Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Hamburg hat gewählt - Bürgerschaftswahl 2015 - U5 oder Stadtbahn?
geschrieben von Der Hanseat 
@INW: In Bramfeld war die SPD z.B. besonders stark. Die CDU hatte nur ganz wenig eigene Themen und versuchte die Stadtbahn konkreter als die Grünen zu bewerben. Die wurden eindeutig weggewählt und damit auch die Stadtbahn. Viele fänden eine Stadtbahn vielleicht ganz nett aber anders ist wichtiger. Wie neulich in Wiesbaden wo landete die Stadtbahn auch auf dem vorletzten Platz.

@DT-Merkenstraße: die S4 ist schon in der teuren Genehmigungsplanung und alle Parteien sind dafür. Wenn die Grünen in Holstein nicht völlig spinnen wie bei der FBQ dann ist die S4 auf Kurs mehr geht nicht. Die S21 muss in den nächsten Wochen die Genehmigungsplanung beauftragt werden. Auch das ist wieder jetzt im Plan. Wenn die Grünen dagegen stimmen würde das keiner verstehen. Also das passiert schon.
Zitat
Glinder
@INW: In Bramfeld war die SPD z.B. besonders stark. Die CDU hatte nur ganz wenig eigene Themen und versuchte die Stadtbahn konkreter als die Grünen zu bewerben. Die wurden eindeutig weggewählt und damit auch die Stadtbahn. Viele fänden eine Stadtbahn vielleicht ganz nett aber anders ist wichtiger. Wie neulich in Wiesbaden wo landete die Stadtbahn auch auf dem vorletzten Platz.

Die SPD war in Bramfeld schon immer über dem Durchschnitt - zum Thema Stadtbahn sagt das gar nichts. Im Punkt Schienenanschluß sind die sowieso völlig desillisioniert, nach 50 Jahren leeren Versprechungen glauben die nichts mehr. Und wenn man sich die Zeitplanung für die U5 anschaut, ist doch ein wesentlicher Teil der heutigen Arbeitnehmer bereits in Rente, bevor das was vernünftiges fertig ist. Warum also sein Wahlentscheidung auf irgendwelche Luftschlösser gründen?
NVB
Re: Ein bisschen Grafik...
16.02.2015 17:00
Zitat

Die SPD war in Bramfeld schon immer über dem Durchschnitt - zum Thema Stadtbahn sagt das gar nichts. Im Punkt Schienenanschluß sind die sowieso völlig desillisioniert, nach 50 Jahren leeren Versprechungen glauben die nichts mehr.


Am Freitag, den 13.02.2015 gab es in Steilshoop eine Veranstaltung Stadtbahn versus U5. Neben meiner Wenigkeit saßen noch zwei SPD-Leute auf dem Podium und ein Architekt. Ich müsste jetzt lügen, doch meiner Erinnerung nach gab es im Publikum keine U5-Befürworter. Die sind sogar so desillusioniert, dass manche besseren Busverkehr gefordert haben, weil sie eine U-Bahn ohnehin nicht mehr erleben würden ...
Zitat
slhh
Es wird geprüft, ob diese völlig unabhängige Linie mit Niederflur-Stadtbahnzügen betrieben und abschnittsweise ebenerdig trassiert werden kann, wo dies möglich ist, ohne die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes zu beeinträchtigen.

Es wird nicht geprüft, ob diese völlig unabhängige Linie mit Niederflur-Stadtbahnzügen betrieben und abschnittsweise ebenerdig trassiert werden kann, wo dies möglich ist, ohne die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes zu beeinträchtigen.
Herr Scholz wird in den Koalitionsverhandlungen ein Abrücken von der Stadtbahn zur Bedingung machen oder die Grünen gegen die FDP austauschen, sollten die Grünen in den Koalitionsverhandlungen tatsächlich noch die Stadtbahn ansprechen. Die Grünen haben die Wahl, ob sie die Stadtbahn aufgeben oder anstelle der FDP in die Opposition wollen. So einfach ist das.
@Jan Gnoth: ganz so einfach ist es nicht. Frau Fegebank wollte plausible Gründe hören und die bekommt sie auch warum Stadtbahn nicht geht in Hamburg und Herr Steffen wird das hinterher allen verständlich erklären. Das ist so ähnlich wie Merkel schafft die Atomkraft ab. Nichts ist besser als wenn die alten Befürworter einer Technologie abschwören. ;-)
Zitat
Polski
Was ich in Deutschland gelernt habe ist, das man demokratische Mehrheitsverhältnisse zu achten hat.

