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Berliner Verkehrsmittel
geschrieben von Norderstedt 
Hallo,
ich wohne in Hamburg und würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mir schreibt, wie ihr die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin findet. z.B. könnt ihr schrieben, ob die Busse und Bahnen pünktlich sind und ob diese sehr voll sind. Zudem wurden zum Fahrplanwechsel ja Takte verdichtet. Merkt ihr was davon?

Die S-Bahn Berlin hat, wie ich erfahren hat, in Berlin häufig Verspätungen. Dies ist in Hamburg nicht anders.


Ich hatte mir von der BVG zwei DVDs bestellt und dort wurde gesagt, dass die Busse viel Extra-Fahrspuren gibt und auch Ampel-Vorrangschaltungen.
Zudem sein die Fahrgäste mit den Service zufrieden, hatten Sie auch noch auf der DVD der Busse gesagt. Stimmt dies alles?

Schriebt einfach wie ihr den ÖPNV in Berlin findet.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Allgemein kann man sagen, dass es in Berlin S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen (aber überwiegend nur im Ostteil der Stadt), Busse, RE´s und RB´s (innerhalb unseres Verkehrsbereiches mit VBB-Tickets nutzbar (VBB ist unser Verkehrsverbund)) und, solange die Fahrwege nicht zugefroren sind, auch Fährlinien.

Bei Straßenbahnen und Bussen gibt es noch die sogenannten Metro-Linien (MetroTram und MetroBus). Diese unterscheiden sich von den "normalen" Linien drch einen dichteren Takt, der tagsüber länger gefahren wird, und auf einigen Linien gibt es durchgehenden Niachtverkehr. Erkennbar sind die Linien an einem "M" vor der Liniennummer. Meistens wurde die alte Liniennummer einfach beibehalten, wobei bei Bussen dafür ersatzweise die erste Ziffer der Liniennummer gestrichen wurde. Und es wurden Linien, die überwiegend die gleiche Linienführung haben, zu einer Linie zusammengefasst. So wurde aus den Tram-Linien 2, 3 und 4 die Linie M4, aus dem Bus 148 wure der M48. Aber es gibt auch Ausnahmen. So wurde z. B. aus der Tram 23 die M13, aus der Tram 20 die M10 und aus der Tram 28 die M17. Einige Linien wurden gestrichen (Tram 7) und wurden teilweise durch eine veränderte Linienführung anderer Linien ergänzt. Die normalen Linien fahren nachts nicht (das ist zumindest bei der Straßenbahn so, bei Bussen bin ich mir nicht sicher, da weiß ich nur, dass Sightseeing-Linien, wie der 100 und 200, nachts durchfahren. Die sind innerbetrieblich, glaube ich, auch Metro-Linien, wurden aber wegen ihrer internationalen Bekanntheit nicht umbenannt.). Es gibt aber bei Bussen Nacht-Linien, erkennbar an einem "N" vor der Lininennummer. Die parallel zu U-Bahn-Linien verlaufenden N-Linien erhielten die gleiche Ziffer in der Liniennummer (parallel zur U1 fährt der N1, parallel zur U6 fährt der N6 usw.).

Die Straßenbahnen fahren überwiegend zuverlässig. Allerdings muss man sagen, dass die Fahrgastinformation nicht immer die beste ist, wenn es doch mal zu einer Störung kommt.

Bei Bussen kommt es öfter mal zu Verspätungen. Das ist aber aufgrund des hohen Individualverkehrs auf Berlins Straßen (für mich zumindest) entschuldbar, wobei man da die Fahrpläne etwas ausdehnen könnte, um dann wieder pünktlich zu sein.

Die U-Bahn ist noch mit am zuverlässigsten, zumindest was ich so mitkriege. Im Alltag benutze ich nur Straßenbahn und Bus, U-Bahn nur gelegentlich am Wochenende. Hier klappt meistens auch die Fahrgastinfo bei Störungen, war bei meinen Fahrten mit Störungen bis jetzt ausnahmslos immer der Fall.

