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Mal wieder Versagen auf der ganzen Linie bei der S-Bahn
geschrieben von Mike 
Donnerstag Abend bis Freitag Morgen war laut Hamburger Abendblatt von gestern mal wieder völliges Chaos bei der Hamburger S-Bahn. Pünktlich zum Ende eines Fußballspiels hat ein Kabelbrand ganze S-Bahnlinien für Stunden lahmgelegt. Das Abendblatt zeigt ein Foto von einem kleinen verschmorten Kabel in irgendeiner Ecke.

Der Bus-Ersatzverkehr war in keiner Weise der Menge der Fahrgäste gewachsen. Tausende Besucher mussten stundenlange Verzögerungen und Fußmärsche auf sich oder ein Taxi nehmen.

Ein Sprecher von der Bahn, auf das Chaos und den völlig mangelhaften SEV angesprochen, behauptet lapidar "Wir haben auch diesmal richtig reagiert - mit geeigneten, erprobten und eingespielten Maßnahmen." Eine Entschuldigung oder eine Erklärung, warum es bei der S-Bahn in letzter Zeit dauernd brennt, war nicht zu lesen.

Das Abendblatt meint, die Hamburger S-Bahn wäre für die Fußballweltmeisterschaft, die in 265 Tagen beginnt, nicht gewappnet, und es sei eine Blamage für unsere Stadt.

Bericht: [www.abendblatt.de]

Kommentar: [www.abendblatt.de]

Interview mit dem Spinner von der Bahn: [www.abendblatt.de]

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metrobits.org
Mike schrieb:
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>
> Interview mit dem Spinner von der Bahn:
>


Warum ist der Mann ein Spinner. Der macht nur seinen Job. Einen nicht ganz angenehmen dazu!


Über die perfekte Lösung um auf einen Schlag tausende von Fahrgästen von Stellingen in beide Richtungen zu befördern würde ich mich freuen.
Mike hat sicher eine gute Idee !!!!
Der SEV lief perfekt und schnell an.
Doch wenn die Busse im PKW Fußballabreisestau stehen dann kann man nichts machen, dann dauert es halt ein bisschen länger.

www.pi-bus.de
Hallo Mike!

Nun ja - ich bin einer der betroffenen Fahrgäste - klar - ich hab mir auch Luft gemacht - allerdings schon seit Anfang letzter Woche.

Das man an einem Donnerstag Abend um 22 Uhr wohl nicht mehr so extrem viel organisieren kann kann ich schon verstehen und da das ganze dann auch im Radio am Freitag angesagt wurde ist das auch von meiner Seite aus etwas verständlicher. Hoffe aber, dass die ganzen kurzfristigen Bauverlängerungen dann mal aufhören, denn das nervt mich ehrlich gesagt viel mehr, dass ich seit einer Woche nicht zuverlässig mein Fahrtziel erreichen kann.

Gruß

Stephan
Auch wenn der SEV ansich vielleicht ganz gut verlaufen ist, aber:
Wenn ich weiß, dass ein Citaro-Standardbus für genau 99 Paxe zugelassen ist und ich davon genau 22 Stück zur Verfügung habe und dann nachrechne, dass so ein Bus wahrscheinlich 2mal pro Stunde Leute vom Stadion wegkarren kann (das ist eine eher optimistische Annahme) und dann noch gehört habe, dass knapp 50.000 Fans im Stadion sind, dann würde ich es nach kurzem Nachrechnen als S-Bahn-Leitstellen-Mitarbeiter aber mit der Angst kriegen. Da hilft dann nicht mehr schauen wir mal, da müsste in einer größeren Aktion zusammen mit Polizei, Veranstalter und anderen Verkehrsunternehmen versucht werden, den Schaden zu begrenzen: Also versuchen weitere Busse zu kriegen, von der Polizei Strecken absperren lassen, um die Busse schneller umlaufen zu lassen und die Leute bereits im Stadion informieren und lenken. Also über Alternativen informieren (und wenns laufen ist) und ein bißchen langsamer aus dem Stadion lassen.

