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"Bahnhofsmanager gesteht Probleme für Reisende ein"
geschrieben von .Lo. 
Unter der Überschrift

HAMBURG HAUPTBAHNHOF
Bahnhofsmanager gesteht Probleme für Reisende ein

findet sich heute im Abendblatt folgender Artikel: HAMBURG HAUPTBAHNHOF: Bahnhofsmanager gesteht Probleme für Reisende ein

Es geht dabei im Kern um die Überlastung des Hauptbahnhofs durch zu viele Reisende, der an seine Kapazitätsgrenzen stoße.

Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist folgende Aussage: "Die wichtigsten [Maßnahmen] seien der Bau der S4 sowie der Bau des Schnellbahnknotens Elbbrücken, damit möglichst viele Fahrgäste den Hauptbahnhof mithilfe der U4 umfahren könnten."

Dies finde ich doch äußerst irritierend, denn:
a) Wieso bringt eine S4 eine Entlastung der Reisendenzahlen? Ich denke eher, dass eine S4 noch mehr Reisende zum Hauptbahnhof führt.
B) Wieso sollen Fahrgäste der U4 den Hauptbahnhof umfahren? Diese Forderung konterkariert doch den Sinn dieser Linienführung: Die U4 wurde doch genau so gebaut, gerade um an den Hauptbahnhof angeschlossen zu werden. Jetzt merkt man, dass das keine gute Idee gewesen ist? Die bessere Idee wäre folgende U4 gewesen: (Fernbahnhof Harburg) - Hafencity - U/S Rathaus/Jungfernstieg - Fernbahnhof Dammtor - Grindel - .... Eine solche Linie hätte den Hbf entlastet, aber genau das wollte man ja nicht haben.
Zitat

a) Wieso bringt eine S4 eine Entlastung der Reisendenzahlen? Ich denke eher, dass eine S4 noch mehr Reisende zum Hauptbahnhof führt.

Es entfallen die Fahrgäste, die mit der S4 in Hasselbrook, Jungfernstieg, Landungsbrücken oder Altona umsteigen, dazu kommen allerdings die Neufahrgäste, die den Knoten Hauptbahnhof nutzen.

Zitat

B) Wieso sollen Fahrgäste der U4 den Hauptbahnhof umfahren?

Weil es sich kurzfristig halt gerade anbietet. Wir reden hier von Hamburg ;) Natürlich steigt von der S3-Süd zur U4-Hafencity der Fahrgäste mit etwas Kenntnis nicht am Hauptbahnhof um. Durch die S31-Nutzer ergäbe sich aber schon eine Entlastung des Hauptbahnhofs.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2014 15:19 von Herbert.
Moin,
könnte es sein, dass durch die S4 die Zahl der umsteigenden Fahrgäste reduziert wird? Jetzt ist es doch so, dass morgens und abends viele Fahrgäste
von den S-Bahnlinien am Hauptbahnhof in die Regionalzüge Richtung Ahrensburg / Bad Oldesloe und Lübeck umsteigen.
Bei der U4 ist es doch dann auch möglich den Umstieg vom Hauptbahnhof z.B. nach Jungfernstieg zu verlagern.
Gruß Jens
Zitat
.Lo.
a) Wieso bringt eine S4 eine Entlastung der Reisendenzahlen? Ich denke eher, dass eine S4 noch mehr Reisende zum Hauptbahnhof führt.

Das Problem sind nicht die allgemeinen Reisendenzahlen, sondern derer, die auf den Gleisen 5-14 ankommen!
Durch die S4 werden die Gleise 5 und 6 massiv entlastet, wodurch der Hbf nicht so vollgestopft ist!
Siehe: nahverkehr-hamburg.de

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Im Grunde gibt es im Hamburger Hauptbahnhof doch 2 Probleme:

zum einen die überlasteten Gleise in der Bahnhofshalle (in dem vom Hanseat zitierten Artikel aus dem Jahr 2011 erwähnt), zum anderen die vielen Menschen, die im Hauptbahnhof herumlaufen (im Artikel von heute).

