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Flughafen Fuhlsbüttel
geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Benutzer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
11.12.2002 11:30
Im Prinzip hat man die Chance zu einem Großflughafen verschlafen.

Hätte man ihn vor 15 Jahren gebaut so könnte man heute:
1. Airbus dort mit unterbringen, denn Platz wäre ja genug, und man hätte die heutigen Probleme mit dem Mühlenberger Loch nicht.
2. Durch geringere Einschränkungen im Nachtflugverkehr wäre der Flughafen besonders für Ferienfluggesellschaften, die gerne schon ab 4 Uhr starten bzw. bis 2 Uhr landen und vor allem für Frachtfluggesellschaften und Paket- und Expressdienste interessant.
3. Das heutige, dann nicht mehr benötigte, Flughafengelände in Fuhlsbüttel wäre eine sehr lukrative Fläche für Gewerbeansiedlungen, Freizeiteinrichtungen, Wohnraum und vielleicht ein attraktiver und moderner Messestandort, denn die heutige Messe in der City platzt ja auch aus allen Nähten.

Das mit einem neuen Flughafen nicht plötzlich automatisch sofort neue Verbindungen entstehen ist klar. Auch würde Hamburg bestimmt kein Lufthansa-Drehkreuz werden, da LH nach Frankfurt und München, wenn überhaupt, Berlin als dritten Hub vorziehen würde. Und die räumliche Nähe zu Drehkreuzen wie Amsterdam und Kopenhagen kommt auch noch hinzu. Aber man hätte die Möglichkeit mit dem Luftverkehrsmarkt zu wachsen je nach Bedarf und ohne Einschränkungen.

Um aber mal wieder mehr zum Thema zu kommen: Entscheidend wäre natürlich eine gute Verkehrsanbindung. Und die hätte man sicherlich nicht, wenn man von Hamburg bloß eine S-Bahn dorthin baut, mit einer Fahrzeit von fast einer Stunde zwischen HBF und Flughafen.
Anonymer Teilnehmer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
11.12.2002 11:32
Hallo Jan,

ich kenne den Bedarf nicht, den Hamburg an Flugverkehr hat. Nur muß ich Dir in einem Punkt widersprechen. Es ist eine Tatsache, daß es wenn es nach der Lufthansa ginge es nur einen deutschen Megahub in Deutschland, nämlich Frankfurt, gäbe. Die Lufthansa war auch gegen den München-Neubau eingestellt, weil sich das Flottenmanagement von nur einem Flughafen aus viel wirtschaftlicher betreiben lässt. Die Lufthansa sollte man daher nicht fragen, die ist nur an Gewinnmaximierung interessiert und nicht an einer für ALLE zukunftsorientierten Luftfahrtpolitik. Siehe ebenso DBAG und die Abschaffung der Interregios, ein ähnliches Szenario. München entwickelte sich sehr gut und Düsseldorf platzt aus allen Nähten wegen gescheiterter Erweiterungspläne. Auch Berlin hat das Potential zum Luftkreuz. Man darf nicht vergessen, das ein dezentrales Land wie Deutschland mit fast 80 Mill. Einwohnern als drittgrößte Industrienation nicht nur einen Megahub braucht. Ich finde München im Süden, Düsseldorf im Westen, Berlin im Osten und Hamburg im Norden eine sinnvolle Ergänzung. Selbst PAris hat mittlerweile zwei Großflughäfen, London ebenso.

Gruß Alex
Anonymer Teilnehmer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
11.12.2002 12:33
Hallo Dietmar,

der Gedanke ist interessant. Die Zeit in der man Kaki als Flughafenstandort für Hamburg auserkoren hatte war die Gleiche in der man den Standort Erdinger Moos für München wählte. Beide sehr stadtfern und ohne Chance auf Anbindung an den Bahnfernverkehr. Es wäre aus heutiger Sicht sehr fraglich, ob man sich nochmal für Kaltenkirchen entscheiden würde. Ein Standort südlich von Hamburg wäre auch für Bremen, Hannover und Niedersachsen attraktiver, dazu käme die von Dir angesprochene Bündelung mit dem Airbus-Konzern. In der Einflugschneise lägen weite Teile des unbewohnten Hafens aber... leider auch das Alte Land und die dortige Kulturlandschaft. Bei dem Geraffel um das Mühlenberger Loch momentan ist daß hier dann doch sehr utopisch, wenn auch sehr weitreichend und logisch gedacht.