Gute Nacht, Hamburg!

Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient hat. Zu Hamburg passt der Scholzomat doch ziemlich gut.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@Jan Gnoth es geht noch um ein paar Sachen mehr als den Verkehr/die Stadtbahn. Da gibt es so einiges, wo die SPD sich mit den Grünen absolut nicht im Grünen sind ... Das schreit nach der FDP, es sei denn, die Grünen sind gewillt auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit vor den Wählern zu verlieren indem sie ihr Wahlprogramm völlig verrät.
Zitat
LevHAM
@Jan Gnoth es geht noch um ein paar Sachen mehr als den Verkehr/die Stadtbahn. Da gibt es so einiges, wo die SPD sich mit den Grünen absolut nicht im Grünen sind ... Das schreit nach der FDP, es sei denn, die Grünen sind gewillt auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit vor den Wählern zu verlieren indem sie ihr Wahlprogramm völlig verrät.

Dass die Grünen bei einigen Themen mit der SPD nicht auf einer Linie sind, war auch vor der Wahl bekannt (z.B. Elbvertiefung / Energiepolitik). Trotzdem hat Scholz verkündet, dass er zuerst mit den Grünen Koalitionsverhandlungen führen wird. Natürlich schließt diese Aussage nicht aus, dass er am Ende eine Koalition mit der FDP eingeht. Scholz muss den Grünen aber auch irgendwas anbieten. Koalitionsverhandlungen im Stil von "Ihr werft eure eigenen Prinzipien über Bord und dürft dafür unter meiner Führung mitregieren." kann er von den Grünen nicht erwarten - da hätte er auch gleich die FDP als Wunsch-Koalitionspartner nennen können - hat er aber nicht.
Zitat
Incentro
Zitat
LevHAM
..., es sei denn, die Grünen sind gewillt auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit vor den Wählern zu verlieren indem sie ihr Wahlprogramm völlig verrät.

... "Ihr werft eure eigenen Prinzipien über Bord und dürft dafür unter meiner Führung mitregieren."...

*hust*, *`hust*, *hust*, Moorburg, *hust*, *hust*, *hust*

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
LevHAM
es geht noch um ein paar Sachen mehr als den Verkehr/die Stadtbahn. Da gibt es so einiges, wo die SPD sich mit den Grünen absolut nicht im Grünen sind ... Das schreit nach der FDP, es sei denn, die Grünen sind gewillt auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit vor den Wählern zu verlieren indem sie ihr Wahlprogramm völlig verrät.

Natürlich gibt es auch noch einige andere Sachen als die Stadtbahn, wo sich SPD und Grüne nicht unbedingt einig sind. Aber die Stadtbahn dürfte für unseren Fall das markanteste sein. Herr Scholz sitzt am längeren Hebel und hat es in der Hand, mit welcher Partei letztlich die Koalition eingegangen wird. Da könnte die FDP wahrhaftig der leichtere Partner als die Grünen sein.

Zitat
Incentro
Dass die Grünen bei einigen Themen mit der SPD nicht auf einer Linie sind, war auch vor der Wahl bekannt (z.B. Elbvertiefung / Energiepolitik). Trotzdem hat Scholz verkündet, dass er zuerst mit den Grünen Koalitionsverhandlungen führen wird. Natürlich schließt diese Aussage nicht aus, dass er am Ende eine Koalition mit der FDP eingeht. Scholz muss den Grünen aber auch irgendwas anbieten. Koalitionsverhandlungen im Stil von "Ihr werft eure eigenen Prinzipien über Bord und dürft dafür unter meiner Führung mitregieren." kann er von den Grünen nicht erwarten - da hätte er auch gleich die FDP als Wunsch-Koalitionspartner nennen können - hat er aber nicht.

