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Es geht auch ohne flaechendeckende Ueberwachung
geschrieben von Individualverkehrsfreund 
[www.abendblatt.de]

Dauert vielleicht etwas laenger.

Sollte jeder darueber nachdenken ob Videoueberwachung mehr Sicherheit bringt, oder ob es sich nur um Einschraenkung der Freiheit handelt.



Und warum soll es ohne flächendeckende Überwachung gehen ? Weil der Täter trotz nicht funktionierender Überwachungskameras irgendwann -mehr oder minder durch Kamerad Zufall- gefasst worden ist ? Das handelt sich zwar um meine Privatmeinung , aber ich riskiere es lieber , auf einer überwachten Station dabei erwischt zu werden , wie ich gedankenversunken in der Nase bohre , statt durch einen Täter , der sich darüber im Klaren ist , dass er nicht überwacht wird , möglicherweise beraubt , verletzt oder gar schlimmeres zu werden . Denn nicht nur Deine individuelle Freiheit wird durch Demontage der kameras gemehrt , sondern auch die der potentiellen Täter , die sich weitestgehend in Sicherheit wiegen können , wenn sie das Messer zücken , denn ausser dem Opfer sieht sie auf einer verlassenen Station ja keiner .

Kirsche
Hallo Björn!

Ich stelle mein breites Kreuz auch zur Verfügung!

Sicherlich ist die Videoüberwachung kein Allheilmittel, aber es kann durchaus der Abschreckung und wie im aktuellen Fall der Aufklärung dienen!

Und wenn mir jemand beim Bohren in der Nase zuschauen möchte... Von mir aus gerne!!

Und jetzt: Feuer frei für die "Überwachungsstaat-Schwarzseher"!

Tim
> Und jetzt: Feuer frei für die
> "Überwachungsstaat-Schwarzseher"!



....wartet ihr vergebens drauf.

Oft genug haben wir bereits versucht euch die Folgen vor Augen zu führen, wer´s will- bitteschön, jault bloss nicht in 10 Jahren!
Hallo Sybille!

Ich hatte gehofft, Du wärst etwas kampfeslustiger...

Vielleicht habe ich es die letzten Male ja einfach nicht verstanden?!

Was könnte ich denn als (meiner Meinung nach) unbescholltener Bürger zu verbergen haben?

Tim
Obwohl ich mir ja eigentlich geschworen hatte, mich nicht provozieren zu lassen um das Thema nicht wieder ausarten zu lassen....


Wie sieht´s damit aus;

-wer ist schon unschuldig (werfe den ersten Stein),

-man verhält sich vor den Augen dritter/Kameras unnatürlich,

-man wiegt sich in trügerischer Sicherheit,

-möchtest Du, dass die Leute hinter der Kamera mitkriegen, dass Du dir besonders aufmerksam das Mädchen von Seite 1 "durchliest",

-Leute sehen, dass Du der dicken, hässlichen Frau mit Damenbart einen Kuss gibst,

-Du einem Männerarsch hinterherschaust,

-später noch dem eines 15 jährigen Mädchens,

-Du daraufhin angesprochen und deine Personalien kontrolliert werden,

-Du in einer Kartei landest,

-mittelfristig Gesichtserkenungsprogramme ein Bewegungsprotokol erstellen,

-Du deinen Finger an Orte führst, an dem nie die Sonne scheint um daran zu riechen,

-deinen Popel an der Plakatwand schmierst,

-Du dich nicht getraut hast einer bedrängten Person zu helfen,

-....einem Rollstuhlfahrer,

-Du Schmarotzer auf deinem Länderticket mitnimmst,

-Du gar kein Ticket hast,

-Du mit Foto in der BILD als "Zeuge" gesucht wirst,

-überhaupt jemand Fremdes Fotos von Dir hat,

-Du nicht weißt, was andere über Dich wissen,

-Du den Kinderwagen einer Mutter nicht runtertragen, ihr aber auf den Arsch gucken kannst,

-Leute an den Monitoren darüber lachen, wie blöd Du aussiehst,

-Du noch bei Mutter wohnst und jeder weiß, das Du noch nie eine Freundin hattest,

