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Wo sollte ein neues Fußballstadion aus ÖPNV-technischer Sicht entstehen?
geschrieben von Lopi2000 
Nicht erst seit dem Rumgegurke vorgestern im UEFA-Cup vor 13.000 Zuschauern ist klar: Das Olympiastadion ist zwar ein architektonisches Highlight, bietet aber nicht, was den Ansprüchen an ein modernes Fußballstadion gerecht wird. Daher werden zur Zeit mal wieder Pläne diskutiert, 2017 aus dem Mietvertrag mit dem Olympiastadion auszusteigen und ein eigenes Stadion zu bauen. Andere Vereine haben ja in den letzten Jahren durchaus gezeigt, dass dies finanziell zu machen ist und Atmosphäre, Stimmung und Leistung verbessert.

Aus verkehrstechnischer Sicht stellt sich aber in Berlin folgendes Problem: mit einem neuen Stadionstandort würde man die vermutlich weltbeste ÖV-Anbindung eines Stadions aufgeben. Daher mache ich mal diesen Thread auf und schlage vor, hier zu diskutieren, wo ein neues Fußballstadion aus ÖPNV-technischer Sicht entstehen sollte?

Rahmenbedingungen:
Wenn man sich die modernen Stadien der letzten Jahre so anschaut, braucht man wohl ca. 18 ha Fläche, die Hälfte davon für das Stadion selbst, die andere Hälfte für Stellplätze.

Der ÖPNV-Anteil bei den Fans ist bei Hertha wohl höher, als beim HSV oder Bayern, weil die Fans eher aus der Stadt als dem Umland kommen, aber 9 ha Fläche entsprechen auch gerade mal 3.600 Stellplätzen, was bei 50.000+x Zuschauern nicht allzuviel ist.

Zur Zeit kann man von ca. 45.000 Besuchern pro Stunde gehen, die mit S- und U-Bahn vom Olympiastadion weggeschafft werden können, plus ca. 10.000 Besucher, die von den Parkplätzen in Stadionnähe (durchschnittlich 3 pro PKW) wegfahren können.

Mit anderen Worten, selbst mit einer S-Bahn-Anbindung im 5-Minuten-Takt, hätte man nur noch knapp 1/3 Leistungsfähigkeit der ÖV-Anbindung und bräuchte 25 ha mehr Parkplätze.

Damit sich die Besuchermassen besser verteilen, sollte ein Bahnhof nicht unmittelbar vor dem Eingang sein, sondern, wie z.B. bei der Allianz-Arena in München einige hundert Meter entfernt, aber noch in fußläufiger Reichweite und nicht wie in Hamburg bei der HSH-Nordbank-Arena fast km Fußweg.

Bisherige Standortvorschläge:
In der heutigen Ausgabe der Morgenpost wurden 3 potenzielle Standorte genannt:
das Tempelhofer Feld, Dreilinden (ehemaliger Grenzübergang), Oranienburger Kreuz.

Ich denke, unter ÖV-Gesichtspunkten kommt von diesen drei Standorten nur das Tempelhofer Feld in Frage und wäre auch nicht die schlechteste Wahl - insbesondere wenn es im Süden der Fläche in günstiger Entfernung zum S- und U-Bahnhof Tempelhof entstünde.

Selbst wenn man die Potsdamer Stammbahn wieder aufbauen würde, wäre diese nur sehr schwierig auf die erforderliche Kapazität zu bekommen. Der Standort am Oranienburger Kreuz kann eigentlich nur als Drohkulisse für den Senat verstanden werden, um diesen bei der Standortsuche stärker auf seiner Seite zu haben. Der nächste Bahnhof wäre mehrere Kilometer entfernt und überdies der Bahnhof Velten.

In beiden Fällen könnte man zwar wackeligen S-Bahn-Projekten eine Unterstützung geben, aber wirklich sinnvoll und leistungsfähig wäre die Anbindung nicht.

Weitere Standortoptionen mit besserer ÖV-Anbindung wären meines Erachtens z.B. das Poststadion in Nähe des Hauptbahnhofs und das Maifeld neben dem Olympiastadion.

Was meint Ihr dazu?
Tut mir Leid, das ist einfach nur total bekloppt! Wir haben ein supergut angeschlossenes Stadion; die Renovierung, ÖPNV-Anschluss, waren sehr kostspielig.

Wer soll das denn alles bezahlen? Hertha gilt nicht als besonders reich... Also wenn die wirklich auf die beknackte Idee kommen, ein neues Stadion zu bauen, dann sollen sie sich aber mal selbst drum kümmern, wie ihre Fans dahin kommen!

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Nicht-dynamische Signatur
Ich mag mich hier meinem Vorredner nur anschließen:

Das Olympiastadion wurde erst renoviert, das Stadion "Alte Försterei" wird demnächst renoviert...

und dann noch ein kompletter Neubau?

Sicherlich wäre der heutige Flugplatz Tempelhof vom Anschlusspunkt aus sehr gut (Haupteingang im Süden, am S+U-Bahnhof Tempelhof).
Jedoch ist es absolut nicht notwendig.

Zumal ich als Berliner sehr stolz darauf bin, dass wir endlich wieder das einzige im Dauergebrauch in Deutschland befindliche Olympiastadion haben.
Auch stellt dieses Stadion doch einen schönen Gegensatz zu den ganzen Neubaustadien dar. Und das zweitgrößte in Deutschland ist es auch noch. (Ab 2011 sollen laut angeblichen Planungen der UEFA Champions League Finale nur mehr in Stadien mit über 70.000 Zuschauern Kapazität stattfinden.)

Man hätte darüber nachdenken können - wenn die Max-Schmeling-Halle vollkommen heruntergewirtschaftet wäre und am Ostbahnhof nicht gerade die O2 World eingeweiht worden wäre - ob man nicht auf dem zukünftig ehemaligen Flugplatz Tempelhof ein großes Stadion und eine große Halle gebaut hätte.
Am besten das ganze natürlich vor der Renovierung des Olympiastadions und der WM.

Auch wenn es für die Unioner ein nicht leichter Schritt gewesen wäre, so wäre man mit Tempelhof sicherlich noch eher einverstanden, als mit dem Olympiastadion.
(Ich hoffe, ich trete jetzt keinem Unioner auf die Füße. ;-)
Ob die Eisbären andererseits sich mit Tempelhof hätten anfreunden können steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Lassen wir es doch einfach so wie es ist.

Offtopic: Auch wenn es nicht direkt dazugehört: Was ist eigentlich aus der Riesenrad-Idee geworden? Sollte das nun doch am Zoo oder doch am Ostbahnhof gebaut werden? Oder hat sich das still und leise erledigt?


MfG
Robert
Das Olympiastadion hat eine tolles Atmosphäre und es gibt bereits genug Stadien in der Stadt die eher schlecht ausgelastet sind, da brauchts nicht noch ein weiteres.

Hertha sollte lieber mal überlegen, ob man sich wirklich ständig nen neuen Brasilianer holen muss der dann irgendwann wegen Querelen oder Enttäuschung wieder gehen muss, oder ob man den Kader nicht vielleicht doch auf andere Art und Weise besser verstärken könnte um endlich mal um die Meisterschaft mitzuspielen.

@Robert: Das Ding am Zoo soll nach wie vor gebaut werden. Derzeit wird der Wirtschaftshof entsprechend umgestaltet.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
RobertM schrieb:
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> das
> Stadion "Alte Försterei" wird demnächst
> renoviert...

Wird gerade und nicht demnächst modernisiert, weshalb die Heimspiele auch derzeit im ungeliebten Jahnsportpark stattfinden.

Jens
Hier der Morgenpost-Artikel: [www.morgenpost.de]

Lopi2000 schrieb:
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>
> Bisherige Standortvorschläge: [...] Dreilinden (ehemaliger Grenzübergang)

btw: Die Morgenpost schrieb merkwürdigerweise "Drei Linden" *grusel*

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2008 20:35 von Florian Schulz.
RobertM schrieb:
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> Ich mag mich hier meinem Vorredner nur
> anschließen:
> Das Olympiastadion wurde erst renoviert, das
> Stadion "Alte Försterei" wird demnächst
> renoviert...
> und dann noch ein kompletter Neubau?

Ich halte es ja auch für fragwürdig, ob es wirklich ein neues Stadion sein muss, aber insgesamt geht es ja um ein frei finanziertes Bauprojekt, das Hertha da anstrebt. Ob sie das Stadion dann selbst finanzieren oder ein Investor es tut und sie sich da dann einmieten, spielt dabei keine große Rolle.

Fakt ist, in letzter Konsequenz wird man den Neubau nicht vermeiden und den Verbleib von Hertha im Olympiastadion nicht erzwingen können. Bis 2017 ist sicherlich auch bereits ein Großteil des Stadionumbaus refinanziert und abgeschrieben, so dass der Senat als Betreiber den Verlust des Großmieters verkraften könnte. Im Zweifel würden eine Umlandgemeinde und das Land Brandenburg den Verein sicher gern aufnehmen, um das zu verhindern, müsste der Senat dann Zugeständnisse machen.

Deshalb wollte ich hier auch keine off-topic-Diskussion für und wider Stadionneubau vom Zaun brechen, sondern eher eine optimale Lösung aus ÖV-Sicht suchen.
Ich denke auch, die in einigen Jahren freigewordene Fläche des dann Ex-Flughafens Tempelhof würde sich einem aufgrund ihrer günstigen 'innerstädtischen' Lage für ein derartiges Großbauvorhaben förmlich aufdrängen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.09.2008 02:47 von Marcus Wulff.
Zitat
Jay
> Das Olympiastadion hat eine tolles Atmosphäre und
> es gibt bereits genug Stadien in der Stadt die
> eher schlecht ausgelastet sind, da brauchts nicht
> noch ein weiteres.

Hallo Jay! Hallo in die Runde!

Ich weiß ja nicht was Du unter "tolle Atmosphäre" verstehst, aber ich hab schon ganz andere Fußballspiele erlebt, nicht nur in D., und da ist das Olympia-Stadion eher Mittelmaß! Grundsätzlich finde ich die Idee gut. Ein reines Fußballstadion ist aus Fan-Sicht immer besser. Siehe St.Pauli.
Das Olympia-Stadion (Olympia->Leichtatl.->Sprint/Diskus/Speer/Weitspr.) sollte u.a. der Leichtatletik vorbehalten bleiben, auch weil das schöne Stadion in Stuttgart für solche Veranstalltungen leider nicht mehr zur Verfügung steht.

Zur Frage wohin:

- Neubau "Poststadion" könnte ich mir gut vorstellen (sofern genug Platz ist)
Als ÖPNV-Anbimdung böte sich die neue "S21-Bf.Perleberger Brücke", sowie der Hauptbahnhof + Fußweg an.

- Neubau auf dem alten Flughafen Tempelhof mit ÖPNV-Anbindung via U6/S-Ring Tempelhof oder einer neuen Station zwischen T'hof und Her'str.

- Neubau auf dem Gelände des dann stillgelegten Flughafen Tegel. Hier würde sich dann sogar eine Straßenbahn entlang des heutigen M-Bus Jungfernheide-Märk.Viertel anbieten, oder die Verlängerung der Siemensbahn zum "Neuen Stadion"...

Standorte wie Dreilinden oder Velten hätten auch ihren Reiz. Die Schalke-Arena ist doch auch eher "außerhalb". Für Beliner Verhältnisse wäre dies aber nicht so toll durch die langen Anreisezeiten und weil in Berlin der Anteil von ÖPNV-nutzern (wie schon erwähnt) viel höher liegt.

Gruß,

plums # [tram.swetlin.net]
Jay schrieb:
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> Das Olympiastadion hat eine tolles Atmosphäre

Nun, darüber kann man gerne streiten. Die Atmosphäre ist zwar gut (wenn es zu mindestens dreiviertel gefüllt ist), aber im Vergleich mit anderen reinen Fußballstafien doch eher schlecht. Was ich in Hamburg erlebt habe war eine ganze Klasse besser als in Berlin. Man sitzt viel dichter zusammen und am Spielfeld.

Wenn Hertha langfristig in UEFA-Cup Bereichen mitspielen will und dazu viele Zuschauer anlocken will, so benötigt der Verein ein reines Stadion mit 50 bis 60 Tausend Plätzen. Nicht mehr. Es ist doch recht trist, wenn man in einem riesigen und weitläufigen Leichtathletikstadion mit 45 Tausend Menschen sitzt und 30 Tausend Plätze leer bleiben.

Aber zum Thema: Ich fände ein neues Stadion sehr wichtig und ich wüsste nur einen Standort, der dafür wirklich gut geeignet wäre: Das Tempelhofer Feld.

Ein guter Standort wäre auf der südlichen Seite in ca 500 Meter Entfernung zum S/U Bahnhof Tempelhof. Wenn das nicht reichen sollte, so könnte im Laufe der Gesamtentwicklung des Areals ein neuer S-Bahnhof zwischen Tempelhof und Hermannstraße erbaut werden. Hier könnte man auch nach dem Vorbild vom Olympiastadion mehrere zusätzliche Bahnsteige einrichten.
Vorteil: Fahrgäste nach Nord- und Süd können die U6 benutzen. Fahrgäste auf dem Ring könnten in richtung Westen von Tempelhof abfahren und nach Osten von dem neuen Bahnhof.
Hallo zusammen,

ob ein neues Stadion wirklich notwendig ist bzw. wie gut das Olympiastadion für Fußballspiele geeignet ist, kann ich nicht einschätzen, da ich kein Fußballfan bin. Wenn Hertha das neue Stadion wirklich komplett selbst bezahlt, dann sollen sie sich halt meinetwegen eines bauen.

Wenn es also unbedingt ein neues Stadion sein soll, wäre im Sinne eines (weiterhin) möglichst hohen ÖPNV-Anteils der Zuschauer in der Tat die Wahl eines Standortes mit guter ÖPNV-Anbindung von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. Und da wäre die günstigste Wahl wohl tatsächlich das demnächst freiwerdende Areal des Flughafens Tempelhof - zumal man das Stadion dort auch noch mit anderen interessanten, freizeitorientierten Flächennutzungen kombinieren und so möglicherweise tatsächlich einen neuen Anziehungspunkt mit guter ÖPNV-Anbindung schaffen könnte.

Kategorisch ablehnen möchte ich allerdings jegliche Varianten, die den Neubau irgendwelcher ÖPNV-Infrastruktur erfordern - Hertha wird dafür kaum etwas bezahlen, und die ohnehin knappen Mittel aus dem Stadthaushalt kann man in den nächsten Jahren wirklich für sinnvollere, ohnehin notwendige Projekte ausgeben.

Zu dem Vorschlag eines neuen S-Bahnhofes zwischen Tempelhof und Hermannstraße möchte ich anmerken, daß ein zusätzlicher Halt auf dem Ring wahrscheinlich die Umlaufzeit von 60 min "sprengen" würde und damit erhebliche betriebliche Probleme und dauerhaft höhere Betriebskosten entstünden. Deswegen ist diese Variante eindeutig zu verwerfen. Der Ein- und Ausgang eines Stadions auf dem Tempelhofer Flughafengelände sollte auf jeden Fall am S+U-Bf. Tempelhof liegen.

@plums:
Bei der Plörrbräu-...äh...Schalke-Arena von "außerhalb" zu sprechen, halte ich angesichts der Siedlungsstrukturen im Ruhrgebiet doch für etwas verfehlt. Zwar liegt sie nicht in dicht bebautem Gebiet (was z.B. hinsichtlich des Lärms sicher auch Vorteile bringt), aber sie liegt zwischen zwei unmittelbar benachbarten Großstädten und ist an beide durch eine gut ausgebaute Straßenbahnstrecke angebunden.

Grüße vom ex-Dresdner
Gibt es vielleicht Platz um ein neues Stadion direkt neben dem Olympiastadion zu bauen?
Harald schrieb:
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> Gibt es vielleicht Platz um ein neues Stadion
> direkt neben dem Olympiastadion zu bauen?

Also Platz genug wäre schon auf dem direkt angrenzenden Maifeld. Man müsste halt von den Stationen aus noch um das Olympiastadion herumlaufen, aber das wäre wohl machbar. Stellt sich allerdings noch die Frage, wie das aus Sicht des Denkmalschutzes aussieht. Den Blick aus dem Marathontor mit einem Betonklotz zu verbauen könnte problematisch werden.
Ich meine wir brauchen kein neues Fußballstadion, auch wenn Herta es derzeit allein stemmen könnte.
Das Olympiastadion ist erst für viele Millionen Euro Steuergelder modernisiert worden.
Atmosphäre kommt vom Spielablauf her und nicht vom Bauplan ;-)

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Wie wärs mit Hundekehle?

Ein mehrgleisiger S-Bahnhof direkt unter dem Stadion wäre technisch kein Problem, da der Verzweigungsbahnhof schon existiert. Die DBAG würde ihr Riesen-Grundstück vergolden, Millionen für die Börse. Dieses Geschäft würde ausnahmsweise keine Fahrgäste kosten, sondern welche bringen.
Die AVUS könnte mit einem Riesenparkhaus unter- und überbaut werden.

Die BVG würde den betrunkenen, gröhlenden, randalierenden Horden (Vorsicht Ironie) kaum nachweinen.

Vielleicht wird der Fußballboom aber bald abebben, denn mit Sport hat das Kommerzspektakel von einem guten Dutzend privilegierter Wirtschaftsunternehmen, die sich früher Fußballvereine nannten, nicht das geringste zu tun. Irgendwann merkt auch der letzte der sogenannten Fans, dass er nur abgezockt wird.

so long

Mario
hotte789 schrieb:
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> Ich meine wir brauchen kein neues Fußballstadion,
...
> Atmosphäre kommt vom Spielablauf her und nicht vom
> Bauplan ;-)

Das stimme ich Dir im Grundsatz zu, ich habe durchaus stimmungsvolle Spiele im Olympiastadion erlebt, z.B. das ausverkaufte Zweitligaspiel gegen Kaiserslautern und einige weitere, die allerdings im Gästeblock (St.Pauli 2001 und Werder 2008).

Ich denke hier kommt einiges zusammen: zu wenig laute Fans, um im Stadion für Stimmung zu sorgen, meist zu unattraktives Spiel kombiniert mit zu vielen "Schönwetterfans", die die Zuschauerzahlen und Stimmungen stark schwanken lassen. Sicherlich gibt auf dem Weg zu einem attraktiven Hauptstadtclub, für den eher die Champions League als der UEFA-Cup Ziel sein sollte, mehr zu tun, als "nur" ein neues Stadion zu bauen, aber die Stadien anderer Vereine zeigen auch, dass dies eben auch viel bewirken kann.

Aber Fakt ist eben auch, dass ein freifinanzierter Neubau kaum zu verhindern sein wird und - ob man es will oder nicht - auch die Nutzen-Kosten-Rechnungen von zur Zeit wackeligen Bahnprojekten beeinflussen würde. Der Nutzen des Wiederaufbaus der Potsdamer Stammbahn würde z.B. kräftig in die Höhe schnellen, wenn man es Stadion in Dreilinden baut.

Dummerweise wäre allerdings die Auslastung sehr stark schwankend. Während man im Alltag mit einem 20-Minuten-Takt (ggf. gar mit Flügelung der S1/S15 in 2 Kurzzüge) locker auskäme, müsste für ein Stadion, das gut 20x im Jahr genutzt wird, schon ein 5-Minuten-Takt machbar sein.

Was den Tempelhofer Standort angeht: wie wäre es denn mit einem Stadionbahnhof ähnlich dem heutigen? Zumindest aus dem Ringbahngleis in Richtung Westen müsste man ja auch recht problemlos in Richtung Tempelhofer Feld ausfädeln können, die Strecke ist dort doch recht ebenerdig, wenn ich mich recht erinnere. Da Veranstaltungen im Stadion ja eher zu Schwachlastzeiten als im Berufsverkehr stattfinden, könnte man mit einer guten Signaltechnik auch in der Gegenrichtung über das Gegengleis ausfädeln. Insgesamt dürfte das den laufenden Betrieb weniger beeinflussen als jeweils mehrminütige Halte bei An- und Abreise. Immerhin bekommt der VBB ja auch ordentliche Einnahmen aus den Veranstaltungstickets, da müsste man also auch einen neuen Stadionstandort ordentlich anbinden (, wenn es nicht grad die Oranienburger Variante wird.)
der weiße bim schrieb:
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> Wie wärs mit Hundekehle?
>
> Ein mehrgleisiger S-Bahnhof direkt unter dem Stadion wäre technisch kein Problem, da der
> Verzweigungsbahnhof schon existiert. Die DBAG würde ihr Riesen-Grundstück vergolden, Millionen
> für die Börse.

Ähm, wäre das nicht eher ein Geschäft verschiedener Bahn-Töcher untereinander? Oder ist die DB AG nicht mehr Hauptsponsor von dem Fußballverein? (Da mich Fußball eher wenig interessiert, bin ich da nciht so auf dem laufenden)
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zu dem Vorschlag eines neuen S-Bahnhofes zwischen
> Tempelhof und Hermannstraße möchte ich anmerken,
> daß ein zusätzlicher Halt auf dem Ring
> wahrscheinlich die Umlaufzeit von 60 min
> "sprengen" würde und damit erhebliche betriebliche
> Probleme und dauerhaft höhere Betriebskosten
> entstünden.

Das wäre kein Problem. Die Runde ist derzeit in 54 Minuten zu schaffen.

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.09.2008 18:47 von Lehrter Bahnhof.
Also ich denke, es ist allgemeiner Konsens, dass:

a) Tempelhofer Feld ideal geeignet wäre.
b) jedoch weder der Verein (23 Mio Schulden, UEFA-Cup Einnahmen diese Saison werden in Verstärkungen gesteckt, laut Hoeneß im Doppelpass), erst recht nicht die Stadt können sich das leisten.

Berlin ist nicht London, wo sich Arsenal, Chelsea (die auch ein neues Bauen wollen - eines, was auch wirklich im Stadtteil Chelsea steht ;-) und noch paar andere jeweils ein großes Stadion leisten können plus ein Wembleystadion.

Berlin sollte stolz auf das Olympiastadion sein und es dementsprechend behandeln.
Wie einige Vorredner schon angesprochen, müsste eher Hertha den Zuschauern attraktiven Fußball liefern, so dass eben nicht nur Schönwetterzuschauer hingehen. (Ich war zuletzt am 27.01.2007 da, 2:1 gegen Wolfsburg und hab mir die Füße fast abgefroren ^^.)

Sicherlich sitzen die Leute - gerade im Oberring - ziemlich weit weg, aber das würde keine Rolle spielen, wenn 74.000 Leute da wären...

Wobei hier sicherlich auch die Preise eine gewisse Rolle spielen. Wenn die Nachfrage größer ist, kann ich die Preise erhöhen, aber nicht bei der Nachfrage.
Das Olympiastadion ist doch nur gegen Bayern ausverkauft.


Fazit: Sparen wir uns die Diskussion, bevor ein zufälliger Leser noch auf blöde Ideen bekommt. Freuen wir uns lieber an der Herthablauen Laufbahn im Olympiastadion zur Leichtathletik-WM 2009. ;-)


Robert
Naja, zumindest sollte Hertha aus verkehrstechnischer Sicht für Pläne am Stadtrand doch (unabhängig ob Hertha- oder Fußballfan oder nicht) ordentlich Gegenwind bekommen, auch von der interessierten Fachöffentlichkeit.

Im Tagesspiegel gibt es einen schönen Kommentar dazu, dem man zur Grundsatzfrage kaum mehr was hinzufügen muss: [www.tagesspiegel.de]
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