Hallo allerseits,

das folgende interessante Dokument zur Gleisbelegung an den S-Bahnsteigen am Hbf entdeckte ich im Winterfahrplan 1980/1981:





Vor ein paar Jahren entdeckte ich ein altes Stück Stromschiene am Hbf an Gleis 5 (also am alten dritten S-Bahngleis). Ich habe länger nicht mehr an Gleis 5 im Hbf gestanden, vielleicht gibt's das schon nicht mehr?!

Mich würde mal interessieren, wie die Verstärkerzüge von Bergedorf über Jungfernstieg nach Altona beschildert waren (heutige S2).

Gruß, Stadtverkehrer

An Gleis 5 gibt es immer noch ein Stück Stromschiene (rund 1 Meter Länge) - und zwar direkt am Ende des Bahnsteigs in Richtung Altona! Meines Erachtens ist dies aber kein Überbleibsel aus alten S-Bahn-Zeiten, sondern dient dazu, bei Fahrzeugen, die über die nachfolgende Gleisverbidnung auf die S-Bahn überwechseln, das Lichtraumprofil zu prüfen. Wäre unschön, wenn sich ein Güterwagen auf S-Bahn-Gleisen in der Stromschiene verfängt ;-) Dafür ist dieses kurze Stromschienenstück auch auf beiden Seiten des Gleises montiert...

Stadtverkehrer schrieb:
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> Mich würde mal interessieren, wie die
> Verstärkerzüge von Bergedorf über Jungfernstieg
> nach Altona beschildert waren (heutige S2).

Ich nehme mal an mit "S20", entsprechende Schilder gab es schließlich.

Teilweise wurden diese Verstärkerzüge als S1 oder S2 beschildert. Es gab dann eine entsprechende Durchsage in diesen Zügen, dass sie im Tunnelbahnsteig halten.

Die S10/S20 Zeiten waren zu diesem Zeitpunkt schon lange vorbei.

Gruß

Patrick

Sind sie jetzt doch auch, aber wenn z.B. die S21 ri. Altona fährt wie wir ja vor ein paar tagen sehen konnten, schilderten die 472(Rollbandanzeige) S20 -> Altona!

Pille schrieb:
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> Sind sie jetzt doch auch, aber wenn z.B. die S21
> ri. Altona fährt wie wir ja vor ein paar tagen
> sehen konnten, schilderten die
> 472(Rollbandanzeige) S20 -> Altona!


Das schildert sogar noch der 237 und ich glaube sogar 246 mit seinem LCD-Display.

Allerdings habe ich gerade gestern bei einem 472er mit LCD auch "S21 Altona" gesehen - es geht also!

Ab 250 wohl schon...

Hallo

Das stück Stromschiene in Gleis 5 Ausfahr Ri. Dammtor sind für die Schneeräum und Baufahrzeuge gedacht.
Damit nicht ausversehen die Stromschiene mit weggereumt wird.

Gruss : iboli4

roennie schrieb:
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> Teilweise wurden diese Verstärkerzüge als S1 oder
> S2 beschildert. Es gab dann eine entsprechende
> Durchsage in diesen Zügen, dass sie im
> Tunnelbahnsteig halten.
>
> Die S10/S20 Zeiten waren zu diesem Zeitpunkt schon
> lange vorbei.

Die "S20 Zeiten" hat es nie gegeben, auch wenn einige Tf es gerne schilderten, wenn sie von Bergedorf nach Landungsbrüclen fuhren.

Was mich bis heute wundert, daß die S-Bahn dort ja so spendabel war und alle Rollbändern S10 und S20 spendierte, aber S30 nicht...

Viele Grüße

Jan

Jan Borchers schrieb:
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>
> Was mich bis heute wundert, daß die S-Bahn dort ja
> so spendabel war und alle Rollbändern S10 und S20
> spendierte, aber S30 nicht...
>

Kann es sein, dass es bis zu dem Zeitpunkt die S 3 nach Neugraben in der heutigen Form noch nicht gab?