-Du jeden Tag die selbe Kleidung trägst,

-Du keine Freunde hast,

-Du ein Duckmäuser bist und Kontakt scheust,

-Du Pfandflaschen aus dem Müll suchst,

-Überwachende dich einfach als verdächtig empfinden und dich observieren,

-Du die Zeitung verkehrt herum hälst,

-Du sturztrunken eingenässt hast,

-Du nicht kontrollieren kannst, wer das alles mitkriegt,

-Du bei "Die dümmsten Fahrgäste der Welt landest"

-Du zwischen Bahn und Bahnsteig gerätst und alle es sehen,

-Du deine Pommes in einer ecke wie ein Schwein frisst,

-...jeden Tag,

-andere Dich meiden,

-sich dein ganzes Verhalten der ständigen Überwachung anpasst und dich so verändert,

-Du auf einem leeren Bahnsteig rauchst und 10,- bezahlen musst,

-ominöse Vorlieben deinerseits bekannt werden,

-Du hinfällst und nicht weißt ob und wieviele jetzt über deine Dummmheit lachen,

-man deinen gesamten Tagesablauf nachvollziehen kann,

-Du in Reeperbahn in den Tunnel gehst um Wasser zu lassen,

-Dir dein Brötchen runterfällt und Du es trotzdem weiterisst,

-Du auf den Boden spuckst und damit konfrontiert wirst,

-Du die Telefonnummer deines Nachbarn mit der Überschrift "Gay-Hotline" an eine Plakatwand schreibst,

-Du im leeren Zug die Füße auf dem Sitz hast,

-Du orientierungslos herumfährst und andere es merken.

-Du ein Eisenbahnliebhaber bist und besonders gerne 474 fotografierst?



Und jetzt zähl mir die Vorteile auf:

Sicherheit?
Wenn dich ein Junkie auf Crack absticht, was nützt Dir die Kamera?!

Wenn dich ein wütender Türke vor die Bahn schubst,

Wenn dich aggressive Betler belästigen und es bis zum Eintreffen von Sicherheitskräften trotzdem 10 Minuten dauert weil man noch nicht beamen kann,

Wenn Du von der S-Bahn-Wache aus dem Zug gezerrt wirst weil Du deine Abo-Karte vergessen hast, man Dir pampig kommt, Du pampig wirst und Dir deswegen eine saftige Schelle einfängst (die Kamera war "natürlich" nicht in Betrieb)?!



Ihr lasst euch alle durch ein einziges Argument lenken, das nur gilt, wenn der Täter bei klarem Verstand ist...und das ist selten der Fall....

Ein Räuber der klar ist, wird wohl kaum Handtaschen mit ein paar Euro stehlen, einem Junkie ist es egal ob er gefilmt wird.


Das wirklich gefährliche ist, das Menschen sich auf Grund der Videoüberwachung unnatürlich sicher fühlen und in Situationen in denen Gefahren auftreten nicht die Flucht ergreifen!



Was nützt Dir ein Print von deinem Mörder?








Totschlagargument.
Was nützt dir ne Kamera beim Uberfall.Angeblich nichts. Siehe unten.Hilft aber bei der Aufklärung.

Folgender tatsächlich ereigneter Fall. Jungs wollen in der U-Bahn jemanden das Handy klauen. Jungs schaut mal noch oben. Verdutzte Gesichter. Ihr seit gerade gefilmt worden. Auf dem bahnsteig braucht ihr es auch nicht versuchen. Dort sind auch Kameras.
Und schon haben Sie es sein lassen.


Wozu brauen wir ne Polizei ? Verbrechen gibs trotzdem.
Wozu brauen wir Ärtzte ? Krankheiten gibs trotzdem.
Wozu Feuerwehr ? Brennen tuts trotzdem.
usw.

Alles abschaffen.Bringt ja eh nichts.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.2005 12:22 von marc.
Ich denke, dass es zu diesem Thema nicht nur zwei Meinungen geben kann, wie normalerweise üblich in Deutschland. Ich muss teilen von Sybille zustimmen und teilen von den anderen.

Mir ist es tatsächlich egal, ob ich auf den knackigen hintern einer 15 jährigen gucke und auchmal auf den einer 80jährigen Frau. Dass ich dabei eventuell gefilmt worden bin ist mir auch egal. Was ist schon dabei, schließlich hat dies jeder schoneinmal getan. Daraus werden sich auch keine Folgen für mich ergeben, da ich kein prominenter bin und damit nicht von der öffentlichkeit beobachtet werde.
Ganz abzusehen davon, dass sich keiner täglich 12 Stunden lang vor einen Fernseher setzen kann und die ganze Zeit nur auf eine stelle schaut. Das meiste Fimmaterial verschwindet damit sowieso.

