Moin Moin!

Immer häufiger bekommt man bei der S-Bahn mit, dass bei mit SAT abgefertigten Zügen der Tf die Durchsage „zurückbleiben bitte!“ weglässt. Ich finde dies sehr gut, schließlich erfolgt ja vor dem Schließen der Türen ein Warnton, außerdem gehen die Türen – jedenfalls bei den 474 – sehr langsam zu. Und durch die Durchsage lässt sich so gut wie niemand noch vom Einsteigen abhalten. Die Vorteile der SAT, nämlich eine schnelle Abfertigung (die ZZA-Abfertigung ist wirklich nervtötend langsam) kommen so noch mehr zur Geltung.

Meine Frage: Ist das Weglassen der Durchsage zulässig? Ist es geplant, in Zukunft grundsätzlich auf das „zurückbleiben bitte“ zu verzichten?

Gruß,

Axel

Ich denke, dass die Durchsage "Zurückbleiben bitte" keine Pflicht ist, wenn irgendwie anders (z.B. durch Warnton) gewarnt wird. Es könnte aber für einen Verkehrsbetrieb schwere Folgen haben, wenn bei einem Unfall nachgewiesen wird, dass die Durchsage "Zurückbleiben bitte" nicht ertönt ist.
Vielleicht gibt es da jmd. der die Rechtslage kennt.

Dann würde mich aber mal interessieren, wodurch das vorgeschrieben sein soll. Im Ruhrgebiet, wo ich jahrelang gelebt hab, erfolgen bei S- und U-Bahnen keinerlei Durchsagen, obwohl es da auch nicht immer Warnsignale an den Türen hat(te). Und jetzt, wo ich zwischen Bielefeld und Gütersloh pendel gibt's auch bloß den Pfiff des Zugführers, also kann es ja scheinbar bestenfalls nur darauf ankommen, daß es überhaupt ein Signal gibt, daß man dann selbst zu interpretieren hat.

>Ist es geplant, in Zukunft grundsätzlich auf das „zurückbleiben bitte“ zu verzichten?

Sobald alle Strecken auf SAT umgestellt sind, wird es auch nicht mehr die Weisung geben, vor dem Schliessen der Türen eine Warndurchsage zu machen.

Ich habe auch desöfteren bei ZZA-Abfertigung erlebt,das einfach Tür zu und los-und kein "Zurückbleiben Bitte ! " ertönte.
Das nehmen die wohl nicht so ernst,nur wenn es losgehen soll und alle in eine Tür reinwollen heißt es hin und wieder:
"Der Zug hat noch mehr Türen ! " -- Ach was ,e cht ?! :-)



Gruß
Martin

Mein Stand ist, daß es auch der S-Bahn weiter zwingend vorgeschrieben ist. Es war mal angedacht, den Spruch wegfallen zu lassen, aber das ist m.W. überholt.

Bei der U-Bahn ist es nach BOStrab vorgeschrieben, solange nicht akustische _und_ optische Warnungen vor dem Türenschliessen erfolgen.

Die Hochbahn legt in diesem Zusammenhang extremen Wert auf die Durchsage, was leider speziell bei den DT3 aus technischen Gründen derzeit nicht optimal gelöst ist.

Kommendes Jahr ist daher die Ausrüstung der DT3 und DT4 mit Sprachspeichern analog AKN vorgesehen, welcher dann die Durchsage übernimmt.

Ich hoffe mal, daß dann auch die ständige Durchsage des Zieles erfolgt, analog Berlin. Blinde haben hier einen nicht zu verachtenden Vorteil von.

Viele Grüße

Jan

Laut (inzwischen etwa 2 Jahre alter) Aussage der S-Bahn - die ich bei einer Besichtigung der S-BLZ in Altona erhalten habe - sollte, wenn alle Strecken auf SAT umgestellt sind, nur noch dann der Spruch "Zurückbleiben bitte" gebracht werden, wenn noch Personen im Sichtbereich der Kameras sind.
Dies ist z.B. dann vorgesehen, wenn noch Leute zum Zug laufen (z.B. wenn ein Kurzzug mittig hält). Befinden sich keine Personen mehr im Sichtbereich des Zuges, muß der TF den Spruch nicht mehr bringen.

