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Verwirrende Nahverkehrstarife
geschrieben von Neu Wulmstorf 
Zitat
Alter Köpenicker
Nach Eingabe aller Variablen kommt man an einem Punkt an, wo der Automat behauptet, daß eine Preisauskunft nicht möglich sei und auf den Verbundtarif verweist. Auf diese Weise habe ich bereits versucht, einen Verbundfahrschein zu erhalten, auf dem der Laufweg abgebildet ist. Du erinnerst Dich an die Sache Berlin AB nach Eberswalde via Frankfurt für nur 5,20 EUR? Auch der Automat nennt diesen Preis, gibt dann aber lediglich eine Karte Berlin AB - Eberswalde aus.

Und letztens war es noch "schöner":
Ich wollte eine Fahrkarte Oranienburg -> Meyenburg über Neustadt(Dosse) am DB-Automaten in Oranienburg kaufen. Nach Auswahl der gewünschen Strecke war der Knopf "Fahrschein kaufen" je nach Maske entweder komplett ausgegraut oder führte nur zu einem Hinweis, der sinngemäß lautete "Verbundtarif, der Fahrschein kann nur am Abgangsbahnhof gekauft werden" (Hä, wo steh ich denn grad, wenn nicht ab Abgangsbahnhof?!?)
Witzigerweise habe ich mir dann noch den Fahrplan für die eigentliche Verbindung[1] (Oranienburg -> Neustadt(Dosse) -> Meyenburg -> Pritzwalk) an dem Automaten ausgedruckt und dabei konnte ich dann auch den "Fahrschein kaufen"-Knopf drücken. Der hat mich allerdings auch nur in die Eingabemaske des Verbundtarifs geführt, wo ich Start und Ziel neu eintippen musste und danach genauso ratlos da stand, welche der 3 angebotenen Fahrtwege nun der richtige ist. Ich hab dann einfach via Hennigsdorf, Brieselang genommen, weil diese Stationen nun überhaupt nicht auf der Verbindungsauskunft auftauchen^^

[1]dabei habe ich die Strecke Pritzwalk <-> Meyenburg doppelt befahren, was nach dem VBB-Tarif, der für die gesamte Tour gilt, nicht zulässig ist (weil Rückfahrt). Daher hätte ich entweder eine Tageskarte für die gesamte Strecke (=doppelter Preis der einfachen Fahrt) nehmen müssen oder halt in Meyenburg stückeln.
Zitat
Jumbo
Ich hab dann einfach via Hennigsdorf, Brieselang genommen, weil diese Stationen nun überhaupt nicht auf der Verbindungsauskunft auftauchen

Ich hätte "ohne Umweg" genommen und 1,30 EUR gespart, da blickt doch sowieso keiner durch. ;-)
Bei Rückfahrt am selben Tag hätte ich gleich eine "VBB-Tageskarte Gesamtnetz" genommen, da ist es egal, wie man fährt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Jumbo
Ich hab dann einfach via Hennigsdorf, Brieselang genommen, weil diese Stationen nun überhaupt nicht auf der Verbindungsauskunft auftauchen

Ich hätte "ohne Umweg" genommen und 1,30 EUR gespart, da blickt doch sowieso keiner durch. ;-)

Hab ich auf dem Rückweg auch gemacht, obwohl ich da auch über Hennigsdorf (RE6/RB20) gefahren bin. Aber hinzu wollte ich vorsorglich jeder möglichen Diskussion aus dem Weg gehen, zumal mein Weg ja offensichtlich einen Umweg enthielt (man bekommt diese Route ja nur angezeigt, wenn man über Neustadt(Dosse) vorgibt) und beide angebotenen Umwege gleich teuer und nicht wesentlich teurer als "ohne Umweg" waren.

Zitat
Alter Köpenicker
Bei Rückfahrt am selben Tag hätte ich gleich eine "VBB-Tageskarte Gesamtnetz" genommen, da ist es egal, wie man fährt.
Klar, allerdings bin ich erst am nächsten Tag zurück gefahren.
Solange das Lohnniveau in Deutschland so unterschiedlich ist, dass man bspw. in Köln durchschnittlich mehrere tausend Euro pro Jahr mehr verdient als im gleichen Beruf in Berlin, oder der Unterschied zwischen Hessen und Sachsen noch einmal doppelt so hoch ist, solange wäre der gleiche Preis für eine Fahrkarte geradezu unsozial.
Auch ich hatte neulich eine schöne Differenz vom Preis her als ich mein Ticket buchen wollte. Für mich geht es bald von München Flughafen nach Kufstein. Da meine Monatsfahrkarte in München bis Ring 10 geht, dachte ich Buchst du halt von Neufahrn b. Freising nach Kufstein.

Preis: 18 €

Aus langerweile habe ich dann Hallbergmoos eingegeben und Preis: 16.55€

Beide Haltestellen liegen im MVV im Ring 10 und die Strecke ist eig fast die selbe. Sei es nun über Neufahrn -> Feldmoching ->Hbf und dann im Ostbahnhof umsteigen oder direkt zum Ostbahnhof und dort umsteigen (von den Min vllt paar Minuten schneller) könnte man doch eigentlich für beide Touren einen einheitlichen Preis machen.

Ein anderes lustiges Spiel ist auch für den Fernverkehr zum Vergleich ÖBB und DB

ÖBB Verbindung von Kufstein nach Hamburg, dank der Fahrpreise in Österreich für einen Jungendlichen, von 104,30€.
DB Verbindung von München nach Hamburg, natürlich leider Erwachsen von 104,25€, selber Preis gilt komischerweise auch bereits von Kufstein.

