Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
472/473
geschrieben von jan2310 
472/473
27.01.2006 14:50
Hallo,

jetzt möchte ich hier auch einmal etwas reinschreiben. Viele finden den 472/473 so schlecht. Ich erinnere mich noch das man sich Anno 1995 noch gefreut hat, wenn man in einem sitzen durfte und nicht in einem 470 oder 471. 470und 471 haben beide einen nostalgischen wert, aber als NT gehören die nicht mehr auf die Strecke, dafür sind die zu alt. Und das ist der Punkt, wo ich einige Leute hier nicht verstehen kann. Früher hieß es "bäh 471" und super 472 und heute wird schon über das kleine bisschen mehr Fahrgeräusch gelästert. Ich finde, dass das Redesign gelungen ist. Klar technisch sind sie 30 Jahre alt, aber noch kein schrott. Ein DT3 ist genauso alt und eine VTE auch und über beide wird nicht geflucht.

So jetzt habe ich auch mal meinen Senf dazu gegeben.

Jan aus Bad Segeberg
Re: 472/473
27.01.2006 16:00
Da bin ich absolut Jans Meinung.Und um ehrlich zu sein, hat man doch im 472er viel mehr "S-Bahn-Feeling" als in einem 474er. Im 472er gewinnt man zumindest den Eindruck noch in einer S-Bahn, in einem Zug zu sitzen - und nicht in einem dünnwandigen Wegwerfartikel.
Eines Tages wird es wohl auch bei uns so sein, wie schon jetzt in den S-Bahn-Netzen München und Stuttgart. Der gute alte ET420 wird "Heiliger ET" genannt - und wenn ich mal im Ruhrgebiet bin, genieße ich es auch, auf der S9 von Essen nach Wuppertal mit dem 420er zu fahren. Des Feelings wegen...
Re: 472/473
27.01.2006 17:24
Aber es geht (ging) doch nichts über den Sitzkomfort in der 1.Klasse der 471/470iger mit den schönen weichen Plüschsesseln (ich meine diese grau in grau gehaltenen Sitze, nicht die denn in den 90iger Jahren eingebauten "Umbausitzen in der 1.Klasse ).

Man ruhte nicht nur sanft sondern auch leise, waren doch die Mittelwagen
Motorenlos,
man hörte höchstens in den Kurven mal ein kleines knacken und quitschen,
ja, das WAR S-Bahn pur de luxe,
aber was den Fahrgästen heutzutage als 1.Klasse (in den Regiobahnen) angedreht wird ist schon Besch... !





MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Re: 472/473
27.01.2006 17:39
Thomas Friedrich schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Man ruhte nicht nur sanft sondern auch leise,
>

Die Sitze haben aber manchmal gequietscht wie 'ne Federkernmatratze beim... öhm... Bettenmachen ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2006 16:43 von Thomy71.
Re: 472/473
27.01.2006 17:40
Wobei der Mittelwagen im 474 - die Bezeichnung als 874 läßt es schon erahnen - ebenfalls antriebslos ist. Obendrein ist der 874 sogar ungebremst. Also eigentlich NOCH geräuschärmer ;-) Allerdings ist der Sitzkomfort im Vergleich zum mollig gepolsterten 50er/60er-Jahre-Sitz im 470- und 471-Mittelwagen natürlich sehr ärmlich.
Re: 472/473
27.01.2006 21:43
Endlich mal jemand, der - wie ich auch - die 472er zu schätzen weiß! :-)
Re: 472/473
27.01.2006 22:07
Volle Zustimmung!

Als täglicher Nutzer der S21 bin ich sehr froh darüber, dass die S-Bahn auf meiner Strecke den "alte Schrott" einsetzt. Im Winter freue ich mich über die leistungsstarke Heizung, zugegeben teilweise ein bisschen zu warm. Im Sommer sorgen die zahlreichen großen Klappfenster für eine angenehme Belüftung. In den 474ern hingegen bekomme ich im Winter regelmäßig kalte Füße und im Sommer läuft mir aufgrund fehlender Klimaanlage und der wenigen Mini-Fensterklappen der Schweiß aus den Haaren.

Was natürlich negativ auffällt ist die fehlende automatische Haltestellenansage, das Quitschen in den Kurven und das lautere Fahrgeräusch. Letzteres haben mit Sicherheit viele hier im Forum vor 10 Jahren noch als leise empfunden im Vergleich zu den Altbauzügen.

Gruß Christian
Re: 472/473
27.01.2006 22:20
Ein Altbauzug ohne Geräusche ist wie Currywurst ohne Pommes,
ein Altbauzug (ob nun 471/470, oder 475/477) MUSS rumpeln,
muß man das aufschalten der Relais/Fahrstufen hören,
muß einen das Zischen der Bremsen wie eine Melodie erscheinen,
das zusammenknallen der Türen einen entzücken
und die ab/an-Kupplungsvorgänge die durch den ganzen Zug spür- und hörbar sind
schmeicheln den S-Bahnfreak sowieso.

Einen alten Zug evtl. noch mit Handrad festhalten,
die Fahrstufen rauf- und runter takern lassen, das ist doch noch richtiges Arbeiten,
keine Software legte einen "Alten" aufs Kreuz,
nur das Alter selber wurde nach und nach zum Verhängins,
freue mich schon auf die erste Ausfahrt des 471iger der Historischen S-Bahn Hamburg.




MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Re: 472/473
28.01.2006 10:47
Moin,
ich finde es immer wieder interessant, in welchen Tönen der Sitzkomfort der alten 1. Klasse Wagen gelobt wird. Ich hatte es seinerseits schon nicht verstanden wie man sich freiwillig in die erste Klasse begeben konnte, da der beissende Gestank nach Urin und anderen Körperflüssigkeiten bei geöffneten Türen bis auf den Bahnsteig drang.
Zur Erinnerung! Die erste Klasse war ein Raum in der sich unter, wie auch höher priveligierte trafen. Die einen, weil Schwarzfahren in der ersten Klasse nicht teurer war als in der zweiten, die anderen weil sie es sich leisten konnten/wollten.

Die erste Klasse war der Wagen in dem man auch im Berufsverkehr einen Sitzplatz bekam. Zumeist weil eine Wagenhälfte leer war, bis auf den einen Fahrgast mit dem eigenwilligen Rasierwasser und seiner Zweizimmerwohnung auf dem Sitz gegenüber.

Aber zurück zum 72er. Wenn der 74er schon alle viere vonn sich streckt, dann fährt die gute alte Technik zumindest noch bis zum nächsten Bahnsteig ohne die Strecke zu blockieren.
Besonders im Herbst macht es sich bezahlt, das man bei der Planung noch die Physik im Sinn hatte und die Fahrzeuge mit Sandstreuanlagen ausrüstete, was man bei der neuen Schlupfregeltechnik im 74er für entbehrlich hielt.
Ich kann mich allerdings nicht erinnern, das 470/71 (die punkteten durch ihr Radsatzgewicht), oder 472 (Sand), jemals vom nachfolgenden Zug den Berg hinaufgeschoben werden mußten. Nein, es ist nicht alles schlecht, was alt ist.

Martin
Re: 472/473
28.01.2006 11:04
Bin der Meinung das mit den Urin und Körperflüssigkeiten samt Bierdosenjunkies
kam erst so Ende der Siebziger langsam "in Mode".

Und wenn man sowieso eine Schnellbuszuschlagkarte hatte (bzw. haben mußte)
war man ja auch "bemüht", wenn schon - denn schon, auch die 1.Klasse S-Bahn
zu nutzen,
selbst die 1.Klasseabteile der damaligen Loksbespannten Wagen der S3, S4, S5 und S6/zuS2 waren nicht zu verachten,
und gerade auf der S5 wurden manchmal solch uralte Eilzugwagen eingereiht,
derren 1.Klasse war wirklich superbequem,
schade das man diese nur von Altona bis Elmshorn mitnutzen konnte,
war aber besser als nüscht (später kamen ja die sog. Umbauwagen, waren denn nicht mehr ganz so gemütlich, aber eigentlich...? Doch - waren auch gute 1.Klasseabteile.)