Das mit den Grünen war mit Sicherheit auch wahlkampftaktisch, um SPD- als auch CDU-Wähler an sich binden zu können. Was meinst du, was die CDU-Wähler gemacht hätten, wenn Scholz von vorn herein auch mit der FDP geliebäugelt hätte? Die wären bei der CDU geblieben oder gar nicht erst zur Wahl gegangen. So konnte Scholz durch die "Androhung" von Rot-Grün auch die CDU-Anhänger an sich binden, damit die SPD wählen um die absolute Mehrheit zu halten. Hätte Scholz von vorn herein auch mit der FDP geliebäugelt, dann hätten bestimmt nicht so viele CDU-Anhänger SPD gewählt und dann hätte Scholz noch mehr als nur 2% verloren. Durch die Angstverbreitung vor Rot-Grün hat Scholz die CDU-Anhänger an sich binden gekonnt und dadurch den Verlust auf 2% begrenzen gekonnt.
Das ganze Thema Hamburger U5 ist für mich eine Rechnung ohne den Wirt - sprich den Bund -, der den "Spaß" doch bitte sehr in erster Linie finanzieren möge. Gerade in den letzten Tagen und Monaten hat sich aber immer wieder gezeigt, wie restriktiv der Bund ist, wenn es um die Finanzierung des ÖPNV geht. Erst vor ein paar Tagen "wackelte" ganz unvermutet die Berliner S21, deren Wirtschaftlichkeit der Bund jetzt auf einmal in Frage stellt.

Näheres hier:
[www.berliner-zeitung.de]

Es wird dem Bund auch nicht verborgen bleiben, dass eine Stadtbahn - selbst unter Berücksichtigung des Betriebshofs - in Hamburg viel billiger zu bauen wäre als eine U 5, bei der die Ziffer 5 wohl am ehesten dafür steht, 5x so teuer zu werden wie die Elbphilharmonie. Und von der Kapazität her befördern moderne Straßenbahn-Systeme auf einzelnen Linien schon mehr als 130 000 Fahrgäste täglich (siehe Montpellier und Strasbourg). Einen echten fachlichen Grund gegen die Straßenbahn in Hamburg gibt es für meine Begriffe nicht, und das dürfte jedem Verkehrsplaner auf Bundesebene klar sein. Ist denn allen Ernstes damit zu rechnen, dass der Bund seine Schatztruhe trotz alledem weit öffnet, nur weil Herr Scholz nun einmal keine Stadtbahn will ?! Von den Kosten her dürfte die Hamburger U5 letztlich etwa in der Liga von Stuttgart 21 und dem Berliner BER spielen, ohne aber die geringste überregionale Funktion zu haben. Vor diesem Hintergrund war es mit Sicherheit taktisch auch nicht sehr geschickt, in der Presse so genau auf die Überschüsse hinzuweisen, die der Haushalt der Stadt Hamburg erwirtschaftet. "Fein!", kann man da schlussfolgern: Dann bezahlt Eure U 5 so weit es geht selbst, wenn Ihr schon so viel habt ... !

Auf der Ebene der Bundespolitik darf auch nicht übersehen werden, dass nicht jede/r über den Aufstieg des Herrn Scholz so erfreut ist. Die Versuchung wird also vermutlich nicht gerade gering sein, ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen zu wollen. Ein U-Bahnprojekt würde sich dann allzu gut eignen, den Hamburger Senat mit Herrn Scholz an der Spitze zu bezichtigen, mit Geld nicht umgehen zu können. Und den poltischen Konkurrenten am langen Arm verhungern zu lassen, kommt in der Politik immer wieder vor. Ein Stadtbahn-Projekt mit wesentlich geringeren Kosten dürfte hier weniger Angriffsfläche bieten.

Was die letzten Umfragen zum Thema U-Bahnbau/Stadtbahn wiederum angeht (NDR u.a.): Es kommt doch darauf an, wonach man genau fragt! Wenn man die Menschen fragt, ob sie lieber Fleisch oder Tofu essen möchten, wäre das Ergebnis wohl auch eindeutig. Doch wenn man fragen würde, ob die Menschen bereit wären, für den Fleischkonsum eine saftige zusätzliche Umweltsteuer zu bezahlen, fiele das Ergebnis sicher schon deutlich anders aus. Denkt bitte daran, dass der Bau einer U5 in die Zeit der Schuldenbremse fallen würde - der Hamburger Senat (wer immer dann regiert) müsste den Bürger/innen also klar sagen, welche Schule geschlossen bzw. welche Straßensanierung aufgeschoben werden müsste, um den Tunnelbau in Bramfeld finanzieren zu können. Wäre wirklich zu erwarten, dass dann die Proteste geringer wären als im Falle der Stadtbahn?! "Spaßig" wird es außerdem, sollte Hamburg auch in der nächst höheren gerichtlichen Instanz "verknackt" werden, die Luftschadstoffe zu senken. Und dann !? Will sich die Stadt dann - mit Strafzahlungen im Rücken - bis 2040 Zeit lassen und in dieser Zeit zentimeterweise U-Bahntunnel graben? Hat sich einmal irgend jemand bei der Hamburger SPD darüber Gedanken gemacht?

