jemand Antworten auf folgende Fragen:

a) Waren die Tunnelgänge früher mal für die Öffentlichkeit zugänglich?

b) Warum wurden sie zugemauert?

c) Es ist in einem der gesperrten Tunnels ein Ausgang Richtung Busshaltestelle Linie 108 / Steintorplatz ausgeschildert. 1) Wo kommt/kam dieser Ausgang an die Oberfläche? (Eventuell am Bürgersteig nahe Bremer Reihe / Bushaltestelle M6? Dort fehlen in der Baumreihe nämlich ein paar Bäume). 2) Oder ist das sogar ein weiterführender Tunnel zum Hbf-Süd? 3) Offensichtlich muss dieser Ausgang mal existiert haben, denn sonst wäre er kaum ausgeschildert. Warum wurde er geschlossen?

d) Existieren weitere Tunnelgänge und Ausgänge?

.Lo.
> d) Existieren weitere Tunnelgänge und Ausgänge?

Auch im Eingangsbereich unter dem Glockengießerwall wurden eine Menge Tunnel geschlossen. Die ehemaligen Eingänge kann man an der Oberfläche noch deutlich erkennen, z. B. auf dem Platz zwischen Kreuzung und Taxiplatz. Darunter befindet sich sogar ein komplettes Zwischengeschoss, das nicht mehr zugänglich ist.
Hallo knallinger,

die Tunnelanlagen waren früher frei zugänglich! Eingänge zur U-Bahn waren am Schauspielhaus, vor der Wandelhalle und vor der ehemaligen Polizeiwache 18 Kirchenallee.

Die Durchgänge und Eingänge wurden vor ca. 5 Jahren zugemauert, weil sie nuir als Toilette und für Drogenkonsum benutzt wurden.Für Gäste die Hamburg besuchten kein schöner Anblick.

Ich hoffe ich konnte Deine Frage beantworten.

Gruß Dieter
Tatsächlich!

Ich war gerade eben mal drüben am Hauptbahnhof und habe nach den von dir beschriebenen Ausgängen gefahndet. Und in der Tat: Ich habe weitere vier zugebaute Tunnelein- und -ausgänge sowie das von dir beschriebene Zwischengeschoss gefunden.

Das verborgene Zwischengeschoss kann man zwar nicht als solches sehen, jedoch sind an den U2-Tunneleingängen am Georgsplatz noch alte Wegepläne über dem Eingang angebracht (wenn auch nur noch zum Teil zu erkennen, weil sie teilweise schon stark verwittert sind). Darauf sind das stillgelegte Zwischengeschoss mitsamt Rolltreppen, Fahrstuhl, Abzweigungen und Tunnelein-/ausgängen deutlich zu erkennen.

Demnach gibt es folgende zugemauerte Tunnelein- u. ausgänge am Hbf-Nord/U2 (Westseite):

@ Glockengießerwall/Intercityhotel:
Von oben nicht mehr zu erkennen. Von unten jedoch sind noch die Ausgangshinweisschilder mit Pfeilen Richtung Glockengießerwall/Alster angebracht. Folgt man diesen jedoch, läuft man vor die Wand.

@ Ernst-Merck-Straße/Kunsthalle:
Von oben sieht man Lüftungsschlitze (oder Regenrinnen?) im Straßenpflaster , an deren Stelle sich früher der Tunnelein-/ausgang befunden haben muss. Der Eingang führte in das Zwischengeschoss und ist von unten deshalb nicht zu sehen.

@ Ernst-Merck-Straße/Richtung Brücke:
Von oben sieht man Lüftungsschlitze (oder Regenrinnen?) im Straßenpflaster. Der Tunnelein-/ausgang müsste sich an der Stelle befunden haben, wo keine großen Gehwegplatten sondern Kopfsteinpflaster gelegt worden ist. Der Eingang führte in das Zwischengeschoss und ist von unten deshalb nicht zu sehen.

