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Deutsche Bahn will Stilllegungen stoppen und Strecken reaktivieren
geschrieben von Marienfelde 
"Die Bahn gründet eine Einheit, die alte Zugstrecken wieder reaktivieren soll. Stilllegungen sind bis auf Weiteres gestoppt. So sollen die Klimaschutzziele der Bundesregierung unterstützt werden."

Die im Ressort von Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla angesiedelte Arbeitsgruppe soll "sich eine Liste von ausgemusterten Strecken vornehmen, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und Allianz pro Schiene in diesem Frühjahr erstellt haben. Die Verbände haben gut 3000 Kilometer Gleis vorgeschlagen, die wieder in Betrieb genommen werden könnten. In vielen Fällen sind die Gleise noch erhalten und können mit verhältnismäßig geringem Aufwand wieder in Betrieb genommen werden."

Dies ist einer Meldung von "Spiegel online" von heute zu entnehmen: [www.spiegel.de]
Soll das heissen, die Stilllegung des Bahnhofs Altona wird auch gestoppt? ;)
Ach nee, da ist der Investorendruck doch zu hoch...
Zum Thema "Reaktivierung" gibt es Infoseiten und Pressemitteilungen (PM) auf der Website der Allianz pro Schiene:

[www.allianz-pro-schiene.de]


PM vom 06. Dezember 2019:

>> Gut für den Klimaschutz im Verkehr

Allianz pro Schiene und VDV begrüßen Ankündigung der DB für Streckenreaktivierung <<

[www.allianz-pro-schiene.de]

(bezieht sich auf die Meldung des SPIEGEL)


PM vom 22. November 2019:

>> Comeback der Schiene – zehn Vorschläge

Wo sich deutschlandweit die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken besonders lohnt

Die Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben zehn Strecken in ganz Deutschland vorgestellt, die sich besonders für die Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnverbindungen eignen. <<

[www.allianz-pro-schiene.de]

• Kiel-Oppendorf – Schönberger Strand
• Barth – Zingst – Prerow
• Basdorf/Abzweig Schönwalde – Berlin Gesundbrunnen
• Neuenhaus – Coevorden (Niederlande)
• Münster – Sendenhorst
• Lollar – Londorf
• Breisach – Colmar (Frankreich)
• Calw – Weil der Stadt
• Blankenstein – Marxgrün (Güterverkehr)
• Gunzenhausen – Wassertrüdingen – Nördlingen


PM vom 20. Mai 2019:

>> Die Schiene kommt zurück

Zunehmend werden Bahnstrecken reaktiviert | Vorschläge für weitere Verbindungen <<

[www.allianz-pro-schiene.de]

(mit Deutschland-Karte der bereits reaktivierten Strecken und Links auf weitere Dokumente,
z.B. eine Broschüre (PDF) des VDV mit Karte und Liste der Reaktivierungsvorschläge)

>> Laut Deutschland-Karte der Allianz pro Schiene wurden zwischen 1994 und 2019 insgesamt 827 Kilometer an Verbindungen für den Personenverkehr und 359 Kilometer für den Güterverkehr wieder in Betrieb genommen. Allerdings wurden in diesem Zeitraum mit über 3.600 Kilometern deutlich mehr Strecken im Personenverkehr abbestellt als reaktiviert. Beim Güterverkehr fällt der Saldo ebenfalls klar negativ aus. Insgesamt hat das Schienennetz derzeit eine Streckenlänge von rund 38.500 km – im Bahnreform-Jahr 1994 waren es noch 44.600 km. <<

>> Der VDV hat eine umfangreiche Liste mit Reaktivierungsvorschlägen erarbeitet. Insgesamt kommt der Branchenverband dabei auf 186 Strecken mit 3.072 km Länge. Auf einer entsprechenden Deutschland-Karte wird deutlich, dass nahezu überall in der Republik Reaktivierungspotenzial im Schienennetz vorhanden ist. <<


Fragen und Antworten zur Reaktivierung:

[www.allianz-pro-schiene.de]
Vielleicht hat die Bäderbahn über Timmendorf an der Ostsee ja doch noch eine Chance, nicht stillgelegt zu werden.
Der VDV und die Allianz pro Schiene haben die Broschüre "Auf der Agenda: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken" aktualisiert und weitere Strecken in die Liste aufgenommen.

[Den Link dazu gibt es unter der folgenden Meldung (nach unten scrollen).]