Leider war von alledem im Wahlkampf kaum die Rede. Ist ja auch spannender, über die äußere Erscheinung der Spitzen-Kandidatin einer Magenta-Partei zu sprechen.

Ganz ehrlich: Der Hamburger Wahlkampf 2015 war für mich so etwas zum Fremdschämen ... !
Zitat

Das schreit nach der FDP, es sei denn, die Grünen sind gewillt auch das letzte bisschen Glaubwürdigkeit vor den Wählern zu verlieren indem sie ihr Wahlprogramm völlig verrät.


Katharina Fegebank hat gerade verkündet, dass die Grünen nur mit einer "Verkehrswende" zu bekommen seinen und dass sie sehr schwierige Verhandlungen erwartet. Dann schon mal viel Spaß mit der FDP oder besser deren Frontfrau Suding. Der Biedermann Scholz macht sich doch mit einer Öffentlichkeit-heischenden Was-auch-immer-Senatorin nicht Feuer unter seinem eigenen Hintern. Dann ist Wersich mit dem Verkehrsfrieden-Senator noch das kleinere Übel ...
Bei kein Thema die Grünen können so leicht verzichten wie bei Stadtbahn wenn es andere und bessere Lösungen gibt. So überseht ihr z.B. dass für Radfahrer viel mehr Platz auf den Straßen ist wenn man nicht noch einen eigenen Bahnkörper reinpressen muss. Wenn man auf Hoheluftchaussee könnte links und rechts die Bürgersteige um drei Meter verbreitern würden schöne Straßenbäume und Aufenthaltsqualität dort gewonnen und die beiden Seiten der Straße könnten wieder zusammenwachsen. Wieviel Umsteiger von Auto auf ÖPNV gibt es wenn man aus Osdorf umsteigefrei und in unter 30 Minuten in die City kommt anstatt eine Stadtbahn bis Diebsteich oder Stellingen zu machen? Wieviel CO2 kann bei jeden HSV-Spiel eingespart werden wenn die mal wieder Tore treffen und die U-Bahn zu de Arenen fährt? Dagegen bei der Elbverteifung wird entweder gebaggert oder nicht und die Grünen können vielleicht noch ein paar Wiesen unter Naturschutz stellen.

Weil in den letzten 20 Jahren auch von den Grünen für Verkehr so wenig erreicht wurde hat rot-grün viel Raum um bei ÖPNV Vollgas geben z.B. Busbeschleunigung oder U-Bahn. Die Grünen wollen eine Verkehrswende und die können sie haben aber wenn sie sich an der Stadtbahn verbeißen müssen sie ihren Wählern erklären warum sie erlauben dass rot-gelb keine Verkehrswende macht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2015 22:33 von Glinder.
@Bovist:

Dass die Kosten keine Rolle spielten, ist kein Zufall. Bis 2020 wird außer Planungen eh nichts passieren. Die genannten "Risiken" existieren, ja.

@Glinder:

Zitat

Wenn man auf Hoheluftchaussee könnte links und rechts die Bürgersteige um drei Meter verbreitern würden schöne Straßenbäume und Aufenthaltsqualität dort gewonnen und die beiden Seiten der Straße könnten wieder zusammenwachsen.

2012: 31.000 Fahrzeuge/Werktag auf der Hoheluftchaussee

Jo, 2 m daneben entsteht ja ein richtiges Bad Hamburg, wo man gechillt seinen Kaffee schlürfen möchte. Aufenthaltsqualität vom Feinsten.

Zitat

Wieviel Umsteiger von Auto auf ÖPNV gibt es wenn man aus Osdorf umsteigefrei und in unter 30 Minuten in die City kommt anstatt eine Stadtbahn bis Diebsteich oder Stellingen zu machen?

