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Umbenennung (U-Bahnhof) Mohrenstraße
geschrieben von Lopi2000 
"Wilhelmstraße" geht schon deshalb heutzutage nicht mehr, weil es davon nicht nur eine in Berlin gibt...

Schönes Argument, wie viele male gibt es die Uhlandstraße? In Rosenthal gibt es gleich 2:
Ecke Friedrich-Engels-Straße auf der M1 nach Rosenthal Nord und Ecke Wilhelmsruher Damm auf dem M21
Naja, für '54E' ist natürlich die Wilhelmstr. in Spandau-Wilhelmstadt die wichtigere (weil dort sein Betriebshof steht), für alle anderen die in Mitte/Kreuzberg... ;-)
Von den bestehenden gibt's noch eine in Hermsdorf: [www.alt-berlin.info]

Einen schönen Tag wüscht
'Möckernbrücke'



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2009 16:10 von Möckernbrücke.
Re: Umbenennungen
25.02.2009 15:34
Hallo,

zwischen den beiden Aspekten, daß eine für Haltestellen / Bahnhöfe namensgebende Straße einerseits nicht zu unbedeutend, aber andererseits nicht zu lang für eine einigermaßen genaue räumliche Einordnung sein sollte, muß natürlich immer abgewogen werden, was häufig nicht ganz einfach ist. So finde ich es z.B. etwas unpraktisch, daß es eine Haltestelle "Fürstenwalder Damm" gibt - die zugehörige Straße ist fast 7 km lang und wird auf ihrer gesamten Länge von der Straßenbahn befahren.
Insofern ist DIESER Grund für Umbenennungen schon nicht ganz von der Hand zu weisen - insbesondere bei der Benennung neuer Haltestellen oder ohnehin fälligen Umbenennungen. Bei etablierten, seit Jahrzehnten unveränderten Namen insbesondere von S- und U-Bahnhöfen (z.B. Seestraße) würde ich hingegen von solchen Umbenennungen absehen wollen, da die Bahnhöfe selbst häufig bei den Fahrgästen als Orientierungspunkte sogar bekannter sind als die zugehörigen Straßen.

Bei den U-Bahnhöfen Dimitroff- und Otto-Grotewohl-Str. dürfte aber eindeutig die politische Gesinnung und ein gewisser Umbenennungseifer des damaligen Verkehrssenators und seiner Mitarbeiter eine Rolle gespielt haben, die Hintergründe hat ja Mario schon erläutert. (War das nicht Senator Haase, der sich in den frühen 90er-Jahren auch um den verzögerten Ausbau des Berliner Straßenbahnnetzes "verdient gemacht" hat?)

geschrieben von: der weiße bim
> Im Falle Danziger Straße wollte sie den Namen für den Bahnhof der
> Weißenseer Linie frei halten, damals lag ja ein baldiger Baubeginn durchaus
> noch im Rahmen der Möglichkeiten,


... und wurde vermutlich auch angestrebt, angesichts des gespaltenen Verhältnisses der damaligen Senatspolitiker zum Fortbestand der Straßenbahn.

> somit geht Eberswalder Straße in Ordnung, als jahrzehntelanges Straßenbahn-
> Endziel bei den ex-BVB-Verkehrskunden auch hinlänglich bekannt,


Naja, auf Zielfilmen und Seitenpappen stand aber zu BVB-Zeiten immer "U-Bf. Dimitroffstraße", dieses Argument zieht also nicht so recht. Trotzdem finde ich, daß man mit diesem Bahnhofsnamen ganz gut leben kann, da er für den Ortsunkundigen die räumliche Einordnung des Bahnhofs eher erleichtert als "Danziger Straße".

> ganz im Gegensatz zur unbekannten Zinnowitzer Straße. Hier wäre zunächst
> kein Handlungsbedarf gewesen, der Nordbahnhof liegt nicht weiter entfernt als
> das Naturkunde-Museum.


Durch diese Umbenennung sollten wohl vor allem Verwechslungen und der Eindruck, es handele sich um einen gemeinsamen Umsteigebahnhof, vermieden werden. Das finde ich schon nachvollziehbar. Immerhin hätte ein Ortsunkundiger, beim Versuch, am Nordbahnhof von der U6 in die S-Bahn umzusteigen, leicht in den unfreiwilligen Genuß eines längeren Fußmarsches kommen können.