Achja, die S-Bahn suggeriert heute wieder planmäßigen Verkehr, die S21 wird wieder in der Spät-HVZ in Bergedorf geschwächt... damit bloß nicht die vier Minuten Verspätung durch die "AKN-Baustelle" aufgeholt werden können und man in Reinbek den Bus bekommt...
Mal gucken wohin morgen die Reise geht, aber ich bin mir ziemlich sicher, die S21 wird nicht zur Elbgaustraße fahren bzw. maximal bis 8 Uhr morgens...
Aber ich werde mich über das Baustellenmanagement, ähh. Management? eher Baustellen als gottgegeben hinnehmen, nicht mehr aufregen...

maraxla26 schrieb:
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> Der SEV (S_chienen E_rsatz V_erkehr) ist wie
> Stephan Günter schon schrieb, OPTIMAL angelaufen,
> das kann ich nur bestätigen.
>
> Leider vergessen immer wieder die Menschen, das
> die Straßen nicht nur für die Busse sind sondern
> für die allgemeinheit gebaut sind und von allen
> genutzt wird.
>
> Und wenn da gewisse Faktoren zusammenprallen HSV
> Spiel, HVZ ( H_aupt V_erkehrs Z_eit) und ein SEV
> auf einer Linie wo sowiso schon viel los ist. Denn
> wird es wohl kaum unumgänglich sein das es zu
> behinderungen kommt.
>
>
>
> Im obigen Text finden Sie eine Kombination aus
> alter, neuer und Zukünftiger Rechtschreibreformen
>
> MfG
> Björn


Stephan Günther schrieb:
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> Über die perfekte Lösung um auf einen Schlag
> tausende von Fahrgästen von Stellingen in beide
> Richtungen zu befördern würde ich mich freuen.
> Mike hat sicher eine gute Idee !!!!


Du wirst es vielleicht kaum glauben, aber es gibt sogar zwei prinzipielle Herangehensweisen, wie man einen derartigen Faux-Pas verhindern kann:

(1) Man verhindert Fehler im Vorfeld: z.B. könnte man die Infrastruktur regelmäßig genug warten, damit z.B. Kabel nicht so dünn werden, dass sie in Brand geraten können. Dadurch schützt man nicht nur wertvolle Gebäude und Züge, sondern auch die Gesundheit von Mitarbeitern und Fahrgästen. Außerdem steigt die Zuverlässigkeit des ÖPNV, und kostspielige Feuerwehreinsätze werden vermieden.

(2) Man sorgt für den Fall vor, dass doch ein Fehler auftritt: Bei einer Massenveranstaltung liegt es z.B. auf der Hand, dass 22 Busse für einen SEV nicht ausreichen, das kann sogar jedes Kind ausrechnen. Also sorgt man z.B. dafür, dass während zwei Stunden nach dem Spielende entsprechend mehr SEV-Busse einsetzbar und Mitarbeiter in Bereitschaft sind.

Wenn man klug wirtschaftet und Sicherheit von vornherein einplant, kann man (1) und (2) auch bezahlen.

Hier noch ein Vergleich: Jeder weiß, warum jedes Flugzeug zwei Motoren hat, außer vielleicht Schüler, die durch den PISA-Test gefallen sind. Da Hamburg PISA-mäßig ja vorletztes Bundesland geworden ist, schreibe ich die Erklärung mal hier hin:

Falls ein Flugzeug nur einen Motor hat, stürzt es ab, sobald der eine Motor ausfällt. Hat es aber zwei Motoren, stürzt es nicht ab, weil es ja mit dem anderen Motor noch sicher weiterfliegen kann. Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Motor ausfällt, 1/1000 ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Motoren gleichzeitig ausfallen, 1/1 Mio., also nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, halb so groß, sondern 1000 Mal kleiner. Deshalb, liebe Kinder, hat jedes Flugzeug zwei Motoren. Also kann ein kleines bisschen Vorsorge für eine große Portion mehr Zuverlässigkeit sorgen.

Und die Bevölkerung einer Millionenstadt der westlichen Welt sollte schon ein Minimum an Vorsorge von ihren Nahverkehrsunternehmen erwarten. Nicht so anspruchslos, Leute!