Gruß Alex
Anonymer Benutzer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
11.12.2002 13:38
Hallo Alex

Einen Standortort südlich zu finden wäre schwierig, denn gleich hinter Hamburg beginnt ja die Lüneburger Heide und man müßte große Teile der Landschaft platt machen. Da ist es nördlich von HH einfacher. Außerdem wären die größten Gegner einer Flughafenverlegung nach einem Standort südlich von Hamburg bestimmt aus Kiel gekommen, da die Schleswig-Holsteiner dann einen wesentlich längeren Anfahrtsweg hätten, dazu noch durch den Elbtunnel.

In den 1980er war der Airbus-Konzern in Finkenwerder ja noch nicht so groß wie heute.
Hätte man damals den Flughafen in Kaki gebaut (Gesamtfläche 2.000 ha) , dann würde man für den reinen Flughafen mit Start- und Landebahnen, Terminal, Zufahrtswegen, Cargobereich etc. ca. max. 1.500 ha brauchen. (Gleiche Größe hat der neue Flughafen München). Dann hätte man noch ca. 500 ha für den Airbus-Konzern und Lufthansa-Technik und vielleicht andere Großkonzerne, die sich dort so breit machen könnten je nach ihrem Bedarf (zum Vergleich Fuhlsbüttel heute 564 ha).

Überall in der Welt, wo man „kleine“ Stadtflughäfen zugunsten von Großflughäfen auf der grünen Wiese verlegt hat (z.B. München oder Oslo), war es in den ersten Jahren dort meisten ernüchternd. Denn die Anzahl der Flugverbindungen wurde vom alten Flughafen übernommen, ein Wachstum stellte sich meistens erst nach ca. 5 Jahren ein. Dazu kam in vielen Fällen am Anfang eine nicht optimale Verkehrsanbindung mit langen Fahrzeiten in die Stadt. Aber bei Projekten dieser Größenordnung muss man langfristig denken. Denn die Planungs- und Bauzeit beträgt meistens 10 – 20 Jahre (in Deutschland eher 20 Jahre und mehr)

Und was den Bahnfernverkehr betrifft, hätte man für Kaki eine Neubaustrecke bauen können, die südwestlich von Neumünster abzweigt, entlang der A 7 zum neuen Flughafen führt und dann weiter entlang der A 7 Richtung Hamburg. Diese Trasse dann innerhalb Hamburgs Nordwesten an das bestehende Bahnnetz anzubinden, wäre allerdings nicht einfach geworden. Über diese Strecke hätte dann der gesamte Fernverkehr Kiel/Flensburg – Hamburg Anschluss an den Flughafen gehabt, ergänzt durch spezielle Flughafen-Express-Züge von und nach Hamburg. Regional hätte die AKN Elmshorn, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt anbinden können.

Weiß eigentlich jemand genau, woran das Flughafenprojekt Kaltenkirchen letztendlich gescheitert ist?