Was den "Gestank" (Tabakgeruch) der S-Bahn 471/470 angeht gab´s ja damals die Lösung der Trennwände (mit Zwischentüren) in den Wagen, nicht nur in der 1.Klasse,
also zu Zeiten wo man zwischen Raucher und Nichtraucherabteil unterschied.





MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Re: 472/473
28.01.2006 16:47
Thomas Friedrich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bin der Meinung das mit den Urin und
> Körperflüssigkeiten samt Bierdosenjunkies
> kam erst so Ende der Siebziger langsam "in Mode".

Hmm, Urin ist mir eigentlich überhaupt nie aufgefallen, das kenne ich nur von abgelegenen Tunnelgängen in diversen Ecken des Schnellbahnsystems. Aber auch die Bierleichen kamen nicht sooo oft vor, daß ich deswegen auf die 1.Klasse verzichtet hätte. Gleichwohl hätte ich mir damals wie heute häufigere Kontrollen gewünscht, die für etwas ungestörteren Fahrspaß gesorgt hätten.
Thomas Friedrich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber es geht (ging) doch nichts über den
> Sitzkomfort in der 1.Klasse der 471/470iger mit
> den schönen weichen Plüschsesseln

Ich finde zwar aus heutiger Sicht die alten Holzgetäfelten 1.-Klasse-Abteile mit den urigen Plüschsesseln ganz putzig und mit einem riesigen nostalgischem Charme versehen. Aber wirklich bequem fand ich die alte 1.-Klasse-Bestuhlung nie, da die Sitze nicht nach modernen ergonomischen Erkenntnissen geformt waren.

Dagen sitze ich auf dem bretthartem Gestühl der modernen Züge auch auf längeren Strecken sehr gut und ohne, daß Rückenschmerzen aufkommen.

Daß viele die modernen, harten Sitze als "unbequem" empfinden, hat rein psychologische Gründe, daß "weich" bei Sitzpolstern spontan und unreflektiert erstmal als angenehmer empfunden wird als "hart".

Ich kann also verstehen, daß hier viele die harten Sitze doof finden, obwohl sie in Wirklichkeit ihrem Rücken mit den modernen Sitzen einen größeren Gefallen tun als mit dem alten Gerümpel. Aber vielleicht muß man, um das erkennen zu können, erst einmal richtig Rückenprobleme bekommen haben.


> Man ruhte nicht nur sanft sondern auch leise,
> waren doch die Mittelwagen
> Motorenlos,
> man hörte höchstens in den Kurven mal ein kleines
> knacken und quitschen,
> ja, das WAR S-Bahn pur de luxe,

Zustimmung! Den leisen, satten Sound der alten Mittelwagen fand ich auch Weltklasse.


> aber was den Fahrgästen heutzutage als 1.Klasse
> (in den Regiobahnen) angedreht wird ist schon
> Besch... !

Stimmt.

Gruß
Carsten




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2006 17:26 von Expertentelefon.
Expertentelefon schrieb:

>
> Daß viele die modernen, harten Sitze als
> "unbequem" empfinden, hat rein psychologische
> Gründe, daß "weich" bei Sitzpolstern spontan und
> unreflektiert erstmal als angenehmer empfunden
> wird als "hart".
>

Kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht bin ich da besonders empfindlich, aber ich empfinde die harten Sitze schon nach rund 10 Minuten als persönliche Beleidigung gegen mein Hinterteil. Es ist ja nicht die Härte allein, sondern es wird ja auch jede "Regung" der Schienen unreflektiert an den Sitzenden weitergegeben.


Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es ist ja nicht die Härte allein, sondern es wird ja
> auch jede "Regung" der Schienen unreflektiert an
> den Sitzenden weitergegeben.