Ich sehe eine Gafahr darin, dass man das Überwachungssystem Mißbrauchen kann.
<ironie> Was passiert denn eigentlich, wenn aufmal der Staat zum Feind wird? Es könnte ja in 10Jahren sogar so weit kommen, dass die Schwarzkapital AG mit dem Vorstandsvorsitzenden Bill Deutschland aufkauft. Nein, dass dies absurd ist wird vielleicht jeder merken. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Bill bankrott geht. Trotzdem darf man daran erinnern, wie schnell es geht, die Demokratie zu beseitigen. Erinnert euch an A. Hitler, der dies innerhalb von drei Monaten geschaft hat. Die Bush's in Amerika brauchen dafür wohl etwas länger aber sind im Moment auch kräftig im Vormarsch. Wer weiß, was da so unterhalb des demokratischen Deckels in Deutschlands noch so brodelt?</ironie>



Gruß

BC
Tim Schneider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Sybille!
>
> Ich hatte gehofft, Du wärst etwas
> kampfeslustiger...
>
> Vielleicht habe ich es die letzten Male ja einfach
> nicht verstanden?!
>
> Was könnte ich denn als (meiner Meinung nach)
> unbescholltener Bürger zu verbergen haben?

Es beginnt ja schon bei der Definition "unbescholten". Schau Dir mal an, wer alles in Guantanamo sitzt oder saß. Da sind mit Sicherheit einige drin, die es nicht besser verdient haben, aber auch viele, die nur zufällig darein geraten sind. Z.B. der Engländer, der vor kurzem freikam und in England vor Gericht freigesprochen wurde. Der hatte einfach nur das Pech, die falsche Herkunft zu haben, und zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Wenn ich mich recht erinnere, ist er einfach im Urlaub gewesen, und schon war er verdächtig. Und wenn man sucht, findet man immer etwas, was man sich zurechtbiegen kann.
Schönes Beispiel: Du schaust einer 14jährigen auf den knackigen Hintern (hab ich auch schon gemacht, macht wohl jeder). Wenig später findet jemand, der dich sowieso nicht mag, das du sehr zärtlich mit deinen Kindern umgehst, ist bei Männern perse verdächtig, sind ja alles potentielle Kinderschänder. Oha, dann existieren ja noch Aufnahmen von dir, wie du minderjährige ungehörig anschaust, und hinterhergegangen bist du ihnen auch noch, fertig ist der Kinderschänder.
Mit etwas Glück ist ein halbes Jahr später, nach entsprechender Untersuchungshaft, der Prozess zuende und du bist freigesprochen worden, aber der Schaden an deinem Leben ist nicht wieder zu reparieren.
Merke: wer suchet, der findet, und je mehr zum suchen da ist, desto mehr kann gefunden werden.
Dieses "ich habe nichts zu verbergen" ist eine ganz gefährliche Einstellung, wer einmal die Protokolle des "Ausschuß gegen unamerikanische Umstände" gelesen hat, der weiß was "unbescholtenen Bürgern" droht.

Als beispiel das Editorial der c't 01.2005 mit einem daran angelehnten fiktiven Fall, passend zur heutigen Terrorangst:

Eignungsprüfung

Herr Meyer, heben Sie die rechte Hand und schwören Sie, vor diesem Komitee die Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit.

Ich schwöre.

Nehmen Sie Platz, Herr Meyer. Sie wissen, dass Sie routinegemäß vorgeladen wurden, um Ihre Eignung für den gehobenen Schuldienst zu überprüfen. Wenn Sie bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten und die offenen Fragen zur Zufriedenheit zu klären, steht Ihrer Berufung nichts im Weg.

Davon bin ich überzeugt, Herr Vorsitzender. Ich war immer ein guter Staatsbürger und habe nichts zu verbergen.

Herr Meyer, sagen Sie mir doch bitte: Haben Sie jemals eine Reise in einen islamischen Staat unternommen?

Nein, wir fahren seit Jahren immer nach Rügen.

Ich frage nicht nach Ihren Urlaubsgewohnheiten. Ich wiederhole: Waren Sie jemals in einem islamischen Staat?

Nein!

Sie waren vom 5.10.1997 bis zum 19.10.1997 in Marokko. Wollen Sie das leugnen?