Viele Grüße
Dietmar
Paris und London haben haben jeweils schon rund drei Mal soviele Einwohner wie das Einzugsgebiet von Fuhlsbüttel (~9 zu 3 Mio). Da ist die Notwendigkeit zwei oder mehr Flughäfen (London hat ja auch noch Stansted, City und Luton) zu haben schon grösser. Ausserdem sind GB und Frankreich traditionell zentralistische Länder, d.h. ausser London und Paris gibt es keine wirklich grosse Städte oder Ffughäfen. Deutschland mit einer verhältnismässig kleinen Hauptstadt sieht da anders aus, zusätzlich haben wir ja durch unsere Geschichte den grössten Hub irgendwo in der Mitte in der "Pampa" (Frankfurt ist halt wesentlich kleiner als Hamburg oder München).
Natürlich ist die Lufthansa an möglichst wenig Aufwand interessiert, und wird wohl auch nicht begeistert sein mit der LHT nach Kaltenkirchen umzuziehen ("wieso sollen wir weg? Jetzt wo der ganze Rest des Flugverkehres weg ist reicht uns der Platz in Fuhlsbüttel völlig aus").
Der Flughafen bemüht sich schon seit Jahren eine Verbindung in die USA zu bekommen und schafft es nicht. Auch die grossen US-Gesellschaften haben kein Interesse daran Hamburg anzufliegen. Und bei der Momentanen finanziellen Lage wird das Interesse wohl noch geringer sein.

Es wäre wohl sinnvoller die Fehmarnbeltbrücke zu bauen und einen Schnellzug nach Kastrup einzurichten für die Norddeutschen. Aber das wird ja wohl auch nichts, leider.

Jan
Moin Klaus-Peter,

danke für deinen Kommentar!
Ich könnte vielen deiner Argumente widersprechen, allerdings verzichte ich darauf, da es hier 1. nicht das Thema ist und 2. wir wohl wegen des Altersunterschieds eine unterschiedliche Sichtweise haben.
Ich fühle mich in Farmsen wohl und habe eigentlich nie (auch nicht spät nachts) Angst hier.

Mfg
Daniel

PS: Habe vor einigen Jahren auch bei der Eissporthalle gewohnt, Berner Heerweg 136 um genau zu sein ;-)
Hallo Daniel,

dann waren wir wohl Nachbarn, wir haben in 136 c ganz oben links gewohnt.

:-)

p.s: Angst ist wohl das falsche Wort. Unwohlsein passt besser (mit den Jahren wird einem der eigene Skalp immer wertvoller!).
Anonymer Benutzer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
11.12.2002 21:15
Lufthansa ist keine deutsche Luftfahrtbehörde, sondern nur eine Fluglinie unter vielen. Ich verstehe nicht, warum Ihr unterstellt, dass man sich ihrem Diktat unterwerfen müsste.

Zum Thema Verkehrsanbindung: Es muss nicht immer S-Bahn sein. Vor ein paar Tagen habe ich einen Fernsehbericht über den Transrapid in Shanghai gesehen. Er verbindet die City mit dem über 30 km entfernten Flughafen und braucht für die Strecke SIEBEN MINUTEN. (Allerdings ist Shanghai mit 15 Millionen Einwohnern "etwas" größer als Hamburg.)
Moin Klaus-Peter,

ich habe in 136a ganz oben rechts gewohnt, also wars wohl sogar das gleiche Haus ;-)
Wir müßten uns vom sehen dann ja sogar kennen!

Mfg
Daniel
Wir sehen die Notwendigkeit sich dem Diktat der LH zu unterwerfen eben weil sie keine Behörde ist. :)
DIe einzige Verpflichtung der LH ist es, Gewinn zu machen. Also ist es nur verständlich dass sie möglichst wenig teure Standorte haben will. Soweit sind wir uns doch einig dass die LH kein Interesse an einem Hub Hamburg hätte?

Aber - wer sonst sollte nach HAM fliegen? Delta hatte als letzte einen Flug nach JFK, der irgendwann Anfang der 90ger eingestellt wurde, der Flug nach Atlanta hat auch nicht lange gehalten - und sonst? Es gibt keine grosse deutsche Fluggesellschaft ausser der Lufthansa, und alle ausländischen werden ihre Hubs "zu Hause" haben wollen.
Der Flughafen Fuhlsbüttel bemüht sich jetzt schon um Interkontflüge, z.B. in die USA und nach Schanghai. - Aber der Erfolg bleibt aus. Hamburg ist einfach nicht attraktiv genug.