Also so manche Preise verwirren nun auch mich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.2012 10:56 von timmithie.
Zitat
Alter Köpenicker
Es ist sowohl nachvollziehbar als auch kundenfreundlich: Im Fahrzeug erworbene Fahrkarten sind zum sofortigen Fahrtantritt bestimmt und daher nicht zu entwerten, außerhalb des Fahrzeugs erworbene Fahrkarten sind grundsätzlich zu entwerten, da sie im Vorverkauf erworben wurden. Ein entsprechender Hinweis in zwei Sprachen findet sich zudem auf den Karten selbst.

Das gilt aber nicht überall. Als ich vor einigen Jahren in Magdeburg in einer Straßenbahn beim Fahrer eine Fahrkarte kaufte, habe ich sie nicht entwertet. Noch nirgendwo habe ich so etwas machen müssen. Ich kam gar nicht auf den Gedanken, eine Fahrkarte zu entwerten.
Prompt kam eine Fahrkartenkontrolle. Ich hätte sie entwerten müssen, wurde mir erklärt.
Den Rest könnt ihr euch vorstellen. :(
Zitat
.Lo.
Zitat
Alter Köpenicker
Im Fahrzeug erworbene Fahrkarten sind zum sofortigen Fahrtantritt bestimmt und daher nicht zu entwerten, außerhalb des Fahrzeugs erworbene Fahrkarten sind grundsätzlich zu entwerten, da sie im Vorverkauf erworben wurden. Ein entsprechender Hinweis in zwei Sprachen findet sich zudem auf den Karten selbst.

Das gilt aber nicht überall.

Hättest Du meine Äußerung nicht aus dem Zusammenhang gerissen und sie auch im Zusammenhang gelesen, hätte Dir auffallen können, daß ich mich ausschließlich auf Berlin bezog.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
.Lo.
Zitat
Alter Köpenicker
Es ist sowohl nachvollziehbar als auch kundenfreundlich: Im Fahrzeug erworbene Fahrkarten sind zum sofortigen Fahrtantritt bestimmt und daher nicht zu entwerten, außerhalb des Fahrzeugs erworbene Fahrkarten sind grundsätzlich zu entwerten, da sie im Vorverkauf erworben wurden. Ein entsprechender Hinweis in zwei Sprachen findet sich zudem auf den Karten selbst.

Das gilt aber nicht überall. Als ich vor einigen Jahren in Magdeburg in einer Straßenbahn beim Fahrer eine Fahrkarte kaufte, habe ich sie nicht entwertet. Noch nirgendwo habe ich so etwas machen müssen. Ich kam gar nicht auf den Gedanken, eine Fahrkarte zu entwerten.
Prompt kam eine Fahrkartenkontrolle. Ich hätte sie entwerten müssen, wurde mir erklärt.
Den Rest könnt ihr euch vorstellen. :(

Genau solche Erlebnisse, nämlich trotz guter Absicht versehentlich schwarzfahren, zeigen umso deutlicher, dass Handlungsbedarf besteht. Und dabei geht es nicht nur um die hier besonders ausgiebig diskutierte Frage der Entwertung.

Es muss ein in jedem Verkehrsverbund deutschlandweit einheitliches System zum Verkauf von Fahrkarten für den sofortigen Fahrtantritt geben. Am besten immer erkennbar an einem einheitlichen Symbol. Damit wäre die Gefahr des versehentlichen Schwarzfahrens gebannt und auch ÖPNV-Laien können sich in Bus und Bahn wagen, und das sogar in fremden Städten und das ohne Tarifkunde betreiben zu müssen.
Zitat
.Lo.
Zitat
Alter Köpenicker
Es ist sowohl nachvollziehbar als auch kundenfreundlich: Im Fahrzeug erworbene Fahrkarten sind zum sofortigen Fahrtantritt bestimmt und daher nicht zu entwerten, außerhalb des Fahrzeugs erworbene Fahrkarten sind grundsätzlich zu entwerten, da sie im Vorverkauf erworben wurden. Ein entsprechender Hinweis in zwei Sprachen findet sich zudem auf den Karten selbst.

Das gilt aber nicht überall. Als ich vor einigen Jahren in Magdeburg in einer Straßenbahn beim Fahrer eine Fahrkarte kaufte, habe ich sie nicht entwertet. Noch nirgendwo habe ich so etwas machen müssen. Ich kam gar nicht auf den Gedanken, eine Fahrkarte zu entwerten.
Prompt kam eine Fahrkartenkontrolle. Ich hätte sie entwerten müssen, wurde mir erklärt.
Den Rest könnt ihr euch vorstellen. :(

Stand auf der Fahrkarte vllt denn der Hinweis in dem Stempelfeld "Hier entwerten". Dann klärt sich es natürlich auf, dass du die Strafe zahlen musstest.

Ich hatte es allerdings auch mal erlebt, da war ich in Köln am Automaten ne Fahrkarte gekauft und bin losgefahren. Wusste es nicht, dass es was mit entwerten gibt (war Tourist). Allerdings war dann der Kontrolleur (S Bahn) so nett und freundlich und hat die Fahrkarte mich am nächsten Bahnhof entwerten lassen. Allerdings nachdem ich ihn erklärt habe ich komme vom Norden und da kennen wir sowas nicht.

Irgendwo hatte ich aber letztens am Automaten gesehen (kp welche Stadt es war) da kam beim Ausdrucken aufm Monitor noch der Hinweis Fahrkarte bereits entwertet!
Zitat
timmithie
Stand auf der Fahrkarte vllt denn der Hinweis in dem Stempelfeld "Hier entwerten". Dann klärt sich es natürlich auf, dass du die Strafe zahlen musstest.

