Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Kein Ticketverkauf im Tiergarten- Tunnel
geschrieben von Jan 
Hallo!

Ich bin gestern mit einem RE durch den Tiergarten- Tunnel gefahren und habe beobachtet, wie eine einsteigenden Reisegruppe ein Ticket bei der Schaffnerin kaufen wollte.
Diese meinte, Sie dürfte erst wieder Tickets verkaufen, wenn sie den Tunnel verlassen haben.
Weiß jemand den Grund?

Jan
Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass das mobile Fahrkartendruckgerät (wie immer das offiziell heißt) einen Funkkontakt zu einer Zentrale herstellen muss, und das dieser Funkkontakt im Tunnel nicht herstellbar ist. Wobei es dann allerdings weniger ein "nicht dürfen" als ein "nicht können" wäre.
Wahscheinlich. Habe auch gehört, dass man Probleme mit den Ansagen im Tunnel hätte, die kommen ja auch irgendwie über GPS?
Vademekum schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist,
> dass das mobile Fahrkartendruckgerät (wie immer
> das offiziell heißt) einen Funkkontakt zu einer
> Zentrale herstellen muss, und das dieser
> Funkkontakt im Tunnel nicht herstellbar ist. Wobei
> es dann allerdings weniger ein "nicht dürfen" als
> ein "nicht können" wäre.

Die mobilen Fahrkartendrucker haben keine Verbindung zu einem außenstehenden System. Sie könnten also problemlos im Tunnel funktionieren.

Jens
Könnte es nicht schlicht und ergreifend damit zu tun haben, dass innerhalb von Verkehrsverbünden keine Fahrscheine verkauft werden (RV Beförderungsbestimmungen Personenverkehr, ehemals DPT II), wie in jedem anderen deutschen Verbund auch?

Lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber wenn ich mir die Beförderungsbestimmungen des VBB anschaue, steht da nix vom Fahrscheinverkauf im Zug. Ergo heißt das: Fahrgast ohne gültigen Fahrschein, erhöhtes Beförderungsentgelt, mindestens 40,- EUR. Ende.

Weitere Informationen durch BundesbahnerHH, einem sehr tarifkundigen Kollegen, sollte er dieses Forum in Kürze mal wieder besuchen.

P.S. Das Fahrkartendruckdingsbumsteilda heißt übrigens Mobiles Terminal oder auch "Kurs90 Mobil-System", ist dampfbetrieben (ein Akku hält für ca. 40 Fahrscheine) und wird in Kürze von einem südostasiatischen Nachfolger abgelöst, da deutsche Hersteller offensichtlich nicht in der Lage sind, ein funktionierendes elektronisches Gerät zu bauen (forget Höft&Wessel!).
Hallo,

zumindest im RE2 von Berlin nach Cottbus wurden schon öfter Fahrkarten nachgelöst, teilweise sogar Anschlussfahrscheine für C.

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
In den REs kann man auf jeden Fall Tageskarten und Einzelfahrscheine kaufen. Ich bin letzte Woche von Neustrelitz nach Gesundbrunnen gefahren. Ich hab mir ein Ticket nach Oranienburg gekauft und sobald wir in Oranienburg angekommen sind hab ich Berlin ABC nachgekauft. War kein Problem.
Dass man Fahrscheine nachkaufen kann, wie du schriebst, weil du über die Gültigkeit deines (ersten) Fahrscheines hinaus fahren willst, ist auch nicht das Problem. Das lassen die Beförderungsbedingen des VBB ausdrücklich zu.
Und Neustrelitz liegt ja nicht im VBB-Gebiet, so dass da der allgemeine Tarif der Bahn (ich weiß jetzt nicht, wie der richtig heißt) zur Anwendung kommt. Da kann es vielleicht sein, dass der Fahrscheinerwerb im Zug ausdrücklich zugelassen ist.

Ein Problem kann man aber bekommen, wenn man ohne Fahrschein im VBB-Bereich in den Zug einsteigt, obwohl ein geöffneter Fahrkartenschalter / funktionierender Fahrkartenautomat vorhanden war. Und im Tiergartentunnel gibt es sicher mehrere Automaten auf den Bahnhöfen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Fahrscheinkauf vor dem Einsteig unmöglich war. Insofern hat BimKutscher recht, dass eigentlich 40 € pro Person fällig gewesen wären.

Allerdings muss ich sagen, dass ich selbst auch ohne Fahrschein in den Zug (war auch der RE5) eingestiegen bin, weil der Zug grad kam und ich es nicht mehr geschafft hab, noch zum (funktionierenden) Automaten zu gehen. Ich hatte aber auch das Glück, dass der Schaffner grad an der Tür war, wo ich einsteigen wollte und da hab ich ihn gleich beim Einsteigen gefragt, ob ich den Fahrschein von ihm bekomme. Sonst hätte ich doch noch die Stunde auf den nächsten Zug gewartet, denn 80 € wären etwas zu viel gewesen (ich hatte noch mein Fahrrad dabei).
Wenn ich mich recht erinnere, dann kann man durchaus ohne Fahrschein einsteigen, muss sich aber sofort beim Zugbegleiter melden, um bei ihm die Fahrkarte zu erwerben. Der darf dann noch den "Bordpreis" draufschlagen. Die 40 Euro werden erst fällig, wenn man darauf wartet, dass der Zugbegleiter kommt - hab ich so in der RB26 erlebt...
@Jay:

Das mit dem zum Zugbeleiter gehen ist ein bei Fahrgästen hartnäckig verbreiteter Irrglaube.