Was die überlasteten Gleise angeht, bedeutet die S4 tatsächlich eine deutliche Entlastung für die Gleise 5 und 6, da gegenüber dem heutigen Fahrplan 2-4 Züge pro Stunde wegfallen.

Was die Fußgängerbelastung im Hauptbahnhof angeht (meiner persönlichen Erfahrung nach ist es vor allem auf dem Südsteg in den Hauptverkehrszeiten sehr eng, dazu auf einigen Bahnsteigen), sind die Auswirkungen der S4 weniger klar, da sich wohl mehrere Effekte überlagern.

Zum einen zieht die S4 sicherlich noch Neuverkehr an (bisherige Autofahrer), zum anderen wird ein Teil der Leute aus dem Einzugsbereich der S4, die heute noch mit Bussen zur U1 fahren, auf die gegenüber der R10 häufiger, regelmäßiger und zuverlässiger verkehrende S-Bahn umschwenken. Da kommt also ein zusätzliches Fahrgastpotential auf den Hauptbahnhof zu (auch die von der U1 zur S4 wechselnden Fahrgäste fallen stärker ins Gewicht, weil die von der U1 zur U3 und manchen Buslinien umsteigenden Fahrgäste den kritischen Bereich gar nicht erreichen).

Entlastend wirkt die S4 bezüglich der Zahl der Menschen, die im Hauptbahnhof umherlaufen, vor allem durch die Verlegung des Umsteigepunkts bei einem Teil der S4-Fahrgäste, die ja dann ggf. erst am Jungfernstieg in den Bus umsteigen und nach Altona direkt durchfahren können, also nicht von Gleis 5 zu Gleis 1 wechseln müssen, auch ein Umstieg in Berliner Tor könnte für manchen Rahlstedter eine Alternative sein.

Der Umstieg S-Bahn - U4 an den Elbbrücken kommt natürlich nur für die Leute in Frage, die von Harburg/Wilhelmsburg kommend in die HafenCity wollen (oder umgekehrt), also eigentlich nur die Leute, die in der HafenCity arbeiten und im Süden wohnen. Für alle anderen erfordern die Umsteigewege an den Elbbrücken, die wohl ähnlich lang werden wie am Hauptbahnhof, zusammen mit der mäandrierenden Führung der U4 einen viel zu großen Zeitaufwand, um zum Jungfernstieg zu kommen. Und welche tollen Ziele fährt die U4 von dort aus an? Den Hauptbahnhof, den man so gerade umfahren hat ... Selbst für eine Fahrt nach Billstedt zöge ich die langen Fußwege am Hauptbahnhof der Umwegfahrt durch die HafenCity vor.
Zitat
KHH
...
zum einen die überlasteten Gleise in der Bahnhofshalle (in dem vom Hanseat zitierten Artikel aus dem Jahr 2011 erwähnt), zum anderen die vielen Menschen, die im Hauptbahnhof herumlaufen (im Artikel von heute).
...

Ich damit eigentlich nur darlegen, dass mit der S4 das Verstopfungsproblem behoben wird und wollte damit Frage a) beantworten.

um das Reisendenproblem am Südsteg in den Griff zu kriegen, sollte man vielleicht darüber nachdenken, den "Südstegtunnel" (heißt der so?) wieder in Betrieb zu nehmen.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Ich frage mich schon seitdem ich ein kleines Kind war, warum von der Steitorbrücke keine Treppen zu den Bahnsteigen führen. Auch würde ich versuchen die Gleise 9 und 10 für den Personenverkehr nutzbar zu machen, das sollte doch machbar sein, ohne die Halle umbauen zu müssen. Es würde ja reichen dort kurze Bahnsteige zu bauen um die heutigen 5-Wagen Nahverkehrszüge aufzunehmen.
Zu den Gütergleisen 9 und 10:
Ohne Jetzt riesige Umbaumaßnahmen durchzuführen, müsste man für einen weiteren Bahnsteig eines der Gleise entfernen...