Richtig, die S3 gab es in der Form damals noch nicht. Trotzdem hat man bei allen neuen Zügen (und neuen Rollbändern), die lange nach der S3-Eröffnung eingebaut worden sind, weiterhin nur eine S10 und eine S20, aber keine S30 auf den Rollbändern verewigt.

Hallo zusammen,

vielen Dank für dieses historisch interessante Dokument. Was ich bisher noch nicht wusste ist die Tatsache, dass Gleis 5 für die GSB verwendet wurde. Was war denn mit Gleis 6? Wurde das für den "normalen" Fernverkehr genutzt, d.h. gab es theoretisch die Möglichkeit von der S-Bahn bahnsteiglich auf einen IC oder D-Zug umzusteigen?

viele Grüße
- jb

Meines Wissens hat man nur Gleis 5 mit der Eröffnung der Bergedorfer Strecke zum S-Bahn-Gleis gemacht. So muß es also wohl tatsächlich möglich gewesen sein, am selben Bahnsteig von einer S-Bahn in einen Nahverkehrszug nach Ahrensburg, einen Eilzug nach Lübeck oder gar in einen Interzonenzug nach Berlin umzusteigen.
Die Lösung mit Gleis 5 war ja doch eher aus der Not geboren, nachdem für S1 (Poppenbüttel-Wedel) und S2 (Bergedorf-Pinneberg) einfach zu wenig Kapazitäten zur Verfügung standen. Die Situation war dadurch begünstigt, daß der Hbf mit insgesamt 4 Gleisen für den Lübeck-Verkehr (Berlin spielte damals ja eine extrem untergeordnete Rolle...) überdimensioniert war - man hier also auf ein Gleis verzichten und es an die S-Bahn abtreten konnte. Allerdings dürfte die Stufe vom Bahnsteig in die S-Bahn an Gleis 5 doch ein Stück größer gewesen sein als am ursprünglichen S-Bahn-Steig. Der Bahnsteig wurde m. E. für die S-Bahn nicht verändert - hier kann ich mich aber irren.

Moin moin,

eine ehemalige Aufsichtsbeamtin erzählte mir mal aus dieser Zeit, daß sie damals am Gleis 5/6 sowohl S-Bahn als auch Fernbahn "abgepfiffen" hat und zusätzlich noch Fahrkarten aus einem Timmdrucker verkauft hat. Sie hatte damals auch die Funktion der Fahrdienstleiterin. Ob heute ein solches Multitasking wohl noch mit der Gewerkschaft verinbar wäre?

MfG - Hans-Uwe

------------------
Hans-Uwe Kolle
Kolle@PRO-BAHN-SH.de

Fahrkarten verkauft auf dem Bahnsteig? Daß das möglich war, wußte ich auch noch nicht. Und dann auch noch über Timmdrucker??? Ich dachte immer, die Teile wären nur bei Busunternehmen wie der Hochbahn im Einsatz gewesen. Damals wurden bei der S-Bahn und Fernbahn doch noch Pappkarten verkauft :-)

huk001 schrieb:
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> eine ehemalige Aufsichtsbeamtin erzählte mir mal
> aus dieser Zeit, daß sie damals am Gleis 5/6
> sowohl S-Bahn als auch Fernbahn "abgepfiffen" hat
> und zusätzlich noch Fahrkarten aus einem
> Timmdrucker verkauft hat.


Hallo!

Die Fahrscheindrucker, die bei vielen Busunternehmen zum Einsatz kamen, heißen TIM-Drucker (mit einem m und groß geschrieben). So heißt nämlich die Britische Firma, die diese Drucker produzierte. Wofür die Abkürzung TIM steht, weiß ich leider auch nicht.

Thorsten.

Ob TIM-Drucker oder Timmdrucker - wurden diese Dinger denn nun tatsächlich auch bei der Deutschen Bundesbahn eingesetzt?! Oder ist das nur ein "Gerücht"...