Ich hoffe, dass hier nicht allen Ernstes verlangt wird, dass ein Fahrgast sich die erworbene Fahrkarte erst durchlesen muss.

Und übrigens: Gelegenheitsnutzer können in der Regel mit dem Begriff "entwerten" auch nichts anfangen, geschweige denn, dass sie das als Aufforderung an sich selbst verstehen, irgendetwas zu tun, und sei es, die gerade erst für viel Geld erworbene Fahrkarte bereits vor (!) dem Fahrtantritt wertlos zu machen.

Ich bleibe dabei: Wenn man Neukunden für den ÖPNV gewinnen will, dann muss man einen einfachen, einheitlichen Weg anbieten, eine Fahrkarte zu erwerben, und zwar so, dass man als Kunde garantiert nicht versehentlich schwarz fährt.
Zitat
Neu Wulmstorf
Zitat
timmithie
Stand auf der Fahrkarte vllt denn der Hinweis in dem Stempelfeld "Hier entwerten". Dann klärt sich es natürlich auf, dass du die Strafe zahlen musstest.

Ich hoffe, dass hier nicht allen Ernstes verlangt wird, dass ein Fahrgast sich die erworbene Fahrkarte erst durchlesen muss.

Und übrigens: Gelegenheitsnutzer können in der Regel mit dem Begriff "entwerten" auch nichts anfangen, geschweige denn, dass sie das als Aufforderung an sich selbst verstehen, irgendetwas zu tun, und sei es, die gerade erst für viel Geld erworbene Fahrkarte bereits vor (!) dem Fahrtantritt wertlos zu machen.

Ich bleibe dabei: Wenn man Neukunden für den ÖPNV gewinnen will, dann muss man einen einfachen, einheitlichen Weg anbieten, eine Fahrkarte zu erwerben, und zwar so, dass man als Kunde garantiert nicht versehentlich schwarz fährt.

Naja bekanntlich sind ja meistens die Kontrolleure die Ihren Job entweder zu ernst nehmen oder denen es so oder so einfach egal ist ob du Tourist bist und du dich nicht auskennst.
In meinem Fall wie gesagt war der Zugbegleiter Kundenfreundlich aber auch nur weil ich Ihn freundlich darauf hingewiesen habe. Seid dem gucke ich mir auch in fremden Städten immer auf die Karte ob ich da nochwas zu beachten habe.
Was mir gerade so auf Bahn.de aufgefallen ist:
Es sind nicht nur die Nahtariffe verwirrend, auch die Sparpreise sind etwas merkwürdig.

Wenn ich zum Beispiel am 18 Januar die Verbindung Freising - Hamburg eingebe habe ich 3 Verbindungen für 79 € und eine für 109 €.

Allerdings verwunderlich: Alle Verbindung geht entweder
München - Hamburg (nur ICE)
München - Nürnberg - Hamburg (nur ICE)
München - Kassel - Hamburg (nur ICE)
München - Nürnberg - Kassel Willhemshöhe - Hamburg ->! ab Kassel IC

Wie also kann eine Verbindung sein, wo die letzte Etappe mit IC geht (vermutlich auf der ICE Strecke da folge Halte Göttingen und Hannover sind) 30 € teurer sein?

Liegt das an der Uhrzeit oder was hat die Bahn sich dabei gedacht?
Für die Strecken gibt es Fahrkartenkontingente zu bestimmten Preisen. Wenn die für die Relation weg sind, gibt es eben noch ggf. Sparpreise in einer anderen Preiskategorie. Wie viele Karten es für welche Relation gibt, ist allerdings Geheimnis der Deutschen Bahn.

---
Gregor Jacobs
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Anonymer Benutzer
Re: Verwirrende Nahverkehrstarife
13.03.2013 10:13
Zitat
Neu Wulmstorf
Eine große Zugangsbarriere zum ÖPNV ist der Tarifdschungel, sehr schön übrigens in Spiegel-Online beschrieben.

Den Artikel finde ich klasse, selten so gelacht. Vor allem weil mir das selber schon passiert ist, also für mich sehr real klingt. Ich lebe in Hamburg und kenne mich hier einigermaßen aus, denke ich. Aber mit der Zählerei in München komme ich nicht zurecht. Mit dem Stempeln in Berlin allerdings auch nicht. Nicht falsch verstehen, man gewöhnt sich an alles. Ich würde nie auf die Idee kommen, auf Vorrat zu kaufen, für einen Berliner ist das normal.

Zitat
Neu Wulmstorf
Mein Vorschlag: Jeder Tarifverbund unterstützt neben seinen diversen Tarifen eine deutschlandweit einheitliches System, um für eine Einzelfahrt bei sofortigem Fahrtantritt zum gewünschten Ziel zu kommen. Immer erkennbar am selben Symbol.

Das finde ich eine prima Idee. So muß man das nur einmal lernen und kennt sich in ganz Deutschland aus. Man kann (optisch deutlich abgegrenzt) ja durchaus Zusatzinfos zu Alternativen geben. Sowas gibt es bei der Bahn ja auch. Die sagt einem immer, wieviel man in welchem Fall sparen kann, indem man zum Beispiel eine BahncardXX kauft. Wie gesagt, die Info darf einen nicht vom eigentlichen Kauf ablenken.

Zitat
Neu Wulmstorf
1. Der Weg zum Ticket muss über Eingabe der Zielhaltestelle erfolgen.

Man kann ja die Funktion der Autovervollständigung nutzen oder wie bei hvv.de auch die Eingabe von Adressen oder POI (Points of Interests) zulassen.

Zitat
Neu Wulmstorf
2. Es dürfen keine lokalen Tariffragen gestellt werden.

Stimmt haargenau. Die Auswahl an Verbindungen inklusive Preisangabe muß möglichst einfach und übersichtlich so gestaltet sein, daß die Parameter, die zur Ermittlung des Preises führten, angezeigt werden. Ist es die unterschiedliche Route, muß man an der Liste der Zwischenstationen erkennen können, welche man fahren will. Wenn einen keine Zwischenstation interessiert, weil man wirklich nur zum Ziel will, dann nimmt man halt die günstigste Verbindung. Ist es eine Kurzstrecke, sollte man angeben, wo die Kurzstrecke endet. Das sind alles im Normalfall wenige Infos, die angegeben werden müssen und die man am Automaten schnell lesen und verstehen kann.

Zitat
Neu Wulmstorf
3. Es dürfen keine Fragen nach dem Weg gestellt werden. (Schlechtes Beispiel: Als ich einer Dame in Hamburg half, dem Automaten ein Ticket nach Lübeck zu entlocken, wurde sie gefragt, ob sie über Bad Oldesloe oder Ratzeburg zu fahren gedenke. Woher sollte sie das wissen?) Wenn das Ticket vom Weg abhängt, dass müssen eben sämtliche Fahrtmöglichkeiten in der nächsten Zeit angezeigt werden inklusive Preis und der Fahrgast muss sich eine konkrete Verbindung davon aussuchen.

Okay, beim ersten Satz hier müßte ich Dir widersprechen, weil ich es ja in Punkt 2 schon anders beschrieben habe. Aber Du relativierst es ja am Ende. Wenn es keine sinnvollen Alternativen gibt, braucht die Verbindung gar nicht angezeigt zu werden. Aber andererseits ist es ja vielleicht auch schön für mich als Unkundigen, daß mir gleich angezeigt wird, welche nächsten Verbindungen es gibt.

Zitat
Neu Wulmstorf
4. Das Ticket muss sofort und ohne sogenannte Entwertung gültig sein (notwendige Entwertungen sind eine ganz tückische Falle für Leute die soetwas nicht kennen).

Da stimme ich Dir sowas von zu, 1000%ig. Keine Diskussion für mich.

Zitat
Neu Wulmstorf
5. Das Ticket darf nicht überteuert sein (Schlechtes Beispiel: Der Automat in Berlin haute mich übers Ohr und verlangte 2,40 Euro. Später erfuhr ich, dass 1,40 Euro gereicht hätten.)

Das muß der Automat meines Erachtens wissen. Schließlich sollte er sich besser auskennen als Du. Von daher gibt es auch hier für mich keine zwei Meinungen: Es muß das günstigste Ticket herausgegeben werden.
Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
Eine große Zugangsbarriere zum ÖPNV ist der Tarifdschungel, sehr schön übrigens in Spiegel-Online beschrieben.

Den Artikel finde ich klasse, selten so gelacht. Vor allem weil mir das selber schon passiert ist, also für mich sehr real klingt. Ich lebe in Hamburg und kenne mich hier einigermaßen aus, denke ich. Aber mit der Zählerei in München komme ich nicht zurecht. Mit dem Stempeln in Berlin allerdings auch nicht. Nicht falsch verstehen, man gewöhnt sich an alles. Ich würde nie auf die Idee kommen, auf Vorrat zu kaufen, für einen Berliner ist das normal.

Ich finde den Artikel zwar auch amüsant und aus Laiensicht durchaus verständlich, nicht jeder will sich zu vertieft mit dem Tarifsystem auseinandersetzen. Aber er enthält auch einige falsche Behauptungen, vor allem in der These, die komplizierten Tarifen und Regelungen wären ein deutsches Phänomen und den Beispielen dafür:
- In London gibt es durchaus ein komplexes Zonensystem, das nicht nur Räume, sondern auch Zeiten (v.a. Hauptverkehrszeit) unterschiedet. Dies wird durch die Oystercard zwar quasi automatisch berechnet, aber die Idee "Eine Fahrt, ein Ticket, ein Preis" passt hier überhaupt nicht.

- In Paris gibt es tatsächlich für die Stadt selbst die Regelung, dass es eine Zone für die gesamte Stadt und/oder das gesamte U-Bahn-Netz und/oder das gesamte Busnetz gibt, allerdings gibt es auch komplizierte Detailregelungen: z.B. ist der Umstieg nur zwischen bestimmten Verkehrsmitteln mit dem selben Ticket möglich (Teilsystem 1: Metro / RER, Teilsystem 2: Bus / Tram, Umstieg nur innerhalb der Teilsysteme). Bei Fahrten mit der Metro gilt die Zonenregelung für Einzeltickets nicht, so dass Fahrten mit der Metro auf der selben Strecke u.U. billiger sind als mit der RER-Zügen.

- In New York passt es noch am ehesten, aber auch hier wird z.B. zwischen Preisen für Barzahler (2,75 $) und für Nutzer der Metrocard (2,50 $) unterschieden. Dazu gibt es noch ein System von Local-, Limited-Stop- und Express-Linien bei Bus und U-Bahn, wobei nur für die Express-Bus-Linien gilt, dass hier die üblichen Tickets nicht gelten (weder Zeit- noch Einzelkarten).

Auch in den meisten anderen Städten der Größenordnung von Hamburg, München oder Berlin gibt es komplexe Zonen- und Kurzstreckenregelungen mit teilweise speziellen Stilblüten. So könnten z.B. Münchner sich tariflich grundsätzlich gut in Kopenhagen oder Stockholm zu recht finden, weil es dort auch Streifenkarten gibt. Allerdings gilt in Stockholm die Regelung 2 Streifen pro Zone nur für die erste Zone, jede weitere Zone kostet nur einen zusätzlichen Streifen, in Kopenhagen gibt es dagegen eine größere Vielfalt an Streifenkarten und so kann man z.B. 8 Zonen mit 4 Streifen der 2-Zonen-Streifenkarte, 3 Streifen der 3-Zonen-Streifenkarte oder einem Streifen der 8-Zonen-Streifenkarte bezahlen.

Bei all diesen Regelungen gilt, dass diese sich oft über Jahrzehnte entwickelt und etabliert haben und eine bundes- oder europaweite Vereinheitlichung der Tarifsysteme zum einen für sehr viele Menschen große Umstellungen bedeuten würde und zum anderen sich auch die Stadtstruktur zum Teil aufgrund dieser Tarifsysteme entwickelt hat. Wenn man z.B. in Berlin ein System einführen würde, das stärker entfernungsabhängig ist, würden Großsiedlungen in Randlage deutlich an Attraktivität verlieren, weil die Zusatzkosten für das Pendler das Mietersparnis aufzehren würden.

Gleichzeitig gilt auch, dass sicher 95 % der Nutzer mit dem System vertraut sind und wissen, dass woran sie sind mit einer Monatskarte AB, Innenraum oder Großbereich oder 2 Steifen, einem AB-Vierer-Abschnitt, einer Nahbereichskarte und brauchen sich nicht umständlich durch komplexe Menüs mit Haltestellen und ähnlichem klicken. Für die Kapazität und Effektivität der Automaten war es deutlich besser, als man die wichtigsten 20-50 Tickets durch den Druck einer bestimmten Taste auswählen konnte. Heute muss man sich für das selbe Ticket oftmals durch 3 Menüebenen klicken und hat dann auch noch einen Touristen vor sich, der sich auch nicht sicher ist, ob er bis zur Sehenswürdigkeit XY lieber mit der U-Bahn zum Normalpreis oder der Straßenbahn zum Kurzstreckenpreis fahren will.

Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
1. Der Weg zum Ticket muss über Eingabe der Zielhaltestelle erfolgen.

Man kann ja die Funktion der Autovervollständigung nutzen oder wie bei hvv.de auch die Eingabe von Adressen oder POI (Points of Interests) zulassen.

Solche Funktionen bremsen die Nutzbarkeit der Automaten deutlich aus. Über Aushänge oder separate Informationsterminals (die ggf. ergänzend zu den "Schnellkauf-"Automaten auch Fahrscheine verkaufen könnten) könnte man dies deutlich effektiver lösen.

Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
2. Es dürfen keine lokalen Tariffragen gestellt werden.

Stimmt haargenau. Die Auswahl an Verbindungen inklusive Preisangabe muß möglichst einfach und übersichtlich so gestaltet sein, daß die Parameter, die zur Ermittlung des Preises führten, angezeigt werden. Ist es die unterschiedliche Route, muß man an der Liste der Zwischenstationen erkennen können, welche man fahren will. Wenn einen keine Zwischenstation interessiert, weil man wirklich nur zum Ziel will, dann nimmt man halt die günstigste Verbindung. Ist es eine Kurzstrecke, sollte man angeben, wo die Kurzstrecke endet. Das sind alles im Normalfall wenige Infos, die angegeben werden müssen und die man am Automaten schnell lesen und verstehen kann.

Die Informationen könnten durchaus stärker lokalisiert werden, etwa in dem an den Automaten angezeigt wird, bis wo eine Kurzstrecke gilt, aber spätestens beim Nahbereich in Hamburg wird das dann halt auch recht unübersichtlich.

Zitat
volkerhh
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Neu Wulmstorf
3. Es dürfen keine Fragen nach dem Weg gestellt werden. (Schlechtes Beispiel: Als ich einer Dame in Hamburg half, dem Automaten ein Ticket nach Lübeck zu entlocken, wurde sie gefragt, ob sie über Bad Oldesloe oder Ratzeburg zu fahren gedenke. Woher sollte sie das wissen?) Wenn das Ticket vom Weg abhängt, dass müssen eben sämtliche Fahrtmöglichkeiten in der nächsten Zeit angezeigt werden inklusive Preis und der Fahrgast muss sich eine konkrete Verbindung davon aussuchen.

Okay, beim ersten Satz hier müßte ich Dir widersprechen, weil ich es ja in Punkt 2 schon anders beschrieben habe. Aber Du relativierst es ja am Ende. Wenn es keine sinnvollen Alternativen gibt, braucht die Verbindung gar nicht angezeigt zu werden. Aber andererseits ist es ja vielleicht auch schön für mich als Unkundigen, daß mir gleich angezeigt wird, welche nächsten Verbindungen es gibt.

Dies würde aber nochmals deutlich zu Lasten der Effektivität der Informationsinfrastruktur gehen, aber wäre natürlich ein netter Service. Auch hier würde ich dafür plädieren, es in die eigenständigen Infoterminals (s.o.) zu integrieren und die "Schnellkauf-"Automaten damit nicht auszubremsen.

Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
4. Das Ticket muss sofort und ohne sogenannte Entwertung gültig sein (notwendige Entwertungen sind eine ganz tückische Falle für Leute die soetwas nicht kennen).
Da stimme ich Dir sowas von zu, 1000%ig. Keine Diskussion für mich.

Wenn dies eine Auswahloption "Ticket zum sofortigen Fahrtantritt" ist, meinetwegen, aber wenn es schon eine dermaßen komplexe Verkaufsinfrastruktur gibt, dann wäre es schon sinnvoll, wenn diese z.B. auch für den Vorverkauf von Fahrkarten für den Wochenendausflug ins Umland nutzbar ist, bei dem man sich spontan durch Entwertung entscheiden kann, ob man nun am Samstag oder Sonntag oder auch erst am kommenden Wochenende fährt, wenn das Wetter gerade wechselhaft ist. So könnte man dies z.B. als Berufstätiger in Ruhe auf dem Heimweg machen und nicht unmittelbar vor Fahrtantritt, wenn die ganze Familie erst viel zu knapp von zu Hause loskommt.

Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
5. Das Ticket darf nicht überteuert sein (Schlechtes Beispiel: Der Automat in Berlin haute mich übers Ohr und verlangte 2,40 Euro. Später erfuhr ich, dass 1,40 Euro gereicht hätten.)

Das muß der Automat meines Erachtens wissen. Schließlich sollte er sich besser auskennen als Du. Von daher gibt es auch hier für mich keine zwei Meinungen: Es muß das günstigste Ticket herausgegeben werden.

Das halte ich für nicht zwingend erforderlich. Mein Vorschlag ist daher, dass es auf einer möglichst einfachen Benutzeroberfläche bundesweit einheitlich Tasten für "Einzelfahrt, Gesamtstadt, sofortiger Fahrtantritt", und "Tageskarte, Gesamtstadt, sofortiger Fahrtantritt", maximal vielleicht noch ähnliches mit einer klar begrenzbaren Innenstadtzone (wie es in Berlin der S-Bahn-Ring ist), gibt und man weitere Rabattmöglichkeiten den Gewohnheiten der Einheimischen und den Recherchen der Pfennigfuchser überlässt.
Anonymer Benutzer
Re: Verwirrende Nahverkehrstarife
14.03.2013 15:24
Zitat
Lopi2000
Bei all diesen Regelungen gilt, dass diese sich oft über Jahrzehnte entwickelt und etabliert haben und eine bundes- oder europaweite Vereinheitlichung der Tarifsysteme zum einen für sehr viele Menschen große Umstellungen bedeuten würde und zum anderen sich auch die Stadtstruktur zum Teil aufgrund dieser Tarifsysteme entwickelt hat.[...]

Gleichzeitig gilt auch, dass sicher 95 % der Nutzer mit dem System vertraut sind und wissen, dass woran sie sind mit einer Monatskarte AB, Innenraum oder Großbereich oder 2 Steifen, einem AB-Vierer-Abschnitt, einer Nahbereichskarte und brauchen sich nicht umständlich durch komplexe Menüs mit Haltestellen und ähnlichem klicken. Für die Kapazität und Effektivität der Automaten war es deutlich besser, als man die wichtigsten 20-50 Tickets durch den Druck einer bestimmten Taste auswählen konnte. Heute muss man sich für das selbe Ticket oftmals durch 3 Menüebenen klicken und hat dann auch noch einen Touristen vor sich, der sich auch nicht sicher ist, ob er bis zur Sehenswürdigkeit XY lieber mit der U-Bahn zum Normalpreis oder der Straßenbahn zum Kurzstreckenpreis fahren will.

Nun, ich weiß nicht, ob ich es vielleicht falsch verstanden habe, aber nach meinem Dafürhalten sollte das bestehende System gar nicht angetastet werden, so daß Einheimische exakt das behalten, was sie schon kennen. Es gibt nur einen zusätzlichen Knopf, der eben auf die beschriebene Weise auch zu einem Fahrschein führt. Die Weise ist aber deutschlandweit standardisiert, das Ergebnis aber nicht. Die Tarife bleiben so unterschiedlich, wie sie sind.

Zitat
Lopi2000
Zitat
volkerhh
Man kann ja die Funktion der Autovervollständigung nutzen oder wie bei hvv.de auch die Eingabe von Adressen oder POI (Points of Interests) zulassen.

Solche Funktionen bremsen die Nutzbarkeit der Automaten deutlich aus. Über Aushänge oder separate Informationsterminals (die ggf. ergänzend zu den "Schnellkauf-"Automaten auch Fahrscheine verkaufen könnten) könnte man dies deutlich effektiver lösen.

Autovervollständigen bremst die Eingabe aus? Hm, das wäre mir neu.

Zitat
Lopi2000
Zitat
volkerhh
Okay, beim ersten Satz hier müßte ich Dir widersprechen, weil ich es ja in Punkt 2 schon anders beschrieben habe. Aber Du relativierst es ja am Ende. Wenn es keine sinnvollen Alternativen gibt, braucht die Verbindung gar nicht angezeigt zu werden. Aber andererseits ist es ja vielleicht auch schön für mich als Unkundigen, daß mir gleich angezeigt wird, welche nächsten Verbindungen es gibt.

Dies würde aber nochmals deutlich zu Lasten der Effektivität der Informationsinfrastruktur gehen, aber wäre natürlich ein netter Service. Auch hier würde ich dafür plädieren, es in die eigenständigen Infoterminals (s.o.) zu integrieren und die "Schnellkauf-"Automaten damit nicht auszubremsen.

Hm, vielleicht ein Info-Terminal dazu tatsächlich besser. Ich persönlich würde es als Tourist lieber alles in einem haben, damit ich mir das von Terminal A (Info) zu Terminal B (Fahrscheinkauf) nicht im Kopf merken muß.

Zitat
Lopi2000
Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
4. Das Ticket muss sofort und ohne sogenannte Entwertung gültig sein (notwendige Entwertungen sind eine ganz tückische Falle für Leute die soetwas nicht kennen).
Da stimme ich Dir sowas von zu, 1000%ig. Keine Diskussion für mich.