Zur Kapazität, Benutzung und Entlastungsmöglichkeiten siehe auch hier!

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Durchgangszug
Ich frage mich schon seitdem ich ein kleines Kind war, warum von der Steintorbrücke keine Treppen zu den Bahnsteigen führen.

Die Steintorbrücke ist doch eher für den Straßenverkehr gedacht und hat m.W. nur einen schmalen Fußweg, der für Passagierströme viel zu klein wäre. Außerdem ist dann die Frage, ob dort auch überall Anzeigen aufgestellt werden und du müsstest die Bahnsteigdächer dann durchbrechen und erreichst ja auch praktisch nur die b-Gleise.


Zitat
Durchgangszug
Auch würde ich versuchen die Gleise 9 und 10 für den Personenverkehr nutzbar zu machen, das sollte doch machbar sein, ohne die Halle umbauen zu müssen. Es würde ja reichen dort kurze Bahnsteige zu bauen um die heutigen 5-Wagen Nahverkehrszüge aufzunehmen.

Wenn dann musst du eins der beiden Gleise aufgeben und mit für den Bahnsteig nutzen, mehr Platz ist da leider nicht, es sei denn du baust die Bahnsteige nur jeweils 1m breit oder erfindest tolle Mechanismen, wie Flughafengateways, die um die Oberleitungen herum von Südsteg/Wandelhalle oder den anderen Bahnsteigen aus direkt an die Türen andocken ;-)


Zitat
Der Hanseat
um das Reisendenproblem am Südsteg in den Griff zu kriegen, sollte man vielleicht darüber nachdenken, den "Südstegtunnel" (heißt der so?) wieder in Betrieb zu nehmen.

Ja Südstegtunnel:

Zitat
Wikipedia
Parallel zum Südsteg verlief unterhalb der Gleisebene der so genannte „Südsteg-Tunnel“ für Fahrgäste. Er war als unterirdische Direktverbindung von den Bahnsteigen unmittelbar zur U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof Süd (U1/U3) gedacht. Er wurde zum Jahreswechsel 1991/92 bis auf die Zugänge zu den beiden S-Bahn-Bahnsteigen verschlossen. Als Grund wurde der häufige Aufenthalt von Drogen- und Alkoholabhängigen dort angegeben.

Mit ein paar Mauern wieder öffnen und die Abstellräume unter den Treppen am Südsteg wieder zu Treppenaufgängen machen sollte das drin sein. Sauberkeit/Sicherheit kann man ja durch Videoüberwachung und Musik wie bei Hbf. Nord verbessern.
Zitat
bahn42
Ja Südstegtunnel:

Zitat
Wikipedia
Parallel zum Südsteg verlief unterhalb der Gleisebene der so genannte „Südsteg-Tunnel“ für Fahrgäste. Er war als unterirdische Direktverbindung von den Bahnsteigen unmittelbar zur U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof Süd (U1/U3) gedacht. Er wurde zum Jahreswechsel 1991/92 bis auf die Zugänge zu den beiden S-Bahn-Bahnsteigen verschlossen. Als Grund wurde der häufige Aufenthalt von Drogen- und Alkoholabhängigen dort angegeben.

Mit ein paar Mauern wieder öffnen und die Abstellräume unter den Treppen am Südsteg wieder zu Treppenaufgängen machen sollte das drin sein. Sauberkeit/Sicherheit kann man ja durch Videoüberwachung und Musik wie bei Hbf. Nord verbessern.

Danke für die Info!

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Der Hanseat
...

um das Reisendenproblem am Südsteg in den Griff zu kriegen, sollte man vielleicht darüber nachdenken, den "Südstegtunnel" (heißt der so?) wieder in Betrieb zu nehmen.

das wäre in der Tat eine vernünftige Maßnahme. Da wesentliche Teile des Tunnels aber heute fremdgenutzt werden, ist es schlicht nicht mehr möglich ihn für den Durchgangsverkehr zu öffnen.
Zitat
BruceMcLaren
Da wesentliche Teile des Tunnels aber heute fremdgenutzt werden, ist es schlicht nicht mehr möglich ihn für den Durchgangsverkehr zu öffnen.

Wie fremdgenutzt?
Zitat
BruceMcLaren
Zitat
Der Hanseat
...

um das Reisendenproblem am Südsteg in den Griff zu kriegen, sollte man vielleicht darüber nachdenken, den "Südstegtunnel" (heißt der so?) wieder in Betrieb zu nehmen.

das wäre in der Tat eine vernünftige Maßnahme. Da wesentliche Teile des Tunnels aber heute fremdgenutzt werden, ist es schlicht nicht mehr möglich ihn für den Durchgangsverkehr zu öffnen.
Nichts ist unmöglich! - ...

Eine Komplettrenovierung wäre natürlich notwendig, aber sinnvoll. Ich weiß nicht, wie viel das ganze kostet, vielleicht weiß da ja jemand mehr...

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Herbert
Zitat

a) Wieso bringt eine S4 eine Entlastung der Reisendenzahlen? Ich denke eher, dass eine S4 noch mehr Reisende zum Hauptbahnhof führt.
Es entfallen die Fahrgäste, die mit der S4 in Hasselbrook, Jungfernstieg, Landungsbrücken oder Altona umsteigen, dazu kommen allerdings die Neufahrgäste, die den Knoten Hauptbahnhof nutzen.

Genau die Neufahrgäste meine ich. Zwar wird es wohl tatsächlich weniger Umsteiger von Gleis 5/6 zur S-Bahn geben, aber da die S4 häufiger und attraktiver fährt, werden viele neue Fahrgäste dazu kommen. Und die steigen vielleicht sogar am Hbf von der U4 in die S4 um.

Leider hat die U4 nur am Hbf eine Umsteigemöglichkeit zur Verbindungsbahn. Hätte man die U4 stattdessen zum Fernbahnhof Dammtor gebaut, hätte man Umsteigemöglichkeiten am Jungfernstieg zur City-S-Bahn sowie am Dammtor zur Verbindungsbahn und zu allen Fernzügen Richtung Norden und zu fast allen Fernzügen Richtung Süden gehabt.
Zitat
Der Hanseat
Eine Komplettrenovierung wäre natürlich notwendig, aber sinnvoll. Ich weiß nicht, wie viel das ganze kostet, vielleicht weiß da ja jemand mehr...

Kosten und Sinn spielen keine Rolle. Vergleiche U4 und ihre Linienführung.
Aktuell bei Hamburg 1: Link

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Der Hanseat
Aktuell bei Hamburg 1: Link

Der Film ist wenig informativ.
Zitat
.Lo.

Der Film ist wenig informativ.

Gehört aber zum Thema, oder?

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
owT



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2016 12:36 von Boris.
Zitat
.Lo.
Leider hat die U4 nur am Hbf eine Umsteigemöglichkeit zur Verbindungsbahn. Hätte man die U4 stattdessen zum Fernbahnhof Dammtor gebaut, hätte man Umsteigemöglichkeiten am Jungfernstieg zur City-S-Bahn sowie am Dammtor zur Verbindungsbahn und zu allen Fernzügen Richtung Norden und zu fast allen Fernzügen Richtung Süden gehabt.

Hätte, hätte Herrentoilette. ;-)

Im Ernst, es ist jetzt so wie es ist, und am wenigsten Aufwand macht vermutlich die Variante, den Tunnel zu reaktivieren, dessen Kontrolle mit heutigen Mitteln ja auch einfacher ist, als damals, womit man einer erneuten Nutzung als Drogenumschlagplatz oder Urinal wohl vorbeugen könnte.

Die S4 ist langfristig natürlich zweifelsohne in vielerlei Hinsicht sinnvoll, aber der Tunnel bringt eben die schnellste Verbesserung.
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