Meldung der Allianz pro Schiene vom 09. Juli 2020:

>> Das Comeback der Schiene geht in die nächste Runde

291 Städte und Gemeinden mit über drei Millionen Einwohner/innen könnten durch Streckenreaktivierung ans Schienennetz angebunden werden <<

[www.allianz-pro-schiene.de]
Die Bahn will 20 Strecken reaktivieren. Die Liste enthält auch mehrere Strecken in und um Berlin, die aus politischen Gründen stillgelegt bzw. unterbrochen worden sind. Pressemitteilung von heute:

>> Mehr klimafreundlicher Bahnverkehr in der Fläche: DB reaktiviert stillgelegte Strecken

DB belebt 20 Strecken mit 245 Kilometern Gleis neu •
Weitere Strecken für den Personen- und Güterverkehr für Wiederinbetriebnahme identifiziert •
DB-Netz Vorstand Jens Bergmann: „Jeder Kilometer Gleis ist aktiver Klimaschutz“

Die Deutsche Bahn (DB) wird 20 Strecken mit einer Länge von 245 Kilometern für den Bahnbetrieb reaktivieren. Bei den Strecken handelt es sich um einen ersten Teil zuvor stillgelegter Trassen, auf denen künftig wieder Personen- oder Güterverkehr stattfinden soll. Ein Expertenteam der DB hatte in den vergangenen Monaten ein Streckenportfolio in ganz Deutschland mit insgesamt rund 1.300 Kilometern Länge ermittelt, für das verkehrliches Potenzial besteht. Bei einem Großteil lohnt sich bei Abwägung von Kosten und Nutzen die Wiederinbetriebnahme.

Die DB stellte ihre Pläne heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Branchenverbänden Allianz pro Schiene und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Berlin vor. <<

Weiterlesen (mit Liste/Grafik): Click



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.06.2021 16:39 von Manfred Erlg.
Tolle Kiste. Leider hält Schleswig-Holstein daran fest, die Bäderbahn an der Ostsee stillzulegen.
Die Broschüre zur Reaktivierung von Bahnstrecken (vom VDV und von der Allianz pro Schiene) ist soeben in vierter Auflage erschienen.
Die Liste umfasst jetzt mehr als 320 Strecken mit einer Gesamtlänge von mehr als 5.400 Kilometern.

Dazu gibt es eine Pressemitteilung vom 14. Oktober:

[www.allianz-pro-schiene.de]

Zitat

5426 Kilometer: Reaktivierungsbedarf immens

VDV und Allianz pro Schiene legen Reaktivierungsvorschläge vor

Berlin, 14.10.2024. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und die Allianz pro Schiene beklagen einen Reaktivierungsstau in Deutschland. Während die Liste aussichtsreicher Schienenstrecken immer länger wird, hakt es nach wie vor bei der Umsetzung von Reaktivierungsprojekten. Innerhalb von zwei Jahren wurden lediglich 21 Streckenkilometer wiederbelebt. Beide Verbände fordern, Planungsverfahren zu vereinfachen und Fördermittel aufzustocken.

Alle zwei Jahre legen VDV und Allianz pro Schiene aktualisierte Vorschläge für Streckenreaktivierungen vor. 74 Strecken mit insgesamt 949 Kilometern sind neu auf der Vorschlagsliste hinzugekommen. „Es ist klar, mit Reaktivierungen allein werden wir die großen ökonomischen und verkehrlichen Herausforderungen in Deutschland nicht bewältigen – und doch warten wir inzwischen bei 325 Strecken mit 5426 Kilometern Länge auf die Umsetzung der Reaktivierung. Das könnte die Wirtschaft gerade auf regionaler Ebene erheblich stärken“, so VDV-Fachmann Reaktivierung Martin Henke.

379 Städte und Gemeinden ohne Zugang zum Schienenverkehr

Im gesamten Jahr 2024 werden voraussichtlich nur 30 Kilometer Schienenwege reaktiviert. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Angesichts dieses Schneckentempos müssen Bund und Länder dringend mehr tun, um Initiativen vor Ort zu unterstützen. Die Menschen wollen eine Schienenanbindung. Auch für den Schienengüterverkehr gibt es großes Potenzial.“ 379 Städte und Gemeinden ohne Zugang zum Schienenverkehr könnten durch die vorgeschlagenen Reaktivierungen wieder Anschluss an das Bahnnetz erhalten. Allein in diesen Kommunen wohnen mehr als 3,8 Millionen Menschen – das entspricht der Einwohnerzahl von Berlin.“

Derzeit sind in Deutschland 123 der 900 Mittelzentren ohne Anschluss an die Eisenbahn, U-Bahn, Stadtbahn oder Straßenbahn, darunter 13 Kreisstädte. In 119 der nicht angeschlossenen Mittelzentren sind für die Eisenbahn gebaute, aber nicht mehr genutzte Trassen vorhanden. Für 72 dieser Mittelzentren schlagen VDV und Allianz pro Schiene eine Wiederanbindung an den Eisenbahnverkehr vor, bei 13 weiteren empfehlen sie eine vertiefte Prüfung. Allein in diesen Zentren leben über 1,4 Millionen Menschen. Dirk Flege: „Das Engagement der Menschen vor Ort ist unglaublich. Immer häufiger werden Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, die Grundlage für eine Entscheidung zur Reaktivierung sind. Bemerkenswert ist, dass mehr als drei Viertel der durchgeführten Machbarkeitsstudien zu einem positiven Ergebnis kommen. Das bedeutet: In den meisten Fällen wird die Reaktivierung als sinnvoll erachtet. Nun geht es darum, Planungsprozesse zu beschleunigen und nicht durch unnötige Bürokratie auszubremsen.“

Hebelwirkung Gemeindeverkehrsfinanzierung

„Das vergangene Jahr hat nicht nur deutlichen Zuwachs bei den Fahrgastzahlen gebracht, sondern auch in einem ganz anderen Bereich: Im so genannten Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) haben die Verkehrsunternehmen mehr Infrastrukturprojekte zur Förderung angemeldet als je zuvor“, so Martin Henke. Das Gesetz wurde im Jahr 2020 novelliert und in diesem Zuge finanziell aufgestockt. Dadurch ist inzwischen eine Verdreifachung der angemeldeten Projekte zu verzeichnen.

Zuletzt waren im GVFG insgesamt 407 Projekte aus den Bereichen „Grunderneuerung“, „Reaktivierung“, „Elektrifizierung“ und „Bahnhöfe, Stationen, Haltestellen“ angemeldet. Henke: „Wir müssen sehen, dass der immense finanzielle Bedarf bei der maroden Infrastruktur in Deutschland finanziell abgedeckt wird – alles andere schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Das Erhöhen der GVFG-Fördermittel auf drei Milliarden jährlich ab 2025 hätte eine extreme Hebelwirkung, um unsere Infrastrukturen schneller ausbauen zu können“.

[..., es folgen 3 Listen:
- Top 5 der Strecken nach Bevölkerung der zu erschließenden Kommunen
- Top 10 Strecken nach zu erschließender Bevölkerung pro Strecken-km
- Top 10 der Mittelzentren, deren Anschluss an das Netz des Schienenpersonenverkehrs wir empfehlen, nach Einwohnerzahl]

Vielfältige Kriterien

Bei der Reaktivierung von Bahnstrecken werden verschiedene Kriterien berücksichtigt. Zunächst spielen die Lage der Strecke und ihre Verbindung zu wichtigen Verkehrsachsen eine zentrale Rolle, wobei ein besonderer Fokus auf die Anbindung von Mittelzentren an Oberzentren gelegt wird. Die Attraktivität des zukünftigen Schienenverkehrs im Vergleich zum aktuellen Angebot, wie dem Busverkehr, ist ebenfalls entscheidend. Der Aufwand der Reaktivierung, sowohl finanziell als auch logistisch, sowie potenzielle Risiken, wie rechtliche Konflikte durch Entwidmung, müssen geprüft werden.

Zudem wird untersucht, ob durch die Verlängerung bestehender Zugverbindungen kostengünstigere Betriebsoptionen geschaffen werden können. Ein weiteres Ziel ist die Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs durch die Integration der reaktivierten Strecken in ein Grundnetz des Bahn-Regionalverkehrs, was positive Effekte auf das Busnetz haben kann. Eine Entlastung überlasteter Straßen oder paralleler Nahverkehrsstrecken wird ebenfalls angestrebt. Der Nutzen für den Schienenpersonenfernverkehr sowie der Schienengüterverkehr, beispielsweise durch Erschließungen oder Umfahrungen stark frequentierter Strecken, wird ebenfalls berücksichtigt. Die Reaktivierungsvorschläge werden in drei Prioritäten eingeteilt: „dringlich“, „hoch“ und „potenzieller Bedarf“. „Dringliche“ Strecken sollen sofort reaktiviert werden, da sie großes Potenzial bei moderatem Aufwand bieten.

Am Ende der PM finden sich diverse Links, darunter auf das PDF der aktualisierten Broschüre.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2024 12:35 von Manfred Erlg.
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