Oh nein, es tut mir Leid, daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Das war ein kurzer Badeurlaub damals ... aber islamischer Staat ...? Es war doch ein Königreich.

In Ihrer Begleitung befand sich die türkischstämmige Aysche Begir, trifft das zu?

Ja, meine damalige Freundin.

Aysche Begir ist die Autorin des Buches "Miteinander der Kulturen", nicht wahr?

Aysche hat inzwischen ein Buch geschrieben? Davon wusste ich gar nichts. Leider haben wir uns bald danach getrennt, sie studierte dann in Berlin und wir haben uns ganz aus den Augen verloren.

Sie behaupten, das Buch nicht zu kennen?

Nein, ich kenne es nicht. Warum fragen Sie denn danach?

Welcher Religion gehört Frau Begir an?

Ich denke, katholisch, sie ist ja in Köln geboren. Aber ich muss leider zugeben, darüber haben wir nie gesprochen ...

Katholisch, denken Sie. Dann müsste sie im Pfarramt Deutz-Mitte getauft worden sein, in dem Bezirk wurde sie ja geboren. Herr Meyer, Sie sollten nicht versuchen, uns zu täuschen. Es gibt keine Taufeintragung. Ihre Freundin ist Muslimin, und Sie wissen das. Also denken Sie an Ihre Laufbahn und kooperieren Sie!

Ich weiß darüber nichts, Herr Vorsitzender, wirklich ...

Sie können es jetzt nicht mehr zugeben, nicht wahr, dann müssten Sie ja einen Meineid gestehen. Lassen wir das also für den Augenblick. - Sie sind am 5.10.1997 in der Stadt Agadir in dem Touristenhotel "Beach Club" abgestiegen, in dem auch ein Doppelzimmer für 14 Übernachtungen reserviert war. Am 10.10.1997 haben Sie bei Europcar in Agadir einen Mietwagen Renault R5 gebucht und kurz darauf die Stadt verlassen. Sie sind erst am Abend des 18.10.1997 zurückgekehrt. Wo waren Sie in der Zwischenzeit?

Es wurde uns zu langweilig, immer nur am Swimmingpool zu liegen. Wir wollten ein wenig vom Land kennen lernen. Da haben wir den Wagen gemietet und sind ins Landesinnere gefahren.

In Richtung Atlasgebirge. An welchem Ort waren Sie?

Ja, ins Atlasgebirge, aber an die Ortsnamen kann ich mich beim besten Willen nicht ...

Moment, Herr Meyer! Wir wollen doch nicht, dass Sie noch einen Meineid schwören. Sie haben die Nacht zum 11.10.1997 in Tata verbracht. Wohin sind Sie dann gefahren?

Ja, das kann sein ... aber woher wissen Sie denn das?

Wir haben Ihre Kreditkartenabrechnungen. Sie haben meine Frage gehört: Wohin sind Sie von Tata aus gefahren?

Ich erinnere mich daran nicht mehr. Wirklich nicht. Warum schauen Sie denn nicht in die Kreditkartendaten, wenn Sie sie schon haben?

Es existiert keine Abrechung für den Zeitraum vom 11.10. bis zum 17.10.1997! Wo waren Sie?

Ich weiß die Ortsnamen nicht mehr, es ist doch schon so lange her. Wir sind einfach so herumgefahren, von einem Ort zum nächsten. Übernachtet haben wir in kleinen Hotels. Dort nimmt man nicht überall VISA, verstehen Sie?

Ich verstehe, und ich helfe Ihrem Gedächtnis noch einmal nach: Sie haben 996 Kilometer mit dem Mietwagen zurückgelegt. Von Tata aus sind Sie nach Osten gefahren und haben illegal die Grenze nach Algerien überschritten, nicht wahr. In Grenznähe befand sich ein Lager des Terroristen Anwar El-Mussuf ...

Nein, nein, was wollen Sie mir denn unterstellen?!

Ihre muslimische Geliebte hat den Kontakt angebahnt, nicht wahr. Sie wissen doch, dass ihr Buch auf der Liste des Generalstaatsanwalts steht!

Welche Liste?

Das Verzeichnis der 24 000 in Europa verbreiteten islamistischen, pro-islamischen und anti-antiislamischen Schriften, die sich alle mehr oder weniger gegen unsere Leitkultur richten. Behaupten Sie etwa, auch dieses Verzeichnis nicht zu kennen? Und Sie streben ein Lehramt an?

