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Linienführung der S+U-Bahn-Linien in Berlin
geschrieben von MrJonas 
Abgesehen davon, dass man eine Regionalbahn und keine S-Bahn nach Nauen fahren lässt ;-), muss dafür nix geändert werden - aber das war auch nicht der Punkt.

Nemo schlug vor, dass man statt der S-Bahn (die man ja "einfach" neben die DB-Strecke legenwürde), die DB-Strecke auf 3-4 Gleise ausbaut. Und hier war schlicht und einfach mein Einwand, dass man das, um es sinnvoll zu machen natürlich bis zum Bf. Spandau machen müsste und damit Umbauten am Überwerfungsbauwerk der Lehrter Bahn sowie eine Verschwenkung gegenüber der aktuellen Nutzung stattfinden müsste, da die 2 aktuellen Gleise ja dann als Richtungsgleise stadteinwärts verwendet würden. Und das würde neben den Gleisanlagen natürlich auch wieder Arbeiten an Oberleitung und vor allem Sicherungstechnik nachsich ziehen.

Im übrigen wurde nicht nur "ein wenig" an der Fahrleitung gerichtet - diese musste komplett getauscht werden. Und auch an den Gleisen selbst wurde gewerkelt. Darum gabs ja auch teilweise eingleisigen Betrieb oder gar Vollsperrung und Umleitungen über BAR, Wustermark Rbf., Staaken.
MrJonas schrieb:
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> 1.) In Hamburg verkehren alle S- und U-Bahn-Linien über den Hauptbahnhof. Im Hamburg-Forum
> befürwortet eine übergroße Mehrheit, dies bei zukünftigen Neubauten auch so zu lassen.

Da Berlin eher dezentral aufgebaut ist, verteilen sich die Schnittpunkte der U- und S-Bahnlinien auf mehrere Punkte im Stadtgebiet. Der neue Berliner Hauptbahnhof soll ja in Zukunft noch mit mehreren U-, S- und Straßenbahnlinien nahverkehrstechnisch aufgewertet werden.

> 2.) Die Hamburger S-Bahn ist bis jetzt ein reines Gleichstrom-Netz, wie Berlin. Im Süden Hamburgs
> wird die S3 Richtung Stade verlängert, d.h. sie wird gar nicht verlängert, es werden einfach nur
> einige Fahrzeuge so umgerüstet, dass sie auch unter Oberleitung fahren können

Urspünglich war die Hamburger S-Bahn ein reines Wechselstrom-Netz! Erst nach der Bewährung der Berliner Gleichstromlösung baute man ab 1939 Gleichstromstrecken mit Stromschiene, kriegsbedingt zog sich die Umstellung über 15 Jahre hin.
Viel später erreichte die Fernbahnelektrifizierung Hamburg, jetzt wäre wiederum die Wechselstrom-S-Bahn vorteilhafter gewesen.

> Es scheint so, als ob eine Mehrheit dafür wäre, zukünftige Strecken nur noch mit Oberleitung zu bauen.

Hier geht es nicht um Mehrheiten, sondern um Mehrkosten, die ein elektrischer Inselbetrieb mit Gleichstrom angeblich verursacht. Jedenfalls stellt der DB-Konzern den Bestellern, den Ländern Berlin und Hamburg über die örtliche S-Bahntochter für die Gleichstromstrecken erheblich höhere Trassenkosten in Rechnung. Wegen der gegensätzlichen Standpunkte in dieser wichtigen Frage wurde bereits eine gerichtliche Klärung veranlasst, die gegenwärtig noch nicht entschieden ist.
Sollte der Gleichstrombetrieb tatsächlich erheblich teurer sein, wird man langfristig wohl auf Wechselstrom umstellen wollen, was auf den in beiden Städten vorhandenen profilbeschränkten Tunnelabschnitten große technische Probleme bereiten dürfte.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Sollte der Gleichstrombetrieb tatsächlich
> erheblich teurer sein, wird man langfristig wohl
> auf Wechselstrom umstellen wollen, was auf den in
> beiden Städten vorhandenen profilbeschränkten
> Tunnelabschnitten große technische Probleme
> bereiten dürfte.

Neue S-Bahnbetriebe wird man in Deutschland wohl nur noch mit Wechselstrom anlegen.

Zwischen Pankow und Pankow Heinersdorf stand zwischen 1920 und 1921 ein komplettes Fahrleitungsfeld, ein Foto davon findet sich im Buch Bahnknoten Berlin.