Weiß ich nicht. Heute braucht man im Idealfall 31 Minuten bis Hbf mit einmal Umsteigen. Wird es die Siedlung eigentlich noch geben, wenn die U5 dort ankommt? Die Platte wurde vor 50 Jahren hochgezogen, welche wirtschaftliche Lebensdauer hat so ein Bau?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2015 23:00 von Herbert.
@Herbert: du bleibst ja bedenklich unter deinen Möglichkeiten! Wenn du von Straßenbahnen schwärmst dann behauptest du dass eine Stadtbahn alle Kfz auf der Straße überflüssig macht. Dann müssten bei der noch attraktiveren U-Bahn sogar eine negative Anzahl von Kfz auf der Hohleluftchaussee fahren und die Grünen könnten auf der restlichen Straßenfläche zwischen den Bürgersteigen und der Fahrrad-Autobahn gleich noch eine Fläche für Öko-Ackerlandbau anlegen und Weiden für Bio-Kühe und glückliche Hühner. Was man damit für das innerstädtische Klima tun könnte ... ;-)

Ein Abbruch von Osdorf und Renaturierung wäre für die Grünen auch ein Vorzeigeprojekt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2015 23:13 von Glinder.
Zitat

Dann müssten bei der noch attraktiveren U-Bahn

Ich bezweifle, dass eine Grindel-U-Bahn das Kfz-Aufkommen auf der darüberliegenden Hoheluftchaussee spürbar reduziert.

Auf kurze bis mittlere Entfernungen (<= 5 km) macht sich bemerkbar, dass die U5 in großer Tiefe verliefe, weniger Haltestellen=längere Zugangswege als der M5 hätte und die Innenstadt deutlich schlechter erschlösse.

MIV auf weiteren Entfernungen würde die U5 durch den Ausflug über Tierpark auf ganz anderen Einfallstraßen wildern.

Genaueres würden Hochbahn/BMWI sicher sagen können, die das ziemlich sicher schon einmal durchsimuliert haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2015 23:26 von Herbert.
Und eine Straßenbahn in der Tarpenbekstraße reduziert den Kfz-Verkehr dort genauso wenig weil die Autos dort genauso wenig lokal erzeugt werden wie auf der Hoheluftchaussee.

Sinnvoll diskutieren kann man nur wenn das Verkehrsmodell fertig ist und man solche Annahmen eingeben kann. Wäre schick wenn das online geht. Dann sieht man welche Bahnstrecke wieviel Autofahrten und welche Streckenlängen Kfz ersetzen kann. Dann kann man auch realistischer klären ob eine Schnellbahn auch Pendler von den Vororten anzieht und so die CO2 Mengen und Fahrzeitersparung und die Staus besser reduziert werden als wenn man Verbesserungen in der Innenstadt macht. In München fahren heute auf den U-Bahnlinien sicher mehr Fahrgäste als auf den Straßenbahnlinien die sie ersetzen. Man gewinnt Langstreckenfahrgäste und verliert welche die nun zu Fuß gehen oder das Rad nehmen. Wenn Osdorf oder Bramfeld angeschlossen werden sollen dann ist die U-Bahn zweifellos vorteilhafter. Dafür muss die U5 aber auch in Winterhude Fahrgäste einsammeln und in St Georg usw..
Zitat
Polski
Ab heute wissen wir, das die Bürger in Hamburg eine Stadtbahn definitiv nicht wollen. Sonst hätten sie nicht eine Partei gewählt, die definitiv gegen die Stadtbahn ist (SPD) und auch nicht eine, die damals die Stadtbahn durch dummes unqualifiziertes Verhalten (verhajukt) verhindert hat (Grüne).

Was ich in Deutschland gelernt habe ist, das man demokratische Mehrheitsverhältnisse zu achten hat. Die Leute, die noch Wählen gegangen sind (und wenn es auch nur ca 50 Prozent sind) haben sich durch Ihre Wahl eindeutig gegen die Stadtbahn ausgesprochen. Das muss man respektieren.

Habe ich da was verpasst? War die Bürgerschaftswahl gar keine Wahl der nächsten hamburger Landesregierung, sondern eine Abstimmung über Verkehrsmittel?

Ich bin für eine Stadtbahn, zumindest auf den Querverbindungen, habe aber dennoch ausnahmsweise SPD gewählt, weil ich honorieren möchte, dass man wirklich an vielen Stellen in der Stadt sieht, dass viele neue Wohnungen entstehen und für den Mut, für das Busbeschleunigungsprogramm (auf deren Strecken später auch mal Stadtbahnen fahren könnten) auch Parkplätze zu opfern. Und ich möchte, dass beides auch trotz Anwohnerproteste weiter geht . Es kann also diverse Gründe dafür geben, warum die einzelnen Parteien Stimmen bekommen haben.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Habe ich da was verpasst? War die Bürgerschaftswahl gar keine Wahl der nächsten hamburger Landesregierung, sondern eine Abstimmung über Verkehrsmittel?

Ich bin für eine Stadtbahn, zumindest auf den Querverbindungen, habe aber dennoch ausnahmsweise SPD gewählt, weil ich honorieren möchte, dass man wirklich an vielen Stellen in der Stadt sieht, dass viele neue Wohnungen entstehen und für den Mut, für das Busbeschleunigungsprogramm (auf deren Strecken später auch mal Stadtbahnen fahren könnten) auch Parkplätze zu opfern. Und ich möchte, dass beides auch trotz Anwohnerproteste weiter geht . Es kann also diverse Gründe dafür geben, warum die einzelnen Parteien Stimmen bekommen haben.

Ich würde das Ergebnis auch nicht als grundsätzliches Pro/Contra für die Stadtbahn etc. interpretieren. Das Thema Verkehr ist m.E. für die Masse der Hamburger nicht wahlentscheidend gewesen. Selbst das vermeintliche "Baustellenchaos" durch die Busbeschleunigung hat der SPD offenkundig nicht geschadet.

Zu den allgemeinen Perspektiven in Sachen Verkehr:

Die nüchterne Realität ist, dass man nicht mal die lächerliche Station Ottensen bis 2020 zu eröffnen gedenkt. Das ist die Geschwindigkeit mit der man in HH rechnen muss. Leider.

[www.nahverkehrhamburg.de]

Wenigstens ein Band kann dann zur nächsten Wahl in fünf Jahren vielleicht durchschnitten werden.

Alle übrigen Planungen bzw. Überlegungen befinden sich in frühen Phasen und somit jenseits jeglicher Realisierungschance in dieser Legislatur. Schon zur letzten Wahl hatte ich prophezeit, dass in der folgenden - nun abgeschlossenen - Legislatur "nichts Greifbares in Sachen SPNV" passieren wird. Diese Prognose muss ich leider linear fortschreiben ...

Aber vielleicht kommt ja bei den Koalitionsverhandlungen etwas vernünftiges raus. Auch wenn ich wenig Hoffnung habe.

Anlässlich des aktuellen Threads habe ich mir nochmal die Diskussion im Umfeld der letzten Wahl vor 4 Jahren durchgelesen. Wirklich interessant ... Sollte jeder mal machen.

Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang mal folgendes Zitat von User 'Mathias' einzustellen, der die damaligen Handlungsoptionen sehr gut zusammengefasst hat. Dies hat insgesamt leider nichts an Aktualität eingebüßt:

Zitat
Mathias, 29.10.10, 11:54
Ok, extra für HH-Nights hier noch mal eine grundsätzliche Betrachtung der Situation und der Lösungsmöglichkeiten - natürlich in aller Kürze, soll ja keine Dissertation werden.

Ausgangssituation:
Im Hamburger ÖPNV gibt es zwei grundsätzliche Probleme:
- Es gibt eine Reihe von Stadtteilen, die bisher keinen Anschluß an das Schienennetz haben, sondern nur eine Busanbindung. Dazu gehören z.B. Steilshoop, Bramfeld, Lurup und Osdorfer Born. Allen diesen Stadtteilen wurde vor 40 Jahren schon versprochen, ihnen eine Schienenanbindung zu bauen. Z.T. als Ersatz für weggefallene Straßenbahnlinien (Lurup, Bramfeld), z.T. als Versprechen beim Bau des Viertels (Steilshoop, Osdorfer Born). Im Zuge der Stadtentwicklung ist es dringend geboten, die versprochene Schienenanbindung zu realisieren

- Die Fahrgastzahlen im HVV haben in den letzten Jahren deutliche Zuwächse gehabt, und alle Prognosen gehen von weiteren Steigerungen aus. Schon jetzt ist aber das Busnetz an einigen Stellen an seiner Leistungsgrenze angelangt, bei weiteren Fahrgastzuwächsen besteht die Gefahr, daß Fahrgäste stehengelassen werden müssen, eine Mitfahrt nicht mehr garantiert werden kann - eine Situation, die jetzt schon vereinzelt beim Metrobus 5 auftritt.