Herr Meyer, wir können das Gespräch hier beenden, denn Sie stellen sich unwissend und sind nicht kooperativ. Das Schutzkomitee gegen undeutsche Umtriebe kann Ihnen nicht bescheinigen, dass Sie geeignet sind, im deutschen Bildungswesen tätig zu werden und ein beträchtliches Gehalt zu Lasten des deutschen Steuerzahlers zu beziehen. Sie können gehen. Die Sitzung ist geschlossen.

Aufgezeichnet* von

Christian Persson

*Nach den im Jahre 2003 veröffentlichten Protokollen der McCarthy-Anhörungen, die im demokratischen Staat USA stattfanden (siehe Soft-Link). Mehr zum Thema "Nichts zu verbergen?" auf Seite 74.

Gruß
Mathias

*LOL* *traenenausdemaugewisch*

Sybille, es ist JAMMERschade, dass Du beim letzten Forumstreffen verhindert warst. Ich würde Dich gerne kennenlernen!! Und das ist nicht anzüglich gemeint.
Ich rolle auf dem Boden meines Büros vor Lachen!

Natürlich verstehe ich die Argumente. Auch ich habe "Staatsfeind Nr.1" gesehen und kann mir vorstellen wofür die Daten missbraucht werden.
Aber sind wir nicht letztendlich eh schon sehr weit mit der Überwachung? (Schnell was Forums-relevantes sonst schiessen wir unsere Antworten ins Nirvana)

Zahle ich meine U-Bahn-Fahrkarte mit der EC-Karte hinterlasse ich einen elektronischen Fingerabdruck. Telefoniere ich mit dem Handy, kann ich geortet werden.

Ich mag einfach nicht entscheiden, ob bei alle dem nicht der Vorteil von Abschreckung einiger "Idioten" und Aufklärung von ein paar Fällen schon Vorteil genug ist...

Aber das werden wir wohl (wieder mal) erst hinterher wissen.

Jetzt mal anders gefragt:
Hast Du einen Vorschlag für kameralose Sicherheit? Ist keine blöde Provokation, sondern eine ernstgemeinte Frage!

Tim

P.S.: In einigen Punkten bin ich schuldig im Sinner der Anklage! ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.2005 13:21 von Tim Schneider.
Tim Schneider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sybille,
> Jetzt mal anders gefragt:
> Hast Du einen Vorschlag für kameralose Sicherheit?
> Ist keine blöde Provokation, sondern eine
> ernstgemeinte Frage!



Bist Du im Laufe deine Lebens im öffentlichem Raum vergewaltigt, ausgeraubt oder ermordet worden...kennst Du wenigstens jemanden...

Bis dato hab ich mich mit Kameras auf dem Bahnsteig oder in der Bahn nicht sicherer gefühlt, nur beobachteter....

Der technische Vortschritt gerade in diesem Bereich ist nicht aufzuhalten, es geht primär nicht darum, dass Bilder aufgezeichnet und 24 Stunden gespeichert werden um im Bedarfsfall herangezogen zu werden.
Gesichtserkennungsprogramme und dadurch resultierende Bewegungsprofile sind auf dem Vormarsch, tatsächlich tun Handyverbindungsdaten und Kartenzahlungsabrechnungen ein übriges und es wird sicher keine 10 Jahre mehr dauern, bis all dies Daten die dann tatsächlich den berühmten "gläseren Menschen"
kreieren miteinander verbunden werden.


In der Brüsseler U-Bahn ist heute schon ein Kameraüberwachungssystem installiert, dass selbsttätig die Bewegungen der Überwachten erfasst und auswertet, bewegt sich eine Person "auffällig", wird Alarm ausgelöst und die Person überprüft.


Das Problem ist nicht die Überwachung sondern die die Automatisierung dieser.
Hallo!

Über die Überwachung im ÖPNV-Bereich zu diskutieren ist in einem ÖPNV-Forum selbstverständlich gestattet. Achtet aber bitte darauf auch bei diesem Thema zu bleiben. Einige Beiträge dieses Threads sind doch etwas themenfremd. Vielen Dank!

Viele Grüße,
Euer BahnInfo-Team Hamburg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.2005 18:24 von Forummaster BahnInfo-Hamburg.
Die Bewachung/Überwachung in der Bahn und auf dem Bahnsteig hat sicher ihre Vor- und Nachteile, von denen die wohl wesentlichen alle schon genannt worden sind. Allerdings halte ich mich in der Schwachverkehrzeit in unterirdischen Bahnhöfen auch lieber im bewachten Bereich auf - auch wenn es natürlich wohl eher so was wie "vorgetäuschte" Sicherheit ist. Was würdet Ihr denn davon halten, wenn es bewachte und unbewachte Bereiche geben würde. So ist man nicht automatisch gezwungen, permanent auf irgendwelchen Monitoren und Videobändern zu erscheinen. Wenn man beides parallel anbietet, könnte man denjenigen, die Angst vor dem gläsernen Menschen haben, die Chance geben, sich unbeobachtet (und vermeintlich unsicherer) zu fühlen.
maraxla26 schrieb:
>
> Ich verstehe gar nicht warum einige von euch so gegen die Videoüberwachung von
> [...] öffentlichen Plätzen ist.

Weil ich es zB nicht darf! Richte mal zu hause eine Videokamera in den öffentlichen Raum. Sowie es einer Spitz bekommt, ist da gleich der Teufel los. Und warum darf ich nicht die Straße vor meinem Haus per Video aufnehmen, um merkwürdige Gestalten abzuschrecken?


Gruß Ingo
Na, nun wollen wir es mal nicht übertreiben. Fahr mal durch Rothenbaum oder Othmarschen - so viele Kameras wie da an den Toren so mancher edlen Villa durchaus auch den Straßenraum mitaufzeichnen (oder zumindest auf dem Monitor sichtbar machen)... nach Deiner These müßte da schon lange die Hütte brennen. Wenn ich mir ne Videokamera ins Küchenfenster stelle und damit mein geparktes Auto auf der Straße beobachte, juckt das keine Sau ;-)
Arne schrieb:
>
> Na, nun wollen wir es mal nicht übertreiben. Fahr mal durch Rothenbaum oder
> Othmarschen - so viele Kameras wie da an den Toren so mancher edlen Villa
> durchaus auch den Straßenraum mitaufzeichnen (oder zumindest auf dem Monitor
> sichtbar machen)... nach Deiner These müßte da schon lange die Hütte brennen. Wenn
> ich mir ne Videokamera ins Küchenfenster stelle und damit mein geparktes Auto auf
> der Straße beobachte, juckt das keine Sau ;-)

Aber nur solange, bis jemand dagegen angeht. Und dann juckt es jemanden, nämlich Dich, da es verboten ist und Du einen auf den Deckel bekommst.


Gruß Ingo
marc schrieb:
-------------------------------------------------------
> Totschlagargument.
> Was nützt dir ne Kamera beim Uberfall.Angeblich
> nichts. Siehe unten.Hilft aber bei der
> Aufklärung.

Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Ein Freund von mir wurde einmal am Bahnhof Bergedorf mit dem Messer bedroht. Bei der Polizei hat er sich fast 2 Stunden Überwachungsvideos angesehen, und konnte nicht mit Sicherheit sagen, welcher der Leute, die in seiner nähe standen der Täter war. Ein Messer war nicht zu erkennen.
Ich selbst wurde in Amsterdam einmal überfallen. Ich war dort mit zwei Freunden. Wir sind mit der Fähre über die Amstel gefahren, und sind dann auf dem Weg zum Campingplatz ausgeraubt worden. Wir konnten die Täter unabhängig voneinander mit Hilfe des Überwachungsvideos der Fähre eindeutig identifizieren. Geholfen hat es wenig, denn die Amsterdamer Polizei wird wegen Beute im Gesammtwert von ~500 Euro keine Großfahndung starten. Wenn die beiden Herren nicht zufällig einmal wegen etwas anderem erwischt werden, passiert garnichts. Die Chance, dass das passiert, bevor der Delikt verjährt ist nicht besonders groß, und selbst wenn es passiert werde ich davon nichts haben...

Und dann wäre da noch etwas: Ich war ein Jahr in den Staaten (2001/2002). Ich habe die Amerikaner vor und nach dem 11.9.2001 erlebt, und habe da den Eindruck gewonnen, dass Überwachung und die Berichterstattung darüber bestenfalls die Paranoia der Bevölkerung fördert, weniger deren Sicherheit.

Außerdem: Wenn es mehr Überwachung geben soll, dann muss es auch mehr Menschen geben, die entscheiden, was sicherheitsrelevant ist, und was nicht. Das Heimatschutzministerium der USA (nicht der DDR ;) )hat z.B. mehrere Wochen Telefongespräche von potenziellen Terroristen auf Band, die nicht ausgewertet werden können. Der Grund: Es mangelt an Übersetzern für bestimmte arabische Dialekte... Während die paar verfügbaren also übersetzen, wie Person A schöne Grüße an seine Heimat richtet, plant Person D vielleicht einen Anschlag...

Ein ähnliches Problem stellt sich bei mehr Kamaras auf den Bahnhöfen. Man hat viel mehr überflüssiges Material, und damit wird es unübersichtlicher. Das hat zur Folge, dass die Polizei länger braucht, um zu sichten, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr sehen ist auch nicht so groß.

Meiner Meinung nach sollte man sich eher bemühen, mehr S-Bahn-Wachen einzustellen, und diese dann einsetzen, wenn sie gebraucht werden (nachts am Wochenende, und nicht Montag morgens zur Hauptverkehrszeit). Die S-Bahn-Wache hat gegenüber den Kamaras eine ganze Menge Vorteile.
Sie
- kann sofort handeln,
- kann sofort helfen,
- kann einen Täter festhalten
- kann die Polizei rufen,
- ist in der Regel freundlicher als eine Kamara,
- kann als Zeuge dienen,
- kann wegkucken
- gibt einem nicht unbedingt das Gefühl beobachtet zu werden
- kann vergessen
- kann keine Bewegungmuster erstellen
- etc.

Noch etwas: Eine Woche nach den Anschlägen vom 11.9. wusten amerikanische Geheimdienste welche Filme die Terroristen schauten, welche Bücher sie lasen, wie sie ihren Kaffee getrunken haben usw. Was sagt uns das über Überwachung?

mfg,
maddin
Es scheint aber (abgesehen von Dir) verblüffend wenig Leute zu stören. Wie gesagt: Schau Dich mal um, wie viele private Kameras beabsichtigt oder unbeabsichtigt öffentlichen Raum filmen.
Übrigens: Wo ist denn festgehalten, daß das wirklich verboten ist? Gibt es da ein spezielles Gesetz? Oder leitest Du das nur aus Artikeln des Grundgesetzes ab, die sich gar nicht unmittelbar darauf beziehen?
Das wird er wohl aus einschlägigen Zeilen des Bundesdatenschutzgesetzes in seiner aktuellen Fassung ableiten.

Ausserdem sollte auch der Aspekt des Rechts am eigenen Bild nicht vernachlässigt werden.


Jeder, der von zwölf bis mittag denken kann, wird die Richtung erkennen in die es geht, leider...
Für den ÖPNV an sich als geschlossenes System mag die Videoüberwachung vielleicht noch Sinn machen: bei einer flächendeckenden Überwachung beispielsweise des U-Bahn-Netzes bei gleichzeitiger Nichtüberwachung sonstiger Flächen wird Kriminalität möglicherweise in die nichtüberwachten Räume verdrängt. Dieser Verdrängungseffekt wurde übrigens in etlichen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen. Flächendeckend kann eine solche Überwachung jedoch weder geleistet noch gewollt werden.

Aber selbst die Einführung einer Videoüberwachung führt nicht mehr zwingend zu einer Verdrängung der Kriminalität. Im Gegenteil kann man zumindest in Berlin (ich nehme mal an, in Hamburg sieht es nicht wesentlich anders aus) beobachten, daß durch die Umstellung von Bahnhofspersonal auf Videoüberwachung die Kriminalität auf verschiedenen U-Bahn-Linien ERHEBLICH gestiegen ist. Bspweise fühle ich mich auf der U9 im Wedding selbst tagsüber persönlich unwohl, obwohl ich nicht wirklich zu den klassischen "Unsicherheitszielgruppen" gehört. Der Umstand, daß ich wenn mich die Typen vor den Zug stoßen würden, gefilmt würde, beruhigt mich dabei eher nicht so.
Die Überwachung führt meines Erachtens eher dazu, daß "der normaler Bürger/Fahrgast" sich im Zweifel auf die Überwachung verläßt, anstatt im Zweifelsfall selbst einzugreifen, aber eben diese Überwachung i.d.R. nicht zum Eingriff führt.
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