> Dagegen hat sich die Rückbenennung des Nachbarbahnhofs Stadion der
> Weltjugend zu Schwartzkopffstraße als weitsichtig herausgestellt.


[Ironie] Man darf gespannt sein, ob er demnächst in "BND-Zentrale" umbenannt wird, als Orientierungshilfe für mit dem ÖPNV anreisende Terroristen ... [/Ironie]

> Nochmal zur Mohrenstraße, die zwischen Hausvogteiplatz und Wilhelmstraße
> als Namensgeber für drei U-Bahnhöfe in Frage käme. Um aus der Diskussion zu
> kommen, wäre vielleicht eine freiwillige Umbenennung in Zietenplatz sinnvoll.


Ob man damit aus der Diskussion herauskommt? Auch an Herrn von Zieten könnte sich mancher stören ...

geschrieben von: Prinz Eisenherz
> Wie kommt man eigentlich auf den Gedanken, hinter einem Bahnhofsnamen
> könnte niemals eine kilometerlange Straße oder ein größeres Areal stecken?
> Gab es jemals einen Anspruch darauf, sein Ziel vom gleichnamigen Bahnhof auf
> kurzem Fußweg zu erreichen? Das wäre neu.


... einen Anspruch natürlich nicht, aber hilfreich im Sinne des Dienstleistungsgedankens und des Wettbewerbs mit dem MIV um Marktanteile wäre es schon. Wie ich oben schon schrieb, eine Umbenennung jahrelang etablierter U- und S-Bahnhöfe aus diesem Grunde halte ich auch nicht für sinnvoll. Diese Namen sind nun einmal in der Vergangenheit so entstanden und können häufig als allgemein bekannt gelten. Bei der S-Bahn stammen nach Stadtteilen benannte Bahnhöfe meist noch aus einer Zeit, als das S-Bahn-System in seiner heutigen Form noch nicht existierte und der Stationsabstand auf den jeweiligen Hauptbahnen deutlich größer war als heute bei der S-Bahn.
Bei Bus- und Straßenbahnhaltestellen, die die BVG ohnehin gern und häufig umbenennt, halte ich es schon für vertretbar, die Zweckmäßigkeit mancher Namen mal zu hinterfragen.

Grüße vom ex-Dresdner
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ob man damit aus der Diskussion herauskommt? Auch
> an Herrn von Zieten könnte sich mancher stören


Bei dem/den sieht die BVV offenbar keine Probleme, im Moment... ;-)

Gruss von
'Möckernbrücke'
Anonymer Benutzer
...
25.02.2009 16:27
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 16:31 von 54E.
Möckernbrücke schrieb:
-------------------------------------------------------

> Da ohnehin bereits vollendete Tatsachen geschaffen
> wurden, sollte man der Einfachheit halber
> vielleicht tatsächlich 'Möhrenstr.'
> [www.pink-rabbit.org] wählen. Der Name ist
> nicht mehr lächerlich als die benachbarte
> Taubenstr. oder Behrenstr... ;-)

Wie gesagt - warum nicht 'Pjöngjangplatz'

Vorteile:
Botschaft nebenan
Gute Geschäftsbeziehungen zu der BVG
Zustimmungsfähig bei der BVV

Vielleicht könnte man auch mit Bilder von ex-BVG Züge in Pjöngjangplatz den Bahnhof schmücken..

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2009 16:57 von IsarSteve.
Anonymer Benutzer
...
25.02.2009 16:57
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 16:33 von 54E.
Was sagt denn eigentlich der Denkmalschutz zu den Plänen den Marmor zu entfernen?


54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der letzte große Namens-Fauxpas bei einer
> Bahnhofsneueröffnung passierte 1971, als "Berliner
> Straße" mangels guter Alternativen gewählt wurde.

Naja, offenbar war man auch vom Namen des benachbarten U-Bhf. Bundesplatz nicht ganz überzeugt, denn die dortige Bushaltestelle des 65er hieß ja bekanntlich bewusst "Bundesallee" und die Bushaltestelle am U-Bhf. Heidelberger Platz erhielt den Namen "Mecklenburgische Str.". Beides ziemlich lange Straßen...

Gruss von
'Möckernbrücke'



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2009 17:14 von Möckernbrücke.
Anonymer Benutzer
...
25.02.2009 17:37
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 16:34 von 54E.
Möckernbrücke schrieb:
-------------------------------------------------------

> Hat denn jemand der Forumsgemeinde schon
> herausbekommen, welchen neuen Namen sich die BVV
> für die Mohrenstr. stattdessen ausgedacht hat?

Hier
[www.tagesspiegel.de]
gibt es im Tagessoiegel etwas dazu:

"Gegen die geplante Umbenennung einer Straße nach der Bildhauerin und Designerin Trude Petri regt sich Protest bei Anwohnern der Mohren- und der Wilhelmstraße in Mitte."

Na, da freuen wir uns doch auf einen U-Bahnhof, der nach Trudchen benannt wird... ;-)

Aber im Ernst: offensichtlich ist die ganze Diskussion überflüssig! Wenn ich den Text richtig verstehe, ist zur Umbenennung nur eine bisher ohne eigenen Namen vorhandene Nebenstraße vorgesehen und der Mohr braucht gar nicht zu gehen!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Danke Dir, Harald!

Will man vielleicht bewusst nur den Teil am gleichnamigen U-Bhf. umbenennen?
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------

> ... So finde ich es z.B. etwas
> unpraktisch, daß es eine Haltestelle
> "Fürstenwalder Damm" gibt - die zugehörige Straße
> ist fast 7 km lang und wird auf ihrer gesamten
> Länge von der Straßenbahn befahren.

Ironie (Sorry, ex-Dresdner): Schlimm, unübersichtlich. Da bleibt wohl nichts anderes übrig als eine Haltestellenbezeichnung "Fürstenwalder Damm / Jagen 285" - dann weiß jeder Fahrgast, wo das ist! Toller Nebeneffekt für den Tierschutz: Fuchs und Haase kommen auch besser nach Hause. Wenn die Viecher das nicht annehmen, kann die Station aufgelassen werden.

54E schrieb:
-------------------------------------------------------

> Der letzte große Namens-Fauxpas bei einer
> Bahnhofsneueröffnung passierte 1971, als "Berliner
> Straße" mangels guter Alternativen gewählt wurde.

Diese dröge Erkenntnis zur Einfallslosigkeit der Vor-Spass-Gesellschaft sollte uns jetzt aber nicht wirklich traurig machen.

> Grundsätzlich sollte immer die rechts liegende
> Straße oder beim abbiegn die nächst befahrerene
> Straße ausgerufen werden.

Wie in den 70ern? Es war ja so gemütlich beim BVG-Bus, als sich der Eigenbetrieb noch wie ein Hinterweltler im gemütlichen Mief vergangener Zeiten wohlfühlte: Bus-Umsteigepunkte waren in den Tabellen im BVG-Fahrplanbuch (mangels einheitlicher Haltestellennamen) kaum auffindbar und der Liniennetzplan bestand auch nur aus einem Buslinien-Gekritzel ohne sinnstiftende tiefere Informationen. Nee, nee, bloß nie wieder! Dagegen hatte die U-Bahn selbst mit solchen bestechenden Stationsnamen wie Berliner Straße Weltniveau...

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
Der Weiße Bim: Häää?? Seit wann gibt es keine Papestraße? Ist mir ja was ganz Neues. Wird sogar schon auf den Schildern am heutigen Südkreuz drauf verwiesen!

Klar, du kannst jetzt mosern, die heißt aber genaugenommen General Pape Straße, aber mit Olympia-Stadion fürs Olympiastadion und Lehrter Bahnhof statt Lehrter Stadtbahnhof nimmt man's doch auch nicht so genau!

Und es mag vllt. keinen Thielplatz geben, aber halt die Thielallee.

Zum Thema Mh: Na ja, etwas zynisch ist die Station schon. Mohrenstraße ... brauner Marmor, der dann auch noch teilweise aus der Reichskanzlei stammt.

Zitat

Was sagt denn eigentlich der Denkmalschutz zu den Plänen den Marmor zu entfernen?

Wenn er weniger streitsüchtig ist als dieses Forum - nichts, weil der Marmor eh völlig beschmiert und zerkratzt ist. Der Denkmalschutz hätte mal lieber was machen sollen, als es dem Lehrter Stadtbahnhof an den Kragen ging!

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Harald Tschirner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber im Ernst: offensichtlich ist die ganze
> Diskussion überflüssig! Wenn ich den Text richtig
> verstehe, ist zur Umbenennung nur eine bisher ohne
> eigenen Namen vorhandene Nebenstraße vorgesehen
> und der Mohr braucht gar nicht zu gehen!

