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schellfischtunnel
geschrieben von rudolf peters 
Der Spurbus ist in der beschriebenen Form (mechanische Leitschienen) nicht mehr aktuell. Bei dem für den Schellfischbahn-Tunnel diskutierten Spurbus handelt es sich um ein induktionsgeführtes, also berührungsloses System.
Der Erhaltungszustand des Tunnels ist mehr als schlecht. Bei der Diskussion um das Schicksal des Tunnels wurden zwei Alternativen erörtert:
1. Verfüllung
Eine Verfüllung ist mit erheblichem Aufwand verbunden, da hier das Nachsacken der oberen Erdschichten verhindert werden soll.
2. Sanierung und weitere Nutzung
Bei einer Sanierung soll der Tunnel ein Stahlbeton korsett von innen erhalten. Das schließt eine weitere Nutzung als Eisenbahntunnel komplett aus. Denkbar wäre allenfalls noch eine Nutzung als eingleisiger/-spuriger Stadt-, U-Bahn- oder Spurbustunnel, da das Lichtraumprofil durch die Betonauskleidung geringer würde. Eine diskutierte Verwendung als Fußgängertunnel wurde verworfen, da hier die passive Sicherheit der Benutzer nicht gegeben wäre.

Zur Strecke:
Am Altonaer Fischereihafen gibt es noch mehrere 100 m Gleis, die aber mehrfach unterbrochen sind. Der Rangierbahnhof "Altona Kai" wurde 2000 restlos abgetragen, da in diesem Bereich der Polder-Neubau für das Gewerbegebiet Neumühlen begonnen wurde.
Anonymer Teilnehmer
Re: Schellfischbahn: Zukunft + Zustand
23.01.2003 11:37
Das einzige was mir zum Schellfischtunnel einfallen würde, wäre eine Straßenbahn von Neumühlen über den Tunnel nach Bf. Altona und von dort über die Max-Brauer-Allee in Richtung Hudtwalckerstraße, quasi als Alsterhalbring. Die Max-Brauer-Allee wurde ja mal als Straßenbahnkorridor untersucht. Neben der Grindellinie und Rahlstedt-Flughafen-Groß-Borstel halte ich diesen Alsterhalbring für die einzige sinnvolle Straßenbahnrelation in Hamburg.
Man könnte den Tunnel nutzen, aber warum eigentlich? Die Straßenbahn könnte dort auch oberirdisch fahren. Der Tunnel wäre nur eingleisig, und wenn es wirklich bei der Sanierung zu Profileinschränkungen kommt kriegt man da vielleicht keine Oberleitung mehr rein. Die Unterfahrung der Kreuzung dort wäre elegant, nur müßte man dann Richtung Bf. Altona wieder Rampen anordnen und da wird´s kritisch.

Gruß
Alex
Das einzige Konzept was bei den Shellfischtunnelkonzepten halbwegs sinnvoll ist, ist meiner Meinung nach der Spurbus. Alles andere wäre vollkommen unsinnig, in meinen Augen.

___
BC |
nun, als bub bin ich da mehrmals mit ein paar freunden mutig durchmarschiert... war das unheimlich.... damals gab es schon die city-s-bahn.. und die konnte man beim spaziergang durch den tunnel auch gut vernehmbar donnern hören. einmal dachte ich sogar, daß ein zug durch den schellfischtunnel kommt, als wir drin waren, so laut war es... war aber auch die s-bahn nebenan bzw. drüber ... :)

damals (ende der siebziger) gab es noch, wenn auch selten, betrieb im schellfischtunnel zum altonaer fischereihafen, den es ja nun wohl auch nicht mehr gibt.

wenn ich mir alle alternativen vor augen halte und die (geringen) möglichkeiten, die der tunnel bietet, vergegenwärtige, dann muss ich blutenden herzens zu dem schluss kommen, dass es wirklich keine sinnvolle und vor allem wirtschaftlich halbwegs vertretbare nutzung für diesen tunnel gibt. ich denke, dass er irgendwann zugeschüttet ("verfüllt") werden muß, da er wohl sonst einzustürzen droht.

ist zwar schade, wenn historische bauten verloren gehen, aber man kann wirklich nicht alles erhalten, so sehr ich die abriss-mentalität der sechziger und siebziger verachte.
Mit auch nur etwas Realitätssinn muss man Hans Werner wohl zustimmen, so bedauernswert es auch ist, aber die vorhandenen finanziellen Mittel sind nun einmal endlich. Vielleicht ist ja möglich, den Abschnitt vom unteren Tunnelmund bis hin zur Klopstockstr. zu erhalten, um so dieses Bauwerk nicht vollkommen in Vergessenheit geraten zu lassen.
Tobias Becker schrieb:

> Mit auch nur etwas Realitätssinn muss man Hans Werner wohl
> zustimmen, so bedauernswert es auch ist, aber die vorhandenen
> finanziellen Mittel sind nun einmal endlich.

Grund für die Diskussion der Nutzung ist doch, daß die Verfüllung
genauso teuer werden würde, wie eine Instandsetzung, also
hätte man nichts gespart, egal welchen Weg man beschreitet.

Das Problem liegt wohl viel mehr darin, daß sich das ganze nach
einer Restaurierung wieder amortisieren soll.

@ Tobias: Ich sehe das Problem, daß eine ***sinnvolle*** Nutzung nicht möglich ist für dieses historische Bauwerk.

Außerdem ist der Vergleich der Kosten für Restaurierung / Verfüllung so nicht sinnvoll, da bei einer Restaurierung incl. Herrichtung für eine etwaige "sinnvolle" Nutzung auch noch ein erheblicher zusätzlicher Investitionsbedarf vorhanden wäre wg. unfangreicher Umbauten.

Ohne umfangreiche Umbaumaßnahmen macht der Tunnel bei der heutigen Konstellation (Tunnelmund bei der Präsident-Krahn-Straße usw.) überhaupt keinen Sinn.

Mit einer einfachen "Instandsetzung" wäre jedenfalls nichts erreicht, ausser dass für die nächsten 100 Jahre vielleicht dort eine leere Röhre weiterhin vor sich hingammelt.

Da ich aber auch ein Freund abstruser Vorschläge bin: Ungeachtet aller Finanzierbarkeit könnte man bei diesem Projekt richtig "klotzen":

z.B. eine Minischwebebahn in das neue Quartier am Hafenrand. Die fährt zunachst Richtung Neumühlen, hält da, und dann verschwenckt sie als aufgeständerte Strecke über die Elbe, um Fischmarkt, Landungsbrücken die neue Hafencity und ggf. sogar das neue Olympiastadion zu verbinden.

:)
Schöne Utopien
28.01.2003 11:11
Hans Werner schrieb:
> z.B. eine Minischwebebahn in das neue Quartier am Hafenrand.
> Die fährt zunachst Richtung Neumühlen, hält da, und dann
> verschwenckt sie als aufgeständerte Strecke über die Elbe, um
> Fischmarkt, Landungsbrücken die neue Hafencity und ggf. sogar
> das neue Olympiastadion zu verbinden.

Diese Linienführung kam mir als ich seinerzeit auf den Schellfischtunnel aufmerksam wurde ebenfalls recht schnell in den Sinn. Würde sich sogar mit der gegenwärtigen U4 Planung vertragen, solange in der Hafencity ein adäquater Übergang besteht.
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