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Hochbahn-Streik am Mittwoch, 1. Februar 2023
geschrieben von Der Hanseat 
NVB
@ Djensi
29.12.2023 12:47
Wie entsteht Fachkräftemangel?

Dadurch dass Menschen diesen Beruf als unattraktiv empfinden. Unattraktivität bildet sich aus Diensterfordernis und Bezahlung. Ist der Lokführerberuf per se unattraktiv? Nein, er übt in allen Bevölkerungsschichten eine hohe Faszination aus, ist angesehen und gilt als besonders zukunftssicher: [www.schienenjobs.de]

Also macht die GDL das einzig Richtige, denn sie fordert familienfreundlichere Dienste und kürzere Arbeitszeiten. Das diese Forderungen bis zur Umsetzung Zeit brauchen, ist doch logisch und meines Wissens ist diese notwendige Zeit zur Umsetzung beim ersten Abschluss mit Netinera eingepreist.

Müsste irgendwann auch die Deutsche Bahn begreifen.
Ich gönn' allen mehr Geld und mehr Freizeit, keine Frage! Aber ist es in der aktuellen Situation überhaupt realistisch diese Ziele zu verfolgen, wenn es doch Arbeitskräftemangel in den Berufen gibt? Um solche Forderungen nachkommen zu müssen, müssen wir doch mehr automatisieren, aber auch das will niemand, weil man Angst um seinen Arbeitsplatz hat...

Attraktivität sollte nicht allein durch Gehalt und Freizeitausgleich geregelt sein, sondern es sollte auch im Unternehmen selbst die Empathie und der Komfort für Mitarbeiter gesteigert werden. Fehlende Toiletten, fehlende oder zu kurze Pausen, schlechte Fahrzeuge, die Probleme machen, schlechte Infrastruktur (sowohl Schiene als auch Straße) und bestimmt einiges mehr sind doch auch Faktoren, die durch eine Gewerkschaft gefördert werden sollte, oder nicht?

Denn ich würde mich fragen wollen, warum man weniger arbeiten will, obwohl man einen Beruf macht, den einem doch Spaß machen sollte? Ich will damit nur sagen, dass Arbeitszeitkürzungen für mich keine realistische Forderungen sind, wenn ein Verkehrsunternehmen auf ihre Mitarbeiter angewiesen sind und man nun mal auf Grund der Fortbewegung nicht schneller seine Aufgabe erreicht, nur weil man schneller fährt, was praktisch schon nicht erlaubt ist. Dass man jedoch um eine regelmäßige Gehaltssteigerung für alle kämpfen sollte, steht für mich jedoch außer Frage, auf Grund der Inflation, da sonst die Kaufkraft der Mitarbeiter an Wert verlieren wird und sie sich das mehr leisten können, was sie im Vorjahr noch alles leisten konnten!
Zitat
Koschi1988
Ich gönn' allen mehr Geld und mehr Freizeit, keine Frage! Aber ist es in der aktuellen Situation überhaupt realistisch diese Ziele zu verfolgen, wenn es doch Arbeitskräftemangel in den Berufen gibt? ...


Du musst die Frage anders herum stellen: Warum gibt es den Arbeitskräftemangel?
Wie sieht und sah denn die HOCHBAHN Situation aus?
Mir wurde mal erzählt, dass man früher nur mit "Vitamin B" dort einen Job gefunden hat. Der Job schon fast eine art Verbeamtung war. Man hat doch sicher in den 25 Jahren viele soziale Schrauben gelockert, sodass man heute auch als "Hochbahner/in" am ende des Monats rechnen muss und die Altersversorge vielleicht nicht reicht. Eventuell sollte sich de Führung mal auf alte Werte besinnen und ihren Angestellten wieder eine beamtenähnliche Fürsorge bieten samt Vorsorge und mögliche Dienstwohnungen (oder ein Zuschuss).
Man hat doch nicht ohne Grund fast 65 Jahre nie gestreikt.
Zitat
Koschi1988
Ich gönn' allen mehr Geld und mehr Freizeit, keine Frage! Aber ist es in der aktuellen Situation überhaupt realistisch diese Ziele zu verfolgen, wenn es doch Arbeitskräftemangel in den Berufen gibt? Um solche Forderungen nachkommen zu müssen, müssen wir doch mehr automatisieren, aber auch das will niemand, weil man Angst um seinen Arbeitsplatz hat...