Ja, so wie es der Tagesspiegel schreibt, scheint es sich nur um die Nebenstraße der Wilhelmstraße zu handeln, die gegenüber der Straße An der Kolonnade liegt, und an der neben Wohnhäusern auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales seinen Eingang hat.

Jens
N'Abend,

geschrieben von: Prinz Eisenherz
> Ironie (Sorry, ex-Dresdner): Schlimm, unübersichtlich. Da bleibt wohl
> nichts anderes übrig als eine Haltestellenbezeichnung "Fürstenwalder Damm /
> Jagen 285" - dann weiß jeder Fahrgast, wo das ist! Toller Nebeneffekt für den
> Tierschutz: Fuchs und Haase kommen auch besser nach Hause. Wenn die Viecher
> das nicht annehmen, kann die Station aufgelassen werden.


Zunächst einmal danke für die unterhaltsame Antwort zum Abend, sie hat mich sehr erheitert. Zugegebenermaßen ist die "stark frequentierte" Haltestelle Fürstenwalder Damm nicht das dringendste Problem der BVG, aber es sollte auch nur mal ein Beispiel sein, denn ungenaue Haltestellenbezeichnungen gibt es bei der BVG schon in einigen Fällen.

Hast Du den Ha(a)sen im Walde eigentlich versehentlich oder absichtlich mit Doppel-a geschrieben?
;-)

Gute Nacht!
wünscht der ex-Dresdner
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hast Du den Ha(a)sen im Walde eigentlich
> versehentlich oder absichtlich mit Doppel-a
> geschrieben?
> ;-)

N'abend ex-Dresdner: Gute und berechtigte Frage, ja , ich verschreibe mich auch einmal, was mich kurz sinnieren ließ. Versehentlich hat mich da wohl irgendeine Vergangenheit, ein Senator, eingeholt - beim Doppel-a. ;-)

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> Bei etablierten, seit
> Jahrzehnten unveränderten Namen insbesondere von
> S- und U-Bahnhöfen (z.B. Seestraße) würde ich
> hingegen von solchen Umbenennungen absehen wollen,
> da die Bahnhöfe selbst häufig bei den Fahrgästen
> als Orientierungspunkte sogar bekannter sind als
> die zugehörigen Straßen.

Richtig!
>
> Bei den U-Bahnhöfen Dimitroff- und
> Otto-Grotewohl-Str. dürfte aber eindeutig die
> politische Gesinnung und ein gewisser
> Umbenennungseifer des damaligen Verkehrssenators
> und seiner Mitarbeiter eine Rolle gespielt haben,
> die Hintergründe hat ja Mario schon erläutert.

Eben, im Sinne der Fahrgäste war es ganz und gar nicht, zumal die alten Bahnhofsnamen jedem ihrer Nutzer ein Begriff waren.

> Naja, auf Zielfilmen und Seitenpappen stand aber
> zu BVB-Zeiten immer "U-Bf. Dimitroffstraße",
> dieses Argument zieht also nicht so recht.

Warum man davon abkam, den nahegelegenen U-Bahnhof als Ziel zu schilden, erklärt sich auch nicht.
Die Fahrgäste guckten nicht schlecht, als auf einmal "Prenzlauer Berg Eberswalder Str." geschildert wurde - das sagte kaum jemandem etwas.

> Trotzdem finde ich, daß man mit diesem
> Bahnhofsnamen ganz gut leben kann, da er für den
> Ortsunkundigen die räumliche Einordnung des
> Bahnhofs eher erleichtert als "Danziger Straße".
>
Der Ortsunkundige kennt eher die Danziger als die Eberswalder Str. und könnte so den Bahnhof viel schneller einordnen.
Bei Schönhauser Allee weiß jeder, wo der Bahnhof liegt, obwohl sie den ganzen Prenzlauer Berg von Süden nach Norden durchquert.
Dänenstr. dagegen wäre so exakt, dass keiner mehr weiß, wo ein Bahnhof dieses Namens liegen könnte.