Jan
Anonymer Teilnehmer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
19.12.2002 15:25
Moin,

ich denke mal dass man es nicht ändern kann, dass Hamburg kein Hub- Flugafen ist.... Dafür spielt unser Hafen in der Elite Liga. ;-)
Ich kann den Sinn, bzw. denn Wunsch nach einem Grossflughafen in Kaltenkirchen oder anderswo in Hamburgs Umgebung auch nicht ganz nachvollziehen.
Was hat Hamburg davon, wenn die Lufhansawerft ins Umland abwandert? Oder eventl. ganz was ja auch schon mal angedacht war seitens des Unternehmen.
Was hätte Hamburg davon gehabt wenn der Airbus nun in S-H wäre????
Klar ein Flughafen wie FFM hier im Norden wäre nicht schlecht bzw. man könnte dass alles ausmalen und auf Nordeuropa beziehen.
Bloss man sollte den Tatsachen doch mal in Gesicht sehen. Gut die Messe würde nach Fuhlsbüttel kommen, auf kontaminiertes Gebiet, was würde es kosten dieses Gelände zu "säubern"?
Was ist wenn der Grossflughafen stehen sollte und sich an Direktverbindungen (z.B. USA) nichts ändern würde. Den so weit ich informiert bin ist es doch so, dass es um die Rückflüge geht, wo die Maschinen nicht dauerhaft ausgelastet sind, da kann man hier noch so viel machen.
Wir hätten ein Flughafen weit vor der Stadt, eine Messe die nicht mehr im Herzen der Stadt ist und zu Konkurrenz zu anderen Messen steht.
Ich denke mal, wenn endlich die Flughafen S-Bahn steht wird sich der Vorteil von Hamburg als Flughafen bemerkbar machen, von Franz Josef Strauss ist man nicht in 15 o. 20 min in der City. Also diese dichte Anbindung kann doch durchaus vorteilhaft sein.
Anonymer Benutzer
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
19.12.2002 18:25
Hallo Alexander

Wie schon gesagt, diesen Großflughafen hätte man in den 1980ern bauen müssen, als die Planungen dafür konkret waren. Jetzt ist die Chance vertan, denn man hat in den letzen Jahren in Fuhlsbüttel soviel investiert in neue Terminals, Autobahnanschluss, bald S-Bahn, dass es eine ziemliche Geldverschwendung wäre, Fuhlsbüttel aufzugeben.

Da das Flughafengelände bei Kaltenkirchen ja Hamburg gehört bzw. gehören würde, wären sämtliche Gerwerbeansiedlungen (also z.B. LHT oder Airbus) auch weiterhin auf Hamburger Boden, somit kein unbedingter Nachteil für Hamburg. Diese könnten sich dort aber richtig breit machen und je nach ihrem Bedarf expandieren, denn Platz wäre genug.

Einen Großflughafen baut man ja auch nicht nur wegen den Langstrecken-Verbindungen oder um ein Hub zu werden. Beispiel Oslo: Vor 4 Jahren wurde dort ca. 45 km von der Innenstadt entfernt ein neuer Großflughafen in Betrieb genommen, da der alte Flughafen viel zu klein war und mitten in der Stadt lag. Oslo hat, soweit ich weiß, zur Zeit keine Direktverbindung nach Nordamerika oder Fernost. Aber er hat die Möglichkeit mit dem Bedarf am Markt zu wachsen. Freie Kapazitäten im Terminal, keine Slotprobleme, kein striktes Nachtflugverbot und großzüge Flächen für Gewerbeansiedlungen.

In ein paar Jahren wird Fuhlsbüttel an seiner Endkapazität ankommen. Dagegen werden andere Flughäfen in Deutschland weiterhin wachsen können, z.B. München, Berlin (sofern dort Schönefeld ausgebaut wird), Hannover oder Leipzig. Somit hat Hamburg diesbezüglich einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.

Viele Grüße
Dietmar
Re: Flughafen Fuhlsbüttel
20.12.2002 17:27
Wird die Messe nicht auf dem Gelände des Schlachthofs erweitert und der ausgesiedelt? Mir ist irgendwie so.

Gruß Ingo
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