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[News] Rädermangel bei der U-Bahn
geschrieben von Grenko 
Rädermangel bei der U-Bahn
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05.06.2007 17:10 Von K. Kurpjuweit und M. Honert

Die Fahrgäste merken es täglich: In den U-Bahnen gibt es zu den Stoßzeiten oft kaum noch einen freien Platz. Die BVG setzt inzwischen selbst auf der nachfragestarken Linie U 2 zwischen Ruhleben und Pankow häufig Züge mit nur sechs statt der üblichen acht Wagen ein. Dieses Mal geht es aber nicht vordringlich darum zu sparen. Dem Verkehrsbetrieb sind schlicht die Räder und Achsen ausgegangen. Abgenutzte Teile können deshalb nicht ausgetauscht werden, so dass Fahrzeuge aus dem Betrieb genommen werden müssen. Der Stahlmarkt ist weltweit leergekauft – von China.

mehr dazu: [www.tagesspiegel.de]
Futter für Verschwörungstheoretiker. ;-)
Also wie kann das denn sein? Ich kenne zufällig jemanden der in einem Stahlgroßhandel arbeitet, der hat mir ja schon viel erzählt aber das Unternehmen wie die BVG in solch arge Bedrängnis kommen finde ich schon höhst ungewöhnlich. Ich werde mein Bekannten mal zu dem Thema befragen.
Aus welchem Stahl sind nochmal die Achsen und Räder der U-Bahnen?

Bis dann
die Fritztram
Grenko schrieb:
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> Rädermangel bei der U-Bahn

Könnte damit auch der Austausch der Räder und Achslager der HK-Züge bei der BVG und bei Bombarier in Hennigsdorf betroffen sein (wenn die Aussagen seitens der BVG stimmen)?

@Fritztram

Aus welcher Mischung der Stahl ist kann ich Dir auch nicht sagen. Auf jeden Fall ist es "gehärteter Stahl". Also eine völlig andere und teurere Variante.
Stahl ist nicht gleich Stahl. Ich bezweifel mal, daß Dein Bekannter soetwas im Lager hat.
Es wird schon einen eigenen Markt für diese Stahlsorte geben. Somit ist dieser Engpaß nicht ungewöhnlich.
Dein Bekannter wird höchstens schneller an Informationen über den Markt kommen.
Das Problem ist nicht nur der Stahlmarkt, sondern auch die zurückgefahrenen Kapazitäten im Fahrzeugbau. Wegen des Wirtschaftsbooms und der steigenden Nachfrage nach Leistungen im Schienengüterverkehr muss die Schienenfahrzeugindustrie derzeit Tauschradsätze und andere Verschleißteile für den Schienengüterverkehr fertigen. Daher haben sich die Lieferfristen für diverse Ersatzteile plötzlich verlängert. Da man ja heutzutage keine Lagerhaltung mehr hat, gehen einem in einem solchen Fall schnell die Ersatzteile aus. Und wenn dann auch noch ein paar Montagsradsatzlager eingebaut wurden, dann ist die Kacke schnell am dampfen...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2007 14:32 von Nemo.
HK_1007 schrieb:
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> Könnte damit auch der Austausch der Räder und Achslager der HK-Züge bei der BVG und bei
> Bombarier in Hennigsdorf betroffen sein (wenn die Aussagen seitens der BVG stimmen)?

Mit den HK-Zügen hat es schon was zu tun, denn es war ja geplant, eine ganze Reihe A3-Fahrzeuge auszumustern. Für diese Wagen sind daher auch keine neuen Räder bzw. Radreifen bestellt worden, die vorhandenen erreichen zunehmend die Verschleissgrenze, was zwingend zur Abstellung des betroffenen DTw führt. Soweit möglich werden Drehgestelle verschrotteter Fahrzeuge im Tausch weiterverwendet, auch wenn nur noch eine geringe Restradreifenstärke vorhanden ist. Begonnene Umbauten wie der Partyzug oder der neue Bürstenzug sind daher abgebrochen worden.
Mit dem Achslagerproblem selbst hat das nichts zu tun. Die HK-Musterwagen erhalten gerade planmäßig neue Räder, was nach 6-8 jährigem Einsatz normal ist. Wegen ihres kleineren Durchmessers unterliegen die Räder der H/HK-Züge ohnehin einem etwas höheren Verschleiss.
Radreifen bestehen im Gegensatz zu den Radscheiben aus besonders verschleissfesten, härteren Stahlsorten (Chrom- und manganlegierte Stähle). Wegen langer Lieferzeiten ist hier eine vorausschauende Bedarfsplanung unumgänglich. Lagerbestände wie zu Mauerzeiten sind nach den Optimierungen nach Ratschlägen teuerer Unternehmensberater bei der BVG längst nicht mehr vorhanden.

