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AKN und die richtige Aussprache
geschrieben von Ax 
Moin!

Ich wohne südlich der Elbe und komme daher selten in den Genuss einer Fahrt mit der AKN. Heute war es dann aber mal wieder so weit - und ich habe vor Ärger fast einen Herzinfarkt bekommen. Nein, alle Züge waren pünktlich, sauber usw., aber was mich so geärgert hat waren Halstestellenansagen wie:

BarmSTETT, HenSTETT-Ulzburg oder BooSTETT (jeweils mit kurzem E)!

Hat bisher niemand gemerkt, dass man diese Orte mit langem E auspricht, etwa wie BarmSTEHT? Oder muss man sich plötzlich dafür schämen, Norddeutscher zu sein und kein Bayer oder Sachse?

Leute, bitte sagt nicht ich wäre kleinlich! Wir Norddeutschen sollten viel mehr dafür tun, unsere Identität zu bewahren. Sonst wird wohl auch bald eine Ansage in der S3 erfolgen, die FischBECK lautet.

Wie mir jemand sagte, der mal bei der AKN ein Praktikum absolvierte, sollen auch schon viele Beschwerden darüber eingegangen sein, offenbar ist das Problem der AKN jedoch egal. Wahrscheinlich ist es viel wichtiger, sich an irgendwelchen Ausschreibungen zu beteiligen.

Gruß und guten Rutsch ins neue Jahr!

Axel
Hallo!

Genau das gleiche Problem hat doch die Hochbahn auch.
Der DT4(.1-.4) hat in seinem Sprachspeicher ja auch BillSTETT (kurz) und der Herr nachdem die Legienstr. benannt wurden heisst, wird auch nicht LEGI-ENN ausgesprochen.
Für den DT3 haben sie das dann wenigstens geändert. Billsteet (lang) und Legienstr wird endlich LEGIIN ausgesprochen.
Aber warum zum Teufel macht die 5. Serie DT4 denn Billstedt falsch, aber Legienstr. richtig??? Welcher Teufel hat die Hochbahn da geritten?

Mich würde auch mal interessieren, wann die DT4 (alle Serien) denn in Rathaus auf der U3 aufhören den Übergang zur U3 anzusagen, hat ja wenig Sinn, wenn man drin sitzt...

Gruss,
Carsten
Ax schrieb:

> Leute, bitte sagt nicht ich wäre kleinlich! Wir Norddeutschen
> sollten viel mehr dafür tun, unsere Identität zu bewahren.
> Sonst wird wohl auch bald eine Ansage in der S3 erfolgen, die
> FischBECK lautet.

Das würde mich einmal interessieren, da Fischbek, Barmbek, etc. sich vor 1947 (?)
mit ck schrieben, müßte es doch eher beck, als beek heißen oder wurde das
deswegen geändert?

1. Barmbek wird mit langem e gesprochen also: Barmbeek
2. Schmalenbeck wird ebenfalls mit langem e gesprochen also: Schmalenbeek

Die Schreibweise -beck ist wohl eine Historie wie früher z.B. Tür mit h geschrieben wurde und auch heute noch mit einem längerem ü gesprochen wird.

Ich vermute mal, daß das -beck oder -beek aus dem Plattdeutschen stammt bzw. Richtung Bach geht. Kenne jedenfalls Bäche/Gräben die auf -bek enden.

Gruß Ingo
Das c vor k war damals ein stummer Dehnungskonsonant, wie heute z. B. noch das h in Rahlstedt oder Bahrenfeld. Im Zuge der Vereinheitlichung der Schreibweisen wurden damals (30er Jahre?) alle -beck zu -bek. Außerhalb Hamburgs gibt heute noch beide Schreibweisen (Schwarzenbek, Lübeck, Schmalenbeck, Ellerbek).

Die Aussprache "bekk" ist auf jeden Fall falsch und mir dreht sich dabei auch immer der Magen um.
Das c hinter e ist im norddeutschen ein Dehnungsbuchstabe, Barmbeck sprich Barmbeek. Im rheinischen ist dieses jedoch nicht der Fall, Essen-Vorbeck sprich Essen-Vorbeck mit kurzem e. Damit es nicht zu Verwechselungen zwischen der norddeutschen und der rheinischen Sprechweise kommt, wurde bei einer Rechtschreibreform im Jahre 1947 das c als Dehnungslaut im norddeutschen abgeschafft. Somit wurde aus Barmbeck Barmbek usw. Das würde sich bei uns in Hamburg auch ziemlich merkwürdig anhören, wenn einer aus dem Ruhrpott kommt und fragt, wie denn nach Barmbeck mit kurzem e kommen würde. Gleichermaßen fanden es die Kumpels von der Ruhr ziemlich merkwürdig, als ich mal Dortmund nach der Straßenbahn nach Dortmund-Applerbeck gefragt habe und dabei aus norddeutscher Gewohnheit Applerbeek mit langem e gesagt habe.
Jan Gnoth schrieb:

> Das c hinter e ist im norddeutschen ein Dehnungsbuchstabe,
> Barmbeck sprich Barmbeek.

Danke an alle, für die Erklärungen!

Wie sprichst du Lübeck mit langem E aus? Schmalenbeck ist ja kein Problem, aber Lübeck? Lübbeek (kürzes Ü, langes E)? Ich weiß nicht.. da bin ich doch für langes Ü, kurzes E.

Jan
Falsche Aussprache ist das eine, falsche Schreibweise doch schon etwas peinlicher:



Typenschild in den Aufzügen A-Henstedt-Ulzburg.
... andere Orte leiden noch mehr, wie

Itzehö statt Itzehoe,
OldesLOHE statt Bad Oldesloe
ROSCHTOGG wird aus Rostock auf Schwäbisch
Gudoff statt Gudow,
Bernkastel-Küüss statt Kues ...

(Dehnungslaute wie e werden ignoriert)

engl. MENNSCHESTER statt Manchester mit A
sssäämes statt es korrekten (!!!) Temse für die Themse (Prinz Albert von Coburg hatte Probleme mit der Aussprache...)

Sprache ist eben einfach zu schön für Computer und andere DUMME...

Gruß
Heinz
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