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Sicherheit im ÖPNV
geschrieben von New Yorker Subway 
Karten-Harten schrieb:
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> Ich wäre auf alle fälle für solche Trupps.
> In Leipzig wird sowas von Arbeitslosen auch
> gemacht oder?

Das Ganze von Arbeitslosen machen zu lassen halte ich für einen der größten denkbaren Fehler in dieser Richtung. Es ist (oder war) bei den weiß gekleideten S-Bahn-Info-Menschen sehr gut zu beobachten, wie demotiviert diese (verständlicherweise) schon im betrieblichen Alltag waren. Wenn eine Frage über das am Alex gestellte "Wo ist denn der Fernsehturm?" hinaus ging, waren diese meist überfordert und darüberhinaus in der Regel damit beschäftigt in größeren Gruppen zusammenzustehen und miteinander zu reden.

Gerade zu Zeiten, zu denen mit einer gewissen Unruhe gerechnet werden kann, sollte hier qualifiziertes und souverän auftretendes Personal eingesetzt werden. Heute abend war überraschend viel davon im U-Bahnhof Alexanderplatz unterwegs, wohl gemerkt zumindest augenscheinlich qualifiziert, souverän auftretend und damit beschäftigt, jemanden, der dort was auch immer für eine Flüssigkeit auf dem Bahnsteig hinterlassen hat, aus dem Bahnhof zu befördern.

Sinnvoll wäre, abends die durchgängigen H-Züge so einzusetzen, daß sie gerade im Spätverkehr mehr oder weniger flächendeckend im Einsatz sind. Vielleicht wäre es sogar sinnvoll, für die Großprofil-H-Züge zusätzliche Steuerwagen zu beschaffen, um im Regelfall im Spätverkehr einen Dreiwagenzug einsetzen zu können, wie es mit den 4-Wagen-Zügen auf der U2 teilweise schon gemacht wird. Dann könnte das Sicherheitspersonal durch die Züge laufen und nach dem Rechten sehen.

Wie dieser Beitrag und insbesondere einige Reaktionen von Ingolf zeigen, geht es hier nicht um irgendeine Sozialromantik als Gegenposition einer "Law-and-Order"-Politik à la BILD/Koch, sondern vielmehr um sinnvolle Gegenmaßnahmen, die sich eher um die Hintergründe der Probleme sorgen als die Symptome gewaltsam zu unterdrücken.
Beides muss gemacht werden. Einserseits muss sicherlich mehr Geld aufgewendet werden für Bildung und mehr und bessere Beschäftigungen für Jugendliche. Andererseits solltest du aber auch endlich mal einsehen, dass es auch Leute aus begüterten Familien gibt (sogar eben welche, die extra dafür nasch Berlin reisen), die Scheiben zerkratzen, sprayen, nicht, weil sie sich irgendwie von der Gesellschaft diskriminiert fühlen, sondern weil sie einfach Bock drauf haben, eine gefährliche Version von "Räuber und Gendarm" zu spielen.

Ich würde Begleitpersonal in jedem Zug sehr begrüßen. Billige Arbeitslose dazu verpflichten - nein, die sind dann demotiviert und haben kein Bock. Ein Großteil dieser Arbeitsverhätnisse sollte schon sozialversicherungspflichtig sein.
Das Problem: Einer muss es halt bezahlen.
Höhere Fahrpreise: Das scheidet schon mal aus.
Mehr Geld vom Senat: ?

Bei der S-Bahn ließe es sich durch Ausschreibungen erreichen. Das Geld geht dann nicht mehr wie heute direkt zu Mehdorns Konzernzentrale sondern könnte für Zugbegleiter eingesetzt werden.

> Sinnvoll wäre, abends die durchgängigen H-Züge so
> einzusetzen, daß sie gerade im Spätverkehr mehr
> oder weniger flächendeckend im Einsatz sind.
> Vielleicht wäre es sogar sinnvoll, für die
> Großprofil-H-Züge zusätzliche Steuerwagen zu
> beschaffen, um im Regelfall im Spätverkehr einen
> Dreiwagenzug einsetzen zu können, wie es mit den
> 4-Wagen-Zügen auf der U2 teilweise schon gemacht
> wird.

Das verursacht nochmals enorme Kosten. Wo soll das Geld herkommen für einen 6-Wageneinsatz (H-Züge haben nun mal 6 Wagen) in der Nacht? Mehr als 4 Wagen wird man sich nicht leisten können.

Zusätzliche Steuerwagen wird man wohl auch nicht anschaffen können. Schon aus technischer Sicht. Die Elektronik und der Antrieb sind ungleichmäßig auf die 6 Wagen verteilt, sie können im normalen Betrieb nur im Verbund fahren. Da hat man sich in den 90ern wohl verkalkuliert...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2008 01:24 von Lehrter Bahnhof.
Rainy-Science schrieb:
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> Stahldora schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Jede Bewegung spürt eine Gegenbewegung, wenn
> unser
> > Staat nicht fähig ist, gegen diese Typen
> > vorzugehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis
> > einige mal zurückschlagen.
> >
> >
> > D
>
> Ich habe hier im Forum vor einigen Jahren mal
> einen Beitrag gelesen, wo gesagt wurde, dass es
> mal eine private, freiwillige 'Schutztruppe'
> gegeben hat, die sich dann aber wieder aufgelöst
> hat. Sie hatte wohl auch keinen Rückhalt in der
> Bevölkerung...
>
> Vielleicht wissen ja hier einige Experten mehr;
> -Täte mich auch mal interessieren!
>
> Grüße
> thomas


Du meinst die Guardianangels? Die sind aufgelöst worden nach den der Senat druck auf sie ausgeübt hat und rechtlich gegen sie vorgegangen ist mit der Begründung das Gewaltmonopol liegt beim Staat dafür hat der Senat aber versprochen die sicherheit im Öpnv zuverbessern aber das hat er naturlich nicht gemacht statt dessen wurden gemeinsame Streifen von Polizei und BVG abgeschaft die und Polizei abgebaut Wachen geschlossen und Personal abgebaut und wenniger Streifen eingesetzt
ja und inswischen gab es immer mehr Verbrechen von Dealern bis hin zum Mord gab es im Berliner Öpnv schon alles.

ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !
Zitat

Das Ganze von Arbeitslosen machen zu lassen halte ich für einen der größten denkbaren Fehler in dieser Richtung.Es ist (oder war) bei den weiß gekleideten S-Bahn-Info-Menschen sehr gut zu beobachten, wie demotiviert diese (verständlicherweise) schon im betrieblichen Alltag waren.

Wenn sie gezwungen werden ist die Einstellung natürlich dementsprechend.
Es gibt aber auch viele ÖPNV- Verrückte, die das gerne machen würden.
Das diese dann auch entsprechend geschult werden müssen ist klar.
Aber schon die Anwesenheit von Leuten, die bereit sind zum Fahrer zu gehen (Bus, Tram ggf. auch U Bahn) wenn es Probleme gibt, reicht ja meistens schon. Die müssen ja nur anwesend sein. Mehr zunächst mal nicht. Die ojetive Anwesenheit reicht in einfachen Fällen schon.
Wenn ich keine Arbeit hätte würde ich das auch machen bevor ich gelangweilt zu Hause rumsitze. Man erlebt viel, kommt viel rum, lernt Menschen und Stadt kennen. Das ist doch was. Zudem bekommt man noch einen Euro pro Stunde. Das reicht in drei Stunden für einen Döner und ein Kaffee. Das dann mal sechs oder acht Stunden und ich komme vollgefressen nach Hause.

KH
Re: Sicherheit im ÖPNV
04.01.2008 12:35
Zitat

Karten-Harten schrieb:
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> Wenn ich keine Arbeit hätte würde ich das auch
> machen bevor ich gelangweilt zu Hause rumsitze.
> Man erlebt viel, kommt viel rum, lernt Menschen
> und Stadt kennen. Das ist doch was.
"Erlebt viel" ... naja - kann man so oder so erwarten.

Zitat

> Zudem bekommt man noch einen Euro pro Stunde. Das reicht in drei
> Stunden für einen Döner und ein Kaffee. Das dann
> mal sechs oder acht Stunden und ich komme
> vollgefressen nach Hause.
Glaubst Du in der Tat an ein so primitives Seelenleben von Arbeitslosen? An diesen erlesenen Geschack bei der Nahrungsaufnahme?
Ingolf schrieb:
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> Aber es gibt einen indirekten Zusammenhang. Woher
> kommt die "Mode" auf derartiges Verhalten? Das hat
> durchaus auch mit Frust und mangelnden Chancen zu
> tun. Was natürlich eben nicht bedeutet, dass eben
> nur sozial Schwache derartiges Verhalten an den
> Tag legen.

Eben. Und dann kann man ruhig mal genauer zählen, wie viele von den Vandalismus-Tätern überhaupt heutzutage noch sozial schwach sind. Vermutlich ist bei den Graffiti-Tätern, die den wesentlichen Anteil an der Entstehung von vermeitnlich rechtsfreien Räumen im ÖPNV haben, der Anteil von sozial Schwachen sogar weitaus niedriger als bei den durchschnittlichen Fahrgästen - aber die haben halt das Pech, nicht so cool vermarktet zu werden.

Die Vandalen mit ihrem Hass auf öffentliches Eigentum sind den privatisierungswütigen Neoliberalen viel näher, als beide Seiten glauben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2008 12:45 von Martin Kley.
New Yorker Subway schrieb:
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> Du meinst die Guardianangels? Die sind aufgelöst
> worden nach den der Senat druck auf sie ausgeübt
> hat und rechtlich gegen sie vorgegangen ist mit
> der Begründung das Gewaltmonopol liegt beim Staat
> dafür hat der Senat aber versprochen die
> sicherheit im Öpnv zuverbessern aber das hat er
> naturlich nicht gemacht statt dessen wurden
> gemeinsame Streifen von Polizei und BVG abgeschaft
> die und Polizei abgebaut Wachen geschlossen und
> Personal abgebaut und wenniger Streifen eingesetzt
>
> ja und inswischen gab es immer mehr Verbrechen von
> Dealern bis hin zum Mord gab es im Berliner Öpnv
> schon alles.

Ja genau, die Guardianangels meinte ich. Aha, also der Senat hat sie aufgelöst... Sowas, genau weil der Senat sein Gewaltmonopol in den ÖPNV-Anlagen scheinbar aufgegeben hat, sollte wohl irgendwer anderes handeln. Mir erscheint es auch gesünder, wenn die Verkehrsbetriebe eine Servicetruppe aufbauen könnten, denn fremde Wachschützer haben möglicherweise nicht den ideellen Background, sich in den kampffreien Zeiten auch sonst um die Belange der Fahrgäste zu kümmern.

Einen Teil der anfallenden Kosten könnte man als gesonderte Rechnung beim Senat einfordern, der sich ja offenbar verweigert, den Zivilschutz in ÖPNV-Anlagen aufrecht zu erhalten. Falls es die Bezahlung verweigert, sofort Verfassungsklage einreichen!

Einen anderen Teil wiederum kann man auch durch interne Einsparungen finanzieren: So laß ich grade in einer Morgenpost, die ich nicht gekauft habe, dass zB. Herr Sturmowski volle 314.000 Euronen Jahresgehalt für sich verbucht. -Ohne den armen Mann in die Armut stürzen zu wollen, halbieren wir mal einfach diese Summe und haben dadurch schon mal 157.000 Euro mehr zur Verfügung. Wenn ich nun einem Sicherheitsangestellten zunächstmal 2000 Euro Brutto Bezahlen würde, hätte ich also schon mal eine Truppe von 78,5 Männer und Frauen zusammen. Aber da ist ja noch lange nicht Schluss: Die 55.000 Euro für den Dienstwagen, den er natürlich auch privat einsetzen darf (seine Frau darf ihn beispeilsweise auch benutzen), verstärken die Truppe um weitere 27,5 Personen. Wenn ich dann ähnliche Maßnahmen für die zweite Führungsebene, deren Anzahl und Gehalt ich nun nicht kenne, vornehmen würde, dann hätte ich schon eine kleine Armee zusammen. Die Dienstwagen der zweiten Führungsebene dürfen übrigens nur 35.000 Euro kosten.

Nähme man solche Maßnahmen auch noch bei der S-Bahn vor, bräuchte man sich vermutlich gar nicht mehr mit dem unwilligen Senat rumzustreiten.

Also, es wäre schon möglich irgendetwas zu unternehmen...

Grüße
thomas
Re: Sicherheit im ÖPNV
04.01.2008 13:47
@Thomas

Wenn du dem Herrn Sturmowski 157000 pro Jahr kürzt und stattdessen für 2000¤ einstellen willst bekommst du dafür nicht 78,5 Sicherheitsleute. Denn aufs Jahr kostet so einer 2000 x 12 24000¤, dazu kommt noch Kleidung, Ausrüstung evtl. Deeskaltionstraining, Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen, da wären wir optimistisch bei mindestnes 30.000 pro Jahr. So könntest du höchstens 3 Leute einstellen. Außerdem leben wir in Deutschland. Da wär erst mal eine Studie fällig die die Sinnhaftigkeit begründet, die kostet auch nochmal einen halben Dienstwagen. Zudem müssten wir uns wahrscheinlich einen neuen BVG-Chef holen, aber das wär sicher das geringste Übel ;-)
(Die Abfindung trotz eigener Kündigung mal überhaupt nicht berücksichtigt.)

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Stimmt Logital,

da habe ich mich wohl im Eifer des Gefechtes verrechnet. Tschuldigung, offensive zunächsteinmal abgebrochen... Da müsste ich wohl doch noch weitere Maßnahmen ergreifen.

Grüße
thomas
Hi, gibt es Links oder Zeitungsberichte zu diesen Guardianangels in Berlin? Hab gegoogelt, aber leider nichts gefunden.
Organisiertes Zurückschlagen meinte ich gar nicht mal, wusste gar nicht, dass es so was schon gab. Ich meinte mehr Handlung aus dem Affekt heraus. Jeder Mensch hat seinen Knackpunkt, wo er austickt. Ich bin mir sicher, das kam schon vor. Da haben eine Gruppe Jungendlicher weibliche Altersgenossen angemacht und am nächsten Tag gab’s 'nen Bandenkrieg durch ihren Freund, gar nicht so unwahrscheinlich.

Und wenn sich diese Typen mit allen anlegen, die so unterwegs sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie vielleicht mal auf einen Mafioso treffen, oder einen anderen Boss einer organisierten Verbrecherorganisation, da hilft ein Messer auch nicht mehr viel. Und ganz schnell ist die ,,böse Bastard-Polizei" der eigene Lebensretter, darüber sollte sich der ein oder andere mal Gedanken machen...falls das biologisch möglich ist, kA.

Aber das ist das nächste Problem, hatte ich schon mal angesprochen. Höhere Strafen allein bringen nichts, denn sie sind zu dumm, um zu verstehen, dass es Strafen gibt.
In dem Moment ihrer Tat überlegen sie nur, komme ich jetzt davon oder nicht? Nicht, kriege ich 10 oder 15 Monate auf Bewährung...


D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Rainy-Science schrieb:
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>
> Ich habe hier im Forum vor einigen Jahren mal
> einen Beitrag gelesen, wo gesagt wurde, dass es
> mal eine private, freiwillige 'Schutztruppe'
> gegeben hat, die sich dann aber wieder aufgelöst
> hat. Sie hatte wohl auch keinen Rückhalt in der
> Bevölkerung...
>
> Vielleicht wissen ja hier einige Experten mehr;
> -Täte mich auch mal interessieren!

Meinst du damit die "Guardian Angels"? Dies war eine freiwillige Gruppe mit Nahkampfausbildung, die irgendwann verschwunden ist. Sie trugen rote Baretts.

Ersetzt wurden sie durch eine Security-Firma, die mehr Eindruck schindet als wirklich für Sicherheit zu sorgen.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2008 17:00 von Mäuserich.
@ Lehrter Bahnhof

Es gibt sie leider in Berlin nicht mehr da sie sich aufgelöst haben nach dem der Senat druck ausgeübt hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Guardian_Angels

ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !
Re: Sicherheit im ÖPNV
04.01.2008 23:19
Nun ja, dass ist auch schon ganz gut so. Das Gewaltmonopol hat schön bei den Behörden der öffentlichen Sicherheit zu bleiben. Bürgerwehr und Selbstjustiz passen nicht wirklich in das Konzept unserer Freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Die von der DB, BVG oder anderen Unternehmen eingesetzten Sicherheitsdienste haben da eine andere Stellung, diese sind nämlich zur Ausübung des Hausrechtes bestellt und können demnach wenigstens des Hauses verweisen, oder die vom Hausherrn ausgesprochenen Busgelder für Fehlverhalten eintreiben. Wer nur mit breiten Schultern oder schlimmer noch Waffen droht, aber keinerlei Recht hinter sich, der ist mir in erster Linie unsympatisch.

Gruß

Jonas
jonpro schrieb:
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> Nun ja, dass ist auch schon ganz gut so. Das
> Gewaltmonopol hat schön bei den Behörden der
> öffentlichen Sicherheit zu bleiben. Bürgerwehr und
> Selbstjustiz passen nicht wirklich in das Konzept
> unserer Freiheitlich demokratischen Grundordnung.
> Die von der DB, BVG oder anderen Unternehmen
> eingesetzten Sicherheitsdienste haben da eine
> andere Stellung, diese sind nämlich zur Ausübung
> des Hausrechtes bestellt und können demnach
> wenigstens des Hauses verweisen, oder die vom
> Hausherrn ausgesprochenen Busgelder für
> Fehlverhalten eintreiben. Wer nur mit breiten
> Schultern oder schlimmer noch Waffen droht, aber
> keinerlei Recht hinter sich, der ist mir in erster
> Linie unsympatisch.


Wo ist die Security, wenn die Motz- oder Straßenfegerfritzen durch die Züge wandern und ihren Spruch runterleiern oder Musikanten agressiv um Geld betteln? Sie sind meilenweit weg. Soll sich wirklich erst eine Bürgerwehr bilden um dieses Gesochs in die Flucht zu schlagen?

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Re: Sicherheit im ÖPNV
04.01.2008 23:42
Die "Bürgerwehr" ist ja erfolgreich abgewendet - aber der würde auch wie schon geäußert die Handhabe fehlen, es sei denn sie begibt sich auf ein sehr zweifelhaftes und Illegales Pflaster. Davor sind mir aber Bettler dann lieber. Die verstoßen wenigstens "nur" gegen die Hausordnung und nicht gegen die Gesetze unseres Staates.

Gruß

Jonas
jonpro schrieb:
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> Nun ja, dass ist auch schon ganz gut so. Das
> Gewaltmonopol hat schön bei den Behörden der
> öffentlichen Sicherheit zu bleiben. Bürgerwehr und
> Selbstjustiz passen nicht wirklich in das Konzept
> unserer Freiheitlich demokratischen Grundordnung.
>
Wer nur mit breiten
> Schultern oder schlimmer noch Waffen droht, aber
> keinerlei Recht hinter sich, der ist mir in erster
> Linie unsympatisch.

Ich wurde es nicht Selbstjustiz sondern eher Zivilcourage nennen.

Was bleibt den Bürgern den sonst für möglichkeiten wenn Politik Polizei und Justiz nix machen???

Mit breitenschultern und mit waffen haben die Angels nie gedroht im gegenteil bewaffnung wahr ihnen verboten.

ÖPNV DER UMWELT ZUR LIEBE !
New Yorker Subway schrieb:
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> @ Lehrter Bahnhof
>
> Es gibt sie leider in Berlin nicht mehr da sie
> sich aufgelöst haben nach dem der Senat druck
> ausgeübt hat.

Zum einen würde ich es eher als Glück ansehen, daß es sie in Berlin nicht mehr gibt, denn das staatliche Gewaltmonopol gehört ebenso wir z.B. das Recht auf informationelle Selbstbestimmung zu den wichtigsten Errungenschaften einer modernen, aufgeklärten Demokratie. In den USA ist es mit dem Second Amendment deutlich aufgeweicht, was mit der Entstehungszeit der Bill of Rights wohl ebenso zusammenhängt wie mit dem Einfluss der Waffenlobby in den USA.

Zum anderen hat sich die Berliner "Niederlassung" auch nicht auf Druck des Senats aufgelöst, sondern weil der Vorsitzende die Vereinskasse veruntreut hat. Soviel zu den idealistischen Grundsätzen dieser Vereinigung.

Wobei man immerhin deren zumindest offizielle Neutralität anerkennen muss. Ein wichtiger Grund der eindeutig für das staatliche Gewaltmonopol spricht ist die Vorstellung, im Wedding würden NPD-Schlägertrupps gegen vermeintliche kriminelle Ausländer vorgehen und in Lichtenberg dagegen eine militante Antifa für Sicherheit aller Mitbürger vor Rechten sorgen wollen.
Hm...ist natürlich eine schwierige Sache. Singen und Hannover scheint das Argument mit dem Staatsmonopol nicht so zu interessieren. Dort gibt es sie immer noch. Wär interessant, ob es solche Diskussionen auch in USA, z.B. New York, wo sie sich ja gegründet haben, gibt.

Andererseits existieren auch heute schon Aufteilungen der Stadt inklusive Selbstjustiz von Gruppen mit zweifelhafteren Gesinnungen. Z.B. Mafia (in Berlin nicht so stark) oder vor allem Sprayer.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2008 11:57 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Wär interessant, ob es solche
> Diskussionen auch in USA, z.B. New York, wo sie
> sich ja gegründet haben, gibt.

Wie gesagt wird das Thema Bürgerwehr und staatliches Gewaltmonopol in den USA historisch bedingt deutlich anders wahrgenommen und hat eine andere rechtliche Stellung als bei uns. In der Anfangszeit der USA spielten Bürgerwehren mangels staatlichen Instanzen eine bedeutende Rolle, die - aus heutiger Sicht interpretationsbedürftig und missverständlich - im 2. Zusatzartikel zur Verfassung festgeschrieben wurde.

> Andererseits existieren auch heute schon
> Aufteilungen der Stadt inklusive Selbstjustiz von
> Gruppen mit zweifelhafteren Gesinnungen. Z.B.
> Mafia (in Berlin nicht so stark) oder vor allem
> Sprayer.

Hier gibt es aber keine direkten Auswirkungen der Abgrenzungen auf den normalen Bürger. Ob nun Sprayer, Taxifahrer oder Briefträger jeweils durch ihre Organisationen abgestimmte Tätigkeitsräume haben, ist keine Frage des staatlichen Gewaltmonopols.

Wenn sich eine Organisation wie die Guardian Angels nicht ohnehin selbst in Frage gestellt hätte, wäre es ja auch durchaus vorstellbar, daß diese in das Sicherheitskonzept der BVG als beauftragtes Sicherheitsunternehmen einbezogen wird. Und vielleicht sogar besser, als wenn Sicherheitskonzerne mit Dumpinglöhnen von 4-5 Euro pro Stunde Personen mit fragwürdigem Lebenslauf einstellen und dies der BVG überteuert in Rechnung stellen.

Auch auf dem Security-Markt gibt es durch aus auch mit Preisunterschieden verknüpfte Qualitätsunterschiede. So zeichnet sich ein guter Türsteher auch durch souverän-freundliches Auftreten und dezentes Im-Hintergrund-Halten aus, bei Bedarf schreitet er ein. Solche Leute kosten dann aber gerne mal das Doppelte von Durchschnittlichen, wobei auch die Durchschnittlichen auch schon das Doppelte von die Dumping-Lohn-Empfängern kosten.

Ich denke, unter Sicherheitsgesichtspunkten wäre die BVG deutlich besser bedient, wenn die Sicherheitspersonale Angestellte des eigenen Unternehmens wären. Über das Dienstrecht könnte hier deutlich stärker auf die Qualität geachtet werden als es bei Subauftragnehmern, die nur eine bestimmte Zahl an Beschwerden nicht überschreiten dürfen, der Fall ist.
Dieses Thema wurde beendet.