Lösungsmöglichkeiten:
- Wir tun gar nichts. Die auf den ersten Blick billigste und auf jeden Fall schlechteste Möglichkeit. Das Potential der oben genannten Stadtteile wird verschenkt, der Trend zur Ghetto-Bildung verstärkt. Dies zieht verstärkte Probleme im sozialen Betreich nach sich, mit den entsprechenden Folgekosten.
Auf den überlasteten Busstrecken entschließen sich immer mehr Leute, statt mit dem Bus mit dem Auto zu fahren, da die Busse nicht mehr verläßlich sind, die Leute aber dennoch zur Arbeit kommen müssen. Die Folge sind erhöhte Staugefahr, höhere Folgekosten durch die Straßenabnutzung, behinderung des Wirtschaftsverkehrs und damit einhergehend Einnahmeverluste der Stadt bei der Gewerbesteuer, gepaart mit höhren Sozialausgaben wegen des Wegfalls von Arbeitsplätzen - wenn der Handwerker den Auftrag nicht annehmen kann, weil er es nicht rechtzeitig zur Baustelle schafft, dann kann er auch seine Angestellten nicht bezahlen. Arbeiter im Stau verdienen kein Geld.

- Wir bauen das Bussystem aus. Die Lösung mit dem auf den ersten Blick größten Charme. Aber leider nicht ohne Nachteile: Die bestehenden Betriebshöfe sind bereits jetzt voll. Weitere Busse finden dort keinen Platz mehr, d.h. wir brauchen einen neuen Betriebshof. Ist ja auch kein Problem, der kommt ins Gleisdreieck, und kostet dann genausoviel wie der geplante Stadtbahnbetriebshof, ca. 80 Millionen Euro. Die zusätzlichen Busse gibt es auch nicht geschenkt, d.h. diese Lösung kostet auch erstmal 100 Millionen Euro. Aber schlimmer sind die Folgekosten: Um eine Stadtbahn zu ersetzen, brauche ich zwei Busse, und auch zwei Fahrer. Die Treibstoffkosten für zwei Busse sind viermal so hoch wie bei einer Stadtbahn, d.h. für die gleiche Transportleistung zahle ich doppelt soviel Personalkosten und viermal soviel Treibstoffkosten. Um den Busverkehr überhaupt am laufen halten zu können, brauche ich zusätzliche Busspuren, d.h. die baulichen Kosten an den Strecken zahle ich auch. Die sind nicht so hoch wie bei der Stadtbahn, aber dafür muß ich sie auch viel häufiger instandsetzen.
Zusätzliches Problem: Auf den hochbelasteten Busstrecken M5 - M20/25 - M6 ist eine Taktverdichtung nicht mehr machbar. Theoretisch kann man wieder einen 3/3/4-Takt einführen, aber die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, daß da eher ein 10/0/0-Takt draus wird, wobei die Lücke auch mal länger ist. Jede Störung führt zur sofortigen Pulkbildung, die wieder weitere Verzögerungen bewirkt. Außerdem ist die Linie für den Fahrgast nicht mehr verläßlich, das Vertrauen und damit der Zuspruch sinken. Da die Leute aber nicht einfach zuhause bleiben, steigt wieder die Autozahl auf den Straßen an.

- Ausbau der U-Bahn
Die Lösung, die viele Kritiker gerne hätten - zumindest, solange nicht bei ihnen gebaut wird. U-Bahn-Bau kostet grob gerechnet das vierfache des Stadtbahnbaus, gepaart mit entsprechend längerer Bauzeit - die knapp 8 Kilometer der Stadtbahn brauche zwei Jahre von Baubeginn bis zum Betrieb, die U4 mit knapp 4 Km ungefähr 7. Will man das komplette Zielnetz der Stadtbahn als U-Bahn bauen, ist mit Baukosten von ca. 5 Milliarden Euro zu rechnen - dazu kommen noch die Fahrzeugkosten, der Fuhrpark muß dann deutlich erweitert werden. Kurze Stichstrecken reichen nicht aus, denn der Betrieb muß ja sinnvoll integriert werden. Die bestehenden U-Bahn-Strecken sind gut ausgelastet, in der HVZ fährt dort alle 2,5 Minuten ein Zug. Zusätzliche Züge können dort nicht untergebracht werden, d.h. es müßte eine komplett neue Linie gebaut werden.
Die Betriebskosten einer unterirdischen U-Bahn liegen um Größenklassen über den einer überirdischen Stadtbahn, d.h. der Kostendeckungsgrad der Hochbahn ließe sich nicht halten und würde größere Zuschüsse aus dem Hamburger Haushalt benötigen.

