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Die größten Verkehrsfehlplanungen Berlins?
geschrieben von Möckernbrücke 
Hallo Leute,

nun haben wir den Jahreswechsel hinter uns und da schaut man meißtens in die Zukunft, aber auch mal zurück!

Ich möchte daher gern mal von euch wissen, welche Dinge ihr für die größten Verkehrsfehlplanungen Berlins haltet! Ich gebe mal als Zeitraum 1965 bis heute vor.

Bin gespannt auf eure Beiträge!


Gruß von Stefan
'Möckernbrücke'
Darf ich auch eine groß Verkehrsfehlplanung nennen?

1967! - Jeder kennt den Rest...
Au weia !

Wäre ein Startdatum nach 1967 nicht vielleicht besser ?

Duck'n'cover !


Edit : Hah, um eine Minute !!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2007 22:36 von Verkehrsinfarkt.
Also.

1. Die Entscheidung die Straßenbahn aus dem damaligen West-Berlin zu verbannen wurde ja nicht 1965 getroffen und schon gar nicht 1967, sondern eher bildete letzteres Jahr doch den Abschluss einer viel eher getroffenen Verkehrsplanung.


2. Habe ich nach langer Zeit mal wieder dieses Forum aufgesucht und ich find es ja gerade zu empörend, wie verhärtet die Fronten zwischen Pro-Bahnern und Anti-Bahnern sind!



Hier meine 3 Vorschläge:

1. "U 10"
Die diversen Vorleistungen für die "Phantomlinie U 10", sei es in Steglitz, am Innsbrucker Platz, Kleistpark und und und!

2. U 7
Dass die U 7 von Jungfernheide nach Spandau und nicht zum Flughafen Tegel geführt wurde hatte paradoxerweise ja die gegensätzlichen Gründe. (Nicht nur, aber auch.) Für Spandau sprach, dass man die S-Bahn umgehen muss. Gegen Tegel widerum sprach allerdings, dass Tegel ja eh nur ein Provisorium ist, bis Berlin wieder vereint ist.

3. U 8
Sowohl Nord, als auch Süd.
Dir direkte Weiterführung nach Norden von der Residenzstraße aus wäre mehr als sinnvoll gewesen - Preis/Leistung. (Auch im Sinne der Schnelligkeit des Transports.)
Im Süden halte ich dieses typische: "Nein, zur Ost-S-Bahn schaffen wir keinen Umsteigebahnhof" für dermaßen... *MOOOAAH*

Und als Zugabe habe ich noch einen Punkt parat:
U 55. Ich denke, darüber brauchen wir nicht weiter reden, da die Verlängerung absolut keinen Sinn macht.
Ich würde mal aus den letzten Jahren den Tiergartentunnel B96 in den Ring werfen. Der geht vollkommen am Bedarf vorbei. Für Autofahrer dauert's über den Großen Stern kaum länger.

Ein älteres Beispiel: die Verunstaltung Wilmersdorfs durch die A104 - auch hier geringer verkehrlicher Nutzen.
Hallo

Ajar schrieb:
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> Dass die U 7 von Jungfernheide nach Spandau und
> nicht zum Flughafen Tegel geführt wurde hatte
> paradoxerweise ja die gegensätzlichen Gründe.
> (Nicht nur, aber auch.) Für Spandau sprach, dass
> man die S-Bahn umgehen muss. Gegen Tegel widerum
> sprach allerdings, dass Tegel ja eh nur ein
> Provisorium ist, bis Berlin wieder vereint ist.

War denn Tegel ursprünglich schon als Provisorium geplant? Meines Wissens sollte er ein dauerhafter Flughafen bleiben, der in einer späteren Ausbauphase durch ein zweites, östlich gelegenes Terminal hätte erweitert werden können. Die Entwicklung kommt zwar anders, aber ursprümglich wäre ein U-Bahnanschluss durchaus sinnvoll gewesen, und wäre vermutlich auch gekommen, wenn man nicht den Ersatz der S-Bahn nach Spandau als wichtiger eingeschätzt hätte.