Wenn dies eine Auswahloption "Ticket zum sofortigen Fahrtantritt" ist, meinetwegen, aber wenn es schon eine dermaßen komplexe Verkaufsinfrastruktur gibt, dann wäre es schon sinnvoll, wenn diese z.B. auch für den Vorverkauf von Fahrkarten für den Wochenendausflug ins Umland nutzbar ist, bei dem man sich spontan durch Entwertung entscheiden kann, ob man nun am Samstag oder Sonntag oder auch erst am kommenden Wochenende fährt, wenn das Wetter gerade wechselhaft ist. So könnte man dies z.B. als Berufstätiger in Ruhe auf dem Heimweg machen und nicht unmittelbar vor Fahrtantritt, wenn die ganze Familie erst viel zu knapp von zu Hause loskommt.

Nun wie oben schon gesagt, soll der jetzt vorhandene Fahrscheinverkauf ja gar nicht geändert werden, sondern nur eine Option hinzugefügt werden. Du kannst Deinen Vorratskauf (wie gesagt, sowas gibt es hier in Hamburg gar nicht) natürlich immer noch so machen, wie Du es kennst. Das muß in dieser Zusatzoption nicht auch noch wieder mit drin sein, um es einfacher zu halten. Finde ich.

Zitat
Lopi2000
Zitat
volkerhh
Zitat
Neu Wulmstorf
5. Das Ticket darf nicht überteuert sein (Schlechtes Beispiel: Der Automat in Berlin haute mich übers Ohr und verlangte 2,40 Euro. Später erfuhr ich, dass 1,40 Euro gereicht hätten.)

Das muß der Automat meines Erachtens wissen. Schließlich sollte er sich besser auskennen als Du. Von daher gibt es auch hier für mich keine zwei Meinungen: Es muß das günstigste Ticket herausgegeben werden.

Das halte ich für nicht zwingend erforderlich. Mein Vorschlag ist daher, dass es auf einer möglichst einfachen Benutzeroberfläche bundesweit einheitlich Tasten für "Einzelfahrt, Gesamtstadt, sofortiger Fahrtantritt", und "Tageskarte, Gesamtstadt, sofortiger Fahrtantritt", maximal vielleicht noch ähnliches mit einer klar begrenzbaren Innenstadtzone (wie es in Berlin der S-Bahn-Ring ist), gibt und man weitere Rabattmöglichkeiten den Gewohnheiten der Einheimischen und den Recherchen der Pfennigfuchser überlässt.

Also ich finde es nicht zuviel verlangt, wenn so ein moderner Automat aus dem gesamtangebot das beste Ticket heraussuchen kann. Früher, wo ein Ticket auf einer Taste lag, war das vielleicht anders, aber heute muß das nicht mehr eingeschränkt werden. Meine Meinung.

(Sorry für das lange Zitieren, aber ich wußte nicht, wo ich sonst noch sinnvoll hätte kürzen können...)
Zitat
volkerhh
Autovervollständigen bremst die Eingabe aus? Hm, das wäre mir neu.

Das Autovervollständigen beschleunigt einen unnötig aufgeblähten Prozess dann vielleicht wieder leicht. Wenn ich mir das Berliner Tarifsystem und die Berliner Stadtpläne anschaue, wird es gerade für Ortsunkundige glatt noch komplizierter. Wenn man z.B. vom Alexanderplatz zur Friedrichstraße will, bekommt man eine Liste von Friedrichstraßen in vier Bezirken zur Auswahl, wobei die touristisch relevante in zweien davon liegt. Vom Alexanderplatz aus gibt es einige Direktverbindungen hier her:
- in den nördlichen Abschnitt mit der Tram M6
- zum Bahnhof Friedrichstr. mit S- und Regionalbahnlinien
- zur Kreuzung mit Unter den Linden mit 3 Buslinien und zukünftig der U5
- zum U-Bahnhof Stadtmitte (Nähe Checkpoint Charlie) mit der U2 und Bus M48
- zum Jüdischen Museum, das künftig auch bis zur Friedrichstr. reicht, mit Bus 248,
- zum südlichen Ende ebenfalls mit Bus 248.

Je nach Einstiegshaltestelle, genauem Ziel und Verkehrsmittel ist hier ein Kurzstrecken- oder AB-Ticket erforderlich. Hinzu kommt, dass die Hausnummerierung in der Friedrichstraße noch dem preußischen System folgt und die Nummer 17 gegenüber der Nr. 234 liegt. Wie soll das nun für Touristen in eine verständliche Abfrage, die eine eindeutige Ticketauswahl ermöglicht und sicherstellt, dass er dann auch noch das richtige Verkehrsmittel an der richtigen Haltestelle besteigt, gefasst werden, zumal die Automatenstandorte dies nicht zwingend vorgeben.

Zitat
volkerhh
Also ich finde es nicht zuviel verlangt, wenn so ein moderner Automat aus dem gesamtangebot das beste Ticket heraussuchen kann. Früher, wo ein Ticket auf einer Taste lag, war das vielleicht anders, aber heute muß das nicht mehr eingeschränkt werden. Meine Meinung.

Was den Automaten angeht, ist es sicher nicht zu viel verlangt. Aber was die Bedienung angeht und die Dauer, die ein Fahrkartenautomat durch einen einzelnen Nutzer belegt wir, schon. Ich musste schon gelegentlich schwarzfahren, weil es nicht möglich war, in der zur Verfügung stehenden Zeit einen Fahrschein zu lösen, da die Automaten jetzt schon nicht ausreichen und durch den Verkauf von Zeitkarten und/oder Fahrkarten ins Umland, blockiert waren.

Hinzu kommt, dass den Fahrgästen auch so nur die Sicherheit, das richtige (Kurzstrecken-)Ticket gekauft zu haben, vorgegauckelt wird und tarifliches Fehlverhalten, das sich aber nicht als solches anfühlt, nicht verhindert werden kann, z.B. der Einstieg an einer Haltestelle, an die der Automat "nicht gedacht" hat.

