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Streckenausbau Berlin-Szczecin
geschrieben von sejutti 
Hallo,
im Zuge des Beitritts Polens zum Schengenabkommen habe ich mir folgende Frage gestellt und hoffe, dass vielleicht der eine oder andere hier Antworten kennt ;)

Wie sieht es z.B. mit der Bahnstrecke (Berlin -) Angermünde - Stettin aus: Ist eine Elektrifizierung und ein Ausbau auf Tempo 160 geplant? Wenn ja, in welcher Frist?

Guten Rutsch, Andreas
Hallo Andreas,

Zitat
sejutti
Wie sieht es z.B. mit der Bahnstrecke (Berlin -)
Angermünde - Stettin aus: Ist eine
Elektrifizierung und ein Ausbau auf Tempo 160
geplant? Wenn ja, in welcher Frist?

Ja, es ist ein zweigleisiger Ausbau - und natürlich die Elektrifizierung - auf Tempo 160 geplant. Als Zeitraum wird 2011 genannt. So nachzulesen in der aktuellen Signal (Heft 6/2007), die sich unter anderem mit dem Thema der Eisenbahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen beschäftigt.

Jens



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2008 11:40 von Jens Fleischmann.
Allerdings hat die DB Wechselstrom und die PKP Gleichstrom!

Bis Stettin wäre wahrscheinlich nicht einmal eine Stich-Wechselstromleitung möglich, da Stettin Hbf sehr stark belegt ist.

Allzeit gute Fahrt und pünktliche Züge
Die Systemwechselstelle soll sich auf Höhe der Grenze befinden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Systemwechselstelle soll sich auf Höhe der
> Grenze befinden.

Ist diese Planung nicht völliger Blödsinn?
Lohnt sich das denn, noch 10 km (?) vor Stettin die Lok zu wechseln.

Wäre es da nicht sinnvoll, die Züge mit Diesel zu betreiben oder in Angermünde die E-Loks zu wechseln?

Grüße, Andreas
sejutti schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jay schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Die Systemwechselstelle soll sich auf Höhe der
> > Grenze befinden.
>
> Ist diese Planung nicht völliger Blödsinn?
> Lohnt sich das denn, noch 10 km (?) vor Stettin
> die Lok zu wechseln.
>
> Wäre es da nicht sinnvoll, die Züge mit Diesel zu
> betreiben oder in Angermünde die E-Loks zu
> wechseln?
>
> Grüße, Andreas


Wieso Lok wechseln? Gibt doch Mehrsystemloks, BR 180 und 189 sind polentauglich.
Sone Strecke kann auch von Güter (neudeutsch Cargo) Zügen befahren werden.
Wenn sich das Fahrgastaufkommen nicht wesentlich erhöht, halte ich 628er auf dieser Strecke nach wie vor für ausreichend.

Bäderbahn
Bäderbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sone Strecke kann auch von Güter (neudeutsch
> Cargo) Zügen befahren werden.
> Wenn sich das Fahrgastaufkommen nicht wesentlich
> erhöht, halte ich 628er auf dieser Strecke nach
> wie vor für ausreichend.

Aber doch nicht für den IC von Stettin nach Schiphol, oder?
Na wird auch Zeit dass diese Strecke saniert wird. Katastrophal ist die, sobald man hinter der Grenze ist denkt man der Zug kippt jeden Moment um...
Hauptsache,die schaffen auf polnischer Seite es, eine weitere Weiche an Ihrem Betriebsbahnhof einzubauen (Stettin - ?) .
Damit dieses lästige Hoch- und Runterfahren endlich der Vergangenheit angehört.
Wenn der RE 5850 ( Damals!) Verspätung hatte, wurde dieser Bahnhof doppelt angefahren!...
Wie sieht es bei den anderen Bahnstrecken zwischen Brandenburg und Polen aus?

Grambow - Stobno
Wriezen - Chojna
Kietz - Kostrzyn
Frankfurt - Rzepin
Brieskow-Finkenheerd - Kunitz
Guben - Walowice
Guben - Stargard Gub.
Forst - Sorau
Bad Muskau - Leknica
Lodenau - Sanice
Horka - Wegliniec
usw.

Was für Planungen gibt es?

p.s. Nettes Fundstück: Laut GoogleMaps ist die Bahnstrecke Angermünde-Stettin eine völlige Fehlkonstruktion ;) [maps.google.de]
Hallo!

sejutti schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie sieht es bei den anderen Bahnstrecken zwischen
> Brandenburg und Polen aus?
>
> Wriezen - Chojna

Zwischen Wriezen und der Oder ist diese Strecke schon sehr lange ein Fahrradweg!
Auf polnischer Seite wächst die Strecke langsam aber sicher zu!

MfG
strolch
sejutti schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie sieht es bei den anderen Bahnstrecken zwischen
> Brandenburg und Polen aus?
>
> Grambow - Stobno

in Betrieb für PV und GV


> Wriezen - Chojna

stillgelegt teilweise demontiert


> Kietz - Kostrzyn

in Betrieb für PV und GV


> Frankfurt - Rzepin

in Betrieb, "Hauptstrecke" Deutschland-Polen mit PV und starkem GV


> Brieskow-Finkenheerd - Kunitz

schon lange stillgelegt und teilweise demontiert


> Guben - Walowice

in Betrieb für GV


> Guben - Stargard Gub.

stillgelegt und teilweise demontiert


> Forst - Sorau

in Betrieb für PV und GV


> Bad Muskau - Leknica

stillgelegt


> Lodenau - Sanice

stillgelegt teilweise abgebaut


> Horka - Wegliniec

in Betrieb für GV


> usw.
>
> Was für Planungen gibt es?

Derzeit stillgelegten Linien werde wohl kaum wieder aufgebaut, da die Trassen teilweise anderweitig bebaut sind bzw. aufwändige Sanierungen und Neubauten anstünden, welche in keinem Verhältnis zum derzeit zu erwartenden Nutzen stünden.
Einige Strecken sind Nebenbahnen mit sehr wenig Verkehr gewesen.
Voldemort_70 schrieb:

> Wieso Lok wechseln? Gibt doch Mehrsystemloks, BR 180 und 189 sind polentauglich.

Gibt es keine Mehrsystentriebzüge, oder welche die derart umgebaut werden können?

Die Übergangstelle wird aber wohl nicht direkt an der Grenze sein, sondern in Szczecin Gumience (Scheune); dann ist die Strecke von Passow auch mit drin.
Kleine Ergänzung

> > Kietz
heißt schon lange wieder Küstrin-Kietz >

> > usw.
> >

Da wären u. a.
Ahlbeck - Swinoujscie PV ab Frühjahr 2008

Görlitz - Zgorzelec PV + GV

Görlitz - Krzewina Zgorzelecka - Zittau PV + GV, die Station Krzewina Zg. müsste jetzt auch von Polen aus benutzbar sein. Oder?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.2008 15:00 von Martin Kley.
Zu guter letzt noch einen interessanten Link: sejutti schrieb:
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> Was für Planungen gibt es?

Es gibt Überlegungen, die Züge des RE1, die aus Brandenburg/Havel kommen, nach Zielona Góra bzw. Poznan über Rzepin zu verlängern. Ob es dann deutlich mehr Fahrten als heute werden, wer weiß... (Heute drei Fahrten im Regionalverkehr pro Tag: [www.vbbonline.de])

Hier die Quellen zur RE1-Verlängerung:

Von den polnischen "Grünen": [www.zieloni2004.pl] (unten auch auf Deutsch) bzw. ähnlich nochmal hier: [gruene-berlin.de]

Des Weiteren hier: [www.fuli.net]

Ebenfalls polnischen Grünen mit wunderbarer ;-) deutscher Übersetzung, vor allem auch inhaltlicher Art: Berlin ist rund 160 km von Zielona Góra entfernt, Warschau nur ca. 380 km. Mit der Grundaussage "Es ist ungläubig, dass es so schwer zu reisen mit dem Öffentlichen Personennahverkehr über die Grenze ist" haben sie natürlich Recht. Bezeichnend auch diese Aussage: "Bald, in 2007 oder in 2008 wird die Monopole der Staatseisenbahnen PKP in Polen abgeschafft, und es wird möglich sein für die deutschen Eisenbahngesellschaften, die Strecken zu uns zu bedienen. Ich glaube nicht, dass die polnischen Firmen fähig sind, solche strecken zu bedienen. In unserem Land Lebus wir haben nur die Staatsbahn PKP, und die sind völlig unkompetent." Da kann man nur hoffen, dass es private Initiativen gibt, aber das muss natürlich alles bezuschußt werden. Vor allem dürfte auch der Zustand der vorhandenen(!) Strecken nicht nur über die Grenze, sondern auch in Polen selbst abschrecken. Ganz zu schweigen von den stillgelegten Strecken, die - wie hier bereits vermutlich richtig festgestellt wurde - so schnell niemand mehr aufbauen wird.


Und so lange man es noch nicht einmal schafft, eine Straßenbahn von FfO nach Slubice zu bauen, weil die wenigen Slubicer Taxifahrer Angst vor drastischen Einnahmeverlusten haben und auf der deutschen Seite in einer Pseudoumfrage dagegengestimmt wird (vielleicht, weil man Angst vor dem bösen Polen und den vielen Kriminellen hat... Unglaublich!).

Zu Cottbus - Zielona Góra usw. findet man hier einiges Weniges: [www.tu-dresden.de]


Diese Seite behandelt den grenzüberschreitenden Verkehr. Insbesondere Seite 12 dürfte interessant sein (Grenzbrücken), aber auch der übrige Teil des Dokuments ist sehr lesenswert. [www.pomerania.net]

Eine gute Übersichtsseite wird hier geboten: [www.vbbonline.de] (Auch nochmal Bezug auf RE1-Verlängerung nach Zielona Góra als "langfristiges Ziel")

Für die Strecke nach Gorzów Wlkp. hier noch etwas: [www.vbbonline.de] (aber sonst auch sehr interessant: Pünktlichkeit, Streckenzustand usw. in Ostbrandenburg)

Zu guter Letzt noch einen interessanten Link: [iovg.cumed-fileserver.de]
Hier sollte insbesondere Seite 13 mal angeschaut werden. Dann sieht jedermann, wie viel noch zu tun bleibt. Teilweise Höchstgeschwindigkeiten deutlich unter 80km/h. Da ist noch eine Menge zu tun.
Stichbahn schrieb:
-------------------------------------------------------

> Es gibt Überlegungen, die Züge des RE1, die aus
> Brandenburg/Havel kommen, nach Zielona Góra bzw.
> Poznan über Rzepin zu verlängern. ...
> ...
> Von den polnischen "Grünen":
> [www.zieloni2004.pl]
> (unten auch auf Deutsch) bzw. ähnlich nochmal

Danke für die Links! Die Texte zeigen, daß Polen einen unverkrampften Umgang mit deutschen Ortsnamen in deutschen Texten haben, im Gegensatz zu den verkrampften Deutschen (die Grünen ausgenommen, siehe Link).
Mathias Hiller schrieb:
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> Danke für die Links!

Gerne. Es ist schön zu sehen, dass weitgehend unbeachtet vom allgemeinen öffentlichen Interesse Deutschland und Polen langsam, wenn vielleicht auch zu langsam, weiter zusammenwachsen. Anhand der genannten Planungen usw. merkt man auch wieder den Sinn eines VBB. Eine Institution, die koordiniert, organisiert und als Ansprechpartner gilt.

> Die Texte zeigen, daß Polen
> einen unverkrampften Umgang mit deutschen
> Ortsnamen in deutschen Texten haben, im Gegensatz
> zu den verkrampften Deutschen (die Grünen
> ausgenommen, siehe Link).

Ich arbeite eng mit einigen polnischen Kollegen zusammen und merke immer wieder, dass das Interesse für die noch relativ neue Heimat immer weiter wächst und vorbehaltlos sehr liebevoll mit deutschen Kulturgütern umgegangen und zu solchen geforscht wird. Warum auch nicht? In deutschen Texten sind die deutschen Ortsnamen natürlich für die meisten leserlicher, auch wenn es formal natürlich nicht ganz korrekt ist. Der deutsche Name gehört eigentlich in die Klammer, aber es ist für den Allgemeinbedarf so schon sehr schön.

Im Vergleich Polen - Deutschland bezüglich Eisenbahn ist der jetzige Ausgangspunkt für die Entwicklung und das Zusammenwachsen spannend. In Polen hat man viel stärker auf die wichtigen IC und internationalen Verbindungen gesetzt. RB-Linien und sonstige nebenbahnen wurden vollkommen vernachlässigt. Eigentlich das, was wir hier in Deutschland in Ansätzen erlebt haben, nur viel stärker ausgeprägt. Vielleicht wird sich über die Grenze hinweg wieder ein attraktives polnisches RB-Netz entwickeln und dann langsam Querverbindungen zwischen den sanierten Ästen eingerichtet werden. Die Karte mit den Streckenhöchstgeschwindigkeiten (siehe entsprechender Link oben) ist aber noch erschreckend.
Voldemort_70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Wriezen - Chojna
> stillgelegt teilweise demontiert
>
> > Brieskow-Finkenheerd - Kunitz
> schon lange stillgelegt und teilweise demontiert
>
> > Guben - Stargard Gub.
> stillgelegt und teilweise demontiert

> > Bad Muskau - Leknica
> stillgelegt


Hat jemand Bilder von den o.g. Strecken? Gerne per Mail:
webmaster@bremenverkehr.de

Ich würde gerne die hier zusammengetragenen Infos, danke insbesondere an Stichbahn für die vielen Links, auf meiner Seite [tramwaj.suedwestbezirk.de] zusammenbasteln.

Für weitere Materialien, Texte (z.B. Essays von Euch zu einer echt vertrauten Strecke), Bildern, Anregungen bin ich sehr aufgeschlossen!

Dank und Grüße,
Andreas
Stichbahn schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich arbeite eng mit einigen polnischen Kollegen
> zusammen und merke immer wieder, dass das
> Interesse für die noch relativ neue Heimat immer
> weiter wächst und vorbehaltlos sehr liebevoll mit
> deutschen Kulturgütern umgegangen und zu solchen
> geforscht wird.

Das konnte ich bei dem Küstrin-Buch, das wir auch in polnischer Sprache herausgegeben haben, sehr gut verfolgen, sowohl was die Übersetzung ins polnische als auch die Reaktion von polnischen Lesern betraf. Im September 2007 war ich auf einer populärwissenschaftlichen Tagung in Breslau, wo mir aus erster Hand versichert wurde, daß dies ein sehr gutes Buch sei.

> Warum auch nicht? In deutschen
> Texten sind die deutschen Ortsnamen natürlich für
> die meisten leserlicher, auch wenn es formal
> natürlich nicht ganz korrekt ist. Der deutsche
> Name gehört eigentlich in die Klammer,

Eben da gehört der deutsche Name im deutschen Text nicht hin. Wenn auf deutsch geschrieben wird, nimmt man den deutschen Namen*, und beim ersten Vorkommen setzt man den polnischen [ausländischen] Namen in die Klammer. Bei Büchern ist eine Tabelle der Ortsnamen in beide Richtungen (also zwei Tabellen) sinnvoll. Die ausländischen Namen sollte man mit Sonderzeichen schreiben/setzen. (Geht das nun bei der neuen Forumweichware?) Und wer sich (bei Büchern) ganz besondere Mühe geben möchte, der setzt eine Aussprachehilfe hinzu.


* Nur wenn es der Kontext bedarf, sollte man die unter brauner Herrschaft umbenannten Ortsnamen nehmen, also beispielsweise Gdingen für die allgemeine Bezeichnung, ggf. Gotenhafen für einen Kontext in der Zeit 1939 bis 1945.
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