Auch will man durch das Weglassen der Ansage die Ruhe der Umgebung einiger Haltestellen erhalten: Der Warnton ist - angeblich - für Anwohner selbst in 50 m Entfernung kaum noch wahrnehmbar, dagegen ist die Ansage - angeblich - selbst in 200 m noch deutlich zu hören.

Aktuell habe ich dazu einen mir bekannten S-TF befragt, der mir letzteres bestätigt hat.

Gruß INW

Auch bei der Berliner U-Bahn ist die Ansage "Zurückbleiben, bitte" zwingend vorgeschrieben, kommt von einem Sprachspeicher, da das Fahrpersonal doch mehr oder weniger nuschelt, wie ich bei meinem Hamburgbesuch gerade wieder bemerkt habe. Nur beim DT3 konnte man es einigermaßen verstehen, beim DT4 war es viel zu leise. Warum ausgerechnet diese modernen Fahrzeuge soetwas nicht haben ist mir rätselhaft.

Gruß André
www.berlin-metro.de

Die Warndurchsage ist auch bei der S-Bahn vorgeschrieben.

Es sollte mal so sein das FIS (Fahrgastinformationssystem) die Durchsage machen sollte sobald der TF Türen schliessen drückt. Wie bei der AKN.

> Bei der U-Bahn ist es nach BOStrab vorgeschrieben, solange nicht
> akustische _und_ optische Warnungen vor dem Türenschliessen erfolgen.

Wo liegt der Sinn, eine fehlende optische Anzeige durch eine Durchsage zu ersetzen bei gleichzeitigem Vorhandensein eines akustischen Signals???

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn die Durchsage wirklich nur noch dann kommt, wenn konkret Personen angesprochen werden sollen. Nachts am Mittleren Landweg Fuchs und Hase zum Zurückbleiben aufzufordern, ist überflüssig.

Ingo Lange schrieb:.
>
> Wo liegt der Sinn, eine fehlende optische Anzeige durch eine
> Durchsage zu ersetzen bei gleichzeitigem Vorhandensein eines
> akustischen Signals???

Man mag es als Spitzfindigkeit verstehen, aber die Durchsage darf nur entfallen, wenn jene genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Solange gilt das bisherige Recht, daß per Warnruf gewarnt werden muß.

> Ich persönlich würde es begrüßen, wenn die Durchsage wirklich
> nur noch dann kommt, wenn konkret Personen angesprochen werden
> sollen. Nachts am Mittleren Landweg Fuchs und Hase zum
> Zurückbleiben aufzufordern, ist überflüssig.

Der Warnruf hat juristische Relevanz, er muß daher gegeben werden, da sich außerhalb der Sichtbereiches durchaus Fahrgäste befinden können, die noch einsteigen wollen. Ob laufend oder stehend. Desweiteren können noch Fahrgäeste verspätet aussteigen wollen.

Um diesem Fall vorzubeugen, wird die absehbare Umrüstung von DT3 und DT4 auch die Beschallung der Türbereiche im Innenraum umfassen.

Ein Verzicht auf Durchsagen in verkehrsschwachen Zeiten steht in keiner Weise zur Disposition.

Viele Grüße

Jan

Es gibt auch behinderte Menschen (seh und/oder hörbehindert) die es zu schätzen wissen, vor schließen der Türen gewarnt zu werden. Die Behindertenverbände drängen deshalb auch auf Einhaltung dieser zwingende Vorschrift. Die Maulfaulen Tf frauchen sich dann über Beschwerden nicht zu wundern.

Gruß André
www.berlin-stadtbahn.de

Die Aussage "Zurückbleiben" ist, wenn ich es richtig
verstanden habe, äquivalent zum Warnpiepen. Und beides
bedeutet, jetzt nicht mehr reinzuhüpfen.

Dann wünsche ich mir lieber die Ansage (zurück), nach der
man noch einsteigen darf: "Einsteigen bitte" - als Hinweis,
daß jetzt Schluß ist, mit am Zug in die Lieblingsrichtung
vorzulaufen.

Grüße,
Peter

>Die Maulfaulen Tf
Bitte nicht alle über einen Kamm scheren.

Na ja, es fallen halt immer wieder dieselben auf...

Man kann sich in Richtung Mikro beugen, dann kommt auch draußen ein "Zurückbleiben bitte" an. Man kann aber auch in seinem Fernsehsessel liegen bleiben und mit Socke im Mund in Richtung Mikro rufen "Zurück...". Dann kommt draußen aber auch nur "Schhhhhhhhhrrrrrrrrrrrbl" an und keiner weiß, was nun Sache ist - insbesondere eh schon gehandicapte Menschen (hör- und/oder sehbehinderte!).

Im Gegensatz zu den DT4 der U-Bahn kommt bei den 474 der S-Bahn wenigstens der Ton erheblich früher als daß sich die Türen in Bewegung setzen. Und die Laufgeschwindigkeit der Türen ist geringer als bei der U-Bahn. Wenn man dort schon in der Tür steht, aber nicht mit dem ganzen Körper hinter der Tür ist, kriegt man dort doch recht unsanft die Tür ins Kreuz geschlagen. Im Gegensatz dazu drückt die zulaufende Tür der S-Bahn einen ganz sanft in den Zug hinein. Sie drängelt, tut aber nicht weh (es sei denn, man tritt, weil man wegen dem Druck von der Tür das Gleichgewicht verliert, jemand auf die Füße).

Gruß INW

S-Bahner schrieb:

> >Die Maulfaulen Tf
> Bitte nicht alle über einen Kamm scheren.

Hat er auch nicht !!!!
Aber es gibt genug davon,auch bei der U-Bahn,die das "Zurückbleiben bitte " vergessen.



Gruß
Martin

Ich habe mal 3 Beispielansagen aufgenommen.
Berlin, H-Zug:
[www.berlin-stadtbahn.de]
[www.berlin-stadtbahn.de]
[www.berlin-stadtbahn.de]

Gruß André
www.berlin-metro.de

loopi schrieb:

> Ich habe mal 3 Beispielansagen aufgenommen.
> Berlin, H-Zug:
> [www.berlin-stadtbahn.de]
> [www.berlin-stadtbahn.de]
> [www.berlin-stadtbahn.de]
>
> Gruß André
> www.berlin-metro.de

Gajohl! Besonders gut finde ich den letzten: Nicht aussteigen! Zug fährt zum Bahnsteig zurück.
Finde ich eine gute Idee, weil dann brauche ich keine Durchsagen zu machen wenn ich mal, aus welchen Gründen auch immer, am Bahnsteig vorbei gekachelt bin.

S-Bahner schrieb:

> Gajohl! Besonders gut finde ich den letzten: Nicht aussteigen!
> Zug fährt zum Bahnsteig zurück.
> Finde ich eine gute Idee, weil dann brauche ich keine
> Durchsagen zu machen wenn ich mal, aus welchen Gründen auch
> immer, am Bahnsteig vorbei gekachelt bin.

Ich dachte, das wäre zur Panikvermeidung, wenn Fahrgäste im Zug zum Kehrgleis geblieben sind.

Die Ansage "Nicht aussteigen - Zug fährt zum Bahnsteig zurück" gibt es nur beim H und kommt vollautomatisch bei der Kehrfahrt, falls jemand eingeschlafen ist, da Kehrzüge nicht entleert werden.

Gruß André
www.berlin-metro.de