Und die S-Bahn, die hat so ihre Schwachstellen, ob im Netz oder an der Technik. So ist die Ringbahn wohl sehr stör-und verspätungsanfällig, und aufgrund fehlerhafter Arbeit der Fahrsperre, welche die Züge nach Überfahrt eines roten Signals zwangsbremsen soll, darf die S-Bahn derzeit nicht schneller als 80 km/h fahren, sonst fährt sie bis zu 100 km/h. (BR 480 und 481, 485 fährt nur 90 km/h).

Allemein kann ich sagen, dass die Organisation des Berliner ÖPNV je nach der Ansicht gut oder schlecht ist.

Beispiel (dazu vielleicht mal einen aktuellen Berliner Netzplan zur Hand nehmen oder ergooglen und auf die Taskleiste legen): die S-Bahn-Linien S75 und S9 fahren beide nach Spandau, beide fahren im 20-Minuten-Takt, und zwar so, dass zwischen Ostkreuz und Spandau ein 10-Minuten-Takt besteht, die Linen sich also ergänzen. Zusatzlich fahren auf der S75 Verstärkerfahrten zwischen Wartenberg und Warschauer Straße, sodass auf diesem Abschnitt ebenfalls ein 10-Minuten-Takt entsteht. Viele, die jetzt von Wartenberg weiter als Warschauer Straße fahren müssen, sgaen sich, dass es ja blöd ist, dass die S-Bahn nur alle 20 Minuten nach Spandau fährt. Ich sage mir, dass wir einen 10-Minuten-Takt von Wartenberg nach Spandau haben, jede zweite Fahrt davon sogar ohne Umsteigen (bei den anderen kommt man mit dem Verstärker in Warschauer Straße an und muss keine 5 Minuten warten, bis die S9 aus Schönefeld kommt und weiter nach Spandau fährt; S9 und S75-Verstärker füllen ja die gleichen Lücken im 20-Minuten-Takt der ganzlinig fahrenden S75).

Es ist also Sache der Betrachtung. Und wenn man vieles so positiv wie möglich sieht, ist der ÖPNV in Berlin bestens organisiert. Ich habe mal einen interessanten Satz gelesen: "Du kannst Dich in Berlin irgendwo hinstellen. Im Umkreis von 1 km kommt ein öffentliches Verkehrsmittel vorbei und nimmt einen mit." Nach meinen Recherchen trifft das auf ca. 95% der Stadtfläche zu.

MfG
182 004 Porsche-Taurus
Meiner Meinung nach jammern die Berliner wie in vielen anderen Bereichen auch beim ÖPNV auf sehr hohem Niveau. Von punktuellen und zeitlich eng begrenzten Auslastungsspitzen abgesehen, fährt es sich eigentlich immer recht angenehm. Die Zuverlässigkeit der S-Bahn ist zwar zur Zeit etwas unbefriedigend, aber mir passiert es äußerst selten, dass ich eine längere Strecke stehen oder warten muss.

Die Verbesserungen der letzten Fahrplanwechsel merke ich recht deutlich, aber sie betreffen auch im wesentlichen "meine" Linien, die in der Hauptverkehrszeit jeweils eine 33% Angebotsaufstockung erhielten.

Von sensationeller, mindestens bundesweit einmaliger Qualität ist übrigens der Nachtverkehr: an 7 Tagen die Woche gibt es ein mehr oder weniger flächendeckendes Angebot mindestens im 30-Minuten-Takt. Insbesondere am Wochenende werden die wichtigsten Nachtlinien (u.a. die meisten U-Bahnen) im 15-Minuten-Takt betrieben.
Beim Nachtverkehr in der Woche ist Berlin in der Tat verdammt gut.

Am Wochenende legt Hamburg dafür ab Juni eine Schippe nach. Die U3 fährt dann auch um Mitternacht noch im Fünf-Minuten-Takt (bis 0.20 Uhr).
Das mit dem Nachtverkehr und seiner Qualität dürfte unstrittig sein. Auf einigen Strecken, welche tagsüber alle 20 Minuten gefahren wird, gibt es nachts den 30-Minuten-Takt - also kaum noch ein Unterschied. Durch die Streckenführungen der normalen Nachtbusse, welche so viele Streckenabschnitte wie möglich bedienen sollen, kommt es auf den verbindenden Strecken sogar so weit, dass nachts mehr fährt als tagsüber ;)

Dass "einige" MetroLinien nachts durchfahren, ist etwas untertrieben, es gibt nur wenige Streckenabschnitte, auf denen die M-Linien nachts nicht fahren. Ohne Ersatzangebot ist das bei neun von 26 Metrolinien der Fall, und dann auch oft nur auf kürzeren Strecken.

