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19.04.2009: U-Bahn-Tatort
geschrieben von BikerB 
Moin Gemeinde !

Na, wer hat gestern in der ARD den RBB-Tatort "oben und unten" gesehen ? Waren jede Menge U-Bahn-Bilder drinne. Man hat etliches vermischt, was in dem Film allerdings nicht zu beanstanden ist.
Anfangs wurde das Opfer im Bahnhof Alexanderplatz mit einem Geldkoffer in die Wendeanlage der U5 gelockt. Später, als die Komissare die gesamte Strecke abfuhren, standen sie auf dem U2-Bahnsteig. Als dann mal wieder eine U-Bahn durchs Bild fuhr, mit der sie sich beschäftigten, war´s eine U6 mit Ziel Alt-Tegel.
Nun noch eine Frage zu dem Betriebshof, auf dem viele Aufnahmen gemacht wurden - war es wenigstens Friedrichsfelde, oder war es gar Britz ? Grunewald war´s jedenfalls nicht... :-)
Lesetipp: hier gibt´s bei der ARD auch nochmals eine Beschreibung zum "unterirdischen Berlin".

wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
BikerB schrieb:
----------------------------------------------
> Lesetipp: hier gibt's bei der ARD auch
> nochmals eine Beschreibung zum "unterirdischen Berlin".

Danke für den Hinweis.

Dieses aus dem Artikel kann ich nicht unkommentiert lassen:
"Unterirdische Verkehrsführungen wurden 1895 erstmals in Form des 300 Meter langen AEG-Versuchstunnels erprobt, bevor dann 1902 der erste U-Bahnhof offiziell eingeweiht wurde."

Erstens gibt es U-Bahn erst ab dem 1.3.1930, und zweitens wurde 1902 keine Untergrundbahn, sondern eine Hochbahn eröffnet.


MfG,
L.W.
"L.Willms" am 20.4.2009 um 8.37 Uhr:

> Erstens gibt es U-Bahn erst ab dem 1.3.1930,
> und zweitens wurde 1902 keine Untergrundbahn,
> sondern eine Hochbahn eröffnet.

Der am 18.2.1902 in Betrieb gegangene U-Bahnhof
Potsdamer Platz war Deiner Meinung nach kein
U-Bahnhof?

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Anonymer Benutzer
...
20.04.2009 11:25
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:15 von 54E.
"54E" am 20.4.2009 um 11.25 Uhr:

> Die Bahnhöfe Wittenbergplatz, Zoo und Knie
> liegen bei dir Ahnungslosem wohl über der Erde...

Diese drei Bahnhöfe sind ja erst ein wenig später
als die Eröffnungsstrecke in Betrieb genommen
worden, was beim U-Bahnhof Potsdamer Platz nicht
der Fall ist.

Lüko möchte auch einfach nur ein wenig Haarspalterei
üben (was am Begriff "U-Bahn" zu erkennen ist). Also
nicht provozieren lassen, sondern mitmachen, wenn
man es mag ... ;-)

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Anonymer Benutzer
...
20.04.2009 11:52
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:15 von 54E.
L. Willms schrieb:
> Erstens gibt es U-Bahn erst ab dem 1.3.1930, und zweitens wurde 1902 keine Untergrundbahn, sondern eine Hochbahn eröffnet.

...und drittens war der Begriff "U-Bahn" in Berlin durchaus schon länger gebräuchlich* und viertens wurde in Berin 1902 eine "Elektrische Hoch- und Untergrundbahn" eröffnet.
Und fünftens dürfte es dem Tatort-Zuschauer relativ egal sein, ob ein bestimmtes Verkehrsmittel zu einer bestimmten Zeit einen anderen Namen hatte, grundsätzlich ab einem bestimmten Zeitpunkt aber existierte.

* Bereits die BVG-Netzpläne von Mai und Oktober 1929 (liegen mir beide vor) verwenden offiziell den Begriff "U-Bahn"

nebenbei: @BikerB: Es wurde in Britz gedreht.

Viele Grüße
Marcus



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.04.2009 12:20 von Netzspinne.
"Netzspinne" am 20.4.2009 um 11.53 Uhr:

> Und fünftens dürfte es dem Tatort-Zuschauer relativ egal sein,
> ob ein bestimmtes Verkehrsmittel zu einer bestimmten Zeit einen
> anderen Namen hatte, grundsätzlich ab einem bestimmten
> Zeitpunkt aber existierte.

Was wirklich wichtig ist, zeigt ein im Tagesspiegel vom 19.4.2009
veröffentlichtes Interview mit den beiden Tatort-Kommissar-Darstellern.
Da geht es u. a. um U-Bahngerüche und Leichen, die unbeachtet durch
die Stadt kutschiert werden:

<http://www.tagesspiegel.de/2776806>.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
krickstadt schrieb:
--------------------------------------------------
>
> Der am 18.2.1902 in Betrieb gegangene U-Bahnhof
> Potsdamer Platz war Deiner Meinung nach kein
> U-Bahnhof?

Wenn, dann ein unterirdischer Bahnhof. War er das?

Wenn ja, dann hab ich mich von meiner Lektüre von "Berliner U-Bahn" (von Ulrich Lemke/Uwe Poppel, Düsseldorf, Alba Verlag, 1985) täuschen lassen, wo es auf Seite 15 in dem Abschnitt "Der Bahnbau beginnt" heißt: "Am 18. Februar begann dann die offizelle Eröffnung der Hochbahnstrecke vom Stralauer Tor über Gleisdreieck bis zum Potsdamer Platz statt." Und wo vorher berichtet wurde, daß 1893 und 1896 Genehmigungen für eine Hochbahn erteilt wurden (übrigens auf Grundlage des Kleinbahngesetzes von 1892). Auch die Strecke bis zum Zoo war ursprünglich als Hochbahn geplant.