Genau da ist der Logikfehler: Du sagst richtig, dass mehr Automatisierung notwendig ist, um dem steigenden Fachkräftebedarf überhaupt abdecken zu können. Gleichzeitig soll Automatisierung aber zur Angst um den Arbeitsplatz führen? Das widerspricht sich.

Die Angst um den Arbeitsplatz stammt aus einer Zeit, in der genug Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Das ist jetzt offensichtlich anders. Im Gegenteil: Wir müssen den Arbeitsplatz attraktiv und zukunftssicher gestalten. Sprich: Automatisierung, wo es möglich ist. Und gleichzeitig attraktive Rahmenbedingungen bei allen anderen Fällen. Natürlich gehört eine moderne Arbeitszeitgestaltung dazu, die z.B. Familie und Job besser integriert.

Übrigens: Natürlich führt eine reduzierte Wochenarbeitszeit nicht sofort zu weniger Arbeitsstunden. Aber sie führt zu weniger Arbeit bei gleichem Gehalt. Oder mehr noch: Bei gleicher Arbeit mehr Geld. Und mehr Möglichkeiten für Betriebsräte und Gewerkschaften, sich mit einzubringen und mitzubestimmen.

Klar, dass Arbeitgeber da nur sehr ungern mitgehen - vor allem, wenn sie für die Einnahmeseite auf die Kommunen angewiesen sind. Aber ohne derartigen Druck machen sich viele Arbeitgeber anscheinend nur langsam (wenn überhaupt) auf den Weg in die Zukunft...

Tobias
Zitat
McPom
Genau da ist der Logikfehler: Du sagst richtig, dass mehr Automatisierung notwendig ist, um dem steigenden Fachkräftebedarf überhaupt abdecken zu können. Gleichzeitig soll Automatisierung aber zur Angst um den Arbeitsplatz führen? Das widerspricht sich.

Ein "Logikfehler"? Nöö, mit Logik hat das nichts zu tun. Die Leute, die derzeit einen Job haben, der durch Automatisierung bedroht wäre, streuben sich dagegen. Die Leute, die einen solchen Job suchen, streuben sich auch. Bestenfalls sehen Führungskräfte einen Sinn darin, weiter zu automatisieren, weil sie die fehlenden menschlichen Arbeitskräfte mittelfristig nicht finden. Aber selbst das hat nicht viel mit "Logik" zu tun, sondern eher mit Betriebswirtschaft usw.


Gruß, Matthias
Zitat
masi1157
Zitat
McPom
Genau da ist der Logikfehler: Du sagst richtig, dass mehr Automatisierung notwendig ist, um dem steigenden Fachkräftebedarf überhaupt abdecken zu können. Gleichzeitig soll Automatisierung aber zur Angst um den Arbeitsplatz führen? Das widerspricht sich.

Ein "Logikfehler"? Nöö, mit Logik hat das nichts zu tun. Die Leute, die derzeit einen Job haben, der durch Automatisierung bedroht wäre, streuben sich dagegen. Die Leute, die einen solchen Job suchen, streuben sich auch. Bestenfalls sehen Führungskräfte einen Sinn darin, weiter zu automatisieren, weil sie die fehlenden menschlichen Arbeitskräfte mittelfristig nicht finden. Aber selbst das hat nicht viel mit "Logik" zu tun, sondern eher mit Betriebswirtschaft usw.

Gruß, Matthias

Du hast ja grundsätzlich recht - das Probem liegt im Wort "mittelfristig". Gerade im ÖPNV werden wir NIE genug Arbeitskräfte haben. Schau dir die (sinnvollen) Pläne in Hamburg an: Wir brauchen deutlich mehr Angebot auf den Straßen um die Verkehrswende zu schaffen (aus den unterschiedlichsten Gründen). Das geht nur mit Automatisierung.