Der Tagesverkehr könnte noch einige Verbesserungen ertragen. So gibt es einige Linien im unmittelbaren Stadtgebiet, welche nur im 20-Minuten-Takt verkehren.

Dafür: Mit an Boshaftigkeit grenzender Wahrscheinlichkeit trifft man werktäglich auf keine Linie, die seltener als alle 20 Minuten unterwegs ist, auch am Stadtrand nicht. Tangentialverbindungen gehen hier ebenso oft, das habe ich in Hamburg anders kennen gelernt. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die Anzahl solcher Linien lässt sich an einer Hand abzählen.

Dieser 20-Minuten-Takt endet jedoch nahezu immer direkt an der Stadtgrenze, auch wenn inerhalb des nächsten Kilometers nicht unerhebliche Siedlungsschwerpunkte liegen. Ob das in Hamburg besser klappt, wäre für mich mal interessant.

Etwas Hamburg-typisches, was hier in Berlin kaum zu finden ist, sind die Busbahnhöfe. An den großen Umsteigestellen finden sich die Haltestellen oft direkt an den durchfahrenen Straßen, was natürlich der Durchfahrzeit zuträglich ist.

Als wesentlich praktikabler ausgebaut empfinde ich unser Schnellbahnnetz im Gegensatz zu Hamburg. Soweit ich das weiß, sind die "EilBusse" für die Beförderung aus größeren Wohnstädten zum nächsten Schnellbahnhalt konzipiert, etwas, was hier nicht gebraucht wird. Nahezu alle größeren Wohngebiete sind mit der Schnellbahn grunderschlossen. Historisch gewachsen ist das Schnellbahnnetz in Berlin auch sehr einfach nachzuvollziehen. Ringbahn um die Stadtmitte, durchquert von einigen Durchmesserlinien, die sich wiederum im Zentrum des "Kreises" treffen.

Anders als in Hamburg bieten die hiesigen Verkehrsbetriebe keine Linien mit Sonderzuschlag an. Nicht, dass es nicht versucht wurde. Aber keines der jüngeren Angebote wurde so angenommen, dass es sich gelohnt hätte.

Eine ganz andere Stellung als in Hamburg haben in Berlin die wenigen Fährlinien, sie stellen hier lediglich ein Bonusangebot dar und sind an Komfort, Modernität und Betrieb nicht mit euren zu vergleichen. Zur Verkürzeung mancher Wege gut geeignet, aber beim kleinsten Eisgang bereits eingestellt. Schade.

Ansonsten: Ich bin mit dem ÖPNV in Berlin dennoch sehr zufrieden und kann mich demjenigen, der vom "Jammern auf hohem Niveau" spracht, nur anschließen.

Ach ja, am allerbesten am Berliner ÖPNV finde ich die unschlagbar übersichtlichen Fahrplanaushänge der BVG. Da hat bislang kein mir bekannter Verkehrsbetrieb mithalten können, auch die Hochbahn nicht! :) :) :)

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Hallo,

zunächst einmal möchte ich behaupten, daß in Berlin trotz vieler Verbesserungsmöglichkeiten in Details insgesamt ein gutes ÖPNV-Angebot vorhanden ist.

Bei der S-Bahn ist es leider in den letzten Jahren unter der Führung von Herrn Heinemann mit der Dienstleistungsqualität ziemlich bergab gegangen: Während sie in den 90er-Jahren trotz des vergleichsweise alten Wagenparks und vieler sanierungsbedürftiger Strecken ein sehr attraktives Verkehrsmittel war, ist das heute nicht mehr überall der Fall - trotz erheblicher Investitionen in die Modernisierung von Streckennetz und Wagenpark in den letzten Jahren! Zuverlässigkeit des Betriebes und Zustand des Fahrzeugparks geben häufig Anlaß zur Unzufriedenheit. Die Hauptursache dafür liegt m.E. im zu extremen Sparkurs der letzten Jahre, der zu einer mangelhaften Fahrzeuginstandhaltung und fehlenden Fahrzeug- und Personalreserven in Störungssituationen führt.

Bei der BVG sehe ich die Entwicklung in genau der umgekehrten Richtung, hier hat sich die Dienstleistungsqualität in den letzten 10...15 Jahren spürbar verbessert, insbesondere angesichts der Neigung des Senats, der BVG nur so wenig Geld wie unbedingt nötig zur Verfügung stellen zu wollen.
Bei U- und Straßenbahn wurden in den letzten Jahren enorme Anstrengungen zur Modernisierung der Streckennetze und des Fahrzeugparks unternommen, m.E. mit Erfolg. Der Betrieb präsentiert sich dort zeitgemäß und modern, das Angebot kann sich auf den meisten Streckenabschnitten sehen lassen. Die Fahrgastinformation im U-Bahnbereich ist sowohl im Regelbetrieb als auch im Störungsfalle vorbildlich, bei der Straßenbahn hingegen noch verbesserungsfähig - da wäre mehr Geld vom Senat sicher nützlich. Einige Unzulänglichkeiten bei der Straßenbahn ergeben sich durch Fehlentscheidungen bei der Fahrzeugbeschaffung in der Vergangenheit, das ist zwar ärgerlich, aber heute nicht mehr zu ändern. Augenscheinlich ist man bemüht, diese Probleme im Rahmen der bevorstehenden nächsten Fahrzeugbeschaffungen zu beheben.
Durch einige Angebotsanpassungen bei den letzten Fahrplanwechseln hat die BVG noch einmal spürbare Attraktivitätssteigerungen in einigen Stadtteilen bzw. Streckenabschnitten erreicht. Die (Wieder-) Einführung des 24-h-Verkehrs auf wichtigen Radial und Tangentiallinien von Straßenbahn und Bus ist ein echter Meilenstein. Zu weiteren wünschenswerten Angebotsverbesserungen in speziellen Relationen solltest Du Dir einfach mal einige Threads hier im Forum ansehen.
Im Busnetz ist die Zuverlässigkeit nicht so toll - einerseits wegen des chaotischen Berliner Straßenverkehrs, aber mancherorts auch wegen der völligen Überlastung der Busse in Relationen, die mit Straßenbahnen viel sinnvoller zu bedienen wären.

Anlaß zum Ärger gibt in Berlin vor allem die Verkehrspolitik des Senats. Die Bevorrechtigung von Straßenbahnen und Bussen ist nach wie vor an vielen Stellen stark verbesserungsbedürftig. ÖPNV-Neubaustrecken-Projekte werden, trotz aller gegenteiligen Lippenbekenntnisse, immer wieder mit fragwürdigen Argumenten Vorwänden verzögert, während der Ausbau des Straßennetzes zügig vorangetrieben wird. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat man offenbar noch nichts gelernt, nachhaltige Planung ist immer noch ein Fremdwort.
Der BVG könnte man hier allenfalls vorwerfen, ihre Interessen (und die der Fahrgäste) gegenüber dem Senat nicht intensiv genug zu vertreten.

Grüße vom ex-Dresdner
Vielen Dank für eure Einschätzungen.
Ich schaue mir schon manchmal in die Thema von dem Berliner Nachverkehrsforum hinein.

Zu dem Bericht von Philipp Borchert möchte ich folgendes sagen:
In Hamburg gibt es Eilbusse, die aber nur in der Berufsverkehrszeit fahren.
Was in Berlin die Express-Buss in Berlin sind, sind in Hamburg die turen Schellbusse, denn für diese ist eine extra Zuschlag zu lösen.

In Hamburg gibt es wenig Buspurren.
Wie ist es in Berlin?

Zudem sind die Bahnhöfe der S-Bahn Hamburg meist in einem schlechten Zustand und ohne Aufzug. Wie ist dies in Berlin?

Ihr könnt auch Bilder von Bahnhöfen, Busse, Straßenbahn U-Bahn oder S-Bahn hineinstellen, falls ihr welche habt.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Norderstedt schrieb:
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> Zudem sind die Bahnhöfe der S-Bahn Hamburg meist
> in einem schlechten Zustand und ohne Aufzug. Wie
> ist dies in Berlin?

Zum baulichen Zustand sei gesagt, dass er hier schlechter, da besser ist. Da fallen mir sofort das (R)Ostkreuz und das Südkreuz ein - an ersterem ist seit Jahrzehten nichts gemacht worden (wird aber nun umgebaut und modernisiert), das Südkreuz ist im Rahmen des Pilzkonzeptes zum Fernferkehrsbahnhof ausgebaut und umfassend modernisiert worden. Ansonsten kann ich nur für die Bahnhöfe sprechen, die ich selber regelmäßig befahre: Aus der S2 zwischen Gesundbrunnen und Buch ist der Zustand eigentlich recht ordentlich, zwischen Buch und Bernau nimmt die Qualität etwas ab - vor allem der Bahnhof Bernau könnte meiner Meinung nach mal eine Modernisierung vertragen. Ansonsten befahre ich noch regeläßig die Ringbahn auf dem Nordring, hier ist eigentlich auch alles schick.

Zum Thema Barrierrefreiheit solltest du dir mal die Netzspinne zu Gemüte führen, da ist neben jedem Bahnhof (S- und U-Bahn) entweder ein Fahrstuhl-, ein Rampen oder kein Symbol abgebildet. Auf den von mir beschriebenen Linien (nördliche S2, Nordring) sind nur die Bahnhöfe Karow und Zepernick nicht barrierrefrei.
Tyalis schrieb:
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> Südkreuz ist im Rahmen des Pilzkonzeptes zum
> Fernferkehrsbahnhof ausgebaut und umfassend
> modernisiert worden.

ich würd sagen, das ist ein kompletter Neubau.


MfG,
L.W.
Den Zustand unserer S- und U-Bahnhöfe würde ich als sehr ordentlich bezeichnen. Geschätzte 5% der S- und U-Bahnhöfe weisen leider keine richtige Überdachung auf, aber das wird in anderen Netzen wesentlich schlechter aussehen. Bei den S-Bahnhöfen verfügen außerordentlich viele über Aufzüge und Rampen, die U-Bahnhöfe sind geschätzt zur Hälfte so ausgestattet.

Baulich muss bei der U-Bahn einiges nachgeholt werden, so gibt es einige Stationen mit sichtbaren Wasserschäden oder abgefallenen Wandkacheln. Den Fußböden sieht man ihr Alter an. Schlagartig freundlicher wirken die modernisierten Stationen mit ihrem hellen Bodenbelag und den frischen Farben. Davon gibt es einige (Paradebeispiele sind die Stationen der U5 auf dem Weg vom Alex bis zum Tunnelende, sehr vorbildlich wurde auch die Station Alexanderplatz selbst modernisiert).

Auf einigen Stationen der Außenstrecken von S- und U-Bahn merkt man, dass manche Leute scheinbar zu viel Zeit haben.

Wer aber mal die Haltestellen der S-Bahn Leipzig oder derer Rostocks gesehen hat, weiß, was er an denen in Berlin hat. :)

Diese furchtbare Sparerei (dieses Wort trifft natürlich nur zu, wenn die DB Gewinn einfährt) kommt von "ganz oben" der DB und dürfte eigentlich in Hamburg wie in Berlin kaum Unterschiede aufweisen.

Busspuren haben wir hier auch wenige, nur sehr wenige funktionieren auch gut (Ku'damm, entlang der B1). Viele solcher Spuren sind jedoch viel zu kurz, um wirklich Vorteile zu schaffen und dienen bestenfalls einer etwas einfacheren Einordnung an der nächsten Ampel.

Zitat
ex-Dresdner
Anlaß zum Ärger gibt in Berlin vor allem die Verkehrspolitik des Senats. Die Bevorrechtigung von Straßenbahnen und Bussen ist nach wie vor an vielen Stellen stark verbesserungsbedürftig.

Mittlerweile wurden ja sogar gut funktionierende Bevorrechtigungsschaltungen (Seestraße - Bornholmer Straße) wieder abgeschaltet, so dass die Züge an jeder noch so kleinen Fußgängerampel zumindest abbremsen müssen.

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Philipp Borchert schrieb:

> Dieser 20-Minuten-Takt endet jedoch nahezu immer
> direkt an der Stadtgrenze, auch wenn inerhalb des
> nächsten Kilometers nicht unerhebliche
> Siedlungsschwerpunkte liegen. Ob das in Hamburg
> besser klappt, wäre für mich mal interessant.

Es gibt eine Vereinbarung zwischen Senat und BVG, dass der Grundtakt in der Bedienung nie größer als 20 Minuten ist. Diese Vereinbarung endet logischerweise an der Landesgrenze. Brandenburg sieht das anders. Dort möchte man Leute auf die grüne Wiese ins Umland locken und ihnen dann keine Infrastruktur zur Verfügung stellen (weil es ja was kostet). Der 20-Minuten-Takt ist sehr gut für die Daseinsvorge, man sollte gerade deshalb der BVG keinen wirtschaftlichen Strick daraus drehen. Ich schreibe das deshalb, weil "Verkehrsexperten" von der TU Berlin das gerne öffentlich anders sehen.

Gruß
Alex
Tyalis schrieb:
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> Norderstedt schrieb:
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> > Zudem sind die Bahnhöfe der S-Bahn Hamburg
> meist
> > in einem schlechten Zustand und ohne Aufzug.
> Wie
> > ist dies in Berlin?
>
> Zum baulichen Zustand sei gesagt, dass er hier
> schlechter, da besser ist. Da fallen mir sofort
> das (R)Ostkreuz und das Südkreuz ein - an ersterem
> ist seit Jahrzehten nichts gemacht worden (wird
> aber nun umgebaut und modernisiert), das Südkreuz
> ist im Rahmen des Pilzkonzeptes zum
> Fernferkehrsbahnhof ausgebaut und umfassend
> modernisiert worden. Ansonsten kann ich nur für
> die Bahnhöfe sprechen, die ich selber regelmäßig
> befahre: Aus der S2 zwischen Gesundbrunnen und
> Buch ist der Zustand eigentlich recht ordentlich,
> zwischen Buch und Bernau nimmt die Qualität etwas
> ab - vor allem der Bahnhof Bernau könnte meiner
> Meinung nach mal eine Modernisierung vertragen.
> Ansonsten befahre ich noch regeläßig die Ringbahn
> auf dem Nordring, hier ist eigentlich auch alles
> schick.
>



Ich habe in der Ausgabe der S-bahn Bherlin gelesen, dass der Bahnhof Bernau grundlegend moderniesert werden soll.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Norderstedt schrieb:
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> ... würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mir schreibt, wie ihr die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin findet ...
>
> Schriebt einfach wie ihr den ÖPNV in Berlin findet.

In Berlin findet man öffentliche Verkehrsmittel ganz leicht, man geht einfach zur nächsten Hauptstraße und sieht meist schon die nächste Bushaltestelle, in östlichen Stadtteilen die Straßenbahngleise, oft auch einen U- oder S-Bahneingang. :-))



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2009 22:38 von meckerkopp.
Speziell bei den Vorrangschaltungen an Ampelanlagen (oder LSA = Lichtsignalanlagen wie sie im Senatsdeutsch heißen) liegen wir ganz weit hinten. Politisch nicht gewollt, da noch immer die Autolobby zu stark vertreten ist, wurden etliche entsprechende Programme von der BVG vorfinanziert, um eine Linienbeschleunigung zu erreichen. Das bedeutet für die BVG weniger Fahrzeuge auf der Linie und damit auch weniger Personal, also ein Einsparpotenzial.
Zur Fußball-WM 2006 wurden dann etliche Vorrangschaltungen außer Betrieb genommen, weil die Straßenzüge als "Umfahrung" des Citybereichs ausgewiesen wurden.
Bis dahin noch verständlich, doch nach der WM wurden die alten Programme nicht mehr reaktiviert, so dass nun 2 1/2 Jahre nach der WM immer noch nach Festprogrammen an den LSA gefahren werden muss und die Fahrzeiteinsparungen nicht mehr zum Tragen kommen.
Das führt naturgemäß zu Verspätungen auf etlichen betroffenen Linien, da auch der Fahrplan an die Gegebenheiten nicht angepasst wurde (klar, hätte ja wieder mehr Personal und Fahrzeuge bedeutet)
Tattergreis schrieb:
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> [...] Das führt naturgemäß zu Verspätungen auf etlichen
> betroffenen Linien, da auch der Fahrplan an die
> Gegebenheiten nicht angepasst wurde (klar, hätte
> ja wieder mehr Personal und Fahrzeuge bedeutet)

FührtE! Die BVG hat im aktuellen Fahrplan Fahrtzeiten gestreckt aufgrund der abgeschalteten Vorrangschaltung.

Es gibt im Übrigen auch LSAs, bei denen keine Festprogramme laufen, und trotzdem die Vorrangschaltung für die Straßenbahn deaktiviert wurde.
Philipp Borchert schrieb:
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> Bei den
> S-Bahnhöfen verfügen außerordentlich viele über
> Aufzüge und Rampen, die U-Bahnhöfe sind geschätzt
> zur Hälfte so ausgestattet.

Knapp 40% der U-Bahnhöfe (65 von 170 glaube ich) haben Aufzüge. Das sind meiner Meinung nach immer noch zu wenig. Die BVG investiert zwar auch für Fahrstühle, aber zu viel für Streckensanierungen. Wenn man die Jahre 2005 bis 2008 betrachtet, kommen jedes Jahr durchgehende Streckensperrungen von zwei bis vier Monaten mit Busersatzverkehr vor.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.2009 16:50 von Henning.
Du hast Recht. Ich denke, wir würden mit der U-Bahn schneller vorankommen, wenn die Wagen schwimmen. Stabile Brücken sind dem Betrieb auch mehr als hinderlich.
Philipp Borchert schrieb:
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> Du hast Recht. Ich denke, wir würden mit der
> U-Bahn schneller vorankommen, wenn die Wagen
> schwimmen. Stabile Brücken sind dem Betrieb auch
> mehr als hinderlich.

Für den Fahrgast kann die Streckensanierung schon nervig sein, so sie denn keine sichtbaren Verbesserungen bringt. Von der schönen neuen Alu-Stromschiene auf der U8 hat hier noch keiner was gemerkt;-) Nun schafft es die BVG Sperrungen mit dem Einbau von Aufzügen zu verknüpfen, siehe Eberswalder Straße, Vinetastraße, Gleisdreieck und Kurfürstendamm. Es gibt leider immer noch viel zu wenig Aufzüge im U-Bahnnetz. Das Nachrüsten von Aufzügen ist sehr kostspielig und mitunter äußerst kompliziert (Turmstraße).

Gruß
Alex
Spannklemme schrieb:
-------------------------------------------------------
> Für den Fahrgast kann die Streckensanierung schon
> nervig sein, so sie denn keine sichtbaren
> Verbesserungen bringt.

Durchaus. Es ist schon keine schlechte Sache, dass die BVG bei länger andauernden Sperrungen sich auch gleich die Stationen vornimmt.


> Das Nachrüsten von
> Aufzügen ist sehr kostspielig und mitunter äußerst
> kompliziert (Turmstraße).

Worin liegt das Problem?
Philipp Borchert schrieb:
--------------------------------------------
> > Das Nachrüsten von Aufzügen ist sehr kostspielig und mitunter äußerst
> > kompliziert (Turmstraße).
>
> Worin liegt das Problem?

Man muß den Aufzugsschacht durch alle Ebenen vom Bahnsteig bis aufs Straßenniveau führen, und außerdem noch die Statik des gesamten Baus nicht gefährden.

MfG,
L.W.
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