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Selbstabfertigung im City-Tunnel
geschrieben von Willy 
INW
Re: weitere Fragen zu SAT
03.10.2005 13:42
Jan Borchers schrieb:
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> Wie kommst Du auf solche Ideen? Mir ist bisher
> nicht bekannt, daß bei der S-Bahn die
> Einrichtungen für die örtliche Abfertigung (soweit
> noch vorhanden) abgebaut werden.

Natürlich nicht - außer im City-Tunnel. Dort gibt es bei einigen Stationen nur noch den Sockel mit einer Steckdose, wo wohl eine tragbare Version des Abfertigungspultes einfach aufgesteckt wird.

Wenn z.B. in Klein Flottbek, wo ja wegen der alten Signaltechnik ständig ein Stellwerker (FDL) sitzt, in der HVZ die ZZA die Abfertigung übernommen hat, konnte der FDL nur mit einem doppelt gesicherten Schlüsselschalter außen am Stellwerk den Betrieb von ZZA auf öA umschalten. Das kam zu meiner Osdorfer Zeit mehrfach vor, wenn es mal wieder eine Betriebsstörung gab. Wurde dieser Schlüsselschalter nicht umgestellt, konnte der öA/FDL auf dem Pult rumhämmern, wie er lustig war - am Signal kam jedenfalls weder das T noch der Kreis an...

> Das sind zwei völlig unterschiedliche Systeme,
> deren Anwendung nicht das andere System
> ausschließt, auch wenn es nicht mehr angewendet
> wird/werden darf.

Das habe ich auch nicht bestritten. Es ist m.W. so, daß im regulären Betrieb nur eines der 3 Systeme angewendet werden kann. Im Störungsfall muß die Systemumschaltung eben von mehreren Betriebsleitern (ich denke mal, der BLZ und dem örtlichen FDL) bestätigt werden.

Jan, Du schriebst: "...nicht mehr angewendet... werden darf" - was meinst Du damit? Soll das heißen, daß wenn die öA-Vorrichtung noch da ist und auch ein Fahrdienstleiter vor Ort ist, daß dieses Abfertigungsverfahren nicht benutzt werden darf, auch wenn z.B. SAT keine Bilder liefert, weil iein Witzbold das Kabel durchgeschnitten hat und somit im Zug keine sinnvollen Bilder ankommen?

Gruß Ingo
INW schrieb:

> Wenn z.B. in Klein Flottbek, wo ja wegen der alten
> Signaltechnik ständig ein Stellwerker (FDL) sitzt,
> in der HVZ die ZZA die Abfertigung übernommen hat,
> konnte der FDL nur mit einem doppelt gesicherten
> Schlüsselschalter außen am Stellwerk den Betrieb
> von ZZA auf öA umschalten.

Ähem, also ich habe die Schlüsselschalter eher in anderer Funktion in Erinnerung - denn mit jenem bestätigt der Fdl die augenscheinliche Räumung der Weichenbereiche...

EDIT, ach ja - die von Dir zitierten Schlüsselwerke sind so alt wie das Stellwerk selbst - und mir ist nicht bekannt, daß es 1943 ö.ä. schon die ZZA gab... Aber vielleicht sind mir auch nur neue Schlüsselwerke außen an den Stellwerken entgangen...

> Jan, Du schriebst: "...nicht mehr angewendet...
> werden darf" - was meinst Du damit? Soll das
> heißen, daß wenn die öA-Vorrichtung noch da ist
> und auch ein Fahrdienstleiter vor Ort ist, daß
> dieses Abfertigungsverfahren nicht benutzt werden
> darf, auch wenn z.B. SAT keine Bilder liefert,
> weil iein Witzbold das Kabel durchgeschnitten hat
> und somit im Zug keine sinnvollen Bilder
> ankommen?

Wir haben schon mal die Frage der Zugaufsicht hier erörtert. Liegt die Zugaufsicht beim Tf, so kann diese nicht mal einfach so von anderer Stelle wahrgenommen werden.

Viele Grüße

Jan



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.10.2005 23:35 von Jan Borchers.
Moin moin

INW schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jan Borchers schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wie kommst Du auf solche Ideen? Mir ist bisher nicht bekannt, daß bei der S-Bahn die
> > Einrichtungen für die örtliche Abfertigung (soweit noch vorhanden) abgebaut werden.
Wenn ich richtig informiert bin, ist das SAT-Verfahren noch nicht endgültig zugelassen, sondern nur ein einer "prototypen Erprobungsphase",
so lange wie diese Phase dauert, dürfen die Teile nicht abgebaut werden.