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metrobits.org
Leute, denkt doch mal nach! 1. So ein Brand kann immer und überall ausbrechen, da hilft noch nicht mal gute Wartung. 2. Habt ihr mal an die Uhrzeit gedacht? Es war 22.30 Uhr, da sind die Verwaltungen und Werkstätten nicht mehr so gut besetzt wie am Tage, heißt Personal ranschaffen fürn SEV ist schwierig. Nicht so wie am Tage wo die Büros innerhalb von Minuten leer sind, weil alle nen Schein haben. 3. Die Busse muss man also zu solchen Zeiten vorrangig von den Linien abziehen, und das dauert halt. Und man wird sicher bei der HHA auch angerufen haben ob da nicht ein paar Leute SEV fahren können, die PVG und VHH schaffen größere (soll keine Anmache o.ä. sein, die Betriebe haben halt nicht so viel Busse wie die Hochbahn) Massen kaum. Also muss man insofern einige Faktoren berücksichtigen, da steckt viel mehr dahinter als manche denken, und irgendwie muss ja auch einer vor Ort sein, der den Busverkehr lenkt und organisiert. Wenns um 16 Uhr passiert wäre, hätte es unter Umständen anders ausgesehen. Und ich finde es nicht in Ordnung, wenn hier wieder auf die Busunternehmen oder anderen Organisationen/Firmen etc. rumgehackt wird, diese müssen auch erst reagieren! Da kann man halt nicht erwarten, dass innerhalb von 5 Minuten 20 Busse für den SEV da sind, wir sind doch nicht hier im Kindergarten, auch wenn es manchmal danach aussieht...

MFG Dennis

[www.nahverkehr-elbe-alster.de.vu]
Bei dem SEV am Donnerstag und Freitag waren HHA, PVG, KVIP und VHH am fahren.
Der erste Bus stand in Altona zwei Minuten nach der Anforderung bereit.
Da waren noch nicht einmal die Fahrgäste für den SEV auf der Anlage.

www.pi-bus.de
Wartung der Kabel
19.09.2005 20:48
Mike schrieb:
>
> (1) Man verhindert Fehler im Vorfeld: z.B. könnte man die Infrastruktur
> regelmäßig genug warten, damit z.B. Kabel nicht so dünn werden, dass sie in
> Brand geraten können. [...]

Ähm, Kabel können nicht dünn werden. Das einzige was passieren kann, ist daß auf Grund des Alters die Isolierungen brüchig werden und so zu schleichenden Kurzschlüssen führen können.

Die einzige Möglichkeit dagegen wäre die Kabel von zeit zu zeit auszutauschen. Auf Grund der Masse dürfte das aber ein unpraktikables Unterfangen sein.


Gruß Ingo
Ingo schrieb:

> Ähm, Kabel können nicht dünn werden. Das einzige
> was passieren kann, ist daß auf Grund des Alters
> die Isolierungen brüchig werden und so zu
> schleichenden Kurzschlüssen führen können.

Es war in einem Beitrag die Rede davon, daß "Lötstellen" in Rauch aufgegangen sind, aufgrund der Kurzschlußströme.

Insgesamt scheint das alles zu einem Problem der ausführenden Baufirmen zu werden. Aber das kann wohl nur die weitere Klärung der Vorgänge zeigen.

Wollen wir hoffen, daß die Baumaßnahmen bald wieder im Griff sind.

Viele Grüße

Jan
Re: Wartung der Kabel
19.09.2005 21:25
Hallo

Jan Borchers schrieb:
>
> Es war in einem Beitrag die Rede davon, daß "Lötstellen" in Rauch aufgegangen
> sind, aufgrund der Kurzschlußströme.

Wenn das der Grund war, dann sind die Sicherungen definitiv zu groß ausgelegt, denn ein Kabel bzw. eine Lötstelle kann im Normalfall niemals so heiß werden, daß die Lötstelle sich einfach verabschiedet. Hier muß die Sicherung vorher ansprechen!


> Insgesamt scheint das alles zu einem Problem der ausführenden Baufirmen zu
> werden. Aber das kann wohl nur die weitere Klärung der Vorgänge zeigen.

Nicht unbedingt. Je nachdem wer die Verantwortung für den Fehler trägt könnte es auch ein Ing-Büro oder eine Bauabteilung der Bahn sein. In diesem Fall wäre die Baufirma nur dann dran, wenn sie den Mangel bemerkt und nicht gemeldet hat.


> Wollen wir hoffen, daß die Baumaßnahmen bald wieder im Griff sind.

Warum glaube ich nicht daran? Weil die S-Bahn baut?


Gruß Ingo
maraxla26 schrieb:
-------------------------------------------------------
> janf schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Auch wenn der SEV ansich vielleicht ganz gut
> > verlaufen ist, aber:
> > Wenn ich weiß, dass ein Citaro-Standardbus
> für
> > genau 99 Paxe zugelassen ist und ich davon
> genau
> > 22 Stück zur Verfügung habe und dann
> nachrechne,
>
> Woher nimmst du die gewissheit das es 22 Stück
> waren? Soweit ich weiß waren auch PVG Gelenkbusse
> im Arena Shuttle Einsatz.

22 war die Zahl für den SEV, frage mich nicht, wieviele Fahrzeuge auf den Shuttles waren, sagen wir mal es steht die Kapazität von 40 Standardbussen zur Verfügung, das bedeutet - wenn jeder Bus 2mal pro Stunde Leute vom Stadion wegkarrt, eine Kapazität von 8000 Fahrgästen/Std. => 50.000 ÖV-Nutzer: 6,5 Std bis der letzte auf dem Weg nach Hause ist, 40.000 ÖV-Nutzer: 5 Std, 30.000 ÖV-Nutzer: 3,75 Std, 20.000 ÖV-Nutzer: 2,5 Std. und selbst bei nur 10.000 ÖV-Nutzern: 1,25 Std.
>
>
> > dass so ein Bus wahrscheinlich 2mal pro
> Stunde
> > Leute vom Stadion wegkarren kann (das ist
> eine
> > eher optimistische Annahme) und dann noch
> gehört
> > habe, dass knapp 50.000 Fans im Stadion sind,
> dann
> > würde ich es nach kurzem Nachrechnen als
> > S-Bahn-Leitstellen-Mitarbeiter aber mit der
> Angst
> > kriegen.
>
> Sicher, da ja alle 50.000 Fans mit den ÖPNV
> angereist sind!

bei solchen Großveranstaltungen ist der ÖV-Anteil sehr groß, man kann auf alle Fälle einen ModalSplit von 80/20 zugunsten des ÖVs annehmen. Die Leute werden aufgefordert den ÖPNV zu benutzen, das Ticket ist gleichzeitig HVV-Fahrkarte und Parkplätze sind knapp. Lt. Verkehrsinfo Nord gibt es um den Volkspark gut 8000 Parkplätze, also auch wenn wir mal annehmen, dass jedes Auto mit 2 Zuschauern besetzt ist (was ungewöhnlich hoch wäre) sind maximal 16 bis 17.000 Zuschauer IV-Nutzer. Also ca. 34.000 Zuschauer sind ÖV-Nutzer, macht immer noch einen ModalSplit von 70/30, d.h. wir brauchen gut vier Stunden bis der letzte weg ist.
>

> > von der Polizei Strecken absperren
> > lassen, um die Busse schneller umlaufen zu
> lassen
>
> Die Polizei hat sicher nichts besseres zu tun...
> Und der Inividualverkehr wird dankbar sein.
>
> > und die Leute bereits im Stadion informieren
> und
> > lenken. Also über Alternativen informieren
> (und
> > wenns laufen ist) und ein bißchen langsamer
> aus
> > dem Stadion lassen.
>
> *lloooollllll* Selten so gut gelacht!!!

Nein nicht gelacht, nicht als Busfahrer, der seine Türen nicht zukriegt und durch Menschenmassen rangieren muss, aber erst recht nicht als Verantwortlicher, nicht als Leitstellenmitarbeiter, Betriebsleiter oder am nächsten Tag in der Verwaltung.
Nicht wenn ich schon vor Ende des Spieles mir ausrechnen kann, dass die Kapazitätsgrenze meines zur Verfügung stehenden Transportsystem bei weitem
gesprengt wird.
Mal im Ernst, ich bin der letzte der sich mal aufregt, weil ne Bahn ausfällt oder verspätet ist oder die S31 am Wochenende nicht verkehrt. Aber wenn eine Stunde nach Spielschluß - also um 23.30 Uhr - gemäß der oberen Rechnung noch eine Menschenmasse aus 20.000 bis 30.000 teilweise alkoholisierten Fußballfans vor dem Stadion steht und nicht nach Hause kommt, dass ist durchaus ein Grund rechtzeitig die Polizei und andere VUs zu informieren und u.U. auch ungewöhnliche Maßnahmen zu treffen.
Glaub mir, in der Verkehrswissenschaft gibt es genug Leute, die sich mit solchen Fragen auseinandersetzen und gerade das Bewältigen von Verkehrsströmen während Großveranstaltungen ist eine heikle Sachen. Ok, bei Bahnen ist es gefährlicher als bei nem offenen System wie dem Busverkehr. So war lange Zeit ein maßgebender Faktor der minimalen Zugfolgezeit der U3 nicht die Sicherheitstechnik der Signale o.ä., sondern die Kapazität des damals einzigen Ausganges der Haltestelle St Pauli. Das schlimmste wäre, wenn die U-Bahn-Züge mehr Leute auf die Bahnsteige lassen, als über die Ausgänge die Haltestellen verlassen können.

Also zusammengefasst, ich wollte nicht die tatsächliche Durchführung des SEV kritisieren, die Mitarbeiter vor Ort werden das Menschenmögliche getan haben, aber ich wollte mal aufmerksam machem, was dahinter stehen kann und dass das durchaus eine heikle Situation hätte werden können...

Gruß.
Jan
Hallo ! Es gibt ja Leute , die mit sich selber unzufrieden sind.Immer nur über alles und jeden meckern.Aber wenn diese Leute auf unvorhergesehenes reagieren müßten,machen Sie dicke Backen.So auch im Fall Mike und der ÖPNV.Immer nur negativ Schlagzeilen.Oder kannst Du vorhersehen wenn es bei Dir brennt ? Natürlich nicht und Die DB AG auch nicht.Solche Sachen passieren nun mal(oder hast Du noch nie einen Kurzschluß gehabt?).Glaubst Du etwa , das die DB AG darüber erfreut ist ? Mit 100 % Wahrscheinlichkeit nicht.Jeder Betrieb im ÖPNV ist bestrebt,seine Fahrgäste sicher und schnell von A nach B zu bringen.Das zu dem Zeitpunkt gerade das Fußballspiel zu Ende war, konnte natürlich auch keiner Ahnen.Was meinst Du denn , wo so schnell Busse für den Ersatzverkehr her kommen ? Frag mal hier im Forum nach,was da alles dranhängt ! Oder schüttelst Du Busse einfach aus dem Ärmel ? Denke einmal in aller Ruhe darüber nach ! Ausserdem finde ich es nicht gut, solche Sachen hier im Forum breitzutreten.Schreibe doch mal etwas positives.So ,jetzt habe ich mir Luft gemacht.Gruß train
Das mit den 50.000 ÖV-Nutzern ist doch eine Milchmädchenrechnung. Ein erheblicher Teil der Besucher macht sich zu Fuß auf den Weg Richtung Eidelstedt und Stellingen (wer schon mal dort war: Der Weg ist wirklich nicht weit). Weiterhin sind die Autos auf den 8.000 Parkplätzen in der Regel mit mindestens 2-3 Personen belegt (von den wartenden Reisebussen mal ganz zu schweigen).

Zu Zeiten des Volksparkstadions gabe es meines Wissens nur einen sehr rudimentären Shuttle-Service für Alte und Behinderte. Seltsamerweise sind auch damals alle Besucher problemlos vom Stadion nach Hause gekommen. Ich persönlich halte den derzeitigen Bustransport für einen netten Service, aber kein wirkliches k.o. Kriterium.
Naja, dann verschiebt sich das ganze Chaos eben zu den Bahnhöfen Stellingen und Eidelstedt, weil dort die Leute auf die Busse des SEV Altona-Pinneberg warten... macht die Sache nicht besser... eher noch schlechter.
Das Problem ist doch nicht der Shuttle-Verkehr direkt am Stadion (ganz im Gegenteil, die Haltestellen von Großveranstaltungsorten sollten immer ein bißchen abseits liegen, durch den nötigen Fussmarsch entzerrt sich die Menschenmasse) sondern die Tatsache, dass die Schnellbahn nicht verkehrte.
Ich war an dem Abend nicht da, ich kenn auch nur den Zeitungsartikel, so dass ich keine perfekte Lösung bieten kann und auch nur ein bißchen mutmaßen kann. Aber die Situation ist ein echtes Dilemma für die Verantwortlichen, die folgende Optionen haben:
-Planmäßiger Einsatz der Shuttle-Busse, aber damit in Kauf nehmen, dass sich alle an den SEV-Haltestellen vor den S-Bahnhöfen drängeln (alle Shuttle-Nutzer und Fußgänger).
-Durchbindung der Shuttles bis Hagenbecks Tierpark oder Othmarschen: Da die Busse länger unterwegs sind, sinkt die Beförderungsleistung pro Stunde, hier könnte der punktuelle Einsatz der Polizei helfen, um die Busse zu beschleunigen. Außerdem muss bedacht werden, dass ich an den Ersatz-Schnellbahnstationen genug Kapazitäten habe (Vollzüge anstatt Kurzzüge), bei Hagenbeck bedeutet dies, die Hochbahn-Leitstelle frühzeitig(!) zu informieren.

Ich hab keine allgemeingültige Lösung, aber ich wollte klarmachen, dass es nicht hilfreich ist, einfach nur zu schimpfen. Aber diese Busfahrer-Denkweise, "ist ja voll hier, naja irgendwie kommen die schon nach Hause" umfasst zwar sämtliche Dienstplan- und Pausenregelungen aber das reicht nicht aus, um ein VU erfolgreich zu betreiben. Bitte das jetzt nicht falsch verstehen, ein Busfahrer soll gemäß des Fahrplanes bzw. gemäß der Dienstanweisungen bzw den Anweisungen der Leitstelle sein Fahrzeug möglichst zuverlässig bewegen, da glaube ich auch den verschiedenen Aussagen hier, dass der SEV an sich auch einigermaßen gut über die Bühne ging (ausreichend Busse (wenn das Fußballspiel nicht gewesen wäre), schneller Anlauf). Aber die Bewältigung solcher Situationen erfordert eben weitere operative und strategische Planungsschritte und ob diese Planungsebene bei der S-Bahn zzt. so gut funktioniert wage ich zu bezweifeln.


Klaus-Peter schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das mit den 50.000 ÖV-Nutzern ist doch eine
> Milchmädchenrechnung. Ein erheblicher Teil der
> Besucher macht sich zu Fuß auf den Weg Richtung
> Eidelstedt und Stellingen (wer schon mal dort war:
> Der Weg ist wirklich nicht weit). Weiterhin sind
> die Autos auf den 8.000 Parkplätzen in der Regel
> mit mindestens 2-3 Personen belegt (von den
> wartenden Reisebussen mal ganz zu schweigen).
>
> Zu Zeiten des Volksparkstadions gabe es meines
> Wissens nur einen sehr rudimentären
> Shuttle-Service für Alte und Behinderte.
> Seltsamerweise sind auch damals alle Besucher
> problemlos vom Stadion nach Hause gekommen. Ich
> persönlich halte den derzeitigen Bustransport für
> einen netten Service, aber kein wirkliches k.o.
> Kriterium.


Hallo janf,

> -Durchbindung der Shuttles bis Hagenbecks Tierpark
> oder Othmarschen:

Othmarschen wird, seit dem in Stellingen gebaut wird, jetzt immer zusätzlich mit angefahren.


> Aber die
> Bewältigung solcher Situationen erfordert eben
> weitere operative und strategische
> Planungsschritte und ob diese Planungsebene bei
> der S-Bahn zzt. so gut funktioniert wage ich zu
> bezweifeln.

Nur worauf willst Du / wollt Ihr denn hinaus? Wie soll sowas denn organisiert werden?


Grüße, Boris

P.S. Toller Bolzen den die S-Bahn sich da wieder geleistet hat. Wenn's um Vergabe geht, sollte man sowas vielleicht auch mal einfließen lassen, daß die S-Bahn ihr ureigenstes Netz noch nicht mal unter Kontrolle hat.
janf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Naja, dann verschiebt sich das ganze Chaos eben zu
> den Bahnhöfen Stellingen und Eidelstedt, weil dort
> die Leute auf die Busse des SEV Altona-Pinneberg
> warten... macht die Sache nicht besser... eher
> noch schlechter.

Das Chaos ist sowieso nicht verhinderbar, auch wenn man mal eben 100 Busse vorhält... Um die Fahrgäste eines vollbesetzen S-Bahn-Vollzugs aufzunehmen (und die Bahnen nach einem Spiel SIND voll!), braucht man doch mindestens 10 Busse. Dann brauchen die Busse für die Strecke auch noch deutlich länger, d.h. man braucht auch mehr Busse als Züge. Dazu kommt das größere Chaos beim Einsteigen, weil sich die Menschen nicht über 120 Meter verteilen können, was weitere Verzögerungen verursacht. Zusammenfassend kann man sagen, das Busse die Bahn nicht ersetzen können, selbst wenn man 1000 Busse auf die Strecke bringt. Bis der Letzte weg ist, dauert es auch dann deutlich länger als bei der Bahn, und irgendjemand ist trotz allem stinkesauer. So wie Mike immer...

> Das Problem ist doch nicht der Shuttle-Verkehr
> direkt am Stadion (ganz im Gegenteil, die
> Haltestellen von Großveranstaltungsorten sollten
> immer ein bißchen abseits liegen, durch den
> nötigen Fussmarsch entzerrt sich die
> Menschenmasse) sondern die Tatsache, dass die
> Schnellbahn nicht verkehrte.