@ Ernst-Merck-Straße/Richtung Wandelhalle:
Direkt daneben, im fast rechten Winklel zum oben genannten Ausgang. Ebenfalls Lüftungsschlitze und Kopfsteinpflaster. Auch dieser Eingang führte in das Zwischengeschoss und ist von unten deshalb nicht zu sehen.

Im U-Bahnhof selber sieht man den Zugang zum verborgenen Zwischengeschoss in der "Vorhalle", oberhalb der Rolltreppen zu den vier Bahnsteigen. Dort ist, von der Rolltreppe kommend in Gehrichtung rechts, eine Metallwand mit kleinen Löchern und einer Eisentür eingebaut. Durch die kleinen Löcher kann man mit etwas Geschick durchgucken. Man sieht, dass der Weg dahinter einen Knick nach rechts zu einer Treppe nach oben (zum Zwischengeschoss) macht.

@ Am Hbf-Nord/U2 (Ostseite) gibt´s dann ja noch die schon oben erwähnten zugemauerten Tunnels und den Ausgang Richtung Bushaltestelle der Linie 108.

Meine Güte... da war man damals zur Bauzeit ja besonders eifrig und hat ein regelrechts Labyrinth geschaffen... Gut, dass man da mittlerweile einige Tunnels zugemacht hat. Wer sollte die denn auch nutzen? Heutzutage geht schon überirdisch kaum jemand in Richtung Kunsthalle, wer sollte denn da noch drei Treppen und zwei Abzweigungen unter der Erde finden...?

Nach wie vor würde mich interessieren, ob es eine unterirdische Verbindung von Hbf-Nord nach Hbf-Süd gibt...

.Lo.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.08.2004 22:38 von knallinger.
Bunker / Zugänge
18.08.2004 00:00
Hallo

Hat vielleicht jemand genauere Infos zu der Besichtigung des Bunkers? Die Möglichkeit wollte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen.

Und wieso wurde für die U2 eigentlich so ein großes Zugangsbauwerk angelegt? Wurde damals mit viel mehr Fahrgästen gerechnet, so dass man jetzt evtl. von einer Fehlkalkulation reden kann, oder war es im Sinne von "Service" gedacht, dass man ohne Ampeln und vor Regen geschützt zu so vielen Ausgängen gelangen kann? Gibt es evtl. sogar einen Plan mit allen Gängen und Ausgängen, auch die geschlossenen?

Vielen Dank und schöne Grüße
Die Zugangsanlagen wurden ja ursprünglich für zwei U-Bahn-Linien und damit wohl etwa doppelt soviele Fahrgäste konzipiert.

Außerdem war damals die "Trennung der Verkehrswege" Trumpf. Das heißt, Fußgänger, Autofahrer und Radfahrer sollten sich auf getrennten Wegen bewegen. Beispiele für diese Philosophie gibt es genug: City-Nord (Straßen unten, Fußweg oben), die Fußgängerbrücken am Dammtor (kreuzungsfrei bis zur Explanade, wird aber demnächst abgerissen), die Fußgängerbrücke am Fernsehturm (ist bereits vor kurzem abgerissen worden), Fußgängerbrücke über und Fußgängertunnel unter der Ost-West-Straße, die überdimensionierte Zugangsanlage U-Lübecker Straße (U1-Südausgang) (inzwischen teilweise geschlossen), Fußgängerpassage unterhalb der City-Hochhäuser (parallel zum Steintorwall, Rolltreppe am Südausgang schon lange nicht mehr da), die seltsame Radwegführung zwischen Atlantic und Sechslingspforte und vieles mehr.

Inzwischen hat man gemerkt, dass die Leute lieber an der frischen Luft bleiben und dafür an Ampeln warten möchten. Und wer will schon ständig Treppen rauf und runter laufen.
Alle Achtung
18.08.2004 00:39
knallinger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Tatsächlich!
>
> Ich war gerade eben mal drüben am Hauptbahnhof ...