> > ganz im Gegensatz zur unbekannten Zinnowitzer
> Straße. Hier wäre zunächst
> > kein Handlungsbedarf gewesen, der Nordbahnhof
> liegt nicht weiter entfernt als
> > das Naturkunde-Museum.
>
> Durch diese Umbenennung sollten wohl vor allem
> Verwechslungen und der Eindruck, es handele sich
> um einen gemeinsamen Umsteigebahnhof, vermieden
> werden. Das finde ich schon nachvollziehbar.
> Immerhin hätte ein Ortsunkundiger, beim Versuch,
> am Nordbahnhof von der U6 in die S-Bahn
> umzusteigen, leicht in den unfreiwilligen Genuß
> eines längeren Fußmarsches kommen können.
>
"U Chausseestr." hätte ich für sinnvoller gehalten - auch wenn es genauso uneindeutig ist wie U Friedrichstr.
S Nordbahnhof ist als Anachronismus irreführender als "S Invalidenstr.".

> > Dagegen hat sich die Rückbenennung des
> Nachbarbahnhofs Stadion der
> > Weltjugend zu Schwartzkopffstraße als
> weitsichtig herausgestellt.
>
> Man darf gespannt sein, ob er demnächst in
> "BND-Zentrale" umbenannt wird, als
> Orientierungshilfe für mit dem ÖPNV anreisende
> Terroristen ...

Herrlich!

> geschrieben von: Prinz Eisenherz
> > Wie kommt man eigentlich auf den Gedanken,
> hinter einem Bahnhofsnamen
> > könnte niemals eine kilometerlange Straße oder
> ein größeres Areal stecken?
> > Gab es jemals einen Anspruch darauf, sein Ziel
> vom gleichnamigen Bahnhof auf
> > kurzem Fußweg zu erreichen? Das wäre neu.
>
Vollste Zustimmung!

Möckernbrücke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der weiße Bim schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Nochmal zur Mohrenstraße, die zwischen
> Hausvogteiplatz und Wilhelmstraße als Namensgeber
> für drei U-Bahnhöfe in Frage käme.
>
>
> Dieser Widerspruch ist ja gerade das
> Verwunderliche: Warum hat man dann ausgerechnet
> diese lange Straße als Namensgeber gewählt?
>
Weil es offensichtlich nicht um mehr, sondern weniger Sinn ging.

> Um das zu erklären, muss man sich vielleicht die
> Anfang der 90er-Jahre ansonsten anliegenden
> Straßen ansehen, die ggf. zur Auswahl standen:
>
> Wilhelmstr.: Ebenso lang wie Mohrenstr., aber
> offenbar etwas zu preußisch

Hieß die da nicht noch nach Grotewohl?

> Mauerstr.: Nee, von der Mauer wollte man zu
> dieser Zeit nix mehr hören
> (Namensgeber war allerdings nicht das bekannte
> Bauwerk 1961-89)

Sondern die Stadtmauer, bevor die Stadt bis zum Leipziger Platz erweitert wurde.
>
> Glinkastr.: Ein bedeutender Komponist, leider ein
> Russe, ging also auch nicht

Richtig, dafür war man nicht selbstbewusst genug.
Man musste schließlich den Sieg über den Kommunismus verewigen.

> 'dubito ergu
> sum', dein Beitrag in allen Ehren, moralisch hast
> Du sicher Recht, allerdings hat selbst die
> SPD-regierte fränkische Stadt Coburg ihn im Wappen
> und ist stolz drauf:
> [de.wikipedia.org]

Nicht einmal die SPD ist unfehlbar:-)
Bei U Mohrenstr, kommt so einiges zusammen, was zeigt, dass man da so richtig daneben gegriffen hat.
Es gibt größere Probleme, aber bei Gelegenheit kann man dieses auch mal aus der Welt schaffen.
>
> Folgener Vorschlag von '54E' ist da durchaus eine
> Überlegung wert:

Stimmt!

> --------------------------------------------------
> -----------------
> >Wie wäre es wenn man den Sinn des Namens mit
> einer Tafel korrigiert?
> Also den Mauren GEDENKT...
>
Das wäre historisch sinnvoll - Stellung zu beziehen zur Geschichte, statt sie unkommentiert hervorzuheben oder zu tilgen.

> Da ohnehin bereits vollendete Tatsachen geschaffen
> wurden, sollte man der Einfachheit halber
> vielleicht tatsächlich 'Möhrenstr.'
> [www.pink-rabbit.org] wählen. Der Name ist
> nicht mehr lächerlich als die benachbarte
> Taubenstr. oder Behrenstr... ;-)

Finde ich auch klasse!
Wäre billig und ein Zeichen von Humor und angemessener Distanz zur Geschichte, ohne sie zu tilgen.

54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zietenplatz geht doch nicht - ebenso wenig wie
> Wilhelmplatz!
>
> Schon vergessen, dass der Staat Preußen schuld am
> Zweiten Weltkrieg war?

Dieser offenkundige Unsinn war von vornherein eher taktischer Natur und wird m.W. von niemandem mehr vertreten.
Preußen hat auch seine Schattenseiten, dürfte als Begriff aber längst rehabilitiert sein.

Ich denke schon Treitschke oder Hindenburg sollte man zumindest angemessen kommentieren, wenn man schon an ihnen festhalten will.

Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das ist zwar grundsätzlich richtig und auch ein
> sinnvoller Trend, aber es war sicher kein Zufall,
> dass man gerade an diesen Stationen schon Anfang
> der 90er-Jahre, als die Bezirke mit anderen
> politischen Mehrheiten die entsprechenden Straßen
> noch nicht umbenennen wollten, auf die Idee kam,
> solche Umbenennungen vorzunehmen, bei Stationen
> wie Seestraße oder Bernauer Straße aber auch fast
> 20 Jahre später noch nicht.

Irgendwie hatten die Bezirke mehr Selbstbewusstsein, auch im Umgang mit der jüngsten Vergangenheit.

> Es
> war/ist schon eine interessante Entwicklung, dass
> man einen Straßennamen beseitigt, weil man an der
> demokratischen Gesinnung des Namensgebers zweifelt
> und man die Straße anschließend nach einem
> eindeutigen Nicht-Demokraten benennt.

Man mißt eben mit zweierlei Maß.

Aber wie
> gesagt, das ist eben die kulturpolitische
> Relevanz, die Straßennamen haben. Wer immer grad
> an der Macht ist, versucht, sein Revier auch auf
> diese Weise zu markieren. Klar ist das auch ein
> ziemlicher Aktionismus, weil damit natürlich
> niemandem wirklich geholfen ist, aber Politik lebt
> eben auch von Gesten.

Man muss einen historischen Sieg schon verdeutlichen, sonst könnte er unbemerkt bleiben:-)

Spannklemme schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nana, verliert da jemand etwa die Beherrschung?

Inwiefern? Ich wollte Verantwortung verorten, nicht mehr und nicht weniger.

> Mal ein wenig angekratzt und schon mit dem Latein
> am Ende. Es war doch nicht alles gut...

Das ist jetzt ein bisschen sehr platt, selbst für eine Replik.

54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was du dir alles einbildest zu wissen, aber leider
> eben nur einbildest...

Bitte lass uns doch an deinen unerschöpflichen Wissen teilhaben, statt uns mit Allgemeinplätzen zu langweilen!

> > Wozu leicht assoziierbare Bahnhofsnamen wählen,
> > wenn man lieber an politischen Provinzpossen
> > fetshalten kann?
>
> s.o.
> Rosa Luxemburg lebt ja weiter im Netzplan...

Die war nun wirklich kein vorteilhafter Bezugspunkt für die DDR.

> Wer ließ denn den Bahnhof mit dem Marmor
> auskleiden?
> Richtig die SED... Merkste was?
>
War eine Schwachsinnsaktion, keine Frage.
Aber merkst du, dass der Kontext zu Grotewohl viel unproblematischer war, als zur Mohrenstr.?

> "Die Fehler der Wiedervereinigung werden wir bei
> der nächsten berücksichtigen." - Kurt Biedenkopf

Ein wunderbares Zitat! Etwas eingestehen und Besserung geloben für einen Fall, der nie eintreten wird - billiger kann man sich nicht aus der Affäre ziehen!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Hallo

Ohne jetzt den gesamten Thread durchgelesen zu haben (das mache ich [vielleicht] später), möchte ich doch etwas anmerken:

Spannklemme schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hoffentlich stellt die BVG das auch in Rechnung.

Wenn die BVG die Umbenennung des U-Bahnhofs wegen der Umbenennung der gleichnamigen Straße in Rechnung stellen könnte, müssten fairerweise auch sämtliche Betroffenen die Umstellung bzw. Neubeschaffung ihrer Adressenstempel, Visitenkarten, etc, sowie ihre Ummeldungen bei allerlei Institutionen, bei denen man seine Adressen angibt, in Rechnung stellen. Es wäre ansonsten unfair den Bürger auf diesen Kosten sitzen zu lassen, aber es der BVG zu bezahlen.