Das ist aufgrund der guten Dämpfung der U- und S-Bahn-Züge kaum möglich. ;)

Gruß
Carsten

Gute Dämpfung bei S-Bahnen? Das ist richtig. Aber trotzdem merkt man schon relativ viel von Weichen und evtl Schienenstößen. Und es sind ja auch die Vibrationen...
Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gute Dämpfung bei S-Bahnen? Das ist richtig. Aber
> trotzdem merkt man schon relativ viel von Weichen
> und evtl Schienenstößen. Und es sind ja auch die
> Vibrationen...

Dann scheint es noch mir bisher unbekannte Baureihen auf Hamburgs S-Bahn-Gleisen zu geben. Die 474 hat jedenfalls eine hervorragende Luftdämpfung, die keine Stöße (egal woher) und erst recht keine Vibrationen an den Wagenkasten weitergibt.

Einzige Ausnahme könnte eine starke Beschädigung der Radsätze sein, aufgrund derer zu Schlägen und Vibrationen bei der Fahrt kommt, die auch im Fahrgastraum zu vernehmen sind. Dies ist aber nicht der Normalfall und daher nicht relevant.

Die 472 schneidet, obwohl bereits in die Jahre gekommen, hinsichtlich Federungs- bzw. Dämpfungskomfort nicht schlechter ab.

Somit kann es eigentlich nicht sein, daß man "relativ viel von Weichen und Schienenstößen" in diesen Fahrzeugen merkt. Ich würde eher sogar sagen, daß man relativ wenig bzw. garnichts von derlei Gleisunebenheiten merkt. Man "hört" sie bestenfalls, weil natürlich Stahl auf Stahl bei schneller Fahrt über Unebenheiten unschöne Geräusche erzeugt.

Wo man schön diese Stöße direkt auf den Po erlebt, sind alte Straßenbahnmodelle, wo der Begriff "Dämpfung" bei der Konstruktion keine Rolle gespielt hat. Wenn ich mich recht erinnere, dann sind auch bei den alten U-Bahnen die Dämpfungseigenschaften kaum vorhanden. Aber dazu können hier andere sicher qualifizierter Auskunft geben, worum ich diese auch bitte.

Gruß
Carsten
> Ich kann also verstehen, daß hier viele die harten
> Sitze doof finden, obwohl sie in Wirklichkeit
> ihrem Rücken mit den modernen Sitzen einen
> größeren Gefallen tun als mit dem alten Gerümpel.
> Aber vielleicht muß man, um das erkennen zu
> können, erst einmal richtig Rückenprobleme
> bekommen haben.

Also, beim der S-Bahn mag das ja angehen, und ich finde, auf den "harten" Sitzen des 474 sitzt man schon ganz gut (obwohl ich auch Fan der Plüschbestuzhlung aus den 470/471 bin).

Wo ich die harten Sitze allerdings echt als Zumutung empfinde, ist im DT4.
Im Winter geht es, wegen dicker Jacke als Polster.
Aber im Sommer kann ich immer nur den Nacken oder das Kreuz anlehen, weil die Rückenlehne so völlig entgegen meiner Wirbelsäule geformt ist.
Auch weiß mein Hinterteil nie was mit diesem komischen Knick in der Sitzfläche anzufangen.
sundowner-01 schrieb:
-------------------------------------------------------
>...DT4...
> Aber im Sommer kann ich immer nur den Nacken oder
> das Kreuz anlehen, weil die Rückenlehne so völlig
> entgegen meiner Wirbelsäule geformt ist.
> Auch weiß mein Hinterteil nie was mit diesem
> komischen Knick in der Sitzfläche anzufangen.

Bei mir drückt die Unterkante der Rückenlehne leider genau auf mein Metallimplantat(Wirbelsäule), was nicht besonders angenehmen ist.
Re: Zum Thema Dämpfung
30.01.2006 22:04
Ich bin deswegen immer froh einen DT 4.1 z bekommen:-D
Stimmt, das sind die bequemsten Sitze bei der U-Bahn.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen