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Irrsinniger Radweg
geschrieben von Fahrgastbetreuer 
Tunnelratte schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Ja und nu? Auf Schienen haben Autofahrer auch
> schlechtere Bremswerte. Warum sollen
> Straßenbahnfahrgäste pauschal unter mangelnder
> Fahrzeugbeherrschung Einzelner leiden?
>
> Das ist immer wieder genial: Hauptsache "ICH, ICH,
> ICH" *kopfschüttel*

That's just the way it is.

Euch mit eurer Straßenbahn sind die Anderen doch auch egal. Das hat man doch gerade wieder gesehen.
Wer im Glashaus sitzt... (you know the rest)
Auto und Straßenbahn

ist ja auch so ein Thema für sich.
Da wundert es mich manchmal, das es in manchen Straßenzügen nicht öfter mal große Probleme mit der Straßenbahn und den Autos gibt. Wenn ich da an die schmalen Straßen in der Nähe des S-Bahnhofen Schöneweide denke. Brückestraße, Edisonstraße.
Ich fürchte, wenn da sich der Fahrer einens Müllfahrzeuges stur stellt, dan hat der Tramkutscher schlechte Karten. Denn der Müllkutscher tut ja auch nur seine Arbeit.
Ich weiß nicht, ob ich jedesmal wenn ich Müllkutscher wäre, eine Runde um den Block fahren würde, nur um eine Tram durch zu lassen. Wann sollte ich da mit meiner Tour fertig werden, wenn ich alle 5 bis 10 Minuten Platz machen müßte.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2008 11:25 von Fahrgastbetreuer.
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 11:21
Ja Mäuserich, schon klar :-(

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Stahldora schrieb:
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> INW schrieb:
> -------------------------------------------------------
> > Hier ist auch das Ordnungsamt gefragt, mal die
> > Musikhörer und Telefonierer auf dem Fahrrad mit 5
> > oder 10 Euro zu belegen. Nur so lernen die das...
>
> Musikhören im Auto ist keinesfalls verboten, warum
> dann auf dem Fahrrad? Und freisprechen ist
> erlaubt, nur mit dem Gerät in der Hand nicht.

>Doch, ist es... mit Kopfhörern im Ohr



Den Paragraphen möchte ich sehen.

Zitat

Dann hat er ein Fahrrad benutzt, dessen Reifen nicht den deutschen Normen entspricht. Reifen an bauartbedingt in Deutschland zugelassenen Fahrrädern sind -- mit Ausnahme von Rennradreifen -- immer so breit, daß man damit eigentlich nicht in Rillenschienen (egal ob Straßenbahn oder Eisenbahn) steckenbleiben kann.
Und ein geübter Radfahrer sollte in der Lage sein, mit einer kleinen Hoppelbewegung wieder aus der Rille herauszukommen.


Sechs, setzen!
Ich schrieb er war mit einem solchen Rennrad unterwegs, bitte genau lesen.


Außerdem war er nicht schnell genug, die Straßenbahn dafür, leider, umso schneller.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 15:13
Mäuserich schrieb:
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> Schlimm genug ist doch, daß man als Radfahrer
> überhaupt auf Gleise auf den Straßen aufpassen
> muß. Warum schafft man diese Schikanen nicht
> einfach ab? Wenn es stört, dann weg damit. Ist
> doch logisch, oder?

Warum schafft man nicht Autos ab? Die sind für Fahrradfahrer eine viel größere Schikane und Unfallquelle.
Warum schafft man nicht alle Ampeln und allen querenden Verkehr ab, das sind auch Schikanen und Unfallquellen ?
Straßenbahnen sind nun einmal selbstverständlicher Bestandteil eines zeitgemäßen Verkehrssystems- auch wenn man das lange Zeit nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Zumindest sind sie es dann, wenn man dem ÖPNV eine ernsthafte Rolle am Verkehrsgeschehen zubilligen und den Autoverkehr nicht noch weiter ausufern lassen möchte. Dieser Nutzen ist wesentlich größer, als eine Straßenfahrbahn ohen Schienen etc. (Und darüber ist auch hier schon oft genug geschrieben worden.)

Und konkret zur Kastanienallee: Gäbe es dort die Straßenbahn nicht, dann hättest Du als Rad- oder Autofahrer permanent mit in zweiter Reihe parkenden Autos zu kämpfen. Das kann man immer dann gut beobachten, wenn dort mal längerer Schienenersatzverkehr stattfindet. Und von einem funktionierenden ÖPNV kann dann auch keine Rede mehr sein, das sich zwei Busse schon dort kaum begegnen können und zudem ein Slalomkurs über die Gegenspur wegen eben der Zweiten-Reihe-Parker erforderlich ist. Die Fahrzeiten der Busse zwischen Hackseschem Markt und Eberswalder Straße verlängerten sich oft bis zu 30-45 Minuten.

Aber warum soll man sich mit solchen Fragen auseinandersetzen? Es ist doch wesentlich einfacher, die Straßenbahn pauschal als Übeltäter für alles "Böse" im städtischen Verkehr zu verteufeln und ihr Abschaffung zu fordern. Das hat schon einmal in einer Hälfte dieser Stadt funktioniert und das kann man doch noch einmal so schön wiederholen. Das dies aber bezüglich des gesamten Verkehrssystems in der Summe nur zu Verschlechterungen geführt hat und in der gesamten westlichen Welt (also dort, wo weitgehend eine Vollmotorisierung herrscht) heute als großer Fehler betrachtet wird und in vielen Städten große Anstrengungen unternimmt, Straßenbahnen wiederaufzubauen spielt keine Rolle. Hauptsache, man hat seinen Sündenbock für alles, was einem am Verkehr nicht gefällt...

Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Warum schafft man nicht Autos ab? Die sind für
> Fahrradfahrer eine viel größere Schikane und
> Unfallquelle .......


Diese Art der Argumentation habe ich schon sehnsüchtig erwartet, und eigentlich braucht man dazu nichts weiter zu sagen, also lassen wir es.
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 15:28
Mäuserich schrieb:
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> Ingolf schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> >
> > Warum schafft man nicht Autos ab? Die sind für
> > Fahrradfahrer eine viel größere Schikane und
> > Unfallquelle .......
>
>
> Diese Art der Argumentation habe ich schon
> sehnsüchtig erwartet, und eigentlich braucht man
> dazu nichts weiter zu sagen, also lassen wir es.

Weiterlesen hätte etwas geholfen, statt einen Satz aus dem Gesamtkontext zu reißen.
Aber Dir geht es doch sowieso nicht um eine ernsthafte sachliche Diskussion, sondern eher nur um das produzieren plakativer Schlagworte, wie eben "Schikanen abschaffen".
Also können wir das wirklich sein lassen.

Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
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> > Ingolf schrieb:
> >
> --------------------------------------------------
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> > -----
> >
> > >
> > > Warum schafft man nicht Autos ab? Die sind
> für
> > > Fahrradfahrer eine viel größere Schikane und
> > > Unfallquelle .......
> >
> >
> > Diese Art der Argumentation habe ich schon
> > sehnsüchtig erwartet, und eigentlich braucht
> man
> > dazu nichts weiter zu sagen, also lassen wir
> es.
>
> Weiterlesen hätte etwas geholfen, statt einen Satz
> aus dem Gesamtkontext zu reißen.
> Aber Dir geht es doch sowieso nicht um eine
> ernsthafte sachliche Diskussion, sondern eher nur
> um das produzieren plakativer Schlagworte, wie
> eben "Schikanen abschaffen".
> Also können wir das wirklich sein lassen.
>
> Ingolf

Hätte ich vielleicht den gesamten Text zitieren müssen? Das ist hier doch eher unerwünscht. Die kurze Textpassage ist ausreichend, um zu sehen, worum es geht. Denk nicht, daß ich nicht alles gelesen hätte. Ich halte es nur für unnötig, auf alles einzugehen.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2008 22:38 von Mäuserich.
Wäre ja auch Quatsch, auf die maßgebenden Passagen in Ingolfs Text einzugehen. Am Besten du fängst schon mal an, als persönliches Sponsoring Geld an den Berliner Senat zu überweisen.

Dann können wir endlich anfangen die böse böse Straßenbahn stillzulegen, mindestens 4 neue U-Bahnlinien zu buddeln und komplette Häuserzeilen wegzusprengen, damit viiiele neue Kilometer Stadtautobahn Platz haben.

Vorsicht, könnte Ironie enthalten !!!

Tunnelratte
Tunnelratte schrieb:
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> Wäre ja auch Quatsch, auf die maßgebenden Passagen
> in Ingolfs Text einzugehen.

Welche maßgebenden Passagen? Gibt es welche?


P.S.

Warum sollte ich auf Trollerei aus sein?

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2008 22:20 von Mäuserich.
Der ganze Straßenzug ist vierspurig.
Dank des "ruhenden Verkehrs" stehen aber nur (1-) 2 allen anderen zur Verfügung.
Offenbar sind die beiden faktischen Parkspuren wichtiger, als all die dadurch entstehenden und hier angesprochenen Probleme.
Weg damit - in anderen Städten steigen die Fahrer auch um oder nutzen Parkhäuser.
In Berlin muss keiner Parkhäuser oder ÖPNV benutzen - flächendeckende Parkraumbewirtschaftung und ÖPNV sind die Stiefkinder der Verkehrspolitik.
Wenn das Parken verboten wird, verschwinden all die Probleme bei der Anlage von Radspuren und der nötige Platz ist da.
Wer ist denn hier auf Trollerei aus? Ich nicht.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2008 22:19 von Mäuserich.
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 21:48
Einfach das Parken an Straßen verbieten ist keine Lösung!

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 22:02
Nein, aber das Parken in zweiter Spur, das schwer in Mode ist. Als Radfahrer ärgere ich mich jedesmal, vor allem, wenn dann ein Autofahrer meint, ohne jede Not voll auf die Bremse zu gehen, nur weil er merkt, er ist am Ziel, und dann einfach, nachdem er zum Stillstand gekommen ist (!), den Blinker anschmeißt. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte keine Chance mehr zu bremsen und knall so jemandem mal richtig ins Heck. Bei so einem arroganten Verhalten bin ich vor inigen Jahren übrigens mal verunfallt, weil der Autofahrer hinter mir dann nicht mehr bremsen konnte, weil selbst er nicht mit so einem Bremsen meines Vordermanns rechnete. Dann ist das Geheul wieder groß. Ich kenne jetzt allerdings die dortige Situation nicht, also weiß ich auch nicht, ob es hier um Zweite-Spur-Parker geht. Aber als Radfahrer lebt man schon recht gefährlich, das stimmt, sogar ohne Strab-Gleise.

Dennis
Jay
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 22:04
Da haben wir den alten Kindergarten wieder. Aber so bleiben die Schienen wenigstens als eine Gefahrenquelle im Bewusstsein, auch wenn andere für wesentlich mehr Unfälle verantwortlich sind. Wie war das noch mit den rechtsabbiegenden LKW?

Interessanterweise wird in keinem der verlinkten Artikel erwähnt ob er einen Fahrradhelm auf dem Kopf hatte oder nicht. Die schwere Verletzung spricht wohl eher dagegen.

@Stahldora: Ich gehe mal davon aus, dass du den Unfall am BÜ F'hagen meinst? Infogedessen wurde u.a. die zulässige Höchstgeschwindigkeit von IMO 30 auf 20 km/h abgesenkt. Aber auch 20 km/h helfen nicht wenn die Leute das Rotlicht mißachten und mit Auto oder Rad noch kurz vor der Bahn übers Gleis fahren. Am Wochenende (bei Zugkreuzung in F'hagen) erfreut sich auch der Gegenzug gerne an den Leuten die nur auf den ersten Zug achten und dann loslatschen. Oftmals ist es so, dass nur eine Bahn F1 (Fahrt) signalisiert bekommt und die 2. Bahn trotz gesichertem BÜ davor warten muss.
Aber zurück zum eigentlichen Thema - in der Kastanienallee sind so viele Radfahrer unterwegs, dass da eigentlich nur ein eigener Radweg Abhilfe schafft. Und das funktioniert nur, wenn man die Parkspuren abschafft. Nahe U-Bahnhof Eberswalder Str. gibts ein freies Grundstück das als Parkplatz genutzt wird - dort könnte man problemlos ein (Anwohner)parkhaus einrichten. Teilweise sollte auch der Bau von Parktaschen möglich sein die eine ganze Menge der derzeit verfügbaren Parkfläche abdecken können. Damit dürfte man dann aber auch wieder die 2. Reihe-Parker haben die dann eben auf dem Radweg stehen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2008 22:06 von Jay.
Die Pläne für den Umbau der Kastanienallee gingen doch erst kürzlich durch die Berliner Lokalpresse.

Hier mal ein paar Links:
Zur Umbauplanung:
Berliner Zeitung vom 5. Juni 08
bzw.
Der Tagesspiegel am 4. Juni 08

Schon nach einem Monat das vorläufige Aus:
Berliner Zeitung vom 9. Juli 08

Hilfreich für die Diskussion auch die Ansicht einer BI zum Thema:
[www.bi-wasserturm.de]


Aussagekräftigere Zeitungsartikel/Meldungen finde ich gerade nicht; meine mich aber zu erinnern, dass die Anwohner sich so stark gegen einen Umbau in dieser Form ausgesprochen haben, dass er vom Bezirk zunächst entweder auf Eis gelegt oder nun sogar ganz ausgeschlossen wurde.

Es leben lang die alternativen Neubewohner dieser Gegend! Ein typischer Fall von Bionade-Biedermeier. Das Auto gehört eben zum Innenstadtleben dazu, wenn man es aus der heimatlichen Kleinstadt gewohnt ist.

Gruß,
stichbahn
Re: Irrsinniger Radweg
10.08.2008 23:59
Mäuserich schrieb:
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> Wer ist denn hier auf Trollerei aus? Ich nicht.

Interessanter Link übrigens. Zürich ist ja auch inzwischen weltbekannt für seine "Tiefbahn". Hier haben die "Stimmbürger" dieselbe verkehrspolitische Vernunft bewiesen, die auch der Senat an den Tag legt. (Allerdings nur bezüglich der Thematik Straßenbahnen zu verbuddeln.)

Was die Problematik in der Kastanienallee angeht: zum einen hat man hier ja gar keinen "mörderischen" Radweg angelegt sondern nur klar gestellt, dass die Radfahrer sich nicht nur rechts von den Straßenbahnschienen bewegen dürfen, sondern eben auf der ganzen Straße. Das war zum einen auch vorher schon zulässig, denn durch parkende Autos ist es ohnehin regelmäßig erforderlich zwischen die Schienen auszuweichen.

Wer dauerhaft zwischen den Schienen fährt, muss somit auf dem Abschnitt nur 3x die Schienen queren: zum "Reinfahren", an der Kreuzung zum Zionskirchplatz und zum "Rausfahren". Wer sich dagegen dauerhaft rechts von den Schienen halten will, muss durchschnittlich trotzdem 3-5 mal parkenden Autos ausweichen und quert somit 6-10 mal die Schienen (plus 1x an der Kreuzung). Somit wurde durch die Kennzeichnung die Gefahr dieses Unfallhergangs nicht erhöht, sondern mindestens halbiert. Passieren kann er leider natürlich trotzdem noch.

Ich nutze die Pappelallee im übrigen aus den erläuterten Gründen in der Regel genauso wie die Kastanienallee: Im Abschnitt bis zur Stargarder Straße gibt es ebenso zahlreiche Stellen zwischen Schienen und parkenden Autos, die ein häufiges Ausweichen auf den Schienenzwischenraum erfordern würden. Also fahre ich auch da sicherer, in dem ich gleich zwischen den Schienen fahre. Nur wird man dann eben doch ab und an zusammengehupt bzw. geklingelt, weil es nicht durch die Symbole verdeutlicht wird.

Insofern wäre es wünschenswert, wenn in diesen Bereichen bald möglichst mal eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt wird, die ermöglicht, dass freifinanzierte private Parkplätze damit konkurrieren können. Dann wird die eine oder andere Tiefgarage mal für Entlastung sorgen können, so dass man auch mal aus Sicherheitsgründen ein paar öffentliche Parkplätze entfallen lassen kann, um Radwege zu bauen.
Stichbahn schrieb:

> Es leben lang die alternativen Neubewohner dieser
> Gegend! Ein typischer Fall von
> Bionade-Biedermeier. Das Auto gehört eben zum
> Innenstadtleben dazu, wenn man es aus der
> heimatlichen Kleinstadt gewohnt ist.
>
Nein, dieses Schubladendenken funktioniert hier nicht. Das Thema Kastanienallee ist wesentlich komplexer und die Anzahl der verfügbaren Parkplätze sind nur ein kleiner Aspekt davon.
Angenommen, der ursprünglich angedachte Umbau würde realisiert, dann gäbe es folgende Szenarien gegenüber dem heutigen Zustand:

Sezenario 1 "Verkehrsregeln werden duchgesetzt und eingehalten". Das bedeutet, dass es keine parkkenden Autos in der zweiten Reihen geben wird und dieser Bereich dem Radverkehr zur Verfügung steht.
Profitieren würden davon:
1. Radfahrer - wegen der eigenen, ausreichend dimensionierten Fahrradspur
2. die Straßenbahn, da sie nicht mehr permanent hinter Radfahrern schleichen muss
3. der Autoverkehr (fahrend), da insgesamt ein etwas breiterer Straßenraum zur Verfügung stehen wird - das ist aber auch davon abhängig, wie viel Radfahrer in Zukunft dort unterwegs sein werden.
Nachteile erfahren dann:
1. Fußgänger. Die Fußwege werden insgesamt schmaler. Zwar nicht die überwiegend genutzte "Gehbahn", da die Parktaschen in den Bereichen zwischen den Bäumen angelegt werden, aber es wird zu einer Verdrängung der heutigen Nutzungen in dem Unterstreifen (geduldetes Abstellen von Mopeds, Fahrrädern, Werbetafeln, Kneipentische - und Stühle etc) auf die eigentliche Gehbahn geben.
2. der ruhende Autoverkehr - durch die sich reduzierende Zahl der Parkplätze.

Szenario 2 - "Laissez Faire gegenüber den Verkehrsregeln" Autofahrer beanspruchen den Radtsreifen als willommene Abstellfläche und Parken ganz fleißig in zweiter Reihe. Kontrollen fnden bestenfalls in homöopathischen Dosen statt.
Gewinner:
1. der ruhende Autoverkehr, da in der Summe sehr viele Parkflächen dazukommen - nämlich die in den neuen Parktaschen und die in der Zweiten Reihe. So etwas lässt sich in vielen ähnlich gestalteten Straßen in dieser Stadt je regelmäßig beobachten.
Verlierer:
Eigentlich alle anderen Nutzer des gesamten Straßenraumes.

Die Gestaltung der Kastanienallee wird immer ein Kompromissmodell sein müssen - niemand wird hier seine Interessen komplett durchsetzen können. Und der Platz ist dort so begrenzt, dass man auch mit Mischlösungen wird leben müssen. Im Gegenzug macht das dichte Nebeneinander der vielen Nutzungen ja auch den Reiz dieser Straße aus - eine rein am Verkehrsfluss (egel für welches Verkehrsmittel) orientierte Lösung hätte hier fatale Folgen. Aus einer lebendigen Straße würde eine öde Durchgangsstraße werden - wie wir sie schon mehr als genug in dieser Stadt haben.

Viele Grüße
Ingolf
Re: Irrsinniger Radweg
11.08.2008 02:05
Lopi2000 schrieb:
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> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
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> > Wer ist denn hier auf Trollerei aus? Ich nicht.
>
> Interessanter Link übrigens. Zürich ist ja auch
> inzwischen weltbekannt für seine "Tiefbahn".
Und für die vielen Straßenbahnstrecken, die dort wegen Unverträglichkeit mit den städtebaulichen Strukturen mit großem Beifall stillgelegt oder unter die Erde gelegt wurden und die dadurch entstandenen großzügigen Straßenräume. Und die seither in die Höhe geschnellten Fahrgastzahlen und den zurückgegangenen Autoverkehr. Das Tiefbahnnetz ist ja inzwischen eines der größten der Welt und es werden dauern neue Strecken gebaut. Gegenwärtig u.a. im Norden des Agglomerationsraumes zum Flughafen (Glattalbahn) - selbstverständlich komplett unterirdisch. Denn man weiß in Zürich ganz genau, dass Gleise im Straßenraum nur zu Dauerstaus und massenhaften Unfällen führen.
Viele ältere Züricher erinnern sich heute noch mit einem Schaudern an die Zeit, als die Straßenbahn dort für ein endloses Verkehrschaos und dauernde Lebensgefahr gesorgt hat. Bis heute haben sich noch Begriffe, wie "Morddrämmli" im Sprachgebrauch gehalten…

Viele Grüße
Ingolf
2. die Straßenbahn, da sie nicht mehr permanent hinter Radfahrern schleichen muss

So langsam sind Radfahrer nun auch wieder nicht, das die Tram hinterher "schleichen" muss. Im Schnitt hatte ich früher schon meine 35 Km/h drauf. Und soviel schneller kann die Tram in der Regel ohnedies nicht fahren, wenn sie sich den Straßenraum mit den Autofahrern teilen muß.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
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