- Bau einer Stadtbahn
Das, was übrigbleibt. Die Stadbahn kostet erstmal Geld, daß wir uns in den anderen Szenarien aber nicht sparen - Geld kostet es immer. Hier bekommen wir eine Anbindung der bisher vernachlässigten Stadteile plus die notwendige Entlastung des Bussystems. Durch die geringeren Betriebskosten kann mit gleichem finanziellen Aufwand ein deutlich besseres Angebot betrieben werden. Die Umgestaltung der Straßenräume macht die Stadt insgesamt attraktiver. Der Schienenbonus sorgt für mehr Umsteiger vom Auto, und die überirdische Streckenführung spricht auch die Leute an, die ungern mit der U-Bahn im Tunnel fahren. Die kürzeren Haltestellenabstände machen die Bahn schneller erreichbar und gleichen auf kurzen und mittleren Strecken die gegenüber Schnellbahnen geringeren Geschwindigkeiten wieder aus. Im Gegensatz zur Schnellbahn brauchen sie auch kein weiteres Bussystem zur Feinverteilung - Beispiel Steilshoop: 1 U-Bahn-Station gegen vier Stadtbahnhaltestellen.
Die geringeren Bauzeiten verringern auch die Belastung für die Anwohner während der Bauzeit deutlich, durch die Verlagerung des Autoverkehrs und Ersetzung des Busverkehrs verringert sich die Lärmbelästigung und die Luftbelastung.

So, kurz ist das auch nicht geworden, und natürlich gibt es noch viel mehr Einzelpunkte (die Bäume beispielsweise), die man betrachten könnte, aber das soll's erstmal gewesen sein. Ergänzungen, Berichtigungen, Gegenargumente stehen ja jedem frei.
Zitat

Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang mal folgendes Zitat von User 'Mathias' einzustellen, der die damaligen Handlungsoptionen sehr gut zusammengefasst hat.


Sehr gut, ist immer hilfreich zu erkennen, dass sich nichts verändert hat ...

Es gibt allerdings noch eine neue Option:

Nennen wir sie "U5-light", genau in der englischen Doppelbedeutung "leicht" und "Licht". Auf dass den Herrschaften ein (grünes) Licht aufgeht, indem die U5 eine 2,65 Meter breite Niederflur-U-Stadtbahn mit Fahrdraht wird. Spielt bei (runden) Tiefbohrtunneln ohnehin keine Rolle und in ganz Bramfeld/Steilshoop kann man erst einmal preisgünstig oberirdisch anfangen, mit mehr als einer einzigen U-Bahn-Station, welche alle Steilshooper von Anfang an mies fanden. Am Rübenkamp geht man zur perfekten Verknüpfung unter der S-Bahn durch, macht vielleicht noch eine Schleife durch die Citynord und steuert dann zielstrebig den neuen Knoten Saarlandstraße überwiegend preisgünstig oberirdisch an.

Die Barmbeker Hauptwerkstatt lässt sich dabei auch sehr einfach anfahren.

Ab Saarlandstraße greift man den Plan unseres Oberdenkers und Oberbaudirektors auf und durchquert Winterhude endlich wunschgemäß von Ost nach West, am besten auch sehr preiswert im Osterbekkanal, der nach dem Versenken der U-Stadtbahn "Jungfernstieg-mäßig" in neuem Glanz erstrahlen könnte. Die Unterquerung der Alster ist ebenfalls recht preiswert zu haben und nach perfekter Verknüpfung durch Unterquerung der U-Hallerstraße kann man über Schlump bis Altona alles oberirdisch weiterbauen.

Ach ja, die M5 kann man gleich mit abfrühstücken, mit perfekter Vernetzung und natürlich alles oberirdisch. Und wenn Olaf Scholz frühzeitig gemerkt haben sollte, dass der neue Knoten Rübenkamp ihm finanztechnisch die letzten Haare vom Kopf gefressen hat, könnte man ab Rübenkamp auch gleich mit der bewährten preiswerten Stadtbahnplanung schnurstracks nach Osdorf fortfahren.

Alle wären zufrieden, Scholz könnte am Rübenkamp relativ schnell den ersten neuen Tunnel einweihen und die ach so schwierige Finanzlage zwingt die Bahn dann leider wieder an die Oberfläche ...
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen