Hallo,

leider habe ich über die Forensuche nichts brauchbares gefunden, deshalb frage ich hier mal direkt:

Verratet mir doch mal bitte, wann seinerzeit der ALTE ZOB in Poppenbüttel dem Verkehr übergeben wurde. Oder, falls es nicht zur gleichen Zeit war, wann damals die bis letztes Jahr existente Endstelle Poppenbüttel (Stormanplatz) in Betrieb genommen wurde.

Ich kann mich daran erinnern, mal einen Verkehrsplan der HHA aus den 50er Jahren in der Hand gehabt zu haben. Dort war bereits eine Buslinie nach Poppenbüttel via Saseler Chaussee und Frahmredder eingezeichnet. Die Einrichtung dieser Linie dürfte zeitgleich mit der Errichtung der Haltestelle am Stormarnplatz geschehen sein. Es ist aber durchaus möglich, dass besagte Linie schon früher eingerichtet wurde. Genaueres weiß ich aber leider auch nicht.

Paddy

Zitat
u-bahnolaf
Oder, falls es nicht zur gleichen Zeit war, wann damals die bis letztes Jahr existente Endstelle Poppenbüttel (Stormanplatz) in Betrieb genommen wurde.

Gibt es die nicht mehr? Wie fährt der 8er denn jetzt? Nach hvv.de gibt es die noch. Warum auch nicht? Den 8er zum ZOB zu führen, wäre mit großen Umwegen verbunden.

Viele Grüße
Marcus

Zitat
PrettyP
Ich kann mich daran erinnern, mal einen Verkehrsplan der HHA aus den 50er Jahren in der Hand gehabt zu haben. Dort war bereits eine Buslinie nach Poppenbüttel via Saseler Chaussee und Frahmredder eingezeichnet. Die Einrichtung dieser Linie dürfte zeitgleich mit der Errichtung der Haltestelle am Stormarnplatz geschehen sein. Es ist aber durchaus möglich, dass besagte Linie schon früher eingerichtet wurde.

Falkplan 6. Auflage*, August 1947:
Buslinie C endet dort bzw. fährt eine Schleifenfahrt vom Saseler Damm aus zum Stormarnplatz und sogar weiter durch die Hennebergstraße bis zur Stadtbahnstraße (Linie C: Waldweg - Duvenstedt (? da außerhalb des Kartenbildes, vermutlich Tannenhof)
(Die 6. Auflage war die erste Auflage, die Poppenbüttel überhaupt erfasst hat. Die älteren Auflagen reichten nur bis Bramfeld)

Falkplan 8. Auflage, Juli 1948:
Linie C fäher nur noch bis Stormarnplatz und wendet dort. Linienverlauf ansonsten gleich wie 1947.
Offensichtlich wurde in dieser Zeit die Wendemöglichkeit auf dem Stormarnplatz geschaffen. Die D-Mark machte es möglich...

Falkplan 12. Auflage, Oktober 1950:
Zur Linie C kamen die Linien B und D hinzu.
Linie D: Fuhlsbüttel - Bramfeld, Berner Ch.
Linie B: Stormarnplatz - Bergstedt, Markt

Falkplan 13. Auflage, März 1952
Linien wurden neu geordnet. Alle drei Linien enden nun am Stormarnplatz.
Linie B nach Bramfeld und Bergstedt
Linie C nach Volksdorf
Linie D nach Tannenhof

Hochbahn-Plan 1953:
Linie 77 fährt von Langenstücken (Saseler Damm) aus kommend zum Stormarnplatz und endet dort. Linie 77 hat Linie B ersetzt und fährt nach Bramfeld bzw. Barmbek
Linie 78 endet ebenfalls dort und kommt von Fuhlsbüttel.

Hochbahn-Plan 1955:
Linie 77 tangiert den Stormarnplatz nur noch auf dem Weg Frahmredder - Langenstücken (von Bramfeld kommend Richtung Bergstedt)

Hochbahn-Plan 1959:
Linie 77 wurde von Linie 65 abgelöst. Gleicher Linienverlauf

...so das Ganze in groben Zügen.

Hochbahnpläne jener Zeit gibts auf meiner Seite.

Ist der ZOB nicht im Sommer 1978 eröffnet worden?

Viele Grüße
Marcus



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2014 12:48 von Netzspinne.

Zitat
Netzspinne

Zitat
u-bahnolaf
Oder, falls es nicht zur gleichen Zeit war, wann damals die bis letztes Jahr existente Endstelle Poppenbüttel (Stormanplatz) in Betrieb genommen wurde.

Gibt es die nicht mehr? Wie fährt der 8er denn jetzt? Nach hvv.de gibt es die noch. Warum auch nicht? Den 8er zum ZOB zu führen, wäre mit großen Umwegen verbunden.

Doch, inzwischen ist da lediglich der Gehsteig renoviert und das Grün etwas "aufgeräumt" worden, nun wo die neue Brücke fertiggestellt ist.

Ich hab mal ein bisschen oberflächlich rumgesucht, aber leider nicht so viel gefunden...
Ich kann mich aber noch gut an ein Taxi-Schild auf der "Mittelinsel" erinnern, das sicherlich noch aus den frühen 60er-Jahren gestammt haben könnte, ebenso wie die Uhr, die dort neben dem Haltestellenmast stand und denen auf der alten Barmbeker Busanlage sehr ähnelte...
Laut dem Straßennamenbuch von Beckershaus ist der Name Stormarnplatz immerhin bereits 1947 vergeben worden (Wentzelplatz 1930).

Der Baustufenplan von 1952/55 zeigt den Platz in seiner heutigen Form mit der ovalen Grüninsel in seiner Mitte, allerdings ohne, dass die Busspuren explizit eingezeichnet wären.

Hallo,

doch doch, die Endstelle gibt es natürlich noch, doch wurde die eigentliche Bushaltestele doch eingeebnet mit dem Rest des Platzes, damit man dort eine Baufläche für die neue Brücke über die S Bahn hat. Vielleicht hat ja auch jemand ein altes Foto, auf dem auch der Mast zu sehen ist, auf dem die Uhr stand, und an dem ein kleines Signal zur Anschlussicherung hing, ich habe mal ein Bild von Ende 2012 angehängt, dort war die Uhr schon länger out of order. Ich gehe mal davon aus, dass die Endstelle in der alten Form so gegen Mitte der 1960er Jahre angelegt wurde, liege ich da vielleicht in etwa richtig?

Habe eben nochmal in einem alten HSV-Atlas nachgeschlagen.
Ausgabe Mai 1959:

Die Busse fuhren wie folgt:

Linie 65:
(Wandsbek -) Saseler Chaussee - Frahmredder - Stormarnplatz - Frahmredder - Stadtbahnstraße (-Volksdorf ü. Bergstedt)

Linie 76:
Volksdorf (ü. Waldweg -) Stadtbahnstraße - Frahmredder - Langenstücken - Saseler Damm - Poppenbüttel, Markt

Im HSV-Atlas (Oktober 1960) gab es auch noch eine Linie P4, die von Stormarnplatz zum Saseler Mühlenweg fuhr. Bereits in der Ausgabe 1964 war dieser Kleinbus wieder verschwunden. Im Hochbahn-Plan 1961 war er aber noch drin.

Viele Grüße
Marcus

Hallo,

danke schon mal für Eure Hilfe. Ich konnte mittlerweile feststellen, dass der ZOB 1973 eingeweiht wurde. Der Stormanplatz war wohl schon eher fertig, allerdings gehe ich davon aus, dass die Uhr und das Signal aus dem Foto auch aus der Zeit um 1973 stammen. By the way, weiß zufällig jemand, oder kann sich erinnern, welche Funktion der zweite Mast an der Bushaltestelle hatte, der ungefähr 15m weiter nördlich stand?
Ich kann mich nicht erinnern mal was darauf, oder daran gesehen zu haben, und diese komischen Aufsätze, die früher an Schnellbusroten waren, wären hier ja auch nutzlos gewesen, oder?

Stammt das Einkaufszentrum dann auch aus dem Jahre 1973?

Und wenn ich mich richtig erinnere ist jahrelang eine Linie in einer Richtung über die Poppenbüttler Landstraße zum ZOB gefahren. Weiß jemand welche Linie das war, und warum?

Zitat
christian schmidt
Stammt das Einkaufszentrum dann auch aus dem Jahre 1973?

Wenn man diesem Eigenbeitrag glauben darf, muß das Ur-AEZ aus Zeiten von vor 1966 stammen.

Ähnlich alt war auch das alte Elbe-Einkaufszentrum. Ich war noch Klein Buttsche, als da Zehnjähriges gefeiert wurde. Das Ur-Zentrum wurde kurz vor seinem 25. Jubiläum fast vollständig abgerissen -- das war Ende der 1980er Jahre. Um 1990/92 wurde der Neubau eröffnet -- damit hat man vor einigen Jahren 20-Jähriges gefeiert.

Ich meine zu erinnern, daß das AEZ etwas älter ist.

Zurück zum ÖPNV:
Damals hat man die Einkaufszentren nicht irgendo auf der grünen Wiese errichtet, sondern noch mehr oder weniger direkt an wichtigen ÖPNV-Trassen.
-- Das Elbe-EKZ entstand an der Osdorfer Landstraße, wo schon immer mehr als 4 Buslinien fuhren.
-- Das Billstedt-Center wurde direkt neben den U-Bahnhof gebaut -- neben dem U-Bahn-Anschluß mit jeder Menge Buslinien aus allen Himmelsrichtungen.
-- Das Alstertal-EZ entstand nahe dem Bahnhof Poppenbüttel -- S-Bahn und viele Buslinien waren schon da.

-- Dagegen beispielsweise das Stadtzentrum Schenefeld: Es entstand auf seinerzeit grüner Wiese und sollte Verbindungsglied zwischen den beiden Schenefelder Ortsteilen Dorf und Siedlung werden. Dies ist der Stadt Schenefeld bis heute nicht wirklich gelungen. Lagebedingt war der ÖPNV-Anschluß dort immer ein Stiefkind -- bis heute: Die südliche Haltestelle an der Altonaer Chaussee liegt fußgängerverkehrlich so blöde, daß die Leute bei ranrauschendem Bus doch gezwungen werden, zwischen den Autos über die Straße zu rennen. Und dann wundert man sich über Verkehrstote... Erst seit dort die beiden elektronischen Gewitter aufgebaut wurden, wird langsamer gefahren, weils billiger ist...

Gruß Ingo

Zitat
INW
Wenn man diesem Eigenbeitrag glauben darf, muß das Ur-AEZ aus Zeiten von vor 1966 stammen.

Nach [www.ece.de] wurde es 1970 eröffnet.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]

Zitat
Jan Borchers

Zitat
INW
Wenn man diesem Eigenbeitrag glauben darf, muß das Ur-AEZ aus Zeiten von vor 1966 stammen.

Nach [www.ece.de] wurde es 1970 eröffnet.

Ich meine das auch so gehört zu haben. Also, war der ZOB erst da, nachdem das AEZ schon stand.

Zitat
u-bahnolaf

Zitat
Jan Borchers

Zitat
INW
Wenn man diesem Eigenbeitrag glauben darf, muß das Ur-AEZ aus Zeiten von vor 1966 stammen.

Nach [www.ece.de] wurde es 1970 eröffnet.

Ich meine das auch so gehört zu haben. Also, war der ZOB erst da, nachdem das AEZ schon stand.

Anders als das EEZ hatte das AEZ keinen "Vorläufer" aus Verkaufspavillons; der Bau wurde, wie oben verlinkte Broschüre der ECE belegt, im November 1970 eröffnet und im Prinzip bis heute nur modernisiert und erweitert.
Die Website des AEZ selbst drückt sich da lediglich ungeschickt aus bzw. der Autor hat beim Verfassen nicht nachgerechnet und fälschlich auch in Bezug auf die Erweiterung 2006 ein zweites Mal in diesem Text etwas von 40 Jahren getippt, nehme ich an...

In der Tat würde ich also nicht mal ausschließen, dass die Eröffnung des AEZ (neben allgemeiner Fahrgastzahlensteigerung) in nicht unerheblichem Maß dafür gesorgt hat, dass eine neue Busanlage notwendig wurde - die Wirkung eines solchen Anziehungspunktes dürfte ja unbestritten sein.
So berichtete 1970 (und teils auch in den Folgejahren) bspw. das Abendblatt in einigen Artikeln davon, dass Zuglängen der S-Bahn und das Busangebot auf den Andrang angepasst werden mussten.

Stellwerke.de weist aus, dass dann 1982 das heutige Stellwerk eröffnet wurde; ein Datum, das nach [www.hamburger-s-bahn.de] in direktem Zusammenhang mit dem Neubau des Treppenaufganges des Bahnhofes steht – vielleicht auch dem Wunsch folgend, hier eine moderne Verkehrsanlage zu schaffen, die man möglicherweise im sonst eher dörflichen Stadtteil über viele Jahren hinweg (noch) gar nicht gebraucht hätte?

Hatte die Planung des ZOB's nicht auch was mit der Gruendung des HVV bzw. dem Gemeinschaftstarif zu tun? Bis 1966 gab es wenig Anreize fuer Hochbahnbusse zur S-Bahn zu fahren, und wie oben schon gezeigt fuhren die meisten Busse auch immer nach Wandsbek oder Fuhlsbuettel zu U-Bahn. Z.T, war auch der Markt Endstation - oder war das nur weil das halt bis zum Bau des AEZ der Ortsmittelpunkt war?

MOIN,
ursprünglich fuhren die meisten Linien den ZOB am Stormanplatz und hielten in den 3 Spuren wo jetz der Taxistand ist - dieser befand sich damals in der Zufahrt zum P & R Platz.
Nachdem der dann neu gebaute ZOB am Wenzelplatz fertig war gingen bis auf die 165 (heute 8) dort rüber. Die Linien 179 und 274 sind über die Poppenbüttler Landstraße gefahren und haben an der jetzigen Polizeiwache ihre Endstation gehabt.

Später gab es mal Pläne die Linie 8 über Wellingsbüttel nach Ohlstedt zu verlängern unf dafür die 27 zum Stormanplatz umzuleiten.
Auf dem ZOB existierte früher in den beiden HVZ eine Busleitstelle die spáter sogar in 2 Schichten besetzt war und jetzt wird der Busverkehr wie auf allen HHA Linien aus der Innenstadt gemanagt.
Der erste ZOB am Wenzelplatz war auch nicht groß genug für Gelenkbuseinsätze die über das AEZ den ZOB angefahren wären.

Gerhard



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2014 11:47 von Gerhard.

Warum wird die 8 nicht auch an den neuen ZOB geführt?

Das würde die Fahrzeit unverhältnismäßig verlängern, ich habe da mal was von bis zu zehn Minuten gehört.

Zitat
Computerfreak
Warum wird die 8 nicht auch an den neuen ZOB geführt?

Man müsste die Linie 8 entweder über den Saseler Damm oder über Stadtbahnstraße/Poppenbütteler Landstraße zum ZOB führen und das wäre nur eine unnötige Verlängerung des Linienwegs. Vom Stormarnplatz zum ZOB sind es maximal zwei Minuten zu Fuß; von der Haltestelle Frahmredder über den Saseler Damm zum Busbahnhof dürfte ca. sechs bis sieben Minuten dauern.
Und wer von der Hst. Stadtbahnstraße nach Poppenbüttel möchte, hat jetzt schon drei Buslinien mit bis zu 13 Bussen pro Stunde nach Poppenbüttel in der HVZ.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2014 20:15 von FreekyFreezer.