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U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Hallo,
offensichtlich gibt es ja bei der BVG jedes Jahr immer noch ein enormes Defizit. Die Fahrpreise sollen jedoch nicht zu stark ansteigen, und Einsparpotentiale gibt es am Morgen, Nachmittag und nachts eigentlich auch kaum. Doch wenn es mit diesem Defizit so weitergehen sollte, wird es wohl unweigerlich irgendwann zu drastischen, wirklich merkbaren Einschränkungen kommen müssen. Es wäre also überlegenswert, ob nicht schon heute Einsparungen vorgenommen werden könnten, von denen möglichst wenige U-Bahnfahrgäste etws bemerken. Wie sieht es am Vormittag aus? Wenn ich mal zu dieser Zeit unterwegs bin, fällt mir schon auf, dass die U-Bahnzüge im dichten 5-Minutentakt relativ leer sind. Viele Leute arbeiten ja auch zu dieser Zeit, Schüler sind in der Schule, Studenten an der Uni.

Mein etwas drastischer Vorschlag wäre also, in der Zeit von 10:15 Uhr (/ 10:30 Uhr für Umstellung) bis 12:45 (/ 13:00 Uhr) auf den U-Bahnlinien nur einen Grundtakt von 10 Minuten anzubieten.
Auszunehmen wären vielleicht:

U2 Ernst-Reuter-Platz - Alexanderplatz (wegen Touristen und TU)
U3 Fehrbelliner Platz - Krumme Lanke (wegen der FU)
U7 Jakob-Kaiser-Platz - Neukölln (weil es die meist genutzte U-Bahnlinie Berlin ist)

Könnte solch eine Maßnahme zu einem geringeren Defizit verhelfen? Oder wäre es zu aufwendig, entsprechende Schichtpläne für das Personal zu entwickeln? Vielleicht ließe sich so viel einsparen, dass man den 5-Minutentakt am Abend um 30 Minuten verlängern könnte? Hier herrscht oft noch reger Betrieb. Das erschiene mir persönlich jedenfalls sinnvoller als leere Züge am Vormittag. Oder sind die eurer Meinung nach gar nicht so leer?

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Nicht-dynamische Signatur
Ist so nicht durchführbar. 10-Minutentakt wäre viel zu verwegen, und dann auch das Problem, wohin mit den Zügen? Sind ja dann immerhin die Hälfte der im Einsatz befindlichen. Auch ein Schwächen dürfte sich als kaum praktikabel herausstellen, zudem gibt es auch immer wieder mal Spitzen, wo sogar in dieser Nebenzeit die Züge mitunter gut ausgelastet sind.
Zu Guter Letzt würde ein 10-Minutentakt am Tage ne Menge Fahrgäste vergraulen, denn dann überlegt man sich, ob man die Öffentlichen nimmt oder lieber was Alternatives (Rad, Auto etc.).

Dennis
Dir schein nicht bekannt zu sein, wie toll "geteilte Dienste" sind-
und die demzufolge beim Personal hochbeliebt sind...
vgT6JP
Ich finde diese Idee auch nicht so gut, für viele Leute ist der 5-Minuten-Takt ein Grund mit der U-Bahn zu fahren. Ich finde sogar, man sollte ihn ein bisschen ausweiten.
Hier in Ruhleben haben wir seit Jahren nur ein 10-Minutentakt, der in der Hauptverkehrszeit auf 8-Minutentakt 'verdichtet' wird, es sei denn es sind Ferien, oder es gibt Bauarbeiten oder Baustellenhavarien irgendwo entlang der U2 (in den letzten Jahren ziemlich oft).

Ein 10-Minutentakt ist nicht attraktiv, besonders wenn ein Zug gerade verpasst wird weil er nicht auf Umsteigende, die den Zug fahrplanmässig hätten kriegen können müssen, wartet, und wenn daß auch öfters passiert.
Der Besteller würde dann etwas Geld sparen, die BVG kann ihrer Züge die sie eh hat noch ineffinzienter einsetzen, vielleicht noch etwas Fahrstrom sparen. Unterm Strich lohnt sichs nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
02.05.2012 20:39
Ich frage mich aber schon, warum Vormittags, Spätabends und teilweise auch am Wochenende derselbe Takt gefahren werden muß, der eigentlich auch im Berufsverkehr schon ausreicht?
Ok, das ist jetzt nicht unbedingt auf die U-Bahn bezogen, aber diverse Buslinien und fast sämtliche Außenstrecken der S-Bahn betrifft es schon...
Zitat
jan1144
Ich frage mich aber schon, warum Vormittags, Spätabends und teilweise auch am Wochenende derselbe Takt gefahren werden muß, der eigentlich auch im Berufsverkehr schon ausreicht?
Ok, das ist jetzt nicht unbedingt auf die U-Bahn bezogen, aber diverse Buslinien und fast sämtliche Außenstrecken der S-Bahn betrifft es schon...

Ich gebe dir Recht, aber ich glaube, dass man diese Takte so fährt, um Leute zum Umsteigen auf die Öffentlichen anzuregen. Beim Auto können sie immer losfahren. Je dichter der Takt ist, desto näher kommt man an diese Individualität heran.
Naja, was willst du machen? Der logistische Aufwand für die 3 Stunden von 9:30 bis 12:30 den Takt runterzuafahren lohnt sich kaum. In Augsburg fährt man beispielsweise auch den ganzen Takt alle 5 Minuten auf jeder Straßenbahnlinie. Einfach weil es sich nicht lohnt für die Zeit vom Ende des Berufsverkehrs bis zum Beginn des Schüler-"abtransports" nach der Schule die Züge zum Betriebshof und wieder rauszuschicken. Dann doch lieber ein durchgängiger merkbarer Takt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
02.05.2012 21:07
Ok...das ist dann was logistisches und am Vormittag erklärbar.
Das einzige was machbar wäre, wäre am Sonntagmorgen den Nachtverkehr noch eine Stunde zu verlängern bzw. Sonntag bis Donnerstag ihn eine Stunde früher beginnen zu lassen. Das würde sicher was einsparen, ich persönlich wünsche es mir aber nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Das einzige was machbar wäre, wäre am Sonntagmorgen den Nachtverkehr noch eine Stunde zu verlängern bzw. Sonntag bis Donnerstag ihn eine Stunde früher beginnen zu lassen. Das würde sicher was einsparen, ich persönlich wünsche es mir aber nicht.
Aus einigen Berichten aus anderen Threads ging aber hervor, dass man am Abend eher eine Taktverdichtung braucht. Da ich abends kaum bis gar nicht unterwegs bin, kann ich aber keine Erfahrungsberichte abgeben. Weiß jemand mehr über die Auslastung der Abendzüge?
Zitat
jan1144
Ok, das ist jetzt nicht unbedingt auf die U-Bahn bezogen, aber diverse Buslinien und fast sämtliche Außenstrecken der S-Bahn betrifft es schon...

Bei der S-Bahn liegt das daran, dass viele Taktverdichtungen im Berufsverkehr aus bekannten Gründen entfallen...

Und so ganz stimmt das auch nicht. So verkehrt die S8 zwischen Grünau und Zeuthen nur im Berufsverkehr.

Gruß fairsein
Zitat
jan1144
Ich frage mich aber schon, warum Vormittags, Spätabends und teilweise auch am Wochenende derselbe Takt gefahren werden muß, der eigentlich auch im Berufsverkehr schon ausreicht?
Ok, das ist jetzt nicht unbedingt auf die U-Bahn bezogen, aber diverse Buslinien und fast sämtliche Außenstrecken der S-Bahn betrifft es schon...

Das Defizit verringert sich nicht dadurch, dass man Fahrgästen Stehplätze zumutet - die bleiben fern und die BVG darf zusehen, wie sie die Fixkosten finanziert.
Das im Berufsverkehr kaum noch verstärkt wird, liegt daran, dass hier die Akzeptanz von Stehplätzen um ein vielfaches höher ist(alle anderen Verkehrsträger sind auch gut ausgelastet...) als zu anderen Tageszeiten.
Hier wurden Einsparpotentiale realisiert, die Kosten sparen und nicht Fahrgäste.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Also, zum Thema Sonntags und Feiertags: Da fahren auf mehreren Linien verkürzte Züge, man hat zwar noch den gleichen Takt wie werktags, aber mit weniger Kapazität. Dennoch ist dies sinnvoller als doppelte Taktlänge und dafür "Vollbestückung" bei der Zuglänge (wie es vorher mal war). Kann man also nicht mit werktags vergleichen. Und mal ehrlich, so wenig ist am Wochenende auch nicht los, gerechtfertigt ist es allemal, wurde ja nicht umsonst vor 2 (?) Jahren eingeführt.

Dennis
Im Zuge der Einführung von Gleitzeitregelungen und durch die große Zahl von Freiberuflern in Berlin gibt es eigentlich nur noch einen relativ kleinen Unterschied zwischen HVZ und NVZ. Es ist also nicht nur Sparmaßnahmen geschuldet, das die U-Bahn heute meist ganztags im 5 min Takt fährt, sondern einer Verlagerung des Verkehr auf die NVZ.

Eigentlich sehe ich eher sonntags am Vormittag Einsparpotenzial...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Die Züge sind derzeit, mit wenigen Ausnahmen, auch um 10:30 Uhr voll. Frag doch gleich, ob man nicht die Stadtbahn ab 21 Uhr einstellen kann, weil man da nen Sitzplatz bekommt...
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
03.05.2012 13:49
War ja klar das einige nicht verstehen was ne Außenstrecke ist. Thema Vormittag ist für mich erledigt und von der Stadtbahn hat hier noch niemand gesprochen!
Tarifgebiet A und weite Teile von B brauchen keine Einsparungen, aber in C und ganz am Rand von B (zumindestens im Osten) fahren in der Woche schon sehr häufig heiße Luft (bevor das auch einige wieder nicht kapieren: selbstverständlich nicht alle Linien).
Ja, und in dem Moment, wo Du diese "heiße Luft" wegsparst, reduzierst Du das Potenzial, und damit vergraulst Du Fahrgäste. Dann werden es noch weniger, die Strecke wird weiter ausgedünnt und dann schließt sich der Kreis. In einem gewissen (vernünftigen) Rahmen werden schwache Abschnitte bei den Kosten durch die starken naja sozusagen quersubventioniert, wenn man so will.

Dennis
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
03.05.2012 15:09
Meinetwegen kann doch das eingesparte woanders sinnvoller eingesetzt werden, dagegen spricht überhaupt nix. Dann schaut euch doch mal nachts die letzten Züge z.B. Richtung Strausberg (Nord) an, spätestens hinter Hoppegarten hast du nichtmal mehr 10 Fahrgäste und einsteigen tut da vielleicht einer in der Woche. Oder die Buslinie 191, da würde auch ein Taxi reichen (von der Größe her). Und bitte, bitte beachtet: ich rede hier nicht von kompletten Einstellungen, sondern von Ausdünnungen. Sicherlich wäre der Aufschrei riesig, aber früher oder später gewöhnt sich jeder dran und richtet seine Fahrweise darauf ein.
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