Genau! Der Shuttle-Verkehr ist recht gut organisiert, und dank ausreichend Personal sowie entsprechenden baulichen Vorkehrungen können die Busse vergleichsweise schnell wieder abfahren.

> Ich war an dem Abend nicht da, ich kenn auch nur
> den Zeitungsartikel, so dass ich keine perfekte
> Lösung bieten kann und auch nur ein bißchen
> mutmaßen kann. Aber die Situation ist ein echtes
> Dilemma für die Verantwortlichen, die folgende
> Optionen haben:
> -Planmäßiger Einsatz der Shuttle-Busse, aber damit
> in Kauf nehmen, dass sich alle an den
> SEV-Haltestellen vor den S-Bahnhöfen drängeln
> (alle Shuttle-Nutzer und Fußgänger).
> -Durchbindung der Shuttles bis Hagenbecks Tierpark
> oder Othmarschen: Da die Busse länger unterwegs
> sind, sinkt die Beförderungsleistung pro Stunde,
> hier könnte der punktuelle Einsatz der Polizei
> helfen, um die Busse zu beschleunigen. Außerdem
> muss bedacht werden, dass ich an den
> Ersatz-Schnellbahnstationen genug Kapazitäten habe
> (Vollzüge anstatt Kurzzüge), bei Hagenbeck
> bedeutet dies, die Hochbahn-Leitstelle
> frühzeitig(!) zu informieren.

So wie ich das gesehen habe, wurde zumindest ein Teil der Stellingen-Shuttle nach Othmarschen umgeleitet, zumindest fuhren hinter unserem 386 auch noch mehrere 380er, die eigentlich nach Stellingen sollten. Aufgrund des deutlich längeren Weges bedeutet das aber tatsächlich eine erheblich Einschränkung der Kapazität. Nach Stellingen fahren die Wagen ungefähr 5x pro Stunde, nach Othmarschen schaffen sie nur mit Glück 2 Fahrten.
Die Information der Hochbahnleitstelle hat wohl nicht so geklappt, allerdings weiß ich nicht, ob überhaupt damit gerechnet wurde, daß die Leute bis Hagenbeck laufen...
Und nun? Es muß doch einfach festgestellt werden das es sich um eine Ausnahmesituation handelte bei der mehrere unglückliche Umstände zusammenkamen. Selbst bei Einsatz von 400 Bussen wären die Betroffenen nicht zeitgerecht befördert worden. Auf den Straßen ist nur Platz für eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge und wenn die überschritten wird dann bilden sich eben Staus. Damit müssen alle zurechtkommen.

Und übrigens: Niemand hat 50.000 Menschen gezwungen sich an einen Platz zu begeben um 22 Mann beim Ballspielen zuzusehen. Leichte Unbequemlichkeiten bei der Abreise halte ich da - vor allem wenn sie nicht die Regel sind - für allemal hinnehmbar.
Integrales Netz
20.09.2005 14:29
Also wenn ich mir so den Urzustand der Kabel in Eidelstedt vor ein paar Jahren zu Grunde lege , finde ich es nicht verwunderlich , das so eine "Panne" passierte.
Eigentlich habe ich solche Störungen schon viel viel früher erwartet.
Und ich denke nicht das die S-Bahn daran Hauptschuldig ist , sondern eher die Politiker die nicht willig sind oder waren die nötigen Finanzmittel wesentlich eher bereitzustellen .
Das was da passierte ist ja schon fast routine , vorallem auf der S3 , wenn ich mich noch an den Harburger KOKEL - Ast erinnere.

(Wundert mich eigentlich das die Zeitungen noch nicht "KOKEL-Linie 3 " titeln ?)