Da hast du ja toll recherchiert. Ziehe den Hut!
Hier der besagte Plan des Zugangsbereichs Georgsplatz im ursprünglichen Zustand. Das schraffierte Zwischengeschoss ist vollständig geschlossen (seit mehreren Jahren). Ebenso der Ausgang Glockengießerwall/Alster (seit 1 oder 2 Jahren wegen eines Neubaus).


Wenn man mal bedenkt das die gesamte Station für mindestens ZWEI Voll Linien jeweils im 90 sec takt geeigent ist.

Und in etwa ein Fassungvermögen von über 70.000 Fahrgästen in EINER Stunde verkraften soll, finde ich die Demension im Vergleich zu anderen Stationen auf Metropolniveau noch verhältnismäßig , sagen wir mal , klein.

DENN

Leider hat die Stadtgeschichte einen anderen Weg eingeschlagen , womit HBF-Nord wieder mal ein typisches Bsp. für einen der "letzten verwaisten und alleinstehenden Mohikaner" einer bis dato glorreichsten Hamburger Ubahnbauepoche ist.

Wann dieser Mohikaner endlich seine Vollendung findet , wissen auf jeden Fall nochnichteinmal die nächsten Bürgermeister.

Vielleicht aber diese die wir nicht mehr kennen lernen werden.

Und somit erfreuen sich auch weiterhin die Künstler der Hamburger Lüfte
über einen "außergewöhnlichen Lebensraum der Kunst"
deutscher Baugeschichte im Hamburger Untergrund.

Schöne Nacht
Alex
knallinger schrieb:
-------------------------------------------------------
> >
> b) Warum wurden sie zugemauert?
>
Man glaubte im Senat, es ist menschenfreundliche von Autos plattgefahren zu werden, als sich im Tunnel vor Junkies zu ekeln...
>
> Meine Güte... da war man damals zur Bauzeit ja
> besonders eifrig und hat ein regelrechts Labyrinth
> geschaffen... Gut, dass man da mittlerweile einige
> Tunnels zugemacht hat.

Würde ich nicht so sehen.

Gelungen ist nur der Umbau des tunnels bei Saturn.

Wer sollte die denn auch nutzen?

Wer zur Kunsthalle will.

> Heutzutage geht schon überirdisch kaum
> jemand in Richtung Kunsthalle, wer sollte denn da
> noch drei Treppen und zwei Abzweigungen unter der
> Erde finden...?


Der Fehler war nur, dass dakeine rampen waren.
Re: Bunker / Zugänge
18.08.2004 07:58
> Außerdem war damals die "Trennung der
> Verkehrswege" Trumpf.

Du meinst, damals hat man nach gedacht und etwas FÜR die Menschen gebaut.

...


> Beispiele für diese
> Philosophie gibt es genug: City-Nord (Straßen
> unten, Fußweg oben),

Das ist hervorrragend.
> die Fußgängerbrücken am
> Dammtor (kreuzungsfrei bis zur Explanade, wird
> aber demnächst abgerissen),


Dieser Abriss ist an Schizofrenie nicht zu Überbieten und sollte eigentlich als mordanschlag gewertet werden.

Wir brauchen dringend eine Brücke vom Dammtor zur Uni.

> die Fußgängerbrücke am
> Fernsehturm (ist bereits vor kurzem abgerissen
> worden),

schlimm genug, aber da kommt wohl was neues, zumal auch die Gebäude um den turm weg sind und das Restaurant geschlossen.

> Fußgängerbrücke über und Fußgängertunnel
> unter der Ost-West-Straße, die überdimensionierte
> Zugangsanlage U-Lübecker Straße (U1-Südausgang)

Wo ist da was überdimensioniert ?!?

> (inzwischen teilweise geschlossen),
für den zugang zur U-Bahn harmlos, aber sonst ziemlich doof. Problem sind nur die fehlenden rampen, so dass radfahrer die tunnel nicht nutzen können.

> Inzwischen hat man gemerkt, dass die Leute lieber
> an der frischen Luft bleiben

das vielleicht, wenns nicht glatt ist und nicht regnet.

und dafür an Ampeln warten möchten.

NEE, mein lieber.


DER AMPEL-TERROR gegen die Fußgänger (und Radfahrer) ist das Haupt verkehrsproblem von hamburg. Aber das schafft wohl einigen SchreibtischtäterInnen in der Bau- oder Innenbehörde Befriedigung.

Ursprünglich gab es auch einen Fußgängertunnel bis in die Spitalerstraße. Dieser wurde vor längerer Zeit schon verfüllt und der Ausgang zum Glockengießerwall zurückgezogen.
Die Tunnellabyrinthe sind zu einer Zeit entstanden, als man noch von der "autogerechten Stadt" träumte. Die Trennung der Verkehrsströme war seinerzeit das Allheilmittel: Möglichst wenig Ampeln, und schon gar keine Fußgänger-Ampeln. Zu jener Zeit entstanden auch die Straßenüber- und -unterquerungen für Fußgänger an z.B. Ost-West-Straße und Lübecker Straße...
Treffpunkt?
18.08.2004 11:36
knallinger schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> In dem Zusammenhang werden auch öffentliche
> Führungen durch den Bunker am U2-Bahnhof
> durchgeführt: 17. August, 19. August, 22. August
> jeweils um 15 Uhr.

Danke für die Info - weißt du, wo der genaue Treffpunkt für die Führungen ist? Im U2-Zwischengeschoß, oder vor Schauspielhaus oder Wandelhalle?

Viele Grüße
- jb
Hej,

das U2-Zwischengeschoss hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Da ist das Thema in diesen Thread ein bisschen abgeschweift...

Laut Infokarte ist der Treffpunkt für die öffentliche Führung durch den Bunker am U2- Bahndurchgangstunnel zwischen Schauspielhaus und Hauptbahnhof.

.Lo.
Hallo Alex,

>Wenn man mal bedenkt das die gesamte Station für mindestens ZWEI Voll Linien jeweils im 90 sec takt geeigent ist.

Das wäre ja leider nicht gegegangen, weil für den Gemeinschaftsabschnitt Jungfernstieg-Hbf. Nord nur zwei Gleise gebaut worden wären (mit Option auf später mögliche Erweiterung allerdings). Aber selbst bei einer U4/U2 jeweils im 5-Minuten-Takt hätte Hbf.-Nord die Bedeutung gehabt für die er dimensioniert wurde. Vermutlich ähnlich der von Hbf.-Süd.

Gruß
Alex
Re: Treffpunkt?
18.08.2004 18:22
Mehr Informationen gibt es unter www.exilkonsummesse.de .

Gruß Steffen
Re: Treffpunkt?
18.08.2004 18:54
Danke für die Info und den Link :-)

Gruss
- jb
Hallo nochmal,

nachdem heute Nachmittag einige Forumsteilnehmer bei der Führung durch die sonst geschlossenen Fußgängertunnel und den Bunker im U-Bahnhof U2 im Hbf Nord dabei waren, habe ich mir nachher den Hbf Süd (U1,U3) angeguckt.

Auch am Hbf-Süd gibt es ein Stück Tunnel und mindestens zwei Ausgänge, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Am Zwischengeschoss des östlichen Steges gibt es über dem Ausgang Adenaueralle einen Wegeplan, der teilweise überklebt ist. Darunter kann man (allerdings nur, wenn man in einem guten Winkel steht) den nun gesperrten Tunnelgang und die beiden Ausgänge erkennen.

Demnach zweigt der gesperrte Tunnel in einem stumpfen Winkel am Ausgang Adenauerallee in Richtung Steintorplatz ab. Dort haben sich dann zwei Ausgänge befunden: Steindamm und Steintorplatz.

Weiß jemand, wann dieses Tunnelstück und die Ausgänge zugebaut wurden?
Und gibt es noch weitere gesperrte Tunnel?

Gruß,
.Lorenz.
Am Eingang ZOB des Hbf-Süd findet sich noch ein alter Wegeplan, der nicht überklebt ist:



Der Tunnel und die Ausgänge rechts von der Adenauerallee sind mittlerweile geschlossen.

.Lo.
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