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VARIOBAHN für Potsdam
geschrieben von Stadtbahner_Fan 
Hallo,

in den BVB 12/08 steht, dass sich Potsdam für die Variobahn entschieden hat. Die Fahrzeuge sollen allerdings von Bombardier gebaut werden.

so und nun eine nicht ganz ernst gemeinte Frage: Wer gewinnt nun den Wettlauf um die umstellung auf nur Niederflurwagen? Berlin oder Potsdam?

Ich sage mal, dass in Potsdam 2011 die ersten Wagen kommen werden und 2018 die letzten Tatras leider gehen werden. (Alles nur Prognose meiner seits[Habe keine ahnungs wie das mit den HUs bei den Tatras aussieht])

___
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.
Na ja, wenn man mal ganz theoretisch annimmt, dass Potsdam und auch das Straßenbahnnetz winzig im Vergleich zu Berlin ist, wäre ein Wettkampf doch recht unfair.
Jay
Re: VARIOBAHN für Potsdam
16.12.2008 17:20
Die Variobahn soll von Stadler gebaut werden! Und im übrigen ist die Entscheidung auch noch nicht rechtskräftig, da Siemens gegen die Vergabe Widerspruch eingelegt hat und dieser nun geprüft wird. Läuft alles rund wird die Vergabe bestätigt, im schlimmsten Fall muss die Ausschreibung komplett wiederholt werden.

Insofern - abwarten...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
NVB
Re: VARIOBAHN für Potsdam
16.12.2008 18:46
Eine sehr gute Entscheidung! Hoffentlich werden sie so ähnlich wie in München!

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2008 19:30 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Eine sehr gute Entscheidung! Hoffentlich werden
> sie so ähnlich wie in München!


Nun, das sehe ich etwas anders. Ich finde, es wäre besser gewesen, wenn die ViP die restlichen Combinos genommen und nicht die Bestellung storniert hätte. Da die ViP das erste Unternehmen war, dass Combinos bei Siemens bestellt hatte, waren die Combinos zu sehr günstigen Konditionen zu haben.

Außerdem macht es meiner Meinung nach, wenig Sinn für die nächsten Jahrzehnte zwei verschiedene Niederflurtypen fahren zu lassen.
Es ist soweit: KT4DM geht, Variobahn kommt.

hier die Pressemittelung:
[www.swp-potsdam.de]?

Und es gibt auch schon einige infos zum Neuen Fahrzeug:
[www.swp-potsdam.de]

Sieht nicht schlecht aus.

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Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.
Hallo,

geschrieben von: Stadtbahner_Fan
> Und es gibt auch schon einige infos zum Neuen Fahrzeug:
> Sieht nicht schlecht aus.


Wenn Du das auf die Außengestaltung beziehst, stimme ich Dir zu. Aus Fahrgastsicht hat das Fahrzeug allerdings mehrere Schwachpunkte: Die Mehrzweckplätze sind extrem ungünstig angeordnet und dürften für einen Rollstuhlfahrer (und auch Muttis / Vatis mit Kinderwagen) von den nächstgelegenen Türen nur sehr schwer ohne fremde Hilfe zu erreichen sein. Warum ordnet man die Mehrzweckbereiche nicht gegenüber den Türen an?
Außerdem finde ich die Türanordnung ungünstig: Vier Türen auf 30 m Wagenlänge mögen bei einem 60%-NF-Wagen ohne Türen an den Wagenenden (Flexity Classic Krakow, NGTD8DD) noch gehen, weil der Abstand zwischen den Türen dann immer noch vergleichsweise gering ist - bei einer Verteilung der vier Türen auf die gesamte Zuglänge entstehen aber sehr große Abstände (hier vor allem zwischen Tür 2 und 3). Für den Stadtverkehr ist das ungünstig, besser wären zweitürige Sänften, so daß der Wagen insgesamt sechs Türen hätte. Die größten Vorteile der Multigelenkwagen, nämlich der geräumige Innenraum und die Möglichkeit einer großen Türanzahl, werden also in Potsdam ohne Not aufgegeben.
Außerdem ist zu befürchten, daß in den Viererabteilen über den Radkästen dieselben schmalen Doppelsitze wie in den BOGESTRA-Varios zum Einbau kommen werden, obwohl in der Potsdamer Ausschreibung eigentlich eine größere Mindestbreite gefordert war. Und ich frage mich ernsthaft, was man sich bei der Anordnung einer Klapprampe an der Tür 3 gedacht hat - wahrscheinlich gar nichts!

Grüße vom ex-Dresdner
NVB
Re: VARIOBAHN für Potsdam
21.02.2009 18:10
"Die größten Vorteile der Multigelenkwagen, nämlich der geräumige Innenraum und die Möglichkeit einer großen Türanzahl, werden also in Potsdam ohne Not aufgegeben."
Das Problem sehe ich weniger, frage mich allerdings auch, warum man nicht die längere Variante mit insgesamt sechs Türen genommen hat.

"Außerdem ist zu befürchten, daß in den Viererabteilen über den Radkästen dieselben schmalen Doppelsitze wie in den BOGESTRA-Varios zum Einbau kommen werden, obwohl in der Potsdamer Ausschreibung eigentlich eine größere Mindestbreite gefordert war."
Das ist nicht nur zu befürchten, das ist so, weil sonst das Lastenheft von der Sitzplatzanzahl als "hartes" Kriterium nicht eingehalten werden könnte. Bei der Sitzbreite mit dem geforderten "weichen" Kriterium von mindestens 42 Zentimeter drückt man bei tatsächlichen 38 Zentimeter (Bochumer Spruch für die Gangsitze: "Halbarschsitze") alle Hühneraugen zu.

"Und ich frage mich ernsthaft, was man sich bei der Anordnung einer Klapprampe an der Tür 3 gedacht hat - wahrscheinlich gar nichts!"
TrimmDich-Parcour für die Fahrer?

Viel schlimmer finde ich allerdings, dass anscheinend die Varios ohne Wanklager geliefert werden, vielleicht weiß das jemand genauer?
Ich denke mal die Tatra-Züge werden in Polen, beispielsweise in Stettin eine neue Heimat finden und noch einige Runden drehen.

Aber eine Frage: Es werden 10 Fahrzeuge bestellt mit einer Option von 9 weiteren Variobahnen. Derzeit gibt es 19 Tatrazüge. Wieso 9 auf Option?

Wird davon ausgegangen das vielleicht die Bevölkerung in Potsdam schrumpft oder Strecken stillgelegt werden sollen und daher 9 Züge auf Option?

Mfg Ikarus
Jay
Re: VARIOBAHN für Potsdam
21.02.2009 19:49
Option heißt, dass man die noch nicht bezahlen kann/will und solange eben noch entsprechend viele Tatra im Einsatz bleiben. Ist doch bei der BVG genauso. Fest bestellt waren nur die 4 Prototypen, die restlichen 206 sind Option(en).

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hallo

ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die
> Mehrzweckplätze sind extrem ungünstig angeordnet
> und dürften für einen Rollstuhlfahrer (und auch
> Muttis / Vatis mit Kinderwagen) von den
> nächstgelegenen Türen nur sehr schwer ohne fremde
> Hilfe zu erreichen sein. Warum ordnet man die
> Mehrzweckbereiche nicht gegenüber den Türen an?

Das frage ich mich auch. Einen Grund dafür kann ich jedenfalls nicht erkennen.

> Außerdem finde ich die Türanordnung ungünstig:
> Vier Türen auf 30 m Wagenlänge mögen bei einem
> 60%-NF-Wagen ohne Türen an den Wagenenden (Flexity
> Classic Krakow, NGTD8DD) noch gehen, weil der
> Abstand zwischen den Türen dann immer noch
> vergleichsweise gering ist - bei einer Verteilung
> der vier Türen auf die gesamte Zuglänge entstehen
> aber sehr große Abstände (hier vor allem zwischen
> Tür 2 und 3).

Spielen die Abstände da wirklich eine so große Rolle? Entscheidend ist doch, dass der Fahrgastwechsel rasch stattfinden kann. Wenn eine bestimmte Anzahl von Fahrgästen ein- und aussteigen will, braucht sie bei einer bestimmten Anzahl von Türen eine bestimmte Zeit. Das müsste sich errechnen lassen. Ein Problem entsteht dann erst, wenn die Leute zu doof sind sich gleichmäßig zu verteilen und alle durch dieselbe Tür wollen. Das dürfte aber bei jeder Türanordnung passieren können.

> Für den Stadtverkehr ist das
> ungünstig, besser wären zweitürige Sänften, so daß
> der Wagen insgesamt sechs Türen hätte.

Das sehe ich anders. Mehr Türen würden die Anzahl der Sitzplätze reduzieren, was zu Lasten des Komforts ginge. Wer will schon gerne stehen? Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass man bei ständig steigenden Fahrpreisen einem zahlenden Gast auch einen Sitzplatz anbietet. Leider ist es das nicht. In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, wozu der freie Raum gegenüber der hintersten Tür gedacht ist. Warum sind da keine Sitzplätze?

Viele Grüße

Ulrich C.

Hallo,

geschrieben von: Ulrich Conrad
> Spielen die Abstände da wirklich eine so große Rolle? Entscheidend ist
> doch, dass der Fahrgastwechsel rasch stattfinden kann. Wenn eine bestimmte
> Anzahl von Fahrgästen ein- und aussteigen will, braucht sie bei einer
> bestimmten Anzahl von Türen eine bestimmte Zeit. Das müsste sich errechnen lassen.


Die Abstände spielen aber trotzdem eine Rolle, sofern sich die Fahrgäste einigermaßen gleichmäßig auf dem Bahnsteig verteilen - jeder muß dann nämlich erst mal zur ihm nächstgelegenen Tür gelangen; und wie lange dieser Weg dauert, ist natürlich von der Entfernung abhängig.
Es ist ja nicht zu erwarten, daß die Fahrgäste sich vor Eintreffen des Zuges pulkartig an den Halteplätzen der Türbereiche versammeln - außer, man markiert die Halteplätze der Türen auf dem Bahnsteig, was aber beim Mischbetrieb unterschiedlicher Fahrzeugtypen auch nicht möglich ist.

> Mehr Türen würden die Anzahl der Sitzplätze reduzieren, was zu Lasten des
> Komforts ginge. Wer will schon gerne stehen? Heutzutage sollte es
> selbstverständlich sein, dass man bei ständig steigenden Fahrpreisen einem
> zahlenden Gast auch einen Sitzplatz anbietet.


Das ist immer anhand des Einsatzgebietes abzuwägen. Für den Stadtverkehr mit häufig recht kurzen Reiseweiten muß der Sitzplatzanteil nicht riesengroß sein. (Viele Leute scheinen auch gar nicht viel Wert auf einen Sitzplatz zu legen - bevor sie sich gemeinsam mit einem Fremden in ein Viererabteil setzen, bleiben sie lieber stehen ...)
Zu bedenken ist auch, daß ein zu hoher Sitzplatzanteil (und damit ein entsprechend geringerer Stehplatzanteil) bei starkem Fahrgastaufkommen durchaus zur Verzögerung der Fahrgastwechsel führen kann. Die Leute treten dann häufig nicht von den Türbereichen in den Gang durch, weil sie fürchten, aus den engen Stehplatzbereichen nicht rechtzeitig zum Aussteigen zur Tür zu kommen. Einsteigewillige kommen dann nur sehr schwer in den Wagen, der Haltestellenaufenthalt verlängert sich.
Mit 68 Sitzplätzen auf 30 m Zglänge ist die Potsdamer Variobahn im übrigen ganz gut dabei. Wenn man die Sänften bei gleichbleibender Länge zweitürig ausführen würde, fielen insgesamt gerade einmal vier Einzelsitze weg, es verblieben immer noch 64 Sitzplätze - immerhin noch sechs mehr als in den Berliner "Ökotonnen".
Außerdem käme für Potsdam, wie schon von NVB erwähnt, aufgrund des Fahrgastaufkommens auf der Strecke ins Kirchsteigfeld durchaus auch die Variante mit den längeren Sänften in Betracht. Diese hätten dann auf der Türseite zwei Türen und zwei Fenster, auf der türlosen Seite vier Fenster, und natürlich entsprechend mehr Sitzplätze.

> In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, wozu der freie Raum gegenüber der hintersten Tür gedacht ist. Warum sind da keine Sitzplätze?

Die Anordnung von Sitzen gegenüber den Türbereichen ist im Stadtverkehr mit starken Fahrgastwechseln nur begrenzt sinnvoll. Zu kleine Auffangräume an den Türen können eine erhebliche Verzögerung des Fahrgastwechsels bewirken. Bedenke, daß sich an den Türen auch Entwerter befinden, an denen ein Teil der Einsteigenden stehen bleibt, um die Fahrkarte zu entwerten. Ein leistungsfähiger Türbereich sollte so gestaltet sein, daß andere Fahrgäste mit Zeitkarten ohne Verzögerung um diese "Entwertungswilligen" herumgehen und in den Gang durchtreten (ggf. auch einen Sitzplatz aufsuchen) können.
Doppelsitze gegenüber den Türen halte ich in einem 2,30 m breiten Stadtverkehrsfahrzeug grundsätzlich nicht für sinnvoll - zu was für Zuständen das in der HVZ führt, kann man bei den Dresdner NGT6 z.B. auf SL 4 und SL 13 in der HVZ besichtigen.

Grüße vom ex-Dresdner
NVB
Re: VARIOBAHN für Potsdam
22.02.2009 14:17
"Mit 68 Sitzplätzen auf 30 m Zuglänge ist die Potsdamer Variobahn im übrigen ganz gut dabei."

Nur rechnerisch, durch 48 Sitze mit nur 38 Zentimeter Sitzbreite auf den Fahrgestellen bleiben nur 20 "richtige" Sitze. Würde man auf diese "Kindersitze" verzichten und Mutter-Kind-Sitzbänke einbauen, würden die mit 24 mal 1,5 Plätzen = 36 Sitzplätze gerechnet werden und dann hätte die Bahn nur noch 56 Sitzplätze, das wäre vergleichsweise wenig.

Ein Kollege erzählte mir gerade, dass die längere Variobahn-Variante die in Potsdam zulässige Radpaarlast von 9,81 Tonnen überschritten hätte: Der "Fluch" des Multigelenkers bei den in D einzurechnenden 6,67 Personen pro Quadratmeter ...
Stadtbahner_Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es ist soweit: KT4DM geht, Variobahn kommt.

>
> Sieht nicht schlecht aus.

Ich empfehle einen Vergleich zwischen diesem

[www.bahninfo.de]

und diesem

[www.stadlerrail.com]

Bild des Projektes Graz. Was fällt auf? Es ist das selbe Fahrzeug mit anderer Beschriftung, beide sind also nur eine Designstudie, die nach Aussagen auf der Pressekonferenz noch nicht endgültig ausgeformt ist. Die Bilder basieren auf dem Münchener Wagen 2301, wie dieses Bild von der Innotrans zeigt:



[www.bahninfo.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2009 21:33 von Harald Tschirner.


Harald Tschirner schrieb:
-------------------------------------------------------
Die Bilder basieren auf dem
> Münchener Wagen 2301, wie dieses Bild von der
> Innotrans zeigt:


und auch hier: Innotrans Berlin 2008

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2009 23:56 von IsarSteve.
Ein Bisschen OT:
MVG Variobahn ist jetzt als Modelle erhältlich.

IsarSteve
Danke für die infos. man sollte sich allerdings eher an die digignstudie halten, da ich die münchenervariante eher hässlich finde, innsbesondere die Schwarzen balken die sehr weit runter reichen.

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Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf Morgen.
Hier wurde gesagt, Potsdam hätte nochmehr Combinos bestellen sollen. Dazu stelle ich fest: wenn Siemens eine solide Straßenbahn geliefert hätte und nicht irgendwelchen Blech- oder Plasteschrott, bei dem das Dach abfliegt, sobald die Bahn mit geringer Geschwindigkeit irgendwo gegen fährt, wäre dieses sicherlich auch geschehen!

Es ist nur konsequent zu sagen, da bestellen wir eben nicht mehr! Das hat dann vielleicht auch einen erzieherischen Effekt und Siemens überlegt sich das nächste Mal, ob es vorher die Statiken richtig berechnet.

Sandstreuer, die neben das Gleis streuen (481), Fahrzeuge mit Dachaggregaten, bei denen das Gwicht für das Dach zu schwer ist (Combinos)....man o man....diese Leute, die sowas entwickeln, bekommen einen Haufen Geld dafür! Manchmal kommt es mir vor, als wenn da ein Bäcker ein Schwein zerlegt!!!!
Jay
Re: VARIOBAHN für Potsdam
30.03.2009 11:32
Polski, Potsdam hätte nicht mehr Combinos bestellen müssen - denn das waren sie bereits! Man hätte "nur" die entsprechende Option einlösen müssen nachdem klar wurde dass Siemens die Probleme in den Griff bekommen hat. Stattdessen war man so blöd und hat die Option gekündigt und damit die eigentlich Handlungsspielräume eingeschränkt. Nun muss man die Suppe auslöffeln und bekommt fürs selbe Geld weniger Bahnen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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