Insofern würde ich eher auf Informationsbroschüren und -aushänge setzen und Touristen gar nicht erst auf Kurzstreckentickets hinweisen.
Anonymer Benutzer
Re: Verwirrende Nahverkehrstarife
15.03.2013 22:31
Zitat
Lopi2000
Das Autovervollständigen beschleunigt einen unnötig aufgeblähten Prozess dann vielleicht wieder leicht. Wenn ich mir das Berliner Tarifsystem und die Berliner Stadtpläne anschaue, wird es gerade für Ortsunkundige glatt noch komplizierter.

Okay, die Beispiele sind natürlich schwierig. Dagegen kann ich nichts sagen, wenn ich ehrlich bin. Da müßte man sich offenbar nochmal genauere Gedanken im Detail machen, soweit sind wir ja noch gar nicht. Ich finde nur die Idee als Ganzes schon interessant. Nach wie vor.

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Lopi2000
Was den Automaten angeht, ist es sicher nicht zu viel verlangt. Aber was die Bedienung angeht und die Dauer, die ein Fahrkartenautomat durch einen einzelnen Nutzer belegt wir, schon. Ich musste schon gelegentlich schwarzfahren, weil es nicht möglich war, in der zur Verfügung stehenden Zeit einen Fahrschein zu lösen, da die Automaten jetzt schon nicht ausreichen und durch den Verkauf von Zeitkarten und/oder Fahrkarten ins Umland, blockiert waren.

Nun, in dem Zusammenhang bin ich tatsächlich der Meinung, daß ein einheitlicher Button den Vorgang für einen Auswärtigen nicht schwieriger machen kann, als er dann ohnehin schon wäre. In der von Dir geschilderten Situation brauchte die Schlange vor Dir doch schon so lange, obwohl es den einheitlichen Kaufvorgang noch nicht gab. Mit diesem würde es doch vielleicht besser werden, aber schlimmer auf gar keinen Fall. Denn man hat ja immer noch die Möglichkeit, die althergebrachte Methode zu nehmen, falls einem die neue nicht zusagt, sprich einem das Eintippen des Ziels und die Auswahl der Fahrtroute zu umständlich vorkommen. Liege ich da so falsch?
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Neu Wulmstorf
Eine große Zugangsbarriere zum ÖPNV ist der Tarifdschungel, sehr schön übrigens in Spiegel-Online beschrieben.

Die Wahrscheinlichkeit, in einer fremden Stadt, oder als Gelegenheits-ÖPNV-Nutzer auch in der eigenen Stadt, versehentlich schwarz zu fahren oder deutlich zu viel zu zahlen, ist recht beachtlich groß.

Wie kann das verbessert werden?

Mein Vorschlag: Jeder Tarifverbund unterstützt neben seinen diversen Tarifen eine deutschlandweit einheitliches System, um für eine Einzelfahrt bei sofortigem Fahrtantritt zum gewünschten Ziel zu kommen. Immer erkennbar am selben Symbol.

1. Der Weg zum Ticket muss über Eingabe der Zielhaltestelle erfolgen.

2. Es dürfen keine lokalen Tariffragen gestellt werden. (Schlechtes Beispiel: Ich wollte in Berlin von Bellevue nach Friedrichstraße und wurde vom Automaten gefragt, ob ich über AB oder ABC fahren will.) Die einzige Frage, die ich noch in Ordnung fände, wäre die nach erster oder zweiter Klasse.

3. Es dürfen keine Fragen nach dem Weg gestellt werden. (Schlechtes Beispiel: Als ich einer Dame in Hamburg half, dem Automaten ein Ticket nach Lübeck zu entlocken, wurde sie gefragt, ob sie über Bad Oldesloe oder Ratzeburg zu fahren gedenke. Woher sollte sie das wissen?) Wenn das Ticket vom Weg abhängt, dass müssen eben sämtliche Fahrtmöglichkeiten in der nächsten Zeit angezeigt werden inklusive Preis und der Fahrgast muss sich eine konkrete Verbindung davon aussuchen.

4. Das Ticket muss sofort und ohne sogenannte Entwertung gültig sein (notwendige Entwertungen sind eine ganz tückische Falle für Leute die soetwas nicht kennen).

5. Das Ticket darf nicht überteuert sein (Schlechtes Beispiel: Der Automat in Berlin haute mich übers Ohr und verlangte 2,40 Euro. Später erfuhr ich, dass 1,40 Euro gereicht hätten.)

Das ganze klingt für mich umsetzbar. Klar, ist ein Haufen Abstimmungsarbeit, aber man hat es ja auch geschafft, eine deutschlandweite Fahrplanauskunft (bahn.de) aufzubauen.

Mittlerweile ist das Problem in der Bundespolitik angekommen, siehe z.B. https://www.n-tv.de/.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing: "Wir müssen die Chancen nutzen, mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern", sagte der FDP-Politiker mit Blick auf die jetzt gestarteten 9-Euro-Tickets. "Unser ÖPNV-Angebot sollte verständlicher, einheitlicher und damit kundenfreundlicher werden."
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Neu Wulmstorf

Bundesverkehrsminister Volker Wissing: "Wir müssen die Chancen nutzen, mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern", sagte der FDP-Politiker mit Blick auf die jetzt gestarteten 9-Euro-Tickets. "Unser ÖPNV-Angebot sollte verständlicher, einheitlicher und damit kundenfreundlicher werden."

[deutschlandtarifverbund.de]

Der gilt sogar schon seit Anfang des Jahres. Da müssten nun halt nur noch die Verkehrsverbünde beitreten. Nur das nachher niemand glaubt, das wäre eine FDP-Idee...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2022 23:36 von Nemo.
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