Viele Grüße

Ulrich C.

neuer Hbf
10.01.2007 00:21
dann werfe ich mal einen Stein ins Wasser:-)

Der neue Hbf ist für mich die allergrößte Fehlinvestition.

Warum ? weil die geplanten ÖPNV-Anbindungen fast alle auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wurden (S21, U5, Straßenbahn) und seine innerstädtische Vernetzung damit nahe Null tendiert. (auf die Stadtbahn konnte man ja auch vom Bf Zoo und Ostbf aus erreichen, dafür hätte es nicht des neuen Hbf bedurft).

Und einen zentralen Umsteigebahnhof braucht Berlin nicht wirklich, da es sich zum größten Teil bei den Reisenden um Ziel-/Quellverkehr handelt. Da wäre ein dezentrales Bahnhofssystem sinnvoller gewesen, das die Reisenden näher an ihren eigentliches Start-/Zielpunkt gebracht hätten.

Im übrigen ist das Umsteigen im Hbf (also dessen originäre Begründung, warum er als Kreuzungspunkt von Stadtbahn und Nord-Süd-Strecke im Spreebogen gebuat wurde) auch nicht sehr komfortabel geraten, da er lagebedingt mit seinen fünf Ebenen extreme Höhenunterschiede aufweist und die Anordnung der Treppen eher auf Show als auf Funktionalität ausgerichtet sind.

Hallo

Möckernbrücke schrieb:
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> Ich möchte daher gern mal von euch wissen, welche
> Dinge ihr für die größten Verkehrsfehlplanungen
> Berlins haltet! Ich gebe mal als Zeitraum 1965 bis
> heute vor.

Die schlimmsten Fehler waren nach meiner ganz privaten eigenen Meinung die Vollendung der Straßenbahnstilllegung, auch wenn dieser Beschluss schon 1954 fiel, hätte man es sich ja noch anders überlegen können, wobei 1965 das Netz aber auch schon sehr gerupft war.
Dann natürlich auch das Prinzip mit neuen U-Bahnstrecken die vorhandenen S-Bahnstrecken ersetzen zu wollen.
Neben den bereits von anderen erwähnten konkreten Dingen fallen mir noch die zahlreichen aufwändig hergestellten Bushaltestellen an den Stadtautobahnen ein, die vielfach sogar mit Rolltreppen ausgestattet waren, und heute fast alle außer Betrieb sind.
Ob hier Fehlplanungen im Straßenverkehr hineingehören ist mir nicht ganz klar, immerhin dient der private Autoverkehr hier ja oft genug als Feindbild, aber ein Beispiel fällt mir da doch ein: Wenn man von der Martin-Luther-Straße in die Hohenstaufenstraße in Richtung Nachodstraße fährt, der 204er macht das ja auch, wird der Verkehr unmittelbar hinter der Kreuzung quasi über die Gegenfahrbahn geführt, um an einem einzelnen übrig gebliebenen Wohnhaus aus der Gründerzeit vorbeizukommen. Es ist mir ein Rätsel, wie man da einfach die Straße zu verbreitern begann, ohne auf dieses Haus Rücksicht zu nehmen. Offensichtlich sollte es abgerissen werden, wass dann aber nicht geschah. Ob man da wohl irgendwann die Straße wieder auf ein vernünftiges Maß einengt? Eine Fehlplanung ist das aber auf jeden Fall.
Für noch überflüssiger als die A104 halte ich übrigens die A105, auch wenn sie derzeit als Umleitungsstrecke ein hohes Verkehrsaufkommen hat. Im Normalfall ist dieses nördliche Relikt der einst geplanten Westtangente kaum sinnvoll zu gebrauchen. Beim Stichwort Westtangente fällt mir dann noch die Friedrich-Gerlach-Brücke am Sachsendamm ein.
Eine sehr schöne Fehlplanung war auch die unfertige Autobahnbrücke die jahrelang über die Gottlieb-Dunkel-Straße führte, und die dann beim Weiterbau der Autobahn wieder abgerissen wurde, weil man nun lieber unter der Gottlieb-Dunkel-Straße drunter durch wollte.

Viele Grüße

Ulrich C.

Am schlimmstn waren die TRAMSTILLEGUNK und UBAHN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Danke fürs schreien, wir sind nicht taub, es gibt auch sowas wie oder , um Wörter hervorzuheben. Ach so, Du solltest Deine Texte vor dem Posten nochmal durchlesen, Du hast es in Deinem Einzeiler auf drei (!), nach alten Rechtschreibregeln immerhin noch auf zwei Fehler gebracht.

drstar



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2007 03:28 von drstar.
also für mich waren es die Strassenbahnstillegung im Westteil der Stadt
und der neue Hauptbahnhof
Ajar schrieb:
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> U 7
> Dass die U 7 von Jungfernheide nach Spandau und
> nicht zum Flughafen Tegel geführt wurde hatte
> paradoxerweise ja die gegensätzlichen Gründe.
> (Nicht nur, aber auch.) Für Spandau sprach, dass
> man die S-Bahn umgehen muss. Gegen Tegel widerum
> sprach allerdings, dass Tegel ja eh nur ein
> Provisorium ist, bis Berlin wieder vereint ist.

Also wenn ich so die Fahrgastzahlen der U-Bahn-Strecke Jungfernheide - Spandau betrachte, ist das mit das höchste Aufkommen außerhalb des S-Bahn-Ringes?



> U 8
> Sowohl Nord, als auch Süd.
> Dir direkte Weiterführung nach Norden von der
> Residenzstraße aus wäre mehr als sinnvoll gewesen
> - Preis/Leistung. (Auch im Sinne der Schnelligkeit
> des Transports.)
> Im Süden halte ich dieses typische: "Nein, zur
> Ost-S-Bahn schaffen wir keinen Umsteigebahnhof"
> für dermaßen... *MOOOAAH*

Beim Nordteil macht dieser seltsame Schlenker - vor allem für mich als Nicht-Berliner - zumindest auf dem Stadtplan wenig Sinn, allerdings existiert doch mit dem Südendpunkt Hermannstraße eine Übergangsnmöglichkeit zur S-Bahn?
Hallo,

also die größte Vekehrsfehlplanung dürfte wohl der Beschluß zur Wiedereinführung der "Rumpelkiste" im ehemaligen West-Berlin gewesen sein...

Grüße vom Oberdeck...
Anonymer Benutzer
...
10.01.2007 06:33
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 16:23 von 54E.
Die größte Fehlplanung ist nicht der Beschluss zur Wiedereinführung der Straßenbahn in West-Berlin sondern die nur 7km Strecke die in über 15 Jahren gebaut wurden.

Chris

Oberdeck schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> also die größte Vekehrsfehlplanung dürfte wohl der
> Beschluß zur Wiedereinführung der "Rumpelkiste" im
> ehemaligen West-Berlin gewesen sein...
>
> Grüße vom Oberdeck...


54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Schade, Oberdeck, schade!

Wieso schade ? Mir hätte echt was gefehlt, wäre das Posting vom Oberdeck nicht gekommen... Eher ein bischen spät... :-)))

Ja, nun aber zurück zum Thema. Als größte Fehlentscheidung sehe ich schon alle Maßnahmen an, die mit dem "Ersatz" der S-Bahn im Westteil der Stadt zusammen hängen. Auch wenn die Ursachen weit von 1965 lagen... Hier wurde ein historisch gewachsenes Verkehrssystem, wie es in Europa wohl seines gleichen suchte, aus überwiegend politischen Gründen zerstört.

Aber, wollen wir nicht mal ein bischen positiv denken ? Na, ich werd´mal noch einen Thread eröffenen... :[forum.bahninfo.de]



wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
Es wurden ja fast alle Gründe genannt...
Mmhh...also primär sage ich den langsamen Ausbau der Tram und das man das Ostkreuz hat vergammeln lassen, vor ein paar Jahren wäre die Sanierung billiger gewesen, denke ich.
Den Hbf sehe ich nicht als Fehlplanung, wenn irgendwann (das ist die Fehlplanung) mal die Tram dorthin fährt, die S21 fährt und die U65 :-)) (kein Tippfehler!!) fertig sind, ist doch alles gut am Europaplatz.

Ansonsten brauchen wir, so denke ich, über die Stummel-U-Bahn nicht sprechen.

Gruß
DB
Ulrich Conrad schrieb:
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> Es ist mir ein Rätsel, wie man da
> einfach die Straße zu verbreitern begann, ohne auf
> dieses Haus Rücksicht zu nehmen. Offensichtlich
> sollte es abgerissen werden, wass dann aber nicht
> geschah.

Man wollte das Haus gerne abreißen, so, wie man es mit den anderen Häusern in der Straße auch getan hat. Allerdings schaffte der Besitzer es, sich durch mehrere Instanzen zu klagen, und damit die Enteignung des Grundstücks abzuwenden. Irgendwann hat dann der Senat die Lust verloren.

Die gesamte Westtangente erachte ich allerdings als sehr sinnvoll, wenn auch städtebaulich nicht wirklich schön. Sie entlastet allerdings die Schloßstraße immens, was diese wiederrum zum Einkaufen attraktiver macht. Hätte man die Westtangente nicht gebaut, wäre die Schloßstraße auf Kosten von Gehwegen, Bäumen, und dem Mittelstrefen verbreitert worden. Die Attraktivität der anliegenden Mietflächen steigert das aber nicht.
Zudem bietet die Westtangente eine wirklich schnelle Verbindung in die Innenstadt. Selbst im Berufsverkehr braucht man so, unter Nutzung des Tiergartentunnels (B96) nicht länger als 20 Minuten von Zehlendorf zum Hauptbahnhof.

Natürlich wäre die vermehrte Nutzung des ÖPNV sinnvoll, aber warum sollte ich mich in zeitweise überfüllte S-Bahnen setzen, in denen die Scheiben zerkratzt, die Wandverkleidungen beschmiert und die Polstersitze zu eklig zum drauf sitzen sind, wenn ich mich einfach zu Hause in mein Auto begeben kann, schön Musik anmache, und losfahre? Im Endeffekt bin ich meist genau so schnell, und habe meine Ruhe. Niemand spielt mir irgendwas vor, will mir eine Obdachlosenzeitung verkaufen oder belästigt mich durch seine Anwesenheit.
Ich sehe momentan keinen Grund, wieder vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen, auch wenn ich zur Arbeit mit S-und U-Bahn fahre. Das liegt aber nur an der Parkraumbewirtschaftung an meiner Arbeitsstelle. Würde man den ÖPNV wieder attraktiver gestalten, würden sicher mehr Autofahrer ihr Auto an der nächsten Station stehen lassen, und mit der Bahn in die Stadt fahren.

Ich jedenfalls will im Moment mein Auto nicht missen.
Ulrich Conrad schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn man von der Martin-Luther-Straße in die
> Hohenstaufenstraße in Richtung Nachodstraße fährt,
> der 204er macht das ja auch, wird der Verkehr
> unmittelbar hinter der Kreuzung quasi über die
> Gegenfahrbahn geführt, um an einem einzelnen übrig
> gebliebenen Wohnhaus aus der Gründerzeit
> vorbeizukommen.

Etwas ähnliches findet man auch auf dem Steglitzer Damm zwischen S Südende und Liebenowzeile in Richtung Rathaus Steglitz - wobei hier nicht mal ein Haus "im Weg" steht, sondern sich nur eine hübsch umzäunte Grasfläche befindet. Hat den Erfolg, dass der 282er, um diese Schikane zu umfahren, notgedrungen beide Fahrspuren benutzen muss, was dann zu Autos auf der linken Spur manchmal recht knapp wird...

MfG

Bene Woelki
Anonymer Benutzer
...
10.01.2007 16:23
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2011 16:22 von 54E.
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