Dass das erst einmal Ängste auslöst, gerade weil es bei den Arbeitnehmern gelerntes Verhalten ist, ist verständlich. Aber unter aus den eben genannten Gründen unberechtigt. Ihre Jobs sind nicht gefährdet, zumal es mit der Automatisierung auch nicht von jetzt auf gleich geht.

Was aber stimmt: Die Jobs werden sich mittelfristig ändern. Sie werden vielfältiger, vermutlich auch anspruchsvoller. Grundsätzlich also eher positiv. Die eigentliche Berufsgruppe, über die man sich (auch als Gewerkschaften) unbedingt noch Gedanken machen muss, sind die ungelernten Kräfte, die einen einfachen Arbeitsplatz benötigen. Aber das ist ein anderes Thema und soll ein andermal beleuchtet werden.

Tobias
ab morgen Streikt die S-Bahn. Man versucht einen Notfallfahrplan einzurichten.
[www.ndr.de]
S1 wird gestückelt.
S1: Wedel <> Blankenese / Blankenese <> Airport / Ohlsdorf <> Poppenbüttel
Bei letzteren habe ich noch so meine Zweifel. Bin gespannt.
Auf Ohlsdorf <> Poppenbüttel bin ich auch gespannt.
Letztes Mal hat das ja nicht so gut funktioniert, auch die Kommunikation nicht.
Wie es dieses Mal wohl wird?
Moin,

(wieso läuft das hier unter Hochbahnstreik?)

S1 Ohlsdorf - Poppenbüttel könnte "sportlich" werden, NDR 90,3 meldet gerade, dass sich im gesamten Verlauf Wellingsbütteler Landstraße / Wellingsbüttler Weg großflächig die Fahrbahn auflöst (große und tiefe Schlaglöcher) - dann wird's auch schwierig mit Ersatzverkehren.
Hat schon seinen Grund, dass der gesamte Straßenzug generalsaniert werden soll.
Zitat
Sonnabend
Moin,

(wieso läuft das hier unter Hochbahnstreik?)

S1 Ohlsdorf - Poppenbüttel könnte "sportlich" werden, NDR 90,3 meldet gerade, dass sich im gesamten Verlauf Wellingsbütteler Landstraße / Wellingsbüttler Weg großflächig die Fahrbahn auflöst (große und tiefe Schlaglöcher) - dann wird's auch schwierig mit Ersatzverkehren.
Hat schon seinen Grund, dass der gesamte Straßenzug generalsaniert werden soll.

Einen S-Bahn-Streik-Thread gibt es nicht.
Danke für die Information. Wenn die Straße dicht ist, fällt sowieso der gesamte SEV zukünftig flach. Ich bezweifle, dass man SEV organisiert. Auf 179 und 174 verweisen (die ja Kornweg, Hoheneichen und Wellingsbüttel gar nicht anfahren, aber egal) und gut. Easy peasy...
Zitat
Kirk
Zitat
Sonnabend
Moin,

(wieso läuft das hier unter Hochbahnstreik?)

S1 Ohlsdorf - Poppenbüttel könnte "sportlich" werden, NDR 90,3 meldet gerade, dass sich im gesamten Verlauf Wellingsbütteler Landstraße / Wellingsbüttler Weg großflächig die Fahrbahn auflöst (große und tiefe Schlaglöcher) - dann wird's auch schwierig mit Ersatzverkehren.
Hat schon seinen Grund, dass der gesamte Straßenzug generalsaniert werden soll.

Einen S-Bahn-Streik-Thread gibt es nicht.
Danke für die Information. Wenn die Straße dicht ist, fällt sowieso der gesamte SEV zukünftig flach. Ich bezweifle, dass man SEV organisiert. Auf 179 und 174 verweisen (die ja Kornweg, Hoheneichen und Wellingsbüttel gar nicht anfahren, aber egal) und gut. Easy peasy...

Moin,

Wenn es keinen S-Bahn-Streik-Thread gibt, kann man ja einfach einen öffnen oder die Kurzmeldungen nutzen.

VG

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