Im übrigen frage ich mich, warum man jenen Afrikanern, die im 18. Jahrhundert höchstwahrscheinlich unfreiwillig, als Musiker in die Preußische Armee gerieten, nach allem, was sie sicherlich durchmachen mussten, nun auch noch die Ehrung durch eine Straßenbenennung nehmen will. Es geht ja hier schließlich nicht um "Mohren" ganz allgemein, sondern um ganz bestimmte. Ich frage mich, ob das den Diskutierenden überhaupt bewusst ist. Daher empfehle ich mal diesen Link zu lesen:
[www.dhm.de]

Viele Grüße

Ulrich C.

Danke Ulrich für den Link!

Herr Treitschke erscheint vergleichweise fragwürdiger.


dubito ergo sum schrieb:
-------------------------------------------------------
> Warum man davon abkam, den nahegelegenen U-Bahnhof
> als Ziel zu schilden, erklärt sich auch nicht.
> Die Fahrgäste guckten nicht schlecht, als auf
> einmal "Prenzlauer Berg Eberswalder Str."
> geschildert wurde

Ja, die Maueröffnung kam für alle überraschend, doch die Straßenbahn beförderte alle Fahrgäste zuverlässig zum neuen Grenzübergang Eberswalder Str.
Klingelt Dir da was?

> - das sagte kaum jemandem etwas.

Das war so gewollt, schließlich endete die Straßenbahn am Jahn-Sportpark direkt an der Mauer! [www.mauerfotos.de]
Selbst das Einbiegen in die Eberswalder per Trabbi war mittels Beschilderung schwierig.

> Der Ortsunkundige kennt eher die Danziger als die
> Eberswalder Str. und könnte so den Bahnhof viel
> schneller einordnen.

Du übersiehst, dass sich der Einzugsbereich des Bahnhofs durch Aufheben des Sperrgebiets Richtung Westen erweitert hatte, und da fallen eben unter "Ortsunkundige" eher Weddinger bzw. Wessis, und denen sagte die Eberwalder Str. eher was als die Danziger Str. oder gar Dimitroffstr.


> "U Chausseestr." hätte ich für sinnvoller gehalten
> - auch wenn es genauso uneindeutig ist wie U
> Friedrichstr.

Wenn schon, dann eher nach der querenden Invalidenstr...

> > Wilhelmstr.: Ebenso lang wie Mohrenstr., aber
> > offenbar etwas zu preußisch
>
> Hieß die da nicht noch nach Grotewohl?

Mag sein, aber diese Umbenennung war wohl so sicher wie das Amen in der Kirche.

> Man muss einen historischen Sieg schon
> verdeutlichen, sonst könnte er unbemerkt
> bleiben:-)

Naja, wo doch Herr Grotewohl nun wirklich ein ehrenwerter Mann war. *Ironie Ende*

54E schrieb:
--------------------------------------------------
> > "Die Fehler der Wiedervereinigung werden wir
> bei
> > der nächsten berücksichtigen." - Kurt
> Biedenkopf
>
> Ein wunderbares Zitat! Etwas eingestehen und
> Besserung geloben für einen Fall, der nie
> eintreten wird - billiger kann man sich nicht aus
> der Affäre ziehen!

Das darfst Du ihm nicht übel nehmen, das hat er offenbar aus der B.Z.-Lektüre,
genauso wenig nimmt Dir jemand übel, dass Du deine Bildung offenbar aus der "Jungen Welt" hast... ;-)

Nichts für ungut,
Gruss von 'Möckernbrücke'



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2009 11:45 von Möckernbrücke.
Möckernbrücke schrieb:
-------------------------------------------------------

> > Eberswalder Str.

> ... da fallen eben unter
> "Ortsunkundige" eher Weddinger bzw. Wessis, und
> denen sagte die Eberwalder Str. eher was als die
> Danziger Str. oder gar Dimitroffstr.

Wie? Gab es ein Ausreiseverbot aus der Bundesrepublik Deutschland bzw. Berlin (West)? Und wurden in Stadtplänen bundesdeutscher Verlage Ost-Berlin als leeres Feld dargestellt? Und die Netzpläne von BVG und S-Bahn zeigten nicht die Ost-Strecken und Bahnhöfe?

So schlecht waren die West-Berliner auf die Ost-Berliner Geographie nicht vorbereitet. Die Schönhauser Allee hat sich außerdem ganz gut im Gedächtnis behalten.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
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