> Natürlich nicht - außer im City-Tunnel. Dort gibt es bei einigen Stationen nur noch den Sockel mit
> einer Steckdose, wo wohl eine tragbare Version des Abfertigungspultes einfach aufgesteckt wird.
Jetzt muß ich doch mal grinsen, tragbare Version...... ;-)

> Wenn z.B. in Klein Flottbek, wo ja wegen der alten Signaltechnik ständig ein Stellwerker (FDL) sitzt,
> in der HVZ die ZZA die Abfertigung übernommen hat, konnte der FDL nur mit einem doppelt gesicherten
> Schlüsselschalter außen am Stellwerk den Betrieb von ZZA auf öA umschalten. Das kam zu meiner
> Osdorfer Zeit mehrfach vor, wenn es mal wieder eine Betriebsstörung gab. Wurde dieser
> Schlüsselschalter nicht umgestellt, konnte der öA/FDL auf dem Pult rumhämmern, wie er lustig war
> - am Signal kam jedenfalls weder das T noch der Kreis an...
Weder der Fahrdienstleiter noch der Öa kann die umschaltung von örtlicher abfertigung auf ZZA oder umgekehrt machen, das kann nur in der ZZA geschehen.
Wo ein Öa war und jetzt SAT ist, ist die abfertigung immer auf örtlich geschaltet, macht ja auch wenig Sinn wenn es nicht so wäre.
Kann man im übrigen sehr gut erkennen wenn auf örtlich geschaltet ist:
An dem Abfertigungspult sind 2 Leuchten, eine ist grün, leutet wenn das Signal einen fahrtbegriff zeigt und eine weiss die leuchtet wenn ortsbetrieb geschaltet ist.
Der Schlüssel ist nur dafür da um:

A) Das Pult "scharfzuschalten", also das es möglich ist "T" und "ZP9" zu signalisieren. Sprechen ist immer möglich.

B) Nothalt zu geben, dann wird der Schlüssel von ganz rechts nach ganz links gedreht. Etwas modernere Pulte habe dafür einen großen Roten Knopf wo draufgehauen wird.

Ups, ich meine jetzt einen anderen Schlüssel als Ihr.

> > Das sind zwei völlig unterschiedliche Systeme, deren Anwendung nicht das andere System
> > ausschließt, auch wenn es nicht mehr angewendet wird/werden darf.
> Das habe ich auch nicht bestritten. Es ist m.W. so, daß im regulären Betrieb nur eines der 3
> Systeme angewendet werden kann. Im Störungsfall muß die Systemumschaltung eben von mehreren
> Betriebsleitern (ich denke mal, der BLZ und dem örtlichen FDL) bestätigt werden.
>
> Jan, Du schriebst: "...nicht mehr angewendet... werden darf" - was meinst Du damit? Soll das
> heißen, daß wenn die öA-Vorrichtung noch da ist und auch ein Fahrdienstleiter vor Ort ist, daß
> dieses Abfertigungsverfahren nicht benutzt werden darf, auch wenn z.B. SAT keine Bilder liefert,
> weil iein Witzbold das Kabel durchgeschnitten hat und somit im Zug keine sinnvollen Bilder
> ankommen?
>
> Gruß Ingo

Auf SAT-Strecken liegt die aufsicht am Zuge, ausschließlich beim Tf, Ausnahme ist ein Öa. Ein Fdl wird sich hüten, in die abfertigung einzugreifen, er will nicht das die Tf in seinen Verantwortungsbereich eingreifen und wir Tf wollen nicht das der Fdl in unseren Verantwortungsbereich eingreift.
Heißt: Ich drehe keine Weichen und er fährt keinen Zug.

Sollte Ingo mal die Kabel abkneifen ";-)" und es sind keine SAT-Bilder da, muß der Tf tatsächlich den Kopf aus den Fenster halten und die abfertigung vom Fenster machen. Sollte er den Zug dann nicht ganz einsehen können muß er am Zug langehen bis er den Zug einsehen kann!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.2005 00:56 von S-Bahner.
Ingo schrieb:
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> Ich schätze mal, Du meinst die S3 in Richtung
> Altona. Die wartet deswegen Jungfernstieg so
> lange, weil man sie so früh am Hbf rauswirft, da
> ansonsten ja noch Umsteiger sie erwischen könnten,
> was mit der U1 aber auch am Jungfernstieg nicht
> geht. Wenn man die S3 Hbf warten lassen würde (was
> ja geht, da sowieso kein Zug sonst kommt) hätten
> mehr Umsteiger etwas davon.

Ja, und viele andere würden die U2 Richtung Niendorf in JG verpassen. Man muss immer auf eine pünktliche Abfahrt der S3 am Hbf hoffen, da das Umsteigen sonst knapp wird.

Wie die U1-Situation real ist - ob man also U1->S3 umsteigen kann, kann ich leider nicht beurteilen. Wenn das nicht klappt, wäre es in der Tat sinnlos, die S-Bahn so lange stehen zu lassen.

Aber auch die S3 Richtung Neugraben wartet in JG recht lange, was ich - von der U2 kommend - nur begrüßen kann, weil damit in der Regel der Anschluß gesichert ist. Ob man die S3 daher 1 Minute später in Pinnebg/Egs/Altona abfahren lassen könnte, mag ich nicht beurteilen.
Raubtier schrieb:
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> Aber auch die S3 Richtung Neugraben wartet in JG
> recht lange, was ich - von der U2 kommend - nur
> begrüßen kann, weil damit in der Regel der
> Anschluß gesichert ist. Ob man die S3 daher 1
> Minute später in Pinnebg/Egs/Altona abfahren
> lassen könnte, mag ich nicht beurteilen.

Hat die S3 nicht planmäßig in Jgs (JG ist U-Bahn!) eine Pufferzeit, weil die vorausfahrende S1 oftmals mit Verspätung nach Altona hereinkommt?

Gruß Ingo
INW schrieb:
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> Hat die S3 nicht planmäßig in Jgs (JG ist U-Bahn!)
> eine Pufferzeit, weil die vorausfahrende S1
> oftmals mit Verspätung nach Altona hereinkommt?




Hihi, Mr.Abkürzung macht man nichts vor...

Die Pufferzeit hat allerdings weniger mit einer eventuellen Verspätung des vorrausfahrenden Zuges als mit der Anschlussicherung des Gesamtnetzes zu tun.

In Dammtor ist der neu errichtete Abfertigungsraum des öA übrigens
schon wieder komplett leer...
Da ist Sybille schneller gewesen als ich: Ich wollte es gerade schreiben - kaum ist in Dammtor SAT in Betrieb, reißt man die frisch installierte öA-Technik raus. Hat mich auch etwas gewundert...

Aber mal eine andere (technische) Frage zur SAT: In Fahrtrichtung steht "vor" dem Zug (möglichst nahe an der Zugspitze) ja immer der Infrarotsender zur Übertragung der Videobilder - teilweise sind es auch zwei (oder auch sogar drei?) Sender, wenn die Halte-Markierungen für unterschiedliche Zuglängen weit auseinander liegen. Aber welche Funktion hat dieser in Höhe des ZugSCHLUSSES befindliche Sender auf dem Bahnsteig, der auch nicht in das Empfänger-Auge des Zuges zeigt sondern fast im rechten Winkel zum Zug steht. Die Funktion dieses kleinen Kastens ist mir schon länger ein Rätsel...
INW schrieb:
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> Hat die S3 nicht planmäßig in Jgs (JG ist U-Bahn!)

Nö. Das kommt nur darauf an, welche Abkürzungen man verwendet. "Jgs" funktioniert in der Geofox-Fahrplanauskunft nicht, während "JG" und auch "JUS" funktionieren (auch für S-Bahn). "Mein" JG stand also für "Jungfernstieg" allgemein, da ich eine Geofox-Abkürzung verwendet habe, während du es als Hochbahn-Abkürzung mißinterpretiert hast.

> weil die vorausfahrende S1 oftmals mit Verspätung nach Altona hereinkommt?

Das ist dann aber unlogisch, weil dann die S3 auch vor Altona ihr Gedenkminütchen einlegen könnte. Anschlußsicherung/Puffer gegen Verspätungen ist eher plausibel.
Arne schrieb:

> Aber mal eine andere (technische) Frage zur SAT:
> In Fahrtrichtung steht "vor" dem Zug (möglichst
> nahe an der Zugspitze) ja immer der Infrarotsender
> zur Übertragung der Videobilder - teilweise sind
> es auch zwei (oder auch sogar drei?) Sender, wenn
> die Halte-Markierungen für unterschiedliche
> Zuglängen weit auseinander liegen. Aber welche
> Funktion hat dieser in Höhe des ZugSCHLUSSES
> befindliche Sender auf dem Bahnsteig, der auch
> nicht in das Empfänger-Auge des Zuges zeigt
> sondern fast im rechten Winkel zum Zug steht. Die
> Funktion dieses kleinen Kastens ist mir schon
> länger ein Rätsel...

Der kontolliert, ob alle Wagen am (zuglassenen) Bahnsteig stehen. Sofern ein Zug im Prüfbereich ist, wird die Einblendung "zu kurz gefahren" angezeigt, welche bei der U-Bahn durch Induktionsschleifen ausgelöst wird.

Viele Grüße

Jan

Raubtier schrieb:
> Wie die U1-Situation real ist - ob man also U1->S3 umsteigen kann, kann ich leider
> nicht beurteilen. Wenn das nicht klappt, wäre es in der Tat sinnlos, die S-Bahn so
> lange stehen zu lassen.

Die Wahrscheinlichkeit, daß der Übergang U1->S3 klappt, geht gegen 0!


Gruß Ingo
Raubtier schrieb:
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> INW schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Hat die S3 nicht planmäßig in Jgs (JG ist
> U-Bahn!)
>
> Nö. Das kommt nur darauf an, welche Abkürzungen
> man verwendet. "Jgs" funktioniert in der
> Geofox-Fahrplanauskunft nicht, während "JG" und
> auch "JUS" funktionieren (auch für S-Bahn). "Mein"
> JG stand also für "Jungfernstieg" allgemein, da
> ich eine Geofox-Abkürzung verwendet habe, während
> du es als Hochbahn-Abkürzung mißinterpretiert
> hast.

Meine Güte.... laßt doch einfach den Quatsch mit den Abkürzungen!
Wir wissen doch inzwischen, Ingo, daß du der Superfachmann bist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.2005 23:27 von Expertentelefon.
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