Hallo Plums
plums schrieb:
-------------------------------------------------------
> Scheinbar scheinen wir an einigen Stellen anderer
> Meinung zu sein. Aber das find ich gar nicht
> schlimm.
Das ist ja auch völlig normal, sonst bräuchte man nicht zu diskutieren. :-)
> Was mich stört, ist das der Blick auf gewisse
> Dinge entweder von links oder von rechts drauf
> gerichtet wird. Versucht doch mal das Ganze so
> nüchtern wie möglich von oben zu sehen.
Das versuche ich immer. Deshalb bin ich auch ja nach Situation mal für U-Bahnen, mal für Straßenbahnen...
> 1. Zur U5:
> ...
> Eine U-Bahn ist immernoch eine Schnellbahn, die
> NICHT die Aufgabe einer Fahrgastverteilung hat,
> sondern das überbrücken längerer Distanzen. Dies
> trifft für die U5 weder auf dem Stück Alex-Hbf,
> noch in Ri.Turmstr., da es wahrscheinlich sehr
> viel Kurzstreckenverkehr geben wird.
Das sollte man wohl nicht so dogmatisch sehen. Sicher ist eine U-Bahn eine Schnellbahn, aber im dichtesten Innenstadtbereich sollte sie nicht übertrieben schnell mit großen Stationsabständen hindurch sausen, denn dort dürften die meisten Fahrgäste ihre Ziele haben. Eine U-Bahn muss wegen der hohen Investitionskosten so atraktiv wie möglich sein, d. h. dort, wo ein großes Quell-/ Ziel-Aufkommen zu erwarten ist, sollte für möglichst kurze Fußwege gesorgt werden, während in Gegenden, wo nur geringer Fahrgastwechsel zu erwarten ist, höhere Geschwindigkeiten durch größere Stationsabstände erstrebenswert wären.
> Im Gegenteil,
> sollte hier eine U-Bahn gebaut werden, sehe ich
> massive Kürzungen im Oberflächenverkehr. Entweder
> man spart Busse oder man verzichtet auf eine
> Tramerweiterung, damit mit den vorhandenen
> Fahrgästen die U-Bahn auszulasten. Das ergibt
> unter dem Strich eine Verschlechterung.
Natürlich. Aber daran wird man nichts mehr ändern können. :-(
> Frage... Wie kann man eine U-Bahn bauen mit dem
> Argument, wenn ich 1 oder 2 Zwischestationen
> weglasse, dann ist ja das Ganze nicht genug
> Fahrgäste? Das ist doch gerade ein Argument gegen
> so eine Strecke, bzw. ein Anzeichen, dass das
> Hauptaufkommen eben Hbf und Alex ist, und alles
> dazwischen eigentl. nicht der Rede wert ist?
Es ist ja nicht mehr die Frage, ob die Strecke sinnvoll ist, sondern nur noch, wie man das beste daraus macht. Da scheint es mir höchst unsinnig zu sein, wenn man eine U-Bahn ausgerechnet im dichten Stadtzentrum ohne Halt durchsausen lässt. Aber wir werden ja irgendwann sehen, ob nun die Hamburger U4 ohne viele Zwischenhalte oder unsere U5 mit ihren Zwischenhalten erfolgreicher sein wird. Warten wir es ab und lernen wir für die Zukunft. (Mein Tipp: U5 wird erfolgreicher!)
> Also
> am Besten die U5 bis Hbf., meinetwegen mit einem
> neuen U5/U6-Bf., aber auf Turmstr. sollte (kurz-
> und mittelfristig) verzichtet werden.
Und langfristig? Davon hängt nämlich die Entwicklung des Straßenbahnnetzes ab.
> 3.U8/M.V.
> Nein, da bin ich immernoch anderer Meinung. Was
> passiert den heute am Bf.Wittenau? Bus kommt aus
> MV, 95% der Fahrgäste raus, Treppe raus/runter zur
> S- oder U-Bahn.
> Ich bezweifle, dass nach einem Bau der U8 ins MV
> die Fahrgastzahlen der U8 so bedeutend ansteigen
> werden, dass sich das Ganze rechnet.
Es kommt aber dabei nicht nur darauf an, den Fahrgästen der Busse die Fahrt durch Entfall des Umsteigezwangs in Wittenau angenehmer zu machen, sondern auch darauf neue Fahrgäste zu gewinnen, was durch Einführung eines Schienenverkehrsmittels ebenso gelingt wie durch Entfall des Umsteigezwangs. Beides zusammen kann aber nur eine Verlängerung der U-Bahn bewirken.
> Eine feine
> Verteilung wird man mit der U8 nicht im MV
> hinbekommen. Was bleibt ist viell. 1 neue
> U8-Station und weiterhin ein (nun nicht ganz so
> dichtes) Busnetz.
Sollten es nicht zwei neuen U8-Stationen (Eichhorster Weg und Märkisches Zentrum) werden? Wobei ja früher auch noch eine Station am Senftenberger Ring geplant war, mit deren Hilfe fast das ganze MV durch die U8 bedient werden würde. Einzig in der Treuenbrietzener Straße wäre noch ein Bus nötig.
> Bei der Tramvariante stellt sich
> alles etwas besser dar. Fast alle Buslinien
> könnten eingespart werden, ...
Außer dem Bus in der Treuenbrietzener Straße. ;-)
> ... die Feinverteilung
> (lange Zugangswege) sind optimiert und "etwas"
> billiger ist das auch zu haben.
Das stimmt allerdings.
> Von dem
> Sonderfall, das gen Osten noch die M1 exist. ganz
> abgesehen.
Nun orientiert man sich im MV aber eher in Richtung Westen als nach Pankow.
> Zum Punkt Schnellbahn nur am Rand vom
> Wohngebiet... An sich normal, wenn WG und Bahn
> nicht zur selben Zeit entstehen wie in Hellersdorf
> oder Marzahn. Mann kann nun mal nicht eine
> Schnellbahn ins Wohngebiet buddeln und glauben,
> dass alles jetzt U8 fährt. Ab einer bestimmten
> Entfernung und bestimmten Zeitaufwand laufen die
> Leute lieber, nehmen den Bus oder fahren gleich
> mit dem Pkw. Für's MV würde so oder so eine
> zusätzliche Feinerschließung nötig sein, und dann
> stellt sich die Frage, inwieweit man bereit ist 2
> Systeme vorzuhalten, nämlich U-Bahn + Bus(ggf.
> Tram) oder NUR die Tram mit Umsteigen in Wittenau.
Ganz ohne Busse wird die Straßenbahn dort auch nicht auskommen.
> Wer sagt dass das MV unbedingt vom Osten
> angebunden werden muß? Wäre nicht eine Linie (S/U
> Zoo-Moabit-)S/U
> Hbf-Chauseestr-Müllerstr-Oranienbg.Str-S/U
> Wittenau-MV denkbar?
> (Wer mir jetzt mit Paralellverkehr zur U6 kommt,
> dem sei gesagt, dass größtenteil zur U6 paralell
> Tram/Buslinien verkehren - M1,147,120,221,133.)
Die fahren aber nicht über sechs Stationen parallel, wie es eine Straßenbahn vom Weddingplatz bis zum Kurt-Schumacher-Platz täte. Eine Variante vom Zoo fände ich dagegen nicht schlecht, etwa über Franklinstraße - Beusselstraße - Seestraße - Afrikanische Straße - Ollenhauerstraße - Oranienburger Straße oder über Otto-Suhr-Allee - Tegeler Weg - Kurt-Schumacher-Damm (bzw. daneben) - Ollenhauerstraße.
Da ich mir aber auch die Umstellung der Linie M27 auf Straßenbahn vorstellen könnte, käme für mich aus Moabit auch noch eine Zweigstrecke Fennstraße - Reinickendorfer Straße - Residenzstraße - Kopenhagener Straße - Rosenthal in Frage, die bei Bedarf zusammen mit der M1 ins MV verlängert werden könnte.
> 4.U9 auf Stammbahn
> Hätte auch ihren Reiz. Man spart sich den Regio
> (falls dieser überhaupt mal kommt, passt nicht ins
> Pilzkonzept), man spart die S1-Verstärker und
> schafft eine Direktverbindung Z'dorf-Zoo sowie
> Anbindung von Dreilinden, Kl.machnow, Stahnsdorf.
> Bot.Grt., Lichterf.W. und Sundg.Str. sind
> weiterhin mit S1 gut angebunden, da muß die U9
> nicht unbedingt halten.
Die U10 wäre trotz eines Abstands von etwa 300 bis 500 m zur S1 ein überflüssiger Parallelverkehr! Eine U9-Verlängerung nach Zehlendorf auf dem gleichen Bahndamm wie die S1 wäre es nicht? Das müsste mir nochmal jemand erklären.
> 5.Nochmal zurück zur Schlossstr.
> Der springende Punkt ist, dass eine Einkaufstr.
> viel Kurzstreckenverkehr hat für den eine U-Bahn
> also gänzlich ungeeignet ist. Für den Lankwitzer,
> der zu C&A oder Wertheim shoppen will, dem ist
> es letztendlich egal, ob er mit einer Verlängerten
> U9 oder mit einer Tram, ganz ohne die U9, dorthin
> fahren kann.
Wenn er nur überhaupt dort hin käme. Die meisten Busse enden ja am Rathaus, also eine U-Bahnstation vor C&A bzw. Wertheim.
> Eine U9-Verlängerun würde schlechtere
> Rahmenbedingungen für ein Tramzubringernetz in
> Steglitz/Lankwitz bringen, als wenn sie in
> Steglitz bleibt.
Ist wäre aber zu fürchten, dass in einem umfangreichen Straßenbahnnetz rund um die Schlossstraße auch zahlreiche Linien von Süden kommend am Rathaus enden oder abbiegen ohne die Schlossstraße zu bedienen. Die Lankwitzer hätten aber mit einer U-Bahn-Verlängerung ihren sicheren Anschluss auch zu C&A und Wertheim.
> ...Man soll endlich zum MITEINANDER finden
> und nicht GEGENeinander, wie es heute der Fall
> ist.
Völlig richtig. Bemühen wir uns also um ein friedliches Miteinander von U-Bahn und Straßenbahn. ;-)
Viele Grüße
Ulrich C.