Zur Frage Gleich- oder Wechselstrom bei der Berliner S-Bahn gibt es hier einen Artikel aus dem Jahr 1999:
[www.hisb.de]

Eine Umstellung halte ich für ausgeschlossen, da man das Gleichstromnetz gerade erst saniert hat. Obwohl man dann natürlich hinsichtlich der dann ehemaligen Nordsüd-S-Bahn auf eine Interressante Idee kommen könnte:

U4 Gesundbrunnen - Nordsüdbahn - Potsdamer Platz - Gleisdreieck - Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz, Ob man dann noch den Anhalter Bahnhof bedient, wäre zu prüfen, obwohl das dann nicht mehr nötig erscheint...

Spaß beiseite: Man würde ein derartiges System wie die Berliner S-Bahn nicht mehr bauen! Bei den Trassenpreisen glaube ich eher an Abzocke von DB Netz. Bei den Fahrzeugpreisen sind kaum Einsparungen zu erwarten, wenn man sich mal die Anzahl aller in Deutschland benutzten S-Bahnen betrachtet:

420 254
423: 190
424: 40
425: 102
426: 43

586 S-Bahnfahrzeuge

470: 7
471: 3
472: 62
474: 102

175 S-Bahnfahrzeuge

477: 134
480: 82
481: 348
485: 166

730 S-Bahnfahrzeuge

Das heisst, wir haben in Berlin soviele S-Bahntriebwagen wie im restlichen Bundesgebiet zusammen, obwohl ich die 425, 426 sehr wohlwollend auch als S-Bahnen bezeichnet habe.

Bei der Stromversorgung kann auf bewährte Technik zurückgegriffen werden, die auch weltweit bei vielen Stadtschnellbahnen und U-Bahnen eingesetzt wird. 750 V ist ein Standard-System, nicht zuletzt hat man aus diesem Grund in Berlin die Nennspannung auf 750 V gesenkt. Teuer wird der Gleichstrombetrieb, erst wenn außerhalb der Stadt die Infrastruktur zum Anschluss der Unterwerke fehlt. Daher sollte man auf Netzerweiterungen in die Pampa verzichten.

Gruß Nemo


Die Zahlen stammen aus: Michael Dostal, DB-Fahrzeuge, München 2002



Hallo.
Ich glaube nicht, dass man ne S-Bahn in die Pampa baut.
Aber ich finde, Städte wie Falkensee,Rangsdorf oder die Gesamtgemeinde Teltow/Stahnsdorf hätten einen S-Bahn-Anschluss nötig, wenn man sich das Gedrängel auf den Straßen anschaut.
Allerdings wäre natürlich auch eine 20-Min-Takt der RegionalBahnen (Express) sinnvoll, aber ich weis, die Kostenfrage.
Leider gehen die Länderbestellungen vor die Wünsche der Kunden.
Ludwigsfelde hatte vor dem Mai nur einen 60-Minuten-Takt mit der Bahn (Anschlüsse in Genshagener Heide waren nicht so toll),wenigstens wurde auf 30-Min-Takt verdichtet.Die Züge sind trotzdem gerammelt voll.

Gruß
DB
Nemo schrieb:
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> Bei der Stromversorgung kann auf bewährte Technik zurückgegriffen werden, die auch weltweit bei
> vielen Stadtschnellbahnen und U-Bahnen eingesetzt wird. 750 V ist ein Standard-System, nicht zuletzt
> hat man aus diesem Grund in Berlin die Nennspannung auf 750 V gesenkt.

Die Nennspannung wurde nicht gesenkt, lediglich die Vorschriften wurden verändert. Nach geltenden DIN-VDE-Vorschriften (EN 50163) sind für Gleichstrombahnen nur 600/750/1500/3000 V Nennspannung zulässig (für Neuanlagen entfällt 600V). Für 750V-Anlagen beträgt die niedrigste Dauerspannung 500V (nicht mehr 525V), die höchste Dauerspannung 900V, kurzzeitig (maximal 5 min) sind 950V, beim regenerativen Bremsen auch 1000V zulässig. Damit brauchen für 800V ausgelegte Anlagen nicht verändert werden.

> Teuer wird der Gleichstrombetrieb, erst wenn außerhalb der Stadt die Infrastruktur zum Anschluss der Unterwerke
> fehlt. Daher sollte man auf Netzerweiterungen in die Pampa verzichten.

Die Bahn besitzt ein eigenes 30-kV-Netz und hält damit die Netzkosten gering, weil sie den Strom direkt ab 110-kV-Verbundnetz bezieht. Zu evt. neuen Unterwerken in Netzrandlage muss das Kabelnetz entsprechend erweitert werden, was kostengünstig erfolgen kann, da keine Kabelverlegung in öffentlichen oder fremden privaten Grundstücken nötig ist. Neue Strecken erhalten gleich neue Kabeltrassen, die Kosten dafür wie für Unterbau, Gleis und Bahnanlagen sind förderfähig.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2006 17:52 von der weiße bim.
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