Ich habe vier Jahre als Zugbegleiter bei der DB in Hamburg gearbeitet und daher rührt meine Fachkenntnis:

Es gibt das unaufgeforderte melden, wenn man nicht im Besitz eines Fahrscheins ist. Es ist völlig unerheblich, ob Du zum Kundenbetreuer hingehst oder wartest, bis er kontrolliert! Auf jeden Fall wird ein Bordzuschlag erforderlich, wenn Du nicht nachweisen kannst, dass Du keine Möglichkeit hattest, im Vorfeld einen Fahrschein zu lösen (einziger Automat defekt, Fahrkartenausgabe geschlossen, Geldscheinannahme gestört. Was nicht gilt ist zu spät am Bahnhof eingetroffen, das ist p.P.!).

Das ist allerdings der Verlauf AUSSERHALB von Verkehrsverbünden und Gemeinschaftsverkehren! Innerhalb von Verbünden ist grundsätzlich das Erwerben von Fahrscheinen nicht möglich und zwar in keinem Verbund Deutschlands. Du bist dann Fahrgst ohne gültigen Fahrschein und hast 40,- EUR zu zahlen!

Auf das Beispiel Hamburg gemünzt bedeutete das, wenn ich mit meiner Vollkontrolle am Hamburger Hauptbahnhof begonnen habe und ein Kunde äußerte den Wunsch, eine Fahrkarte nach Harburg zu erwerden, dann fragte ich (zum damaligen Zeitpunkt 2001) ob er nicht lieber bis Stelle lösen möchte, denn 10,60 DM seien billiger als 60,- DM. Erklärung: Harburg liegt im Verkehrsverbund HVV, der Bahnhof Stelle war (damals) der erste außerhalb des Verbundes, diese Fahrkarte durfte ich dann verkaufen (das nannte sich dann verbundausbrechender Verkauf, netter Begriff): Also Hamburg Hbf - Stelle 5,60 DM + 5,- DM Nachlösezuschlag: 10,60 DM, besser als 60,- DM. Wer diesen Erklärungen nicht folgen wollte, hat spätestens in Harburg Bekanntschaft mit zwei bis drei Herren in grün gemacht, die ihn auf ihre romantische BGS-Wache auf Gleis 3 einluden.

So im VBB ist der Grundsatz der Gleiche, ich weiß nur, dass es hier Kulanzregelungen gibt, die ich aber nicht kenne. Von ehemaligen Kollegen von DB Regio Potsdam weiß ich, dass man auf der Stadtbahn Razzien - ähnlich wie bei der BVG oder S-Bahn - durchführt und alle die im RE keinen Fahrschein haben, zahlen 40,- EUR.

Schade, dass hier offensichtlich kein Forummitglied Mitarbeiter bei DB Regio ist, würde mal gerne die eigentliche Verfahrensweise in Berlin hier wissen.

Am Rande: Auch wenn ich mich teilweise sehr unbeliebt gemacht habe, wenn ich die Beförderungsbestimmungen durchgedrückt habe: Ich gebe trotzdem zu, dass der Tarifdschungel in unserem Land absulut undurchsichtig ist! Ein Gelegenheitsfahrer wird eher hiervon abgeschreckt, als den ÖPNV nochmal zu nutzen.
Wie es die Kundenzeitung der italienischen Staatseisenbahn FS mal treffend in einem Artikel beschrieb: Deutschland hat ein sehr gutausgebautes Nahverkehrsnetz - beim Kauf eines Fahrscheins verzweifelt man allerdings!
Also ich sehe häufiger, wie die Zugbegleiter VBB-Fahrscheine - ohne Bordpreis - verkaufen und (wenn überhaupt) nur darauf hinweisen doch bitte nächstes Mal den Automaten vor Fahrtantritt zu konsultieren.
Einzige Ausnahme war in der RB26, wo wohl ein Fahrkartenautomat mitgeführt wird. Da wurden die 40 Euro abkassiert, weil die Fahrkarte nur AB-Gültigkeit hatte und kein Ergänzungsfahrausweis gekauft & gestempelt wurde.

Die Vorgehensweise, wie von mir geschildert, dass man sich sofort beim Zugbegleiter melden muss, meine ich mal irgendwo (punkt3?) gelesen zu haben. Das sagte auch die Zugbegleiterin in der RB26, als sie die 40 Euro kassierte.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen