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fahrdrahtloser Betrieb bei Berliner Tram denkbar?
geschrieben von Rick85 
Bombardier hat seine neue Technologie "PRIMOVE" vorgestellt, Diese erlaubt fahrdrahtlosen Straßenbahnbetrieb, mehr steht auf der Bombardier-Webseite.

http://www.bombardier.com/

wäre solch ein Betrieb in Berlin denkbar um den Straßenbahnbau voranzutreiben, da die oberleitung wegfällt?
Mit viel Geld sicher denkbar. Doch das überlegen sich eher Städte, die noch gar kein System haben und ein starkes Ästhetikempfinden bzw. sensible historische Plätze vorweisen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Dazu müsste dann aber auf jeden Fall die Serienlieferung des Flexity angepasst werden - wenn das dann nicht sooo viel mehr kostet denke ich, man sollte's sich überlegen.

Schließlich können diese Fahrzeuge dann sowohl mit Fahrdraht, als auch mit Induktion fahren.

Die neuen Abschnitte würden also mit Induktionstechnik gebaut und die alten beiben bis zur Totalsanierung im jetzigen Zustand bestehen.
Logital schrieb:
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> Mit viel Geld sicher denkbar. Doch das überlegen
> sich eher Städte, die noch gar kein System haben
> und ein starkes Ästhetikempfinden bzw. sensible
> historische Plätze vorweisen.

Genau, im ZDF-Bericht über die neue Technik wurde eine Persönlichkeit der Dresdner Verkehrsbetriebe befragt, der deutlich machte, dass auch Dresden über den Einsatz dieser Technik nachdenkt. Allerdings fügte er hinzu, dass nach der Wende schon über ca. 80 % des Fahrleitungsbaus komplett erneuert wurde.
Ich denke für Dresden böte sich auch ein anderes Bombardiersystem an, welches heute schon in Mannheim genutzt wird. Dort sind auf den Dächern der Fahrzeuge extrem leistungsstarke Kondensatoren montiert, die ebenfalls eine gewisse Strecke ohne Oberleitungsstrom ermöglichen.
Bombadier ist immer noch dabei diese Technik weiterzuentwickeln und sie ist vor allem für die Nachrüstung vorhandener Fahrzeuge gemacht.
Hier der Link: [www.bombardier.com]
Ich denke dieses System wäre auch für Berlin vorstellbar.

Bis dann,
die Fritztram
Diese Anlagen werden wohl die Ausnahme bleiben, denn nach Aussagen von Bombardier auf der Innotrans liegen die Kosten um etwa das 3 bis 4fache höher als bei Oberleitungsanlagen.

Trotzdem ist es verführerisch zu Spekulieren: wie wäre es z.B. mit einer U-Bahnverlängerung von Alt-Mariendorf auf dem ehem. 99er-Bahnkörper bis Lichtenrade? Schienengleiche Bahnübergänge sollten mit so einem System ja kein Problem mehr sein! Und es fallen mir noch ähnliche Strecken ein... ;-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Hallo

Harald Tschirner schrieb:
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> Trotzdem ist es verführerisch zu Spekulieren: wie
> wäre es z.B. mit einer U-Bahnverlängerung von
> Alt-Mariendorf auf dem ehem. 99er-Bahnkörper bis
> Lichtenrade? Schienengleiche Bahnübergänge sollten
> mit so einem System ja kein Problem mehr sein! Und
> es fallen mir noch ähnliche Strecken ein... ;-)

Würde man denn dort eine solche Technik benötigen? Die U-Bahn kann auch kurze Abschnitte ohne Stromschienen überbrücken, da ihre Stromabnehmer weit genug auseinander sind. Für Bahnübergänge würde das genau wie bei der S-Bahn reichen. Das Problem ist doch wohl eher, dass es kaum gelingen würde eine Genehmigung für eine stromschienenbetriebene Strecke auf dem Mittelstreifen einer Straße mit schienengleichen Kreuzungen zu bekommen. Technisch machbar wäre es natürlich, aber ob es durchsetzbar wäre? Kreuzungsfrei wäre es das wohl eventuell, wie das Beispiel der Otto-Bärnreuther-Straße in Nürnberg zeigt, die aber auch alles andere als ein schönes Vorbild ist.
Für Lichtenrade würde ich eher eine abgezäunte U-Bahntrasse hinter grünen Hecken empfehlen, damit keiner an die Stromschienen kommen kann, unterbrochen von Bahnübergängen an den Kreuzungen, wie sie bei der S-Bahn ja auch funktionieren. Schranken sind dabei nicht nötig, denn schließlich werden U-Bahnen ja nach BOStrab betrieben. Von der U-Bahn gesteuerte Ampeln wären natürlich unverzichtbar.
Als Alternative könnte ich mir höchstens den Betrieb mit einer Oberleitung vorstellen, wobei sich dann natürlich auch eine richtige Straßenbahn anbieten würde, die allerdings den Umsteigezwang in Alt-Mariendorf auch weiterhin festschreiben würde. Ob U-Bahn-Züge konstruierbar wären, die sowohl mit Stromschienen, als auch mit Oberleitungen betrieben werden können und zudem noch in den vorhandenen Tunnel der U6 passen, entzieht sich meinen Kenntnissen.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ulrich Conrad schrieb:
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> Für Lichtenrade würde ich eher eine abgezäunte
> U-Bahntrasse hinter grünen Hecken empfehlen...

Meinste nicht, die wollen dafür auch 'n Tunnel haben? Wenn die die Dresdner Bahn auch nicht sehen wollen, werden die bei so einer Idee bestimmt nicht ihre Meinung ändern.

Naja, eine Straßenbahn würde dort auch reichen.

Und zur Induktion: Es gibt doch bereits ein paar Städte die ein paar oberleitungsfreie Abschnitte aufweisen. Zwar fahren die mit Akkus glaube ich, aber sieht für den Fahrgast fast genauso aus. In Berlin könnt ich mir das durchaus vorstellen, z.B. am Alex oder in der Köpenicker Altstadt.

Tja, und wär die Idee 100 Jahre alt würde der Kaiser vllt. auch nix gegen eine Strab Unter den Linden haben ;)

Platte
Wieso muss ich bei der Überschrift an die erste Tram von Siemens aus dem Jahre 1881 denken? Stromzuführung über die Schiene, aber trotzdem....
Bahner schrieb:
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> Wieso muss ich bei der Überschrift an die erste
> Tram von Siemens aus dem Jahre 1881 denken?
> Stromzuführung über die Schiene, aber trotzdem....

Naja, aber ein Unterschied ist ja doch noch vorhanden...Jetzt kriegen die Pferde z.B. keinen Stromschlag mehr wenn sie die Gleise kreuzen ^^.

Platte
Ulrich Conrad schrieb:
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> Würde man denn dort eine solche Technik benötigen?
> Die U-Bahn kann auch kurze Abschnitte ohne
> Stromschienen überbrücken, da ihre Stromabnehmer
> weit genug auseinander sind. Für Bahnübergänge
> würde das genau wie bei der S-Bahn reichen. Das
> Problem ist doch wohl eher, dass es kaum gelingen
> würde eine Genehmigung für eine
> stromschienenbetriebene Strecke auf dem
> Mittelstreifen einer Straße mit schienengleichen
> Kreuzungen zu bekommen.

Natürlich nicht und eben deswegen könnte dort das neue System doch durchgehend angewandt werden und an noch so vielen Übergängen gäbe es keine Probleme!


> Als Alternative könnte ich mir höchstens den
> Betrieb mit einer Oberleitung vorstellen, wobei
> sich dann natürlich auch eine richtige Straßenbahn
> anbieten würde, die allerdings den Umsteigezwang
> in Alt-Mariendorf auch weiterhin festschreiben
> würde.

Eben das ließe sich doch durch das neue System vermeiden: die nötigen Einrichtungen zur Stromaufnahme ließen sich wohl ohne große Änderungen in den vorhandenen Fahrzeugen einbauen, der Bau einer Oberleitung wäre unnötig.

Ob U-Bahn-Züge konstruierbar wären, die
> sowohl mit Stromschienen, als auch mit
> Oberleitungen betrieben werden können und zudem
> noch in den vorhandenen Tunnel der U6 passen,
> entzieht sich meinen Kenntnissen.

So etwas gibt es in Amsteram und Rotterdam bereits seit Langem. Hier zwei Bilder von der Amsterdamer Sneltram/Metrolinie 51 am Bf. Amsterdam Zuid: der Zug ist als Schnellstraßenbahn mit Bügel oben eingetroffen, während des Fahrgastwechsels werden diese gesenkt und weiter gehts mit Stromschiene, tagtäglich viele hundert mal!




Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.2009 22:37 von Harald Tschirner.


Hallo

Oh, da habe ich mich vertan. In Gedanken hatte ich irgendwas vor mir, was nur kurze stromlose Abschnitte überbrücken könnte. Diese Technik scheint aber in der Tat ideal für eine solche U-Bahnverlängerung zu sein. Das wäre schön. :-)

Harald Tschirner schrieb:
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> > Ob U-Bahn-Züge konstruierbar wären, die
> > sowohl mit Stromschienen, als auch mit
> > Oberleitungen betrieben werden können und zudem
> > noch in den vorhandenen Tunnel der U6 passen,
> > entzieht sich meinen Kenntnissen.
>
> So etwas gibt es in Amsteram und Rotterdam bereits
> seit Langem. Hier zwei Bilder von der Amsterdamer
> Sneltram/Metrolinie 51 am Bf. Amsterdam Zuid: der
> Zug ist als Schnellstraßenbahn mit Bügel oben
> eingetroffen, während des Fahrgastwechsels werden
> diese gesenkt und weiter gehts mit Stromschiene,
> tagtäglich viele hundert mal!

Ja, natürlich gibt es Züge, die sowohl mit Stromschienen, als auch mit Oberleitung fahren können. Auch in Oslo gibt es solche U-Bahnen und in Hamburg auch bei der S-Bahn. Aber ob solche Züge mit ihren Dachstromabnehmern wohl auch in unsere U-Bahntunnels passen würden? Daran hätte ich Zweifel.
Ok, mit dieser neuen Technik bräuchten sie das ja auch gar nicht.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ähm? Fährt in der Altstadt von Bordeaux nicht schon längst eine oberleitungsfreie Straba? klick mich!

Was ist jetzt die Weltneuheit des Bombardier-Systems? Kann mir das eine technisch bewanderte Person mal erklären?
Die tram von Bordeaux hat noch eine "dritte Schiene" zwischen den beiden liegen. Die Straßenbahnwagen haben einen Schleifer der Strom über diese Schiene abnimmt. Es sind jeweils immer nur Abschnitte eingeschaltet, wenn eine Tram drüber fährt. Das System lief wohl relativ störanfällig weshalb es sich nicht bewährt hat.
Bombardier hat ein System entwickelt in dem über ein Magnetfeld Strom im Straßenbahnfahrzeug erzeugt wird. Damit entfällt jeglicher Einsatz von Oberleitung und Akku.
Adenosin schrieb:
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> Ähm? Fährt in der Altstadt von Bordeaux nicht
> schon längst eine oberleitungsfreie Straba? klick
> mich!
>
> Was ist jetzt die Weltneuheit des
> Bombardier-Systems? Kann mir das eine technisch
> bewanderte Person mal erklären?

Bordaux fährt mit Stromschinen, wie Märklin, wobei die Stromschine nur unter dem Fahrzeug angeschaltet ist.

Bombardier verlegt eine Leiterschleife unterhalb der Fahrbahn. Unterhalb des Fahrzeugs ist eine Spule angebracht. Fließt ein Strom durch die Leuterschleife, so wird dann auch ein Strom in der Spule induziert. Dieser Strom reicht dann aus, um mit 40 km/h zu fahren.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Adenosin schrieb:
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> Was ist jetzt die Weltneuheit des Bombardier-Systems? Kann mir das eine technisch bewanderte Person mal erklären?

System Bordeaux funktioniert mit Schleifkontakten unter den Fahrzeugen, wie bei der Märklin-Modellbahn.
Das von Bombardier angepriesene System arbeitet kontaktlos mit Induktionsspulen, desselbe Prinzip wie beim Aufladen der elektrischen Zahnbürste.

Nachteil beider Systeme sind große Investitionskosten, das Mehrfache einer Oberleitungsanlage. Bordeaux krankt an hohem Verschleiss, großer Störanfälligkeit und entsprechendem Wartungsaufwand. Bombardier vermeidet diese drei Nachteile, hat aber einen geringen Wirkungsgrad. Über die genauen Energieverluste bei der Übertragung habe ich bisher keine belastbare Aussage gefunden. Die Verlustleistung wird zum großen Teil in "Elektrosmog" frei, was ebenfalls problematisch ist, auch wenn stets die Einhaltung aller Grenzwert-Normen beteuert wird.

Für Berlin ist beides kein Thema, da in den letzten 20 Jahren fast netzweit eine nahezu wartungsfreie Fahrleitungsanlage errichtet wurde, die außer mechanischen Beschädigungen durch leseschwache LKW-Fahrer und Sturmauswirkungen keinerlei Schwachpunkte aufweist. Fahrleitungslose Stromversorgungssysteme haben sich bei der Berliner Straßenbahn bereits vor rund 100 Jahren als ungeeignet erwiesen, nachdem man sich jahrelang mit Akkumulatorwagen und mit Unterleitungen herumgeärgert hatte.

so long

Mario
Warum soll man die neuen technischen Möglichkeiten nicht nutzen? Wenn ein Unterleitungssystem zur Stromabnahme mit vernüftigen Kostenaufwand zu verlegen ist und technisch einwandfrei funktioniert, warum nicht? ICh denke, das gefahrlose Stromschienen etc. besser durchzusetzen sind als Oberleitungen. Vielleicht hat man auch irgendwann Straßenbahnen, die man an der Endstation an eine Aufladestation stöpselt und die dann ohne Fahrleitung oder Stromschiene bis zur anderen Endstation fahren kann.
Hallo

Nemo schrieb:
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> Bombardier verlegt eine Leiterschleife unterhalb
> der Fahrbahn. Unterhalb des Fahrzeugs ist eine
> Spule angebracht. Fließt ein Strom durch die
> Leuterschleife, so wird dann auch ein Strom in der
> Spule induziert. Dieser Strom reicht dann aus, um
> mit 40 km/h zu fahren.

Tempo 40 ist natürlich noch recht langsam. Ob es wohl auch möglich ist solche Konstruktionen für etwas schnellere Züge herzustellen? Wenigstens Tempo 50 sollte doch für Straßenbahnen erreichbar sein.
Wie schnell können eigentlich unsere Straßenbahnen fahren?

Viele Grüße

Ulrich C.

Polski schrieb:
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> ICh denke, das
> gefahrlose Stromschienen etc. besser durchzusetzen
> sind als Oberleitungen.

Das Problem der Durchsetzung von Straßenbahnen sind nicht abertausende Leute, die täglich gegrillt werden, sondern dass eine Straßenbahn nunmal kein Auto ist.
Was ist an Oberleitungen denn bitte gefährlicher als der Straßenverkehr?
All diese Alternativen sind ineffizient, deswegen besetzen sie höchstens Nischen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
@Ulrich: Das Problem der Geschwindigkeit dürfte die Übertragung sein. Wenn man am System weiterentwickelt bekommt man sicher auch mehr hin, allerdings werden in den Bereichen wo so ein System aus ästhetischen Gründen Anwendung fände vermutlich eh kaum höhere Geschwindigkeiten erreicht.

Die BoStrab lässt fahren auf Sicht bis 70 km/h zu. Be höheren Geschwindigkeiten ist entsprechend Zugsicherung und möglichst kreuzungsfreier Bahnkörper notwendig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Weichenanlage mit Stromschienen im Zentrum von Bordeaux:




Fahrleitungsloses Stück in einem Vorort, links das Ende der Fahrleitung, im Hintergrund ist bereits wieder Fahrleitung erkennbar.



Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.2009 23:56 von Harald Tschirner.


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