Und das hier kein professioneller SEV wie bei Hochbahnarbeiten zu erwarten ist , sollte nicht verwunderlich sein. Die Planungs und Reaktionszeit war schlicht viel zu kurz.
Denn wenn ich mich mal an andere größere Störungen wie bspw. die Bombenentschärfung in Alsterdorf erinnere , hat hier zwar die Hochbahn gut reagiert , nur gab es da auch Kapazitätsprobleme. Wenn auch vielleicht nicht in der Größenordnung wie jetzt bei der S-Bahn.
Nur soll das aufzeigen , das Störungen nur bis zu einem gewissen Umfang durch niedrigere Verkehrsträger aufgefangen werden können.
Gerade im Bereich Eideledt wäre bspw. eine S-Bahn anstelle der Güterumgehungsbahn der rettende Anker in dem Dillema gewesen.
Deshalb siehe ich auch die integrale Vernetzung als mögliche Lösung vor solchen "Infarkten"

Grüße
Alex
Klaus-Peter schrieb:
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> Und nun? Es muß doch einfach festgestellt werden
> das es sich um eine Ausnahmesituation handelte bei
> der mehrere unglückliche Umstände zusammenkamen.
> Selbst bei Einsatz von 400 Bussen wären die
> Betroffenen nicht zeitgerecht befördert worden.
> Auf den Straßen ist nur Platz für eine bestimmte
> Anzahl Fahrzeuge und wenn die überschritten wird
> dann bilden sich eben Staus. Damit müssen alle
> zurechtkommen.
>
> Und übrigens: Niemand hat 50.000 Menschen
> gezwungen sich an einen Platz zu begeben um 22
> Mann beim Ballspielen zuzusehen. Leichte
> Unbequemlichkeiten bei der Abreise halte ich da -
> vor allem wenn sie nicht die Regel sind - für
> allemal hinnehmbar.

Nichts verstanden! Ich hab doch geschrieben, dass weder ich ne Patentlösung habe, noch dass es wohl überhaupt eine zufriedenstellende Lösung gab letzte Woche. Ich wollte nur auf die Problematik aufmerksam machen, die entsteht, wenn man den Verkehr zu Großveranstaltungen durchführen muss. Häufig wird sich hier über Autofahrer beschwert, die mal eine Bushaltebucht zuparken o.ä., aber wenn 20.000, 30.000, 40.000 abends irgendwo hängen bleiben, dann sollen die da mal ein paar Stunden ausharren, sind ja selber Schuld, dass die abends noch rausgehen. Ich glaube hier ist einigen nicht bewusst, was für eine Dimension das ist und dass es dadurch durchaus auch zu gefährlichen Situationen kommen kann.
Und hier ist mein Vorwurf an die S-Bahn nicht, dass sie mal nicht 1000 Busse aus dem Ärmel schütteln kann, sondern dass sie für solche Situationen (Unterbrechung der S3/S21 zum Spielende eines Uefa-Cup-Spiels) offensichtlich keinen Notfallplan in der Tasche hatte, der aus klaren Meldeketten (Betriebsleiter, Polizei, Veranstalter, S-Bahn-Wache, Hochbahn, andere VUs, Mitarbeiter, die frei haben, aber nützlich sein könnten) und klaren Anweisungen sowie Durchführungsbestimmungen besteht.
So hätten die Shuttle-Busse sich drauf konzentrieren müssen, Othmarschen und eben nicht Stellingen sondern Hagenbeck anzufahren (wie gesagt mit gewisser Vorwarnzeit an die Hochbahn, damit die mindestens die Hochbahn-Wache dort hinstellen kann),die Besucher hätten bereits im Stadion informiert werden müssen mit der klaren Ankündigung, dass der Zugverkehr eingestellt ist sowie der Ansage, dass wer könne sich zu Fuss auf dem Weg nach Hagenbeck machen soll (sind von Stellingen auch nur noch 1,8 km, dahin verirren sich auch bei Normalbetrieb der S-Bahn einige Fans nach Spielende). Die Busse vom regulären SEV Altona-Pinneberg hätten Anweisung bekommen müssen, Stellingen und Eidelstedt weiträumig zu umfahren, damit die in den Massen nicht steckenbleiben, u.U. hätte man auch über eine Aufteilung der Fahrzeuge nachdenken müssen: die eine Hälfte für Altona-Pinneberg, die andere Hälfte im Shuttle-Verkehr.
Dass ein einzelner Leitstellenmitarbeiter sich solche Ideen und Pläne nicht im bereits eingetretenen Notfall mal schnell selber ausdenkt ist klar, aber gerade deshalb müsste dieser eigentlich nur bei Beginn der Störung in einen Aktenordner greifen und so einen Notfallplan rausnehmen und abarbeiten. Aber wie gesagt, die S-Bahn scheint keinen zu haben oder einen so schlechten, der überhaupt nicht funktionierte. Dafür spricht auch die Aussage der Pressesprecherin, die sinngemäß sagte, wo war das Problem? Wir hatten doch 22 Busse im SEV.

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