Arne schrieb:
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> Meines Wissens hat man nur Gleis 5

Damals war es Gleis 3...

> mit der
> Eröffnung der Bergedorfer Strecke zum S-Bahn-Gleis
> gemacht. So muß es also wohl tatsächlich möglich
> gewesen sein, am selben Bahnsteig von einer S-Bahn
> in einen Nahverkehrszug nach Ahrensburg, einen
> Eilzug nach Lübeck oder gar in einen Interzonenzug
> nach Berlin umzusteigen.
> Die Lösung mit Gleis 5 war ja doch eher aus der
> Not geboren, nachdem für S1 (Poppenbüttel-Wedel)
> und S2 (Bergedorf-Pinneberg) einfach zu wenig
> Kapazitäten zur Verfügung standen.

Mehr aber auch aus der Tatsache heraus, daß die Züge die Zeit, die sie heute am Jungfernstieg vor sich hin gammeln, am Hauptbahnhof verbracht haben...

Man mußte ja zur U-Bahn Richtung Innenstadt am Hauptbahnhof (die wirkliche Innenstadt liegt ja nicht am Hauptbahnhof) umsteigen.

> Die Situation
> war dadurch begünstigt, daß der Hbf mit insgesamt
> 4 Gleisen für den Lübeck-Verkehr (Berlin spielte
> damals ja eine extrem untergeordnete Rolle...)
> überdimensioniert war - man hier also auf ein
> Gleis verzichten und es an die S-Bahn abtreten
> konnte.

Berlin? Wo lag das? Gab's da überhaupt Züge hin? ;-)

> Allerdings dürfte die Stufe vom Bahnsteig
> in die S-Bahn an Gleis 5 doch ein Stück größer
> gewesen sein als am ursprünglichen S-Bahn-Steig.
> Der Bahnsteig wurde m. E. für die S-Bahn nicht
> verändert - hier kann ich mich aber irren.

Die Stufe von den seinerzeit "neuen" 472ern (.1) zum Bahnsteig war nur minimal höher als heute - also als ob die Bahnsteige statt der s-bahn-üblichen 96 cm so etwa 90 cm hoch waren. Ich vermute mal, daß das Gleisbett der S-Bahn tiefer lag als das der "Fernbahn" an Gleis 6.

Ich meine, mich daran erinnern zu können, daß nach der Stillegung der S-Bahn am Gleis 5 dieses für recht lange Zeit nicht benutzt werden konnte. Es mußte erst das Gleis samt Stromschiene und Kabeln entfernt werden und - aus der Erinnerung - aufgeschüttet werden, um das Gleis wieder "fernzug"-tauglich zu machen.

Ebenso - so meine Erinnerung - wurde das Gleis 6 ausschließlich von der S4 genutzt, also den Silberlingszügen nach Ahrensburg. Die Eilzüge nach Lübeck fuhren m.E. vom Hallenbahnsteig 3 (damals Gleis 7/8).

Gruß Ingo

Arne schrieb:
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> Ob TIM-Drucker oder Timmdrucker - wurden diese
> Dinger denn nun tatsächlich auch bei der Deutschen
> Bundesbahn eingesetzt?!

Die TIM-Drucker wurden bei der DB auf jeden Fall auf den in den HVV einbezogenen Bahnbuslinien (46, 140, 240, 340, 147, 640 - alle zwischen 1975 und 1977 auf die HHA übertragen) eingesetzt. Im Unterschied zur HHA waren die Fahrscheine gelb, und statt "EINSTIEG - ZAHLGR" hieß es auf der linken Seite "EINSTEIGE - STELLE"; auch war statt einer Preisstufe der Fahrpreis angegeben.
Ansonsten kamen bei den Bahnbussen ALMEX-Drucker zum Einsatz (so habe ich es bis 1982 noch auf der 1871 Rotenburg - Stade gesehen).
Die 46 (Schnellbus Hamburg ZOB - Harburg, Rathaus) wurde übrigens genau heute vor 30 Jahren eingestellt...