Ulrich Conrad schrieb:
Ich meinet auch nur
> eine Führung der U4 zum Hbf. wäre sinnvoller, als
> eine Führung der U4 zum Potsd. Pl. Noch sinnvoller
> wäre allerdings die S21, aber bitte ohne den
> unsinnigen Neubau vom Potsdamer Platz nach Süden.
> Das wäre nämlich auch Parallelverkehr. Die S21
> kann genauso gut über Anhalter Bahnhof fahren.
Der Neubeu der S21 südlich Popl. einschließlich Bahnhof Gleisdreieck hat die Schaffung eines Übergangs zwischen den Nord-Süd-S-Bahnen und der U1 als Ziel, die heute schmerzlich fehlt. Eine Verknüpfung zwischen diesen Nord-Süd- und Ost-West- Linien würde eine ganze Menge Verkehrsströme im S+U-Bahn-Netz verschieben. Die Frage ist jedoch, ob der positive Effekt so stark ist, dass sich der aufwändige Neubau der S-Bahn hier wirklich lohnt.
>
> > Jedoch ist das Aufkommen und Potential, was
> aus
> > Steglitz in die Schöneberger Hauptstraße
> möchte
> > größer, als nach dem Bayerischen Platz oder
> > Viktoria-Luise-Platz.
>
> Das bezweifel ich. Die Hauptstraße ist kein
> nennenswertes Einkaufsgebiet wie die Schloßstraße.
> Ihre Umgebung ist genauso ein Wohngebiet, wie der
> Einzugsbereich der U4.
Mit der Schloßstraße ist sie natürlich nicht zu vergleichen, aber darum geht es nicht. Entlang der Hauptstraße und in einigen Nebenstraßen (z.B. Akazienstraße) sind eine ganze Menge Funktionen (Fachgeschäfte, Kneipen, Arztpraxen etc.), die in der Summe eine ganze Menge Publikumsverkehr erzeugen, der über den fußläufigen Bereich hinausgeht. Der von der U4 erschlossene Bereich wiederum ist eben fast nur Wohngebiet und hat somit wesentlich weniger Fahrgastpotential als die Hauptstraße mit ihren vielen Nutzungen.
Der Westen
> Schönebergs hat dagegen nur die U4 als
> Scheinenverkehrsachse.
Und ist damit für seine Funktion als reines Wohngebiet für (West-)berliner Verhältnisse schienenmäßig schon überdurchschnittlich gut erschlossen...
Kein Steglitzer wird zum
> Einkaufen zur Hauptstraße fahren, aber so manch
> ein Schöneberger zur Schloßstraße.
Soweit mir bekannt, orientieren sich die meisten Schöneberger eher direkt in Richtung City-West (Kudamm/Tauentzien). Die Schloßstraße hat ihren Einzugsbereich vor allem im Südwesten der Stadt (von Lichtenrade bis Zehlendorf), weniger aber nördlich davon. Friedenau ist da schon ein "Zwischenbereich", der sich nicht so richtig entscheiden kann: Schloßsstraße oder Kudamm/Tauentzien.
So gesehen wäre
> es nur logisch, wenn die Verkehrsverbindungen von
> der Schloßstraße sternförmig in alle Richtungen
> führen würden, wobei sich in Richtung Norden neben
> S1, U9 und einer Tramlinie M48 auch eine
> U4-Verlängerung anbieten würde, obgleich sie
> zugegebenermaßen nicht allzu wichtig wäre.
Dann schon lieber die U4 "verstraßenbahnen" - und im Bereich Innsbrucker Platz eine Rampe bauen. Allerdings darf dies nicht zu Lasten der Straßenbahn in der Hauptstraße gehen (die m.E. hier absoluten Vorrang hat).
Eine
> Verbindung von Steglitz nach Kreuzberg wäre doch
> auch mal was.
Nun ja - den erreicht man ja auch mit der S21 mit dem Bahnhof Gleisdreieck... ;-)
> Ok, auch ich würde nie empfehlen die U4 zu bauen,
> aber es gibt sie nunmal. Ich habe mir halt
> Gedanken gemacht, was man aus ihr machen könnte,
> aber natürlich ginge das auch mit Straßenbahnen.
> M46 und M48 sind zweifellos straßenbahnwürdig,
> wobei ich keinen Parallelverkehr zwischen M46 und
> U4 erkennen kann. Beide kreuzen sich, zwar nicht
> rechtwinklig, sondern relativ schräg, aber ohne
> sich ein zweites mal zu berühren.
Daher sehe ich einen M46 ja auch tramwürdig, ohen dass man da irgendwas an der U4 machen muss.
Das Problem hier liegt darin, das zwar jede vorgeschlagene Verlängerung der U4 zwar dieser einen Fahrgastzuwachs bringt - aber in der Summe in keiner Variante wirklich u-bahn-würdige Zahlen erreicht werden.
> Nach meinem Vorschlag würde die U4 die
> Schloßstraße bedienen und nicht umfahren. Eine
> Verbindung zu weiteren vergleichbaren Zentren
> halte ich nicht für unbedingt nötig, da die Leute
> kaum von Einkaufszentrum zu Einkaufszentrum
> fahren, sondern von zu Hause zum Einkaufen und
> wieder zurück. So gesehen ist die Bedienung von
> reinen Wohngebieten nicht verkehrt.
Aber in dieser Relation leider bei weitem nicht ausreichend für einen vertretbaren U-Bahn-Betrieb.
>
> Von welchen Lücken reden wir hier eigentlich? Im
> Falle von Innsbrucker Platz - Friedenau gebe ich
> Ich wünschte mir aber endlich den Lückenschluss
> Krumme Lanke - Mexicoplatz.
Bringt - so wurde es mal vor einigen Jahren untersucht - gerade mal 3.000 Fahrgäste. Da sehe ich es als sinnvoller, den Busverkehr hier aufzuwerten - was ja in den letzten Jahren hier z.T ja auch passierte. Bedeutung für den potentiellen Verkehrsstrom von der S1 zur U3 haben die Achse des X10 und die Verbindung von der S1 zur Freien Universität (M11,X11). Was fehlt, ist eine bessere Verknüpfung zwischen der südlichen S1 und dem Fehrbelliner Platz (Vrwaltungszentrum). Allein der 115er alle 20 Minuten ist da etwas schwach...
Was gäbe es noch an
> Lückenschlüssen? Uhlandstraße - Adenauerplatz
> bringt auch nicht viel, Uhlandstraße - Halensee
> wäre mehr als ein Lückenschluss.
Hatten wir ja schon hier und anderswo öfter als Thema.
> Oder wie wäre es mit
> einer U9-Verlängerung entlang der Provinzstraße
> nach Schönholz als Anschluss zur S1? Ach nein,
> dann wäre ja die gesamte U9 ein Parallelverkehr
> zur S1.
Eine Weiterführung der U9 jenseits Osloer Straße hat man sich mit der sehr schwach ausgelasteten U8 nach Norden hin verbaut. Für großräumige Verkehrsströme (wofür ja S+U-Bahn ja bevorzugt geeignet sind) wäre eine Führung der U9 gen Norden zur S-Bahn sinnvoller gewesen, als der ziemlich parallel zur S1 fahrenden U8.
> > Und Pläne verwerfen (und Alternativen dazu
> > aufzeigen) wird man auch dürfen ;-)))
>
> Das erlaube ich aber nur ungern. :-))
Das macht aber am meisten Spaß ;-)))
Viele Grüße
Ingolf