so long

Mario
Grenko schrieb:
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> @Fritztram
>
> Aus welcher Mischung der Stahl ist kann ich Dir
> auch nicht sagen. Auf jeden Fall ist es
> "gehärteter Stahl". Also eine völlig andere und
> teurere Variante.
> Stahl ist nicht gleich Stahl. Ich bezweifel mal,
> daß Dein Bekannter soetwas im Lager hat.
> Es wird schon einen eigenen Markt für diese
> Stahlsorte geben. Somit ist dieser Engpaß nicht
> ungewöhnlich.
> Dein Bekannter wird höchstens schneller an
> Informationen über den Markt kommen.

Wird sich zeigen. ;-) Habe ihm gerade eine Email geschrieben, ich werd seine Antwort dann hier wiedergeben wenn es gewünscht ist. Also ich denke eigentlich, dass dieser Bekannter sämtliche Stahlsorten organisieren könnte, aber wenn es halt nicht nur an den Stahllieferern liegt, sondern auch an der weiterverarbeiteten Betrieben dann ist das ja wirklich ein schwerwiegenderes Problem.
Also der Sachverhalt den Nemo geschildert hatte.

Was mir in dem Artikel noch aufgefallen ist... ich wusste gar nicht, dass die BVG GT's abgestellt hat aus denen man Räder und Achsen ausbauen kann. ;-)

Bis dann
die Fritztram


@Fritztram

Nein, nicht falsch verstehen. Mit Sicherheit kann Dein Bekannter soetwas besorgen. Ich meinte nur, daß er solch gehärteten Stahl, wie er für Schienen und Räder benutzt wird, wahrscheinlich selten verarbeitet.
Die Mail kannste auf jeden Fall mal posten
@ Grenko

Er verarbeitet den überhaupt nicht. Er handelt nur mit diesem. ;-)
Wenn dieser allerdings selten verarbeitet wird, so ist es sehr warscheinlich (nach meiner Einschätzung), dass diese Ware dann nicht über einen Händler geht sondern direkt von Erzeuger zu Verarbeiter.
Aber warten wir seine Mail ab. ;-)

Bis dann
die Fritztram
China kann den Stahlmarkt doch nicht weltweit leergekauft haben. Ich denke, dass viele Länder daran beteiligt sind.
Unterschätz mal die Chinesen nicht. Die Wirtschaft boomt bei denen gerade mächtig, und Kohle haben sie auch. Wirtschaftlich gesehen wollen die ordentlich an den Westen anschließen.
Deshalb macht sich unser lieber Texaner-Präsident auch ordentlich sorgen.
Leider haben die veramten Regionen vom Wirtschaftsboom nicht sehr viel. Ist halt wie bei uns.
China ist schuld: BVG setzt kürzere Züge ein
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Stahlbedarf in Asien verzögert hier Austausch von Ersatzteilen
Von Thomas Fülling und Dirk Westphal

Es liest sich wie ein Stück aus dem Tollhaus: Weil das wirtschaftlich prosperierende China weltweit massenhaft Stahl und Schrott aufkauft, müssen sich Fahrgäste in Berlin im Berufsverkehr schon mal drängeln. Etwa auf der U 2 zwischen Ruhleben und Pankow. Auf dieser U-Bahn-Linie setzt die BVG derzeit oft nur Züge mit sechs Wagen ein, üblich sind acht. Grund: Berlins Verkehrsbetriebe haben derzeit kaum noch Züge in Reserve, weil alte Waggons aus DDR-Produktion zu schnell ausrangiert wurden.

mehr dazu: [www.morgenpost.de]
Hm, hätte man die Doras behalten, dann hätte man noch so einige "Ersatzzüge" gehabt.

Die Chinesen machen die Welt noch so richtig kaputt und das in allerlei Hinsicht!
berlin91 schrieb:
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> Hm, hätte man die Doras behalten, dann hätte man
> noch so einige "Ersatzzüge" gehabt.

Die nützen dem Kleinprofilnetz herzlich wenig.

Jens
berlin91 schrieb:

>
> Die Chinesen machen die Welt noch so richtig
> kaputt und das in allerlei Hinsicht!

Ja, die bösen Chinesen machen die Welt kaputt! Und das nur, weil sie so leben wollen wie wir! Die Inder machen es auch so wie die Chinesen. In Südamerika steigt der Lebensstandard auch langsam an, und wenn dann auch noch die Afrikaner auf die Idee kommen nichtmehr zu verhungern und zu verdursten... Das geht ja nun wirklich nicht, wo kommen wir denn da hin!

Es ist doch eigentlich normal, dass 1 Mrd Chinesen eine höhere Wirtschaftsleistung entwickeln als 80 Mio Deutsche, bzw 250 Mio Amis oder 450 Mio Europäer. Und wenn die Chinesen alles leerkaufen, dann müssen wir halt einfach nen höheren Preis bezahlen, dann kriegen die nämlich nichts! Übrigens haben die Chinesen nichts damit zu tun, wenn die Schienenfahrzeugindustrie ihre Kapazitäten derartig abbaut, dass sie nicht in der Lage ist auf Nachfragesteigerungen zu reagieren. Und für die Abschaffung von Betriebsreserven bei der U-Bahn können die Chinesen auch nichts!


Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wurde die Baureihe GI/1 aus der DDR schnell ausrangiert? Ich dachte, dass sie ertüchtigt werden.
Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------
> berlin91 schrieb:
>
> >
> > Die Chinesen machen die Welt noch so richtig
> > kaputt und das in allerlei Hinsicht!
>
> Ja, die bösen Chinesen machen die Welt kaputt! Und
> das nur, weil sie so leben wollen wie wir! Die
> Inder machen es auch so wie die Chinesen. In
> Südamerika steigt der Lebensstandard auch langsam
> an, und wenn dann auch noch die Afrikaner auf die
> Idee kommen nichtmehr zu verhungern und zu
> verdursten... Das geht ja nun wirklich nicht, wo
> kommen wir denn da hin!
>
> Es ist doch eigentlich normal, dass 1 Mrd Chinesen
> eine höhere Wirtschaftsleistung entwickeln als 80
> Mio Deutsche, bzw 250 Mio Amis oder 450 Mio
> Europäer.
>
>
> Gruß Nemo
> ---
>
> Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!

1 Mrd. zu viel. In Hinsicht Umweltschutz sind die schon schlimm, außerdem müssen Unmenge an Bäume gerodet werden, damit die genügend Papier bekommen. Die Chinesen sind wie das Schwarze Loch im Weltall... die saugen alles auf, was sie bekommen. Sicherlich sind die Amis in Sachen Umweltschutz auch keine Engel.

Hätte man die Chinesen nicht, hätte man genug Stahl (Achtung Ironie)

Man müßte nur nichts von den Chinesen kaufen, sondern mal wirklich selbst produzieren, dann gehts bergab mit den Schlitzau... nee ... Schlitzohren *grins*


Jens Fleischmann schrieb:
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> berlin91 schrieb:
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> > Hm, hätte man die Doras behalten, dann hätte
> man
> > noch so einige "Ersatzzüge" gehabt.
>
> Die nützen dem Kleinprofilnetz herzlich wenig.
>
> Jens


Ach, da war ich mit den Gedanken wieder ganz woanders... naja aber für den Fall, dass die Großraumprofilzüge das gleiche Problem bekommen...

Wenn das mit dieser Stahlmisere anhält, gibt es den Freunden des Transrapid Futter. Könnte das ein Revival der M-Bahn sein? Beide brauchen keine Räder.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Naja, auch die M-Bahn will erstmal gebaut sein. Und das was man an Rädern spart, kannste gleich in Form von Stahlplatten wieder auf die Fahrbahn packen^^. (M=Magnet=Stahl). Aber so dramatisch wird die Lage nun auch nicht sein.
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