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Dunkle Scheiben im DT5: Weg damit!
geschrieben von Bummelbahn 
Bei einer Fahrt vorhin im DT5 ist mir ein Fahrgast aufgefallen, der abends aufgrund der stark abgedunkelten Scheiben Schwierigkeiten hatte, zum Aussteigen die Seite mit dem Bahnsteig zu erkennen.

Auch ich finde diese dunklen Fenster - Einsparung hin, Einsparung her - für die Fahrgäste eine absolut miese Lösung. Eine der schönsten Sachen bei einer Fahrt auf dem Ring, der Blick aus dem Fenster, wird einem so richtig vermiest wenn nicht unmöglich.

Was denkt ihr, kann man die Hochbahn eventuell dazu bewegen, diese übertriebene Einsparungsmaßnahme zurückzunehmen, bevor alle DT5 mit diesen Mist-Scheiben geliefert werden?
Ohne abgedunkelte Scheiben wird das Klimatisierungskonzept im DT5 nicht funktionieren.
Zitat
Herbert
Ohne abgedunkelte Scheiben wird das Klimatisierungskonzept im DT5 nicht funktionieren.

Dann kann die verehrte Hochbahn ihr Konzept ja vielleicht an das Bedürfnis von Menschen, durch Fenster sehen zu wollen, entsprechen anpassen, oder?
Ich schließe mich deiner Meinung an, Bummelbahn. Aber würdest du dafür die Klimaanlage opfern wollen? Umweltfreundlich wäre es zumindest und es hat bisher auch ohne funktioniert...
Eher wird ständig ``Ausstieg Rechts/Links`` angesagt, das ist billiger.
Ich versteh das Problem irgendwie nicht. Das heraussehen soll fast unmöglich sein? Solange es draußen heller ist als innen, kann man mE gut durch die Scheiben sehen (zumindest auf der Seite, wo man sitzt). Und in den Tunneln braucht man nichts sehen.

Zwei Sachen:
1) Wo man gerade ist, wird auch im Fahrgastfernsehen bzw. auf beiden Bildschirmen angezeigt.
2) Wo man aussteigen kann, ist relativ einfach an diesem grünen LED-Kreis um den Türöffner herum zu erkennen.

Was ich aber bestätige ist, dass wenn es im Zug heller ist als außerhalb die Sicht schon problematisch wird. Aber immerhin sieht man noch Lichtquellen ;)

Schließlich: Die Hochbahn testet bereits verschiedene Folien und ich hätte mit weniger getönten auch kein Problem.

PS: Das soll nicht bedeuten, dass die Fahrgäste zu blöd wären. Aber: Ich verstehe manchmal echt nicht, wie die Leute übertreiben ("Ich seh ja gar nichts"). Es mag ja Leute geben die aus verschiedensten Gründen "sehbeeinträchtigt" sind. Nur sind das zu wenige, um beachtet zu werden.

DT5 Online - Seit 10 Jahren die Website rund um Hamburgs Nahverkehr: [www.dt5online.de]
Zitat

Zwei Sachen:
1) Wo man gerade ist, wird auch im Fahrgastfernsehen bzw. auf beiden Bildschirmen angezeigt.
2) Wo man aussteigen kann, ist relativ einfach an diesem grünen LED-Kreis um den Türöffner herum zu erkennen.

Kleine konzeptionelle Anmerkung:
Man sollte die Aussteigsseite im Fahrgastfernsehen anzeigen, wenn das als "Rückfallebene" für nicht zu erkennende Stationsnamen dient.
@Herbert: Wäre sicherlich sinnvoll. Eine Ansage würde schnell weg sein, denn sie nervt bekanntlicherweise (Das hatten wir ja letztes Jahr erst mit den neuen Ansagen... Das Generve...). Aber wenn die HHA heute anfangen würde, zu basteln, könnte das entsprechende Pfeilchen/Dreieck in ein paar Jahren kommen ;) Sind ja nicht die schnellsten.

DT5 Online - Seit 10 Jahren die Website rund um Hamburgs Nahverkehr: [www.dt5online.de]
Zitat
bc2
Ich schließe mich deiner Meinung an, Bummelbahn. Aber würdest du dafür die Klimaanlage opfern wollen? Umweltfreundlich wäre es zumindest und es hat bisher auch ohne funktioniert...

Ich möchte sowohl die Klimaanlage als auch Scheiben, die nicht getönt sind. Sollte im Jahr 2014 technisch wohl problemlos realisierbar sein.
Zitat
Bummelbahn
Ich möchte sowohl die Klimaanlage als auch Scheiben, die nicht getönt sind. Sollte im Jahr 2014 technisch wohl problemlos realisierbar sein.

Ohne Tönung muss die Klimaanlage leistungsfähiger sein, das verbraucht mehr Strom und sorgt für mehr Gewicht, was noch mehr Probleme mit der zulässigen Achslast auf dem Viadukt bedeutet, war das nicht so schon zig mal erklärt und ausdiskutiert?

Ich werde dich aber nicht davon abhalten, ein paar dutzend Milliönchen in die Viadukte zu investieren, natürlich ohne das Stadtbild zu verändern. ;-)
Zitat
bahn42
Zitat
Bummelbahn
Ich möchte sowohl die Klimaanlage als auch Scheiben, die nicht getönt sind. Sollte im Jahr 2014 technisch wohl problemlos realisierbar sein.

Ohne Tönung muss die Klimaanlage leistungsfähiger sein, das verbraucht mehr Strom und sorgt für mehr Gewicht, was noch mehr Probleme mit der zulässigen Achslast auf dem Viadukt bedeutet, war das nicht so schon zig mal erklärt und ausdiskutiert?

Ich werde dich aber nicht davon abhalten, ein paar dutzend Milliönchen in die Viadukte zu investieren, natürlich ohne das Stadtbild zu verändern. ;-)

Nur zu meinem Verständnis: Bisher hatten wir U-Bahn-Züge ohne Klima und mit klaren Scheiben.

Warum sollte dann ein DT5 mit der aktuell verbauten Klimaanlage und klaren Scheiben nicht machbar sein?
Ich gehe davon aus, dass die dunklen Scheiben nur deshalb verbaut werden, um Stromkosten zu sparen und nicht, weils mit klaren Scheiben nicht ginge...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2014 22:28 von Bummelbahn.
Zitat
Bummelbahn
Warum sollte dann ein DT5 mit der aktuell verbauten Klimaanlage und klaren Scheiben nicht machbar sein?
Ich gehe davon aus, dass die dunklen Scheiben nur deshalb verbaut werden, um Stromkosten zu sparen und nicht, weils mit klaren Scheiben nicht ginge...
Der DT5 ist gewichtsmäßig, denke ich, mit der seehr heißen Nadel genäht worden (Achslast, Gesamtgewicht, usw.). Es geht immer darum auf welche Temperaturen die Klimaanlage ausgelegt sein soll. Als Beispiel:
Mit klaren Scheiben funktioniert die Klima bei hohen Außentemperaturen weniger gut als bei getönten Scheiben. Ich denke, man will auch bei 35 Grad (als Beispiel) den Zug auch noch ordentlich runterkühlen können, was mit klaren Scheiben schon problematisch werden könnte.

Ich finde die getönten Scheiben garnicht so schlecht, sicherlich wenn man z.B. in Berliner Tor vom ungetönten DT4 in den getönten DT5 steigt, dann ist das schon ein ordentlicher Unterschied, aber wenn einem die Fahrt lang die Sonne anscheint, dann ist es ja wohl bei dunkleren Scheiben erträglicher.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ohne getönte Scheiben, keine zuverlässige Klimaanlage.
Nunja, auch wenn wir 2014 haben... Bedauerlicherweise reicht es beim Glashauseffekt nicht, nur das unsichtbare Infrarotlich herauszufiltern, wie man es von Wärmestrahlern kennt. Glas filtertet dieses Spektrum für gewöhnluch bereits heraus.
Eine Frage, die vielleicht im Sommer wichtiger sein könnte.
Sind die Klappfenster im DT5 abschließbar, sodass diese nicht von Fahrgästen aufgerissen werden können? Mir fallen nämlich im Sommer immer wieder Leute im Bus auf die die Fenster aufreißen, weil sie denken dass die Klimaanlage nur funktioniert, wenn ein Tornado-Luftzug aus den Düsen kommt.
Es gibt doch Scheiben, die man abdunkeln kann. Ab einem gewissen Lichteinfall würden sich die Scheiben automatisch verdunkeln, im Tunnel dann wieder auf transparent schalten. Das kostet bestimmt ein vermögen - wäre aber die einzige Lösung neben der gewählten. Die Scheiben müssen ja nun wohl getörnt sein.
Zitat
Herbert
Ohne abgedunkelte Scheiben wird das Klimatisierungskonzept im DT5 nicht funktionieren.

Das mag aufgrund der Auslegung so sein,
wobei ich mich immer wieder frage, wie das in anderen Fahrzeugen gelöst wird.
Der DT5 ist wirklich nicht das einzige BOStrab-Fahrzeug mit Klimaanlage, aber das Einzige mit derart abgetönten Scheiben.
(auch wenn einige - z. B. diese K5000: [www.vossloh-kiepe.com] nur mit einer Fahrgastraumtemperierungsanlage ausgestattet sind.)
Zitat
PAD
Es gibt doch Scheiben, die man abdunkeln kann. Ab einem gewissen Lichteinfall würden sich die Scheiben automatisch verdunkeln, im Tunnel dann wieder auf transparent schalten. Das kostet bestimmt ein vermögen - wäre aber die einzige Lösung neben der gewählten. Die Scheiben müssen ja nun wohl getörnt sein.

Was bringen einem transparente Scheiben im Tunnel?

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Hallo,

bei aller Kritik, die ich bei übrigen Themen innerhalb des Forums zuweilen wohl übe, möchte ich an dieser Stelle zunächst der Hochbahn ein dickes Lob aussprechen.

Wider den Trend anderer Verkehrsunternehmen hat sie im Zuge der DT5-Bestellung ihre Altbaufahrzeuge eben nicht beflissen unter dem Fokus der originär vereinbarten Liefertermine anhand bevorstehender Inspektionsfristen endgültig abgestellt, sondern mit ihnen dankenswerterweise eine Reserve aufgebaut. Das ist mancherorts in Zeiten von politisch motivierten Renditevorzeichen längst nicht selbstverständlich, aber im Zusammenspiel mit derartigen Engpässen unbezahlbar.
Im Übrigen ist der am Design des DT5 maßgeblich mitbeteiligten Hochbahn - wie ich finde - ein ansprechendes und vor allem durch die Fortsetzung der visuellen Leitlinien von DT2 sowie DT3 traditionsbewusstes Fahrzeug gelungen. Sprich: ich finde es chic und es ist bei Weitem, nach dem Äußeren zu urteilen, eine der charismatischsten U-Bahnen überhaupt. Aber ehe die Kritiker über mich herfallen: "De gustibus et coloribus non est disputandum" - Über Geschmäcker und Farben lässt sich nicht streiten.

Fragwürdiger ist aus meiner Sicht indessen die Reputation aller namhaften Schienenfahrzeughersteller. Der eine lobt sich selbst als "weltweiten Marktführer in der Schienenverkehrstechnologie" aus, scheitert jedoch kläglich bei der Zulassung seiner für den Pionier in puncto Tram-Train konstruierten Zweisystem-Stadtbahn, sodass einstweilen gerüchteweise sogar alternative Neufahrzeuge ins Spiel gebracht werden. Ein anderer wiederum hat die Entwicklung des deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehrs entscheidend geprägt, kann jedoch ob fehlender Zulassung die neueste ICE-Baureihe erst mit drei Jahren Verspätung liefern. Auch der DT5-Konsortialführer ALSTOM (vormals LHB) hat sich seinerzeit mit dem Hamburger Triebzug BR 474 nicht gerade von seiner zuverlässigsten Seite gezeigt. Die Kette ließe sich beliebig verlängern.

Meines Erachtens lässt das bloß einen plausiblen Rückschluss zu: strukturelle Defizite innerhalb der Herstellerkonzerne sind die Hauptursache für derlei gravierende Mängel. Allen voran stehen unzureichende interne Absprachen im Verdacht, den Fertigungsprozess nachhaltig zu beeinträchtigen. Skurril mutet es dabei an, dass die vonseiten der Auftraggeber mittlerweile an Genauigkeit kaum mehr ausbaufähigen Lastenhefte dezidierte Angaben über die jeweilig zu realisierenden Parameter enthalten. Das daraus resultierende durch den Auftragnehmer erstellte Pflichtenheft sollte unterdessen Pannen wie den Gewichtsproblemen des DT5 eigentlich zur Genüge vorbeugen. Nur wegen eines im höchsten Maße mangelhaften internen Abstimmungsprozesses innerhalb des Herstellerkonsortiums kann es schließlich möglich sein, dass ein durch einzelne Komponenten jeweilig überschrittenes Gewicht letztlich die Einhaltung der Grenzwerte in toto torpediert.

Im Falle des DT5 wurde in Presseerklärungen kontextuell immer wieder die Radsatzlast (umgangssprachlich Achslast*) thematisiert. In einem Artikel des Hamburger Abendblatts vom 12. November 2013 sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum dazu: "Klimaanlage und Elektronik wiegen aber nun einmal einiges."

Ergo gibt es einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem Gewicht der Klimaanlage und der Radsatzlast, die auf den Strecken der Hochbahn maximal 10 t zulässt. Dieser Wert ist hierbei nicht ungewöhnlich, sondern ist mitunter stellvertretend für die allermeisten Straßen-, Stadt- und teilweise auch U-Bahnen. Siehe: Bahn- und ÖPN-Verkehr, Systemtheorie, TU Dresden - Folie 22 Gleichwohl wiegt, um im Bild zu bleiben, dieses Maß bei der Vereinbarkeit zwischen zusätzlichen technischen (Komfort-)Einrichtungen und dem Machbaren umso mehr.

Zitat
Bummelbahn

Ich möchte sowohl die Klimaanlage als auch Scheiben, die nicht getönt sind. Sollte im Jahr 2014 technisch wohl problemlos realisierbar sein.

Das ist es, allerdings - wie ebenfalls den richtigen Ausführungen von DT2 4ever und Herbert zu entnehmen ist - nur bei Inkaufnahme eines höheren Gesamtgewichts und sonach einer anwachsenden Radsatzlast.

Zitat
MaxM

Das mag aufgrund der Auslegung so sein,
wobei ich mich immer wieder frage, wie das in anderen Fahrzeugen gelöst wird.
Der DT5 ist wirklich nicht das einzige BOStrab-Fahrzeug mit Klimaanlage, aber das Einzige mit derart abgetönten Scheiben.
(auch wenn einige - z. B. diese K5000: [www.vossloh-kiepe.com] nur mit einer Fahrgastraumtemperierungsanlage ausgestattet sind.)

Mitnichten: Explizit bei BOStrab-Fahrzeugen kommen getönte Scheiben u. a. aufgrund der klassischen Eisenbahnen gegenüber deutlich geringeren zulässigen Radsatzlasten zur Anwendung. Die Frankfurter Baureihe U5 (in diesem Kontext lesenswert [www.vgf-ffm.de]) oder die Berliner GT6 in einem sehr viel unangenehmeren grünlichem Farbton sind nur wenige Beispiele. Apropos: Berlin ist eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige Stadt, die ihren Fahrgästen dank mit Brandenburger Toren und vormals Fußbällen bedruckten Folien die Sicht in der U-Bahn versperrt.

Wie diffizil der Einbau von Klimaanlagen bei BOStrab-Fahrzeugen mit geringer zulässiger Radsatzlast ist, demonstriert auch dieser Artikel: [www.rp-online.de]

Am Ende bleibt nur ein Kompromiss übrig. Dieser Spagat aber ist der Hochbahn in meinen Augen mit dem in seiner Gesamtheit zu betrachtenden DT5 stilvoll geglückt. An Eleganz übertrifft er den Münchner C2 meines Erachtens um Welten.

*=Der Begriff Achslast ist ungenau und in der Mechanik meistens unzutreffend, weil eine Achse kein Drehmoment übertragen kann. Vielmehr handelt es sich dann um Wellen.
Zitat
Der Hanseat
Zitat
PAD
Es gibt doch Scheiben, die man abdunkeln kann. Ab einem gewissen Lichteinfall würden sich die Scheiben automatisch verdunkeln, im Tunnel dann wieder auf transparent schalten. Das kostet bestimmt ein vermögen - wäre aber die einzige Lösung neben der gewählten. Die Scheiben müssen ja nun wohl getörnt sein.

Was bringen einem transparente Scheiben im Tunnel?

Mit dieser Argumentation könnten wir konsequenterweise die Fenster gleich ganz weglassen...
Abgesehen davon ist der Großteil des Hamburger U-Bahn-Netzes überirdisch, nur mal so zur Info.
Moin

Bei allem Verständnis für die technisch bedingten Erklärungen für die getönten Scheiben. Eins bleibt. Technik soll für die Menschen da sein. Und ich fühle mich in den kriegsverdunkelten Kisten nicht wohl. Sorry, so gut wie ich sonst den DT-5 finde, aber diese Finsternis gefällt mir nicht. Und da ich mit der U-Bahn meistens am Wochenende oder nach Feierabend fahre kann ich auch auf den nächsten DT-3 warten. Ich wünsche den alten Kisten ein laaaanges Leben.

Grüße von Tom dem Elbroewer
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