Aber so lernt man jeden Tag was neues.

MfG,
L.W.
Ja er war von Anfang an unterirdisch, jedoch an anderer Stelle als der heutige U-Bahnhof.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------
> L. Willms schrieb:
> > Erstens gibt es U-Bahn erst ab dem 1.3.1930, und
> zweitens wurde 1902 keine Untergrundbahn, sondern
> eine Hochbahn eröffnet.
>
> * Bereits die BVG-Netzpläne von Mai und Oktober
> 1929 (liegen mir beide vor) verwenden offiziell
> den Begriff "U-Bahn"

Ah! Her damit! Ich kenne nur die von 1928 und Juli 1930. Die drei Hoch- und Untergrundbahnfirmen wurden ja erst mit Gründung der BVG zum 1.1.1929 in einer Firma zusammengeführt (Verkehrsstadtrat Ernst Reuter!). Dann kenne ich Fotos aus dem Jahr 1929, wo auf dem Schild über dem Abgang zu einer Untergrundbahnstation "Hoch und Untergrundbahn" steht mit einem sehr großen U, das auch noch in die Zeile mit der "Hochbahn" hinaufragt.

Die Netzkarte von 1928 weiß nix von "U", die von 1930 ruft dazu auf "Benutzt die U-Bahn! Kürzeste Fahrzeit!".

Die Herausbildung der Marke U-Bahn im Laufe des Jahres 1929 war mir bisher noch ein weißer Fleck auf der historischen Landkarte.

Ich schicke meine eMail-Adresse per PM.


MfG,
L.W.
Hier die Belege:



Viele Grüße
Marcus
Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hier die Belege:
>
> [www.hamburger-untergrundbahn.de]

Danke. Das sind die Umschläge. Wie sieht es innen aus? D.h. die Pläne?

Ich muß doch noch mal nach Berlin und mich durch das BVG-Archiv und die Tageszeitungen der Jahre wühlen. MIch interessiert, wie formelle Beschlüsse der BVG, informelle von z.B. Grafikern und der Volksmund an der Schaffung der Marke U-Bahn zusammengewirkt haben.


MfG,
L.W.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.04.2009 13:39 von L.Willms.
Es handelt sich dabei um die Gesamtnetzpläne, nicht etwa um reine U-Bahn-Netzspinnen. Aber auch in diesen Plänen wird der Begriff "U-Bahn" verwendet. Es war ein fließender Prozess, den Begriff "U-Bahn" einzuführen, der sich nicht an einem Fixtag festmachen lässt.
Ich denke, diese Pläne hier zu posten würde den Rahmen sprengen. Vielleicht ja mal in bearbeiteter Form irgendann auf eine meiner Seiten.

Viele Grüße
Marcus
Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------

> nebenbei: @BikerB: Es wurde in Britz gedreht.

Oh, Danke ! Vor lauter Diskussion, wie hoch die Untergrundbahn nun fährt, noch eine Antwort auf meine Frage :-)

Da ich aber kaum glaube, daß U5-Züge in Britz beheimatet sind, haben wir also noch eine weitere "technologische Unkorrektheit".

Wäre übrigens mal ein schönes Thema: wo werden die U-Bahn-Züge der einzelnen Linien abgestellt...

wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es handelt sich dabei um die Gesamtnetzpläne,
> nicht etwa um reine U-Bahn-Netzspinnen.

Also alles in einem? Kein getrennter Plan für die Hoch- und Untergrundbahnen?

> Aber auch in diesen Plänen wird der Begriff "U-Bahn"
> verwendet.

Eben erstmals 1929, nach der Zusammenführung der drei Gesellschaften in und durch die BVG, die dafür dann eine gemeinsame Marke brauchte.

> Es war ein fließender Prozess, den Begriff "U-Bahn" einzuführen,

Das vermutete ich auch.

> der sich nicht an einem Fixtag festmachen lässt.

Aber es gibt m.W. den einen Fixtag 1.3.1930, zu dem die Marke "U-Bahn" offiziell von der BVG eingeführt sein soll. Worauf dann die Reichsbahn mit der Marke "S-Bahn" zum 1.12.1930 konterte.

> Ich denke, diese Pläne hier zu posten würde den Rahmen sprengen.

Deswegen teilte ich ja meine email-Adresse mit. Deren Rahmen ist groß genug...


MfG,
L.W.
BikerB schrieb:
> Da ich aber kaum glaube, daß U5-Züge in Britz beheimatet sind, haben wir also noch eine weitere "technologische Unkorrektheit".

Ich muss gestehen, dass ich (bislang) nicht alles von dem Tatort gesehen habe. Aber ob ein U5-Zug nun in Britz oder Fi abgestellt wird, ist denke ich zweitrangig. Viel bedauerlicher finde ich die Szene auf Alexanderplatz U2, wo die beiden Kommissare darüber sinnieren, dass es 29 Bahnhöfe gibt, wo die Leiche in den Zug verfrachtet worden sein könnte.
Nun, die 29 Bahnhöfe "dieser Strecke" passen auf die U2 und das ist bekanntermaßen eine Klp-Linie, während die Zuginnenaufnahmen in einem Grp-Zug entstanden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dreh-logistisch so ein großer Aufwand gewesen wäre, diese Szene mit angepassten Daten ("20 Bahnhöfe") auf dem U5-Bahnsteig zu drehen.

Aber wollen wir froh sein, dass sie nicht nur - wie es sonst so gerne gemacht wird - nur zwischen Deutscher Oper und Richard-Wagner-Platz gedreht haben - womöglich noch mit gefakten Schildern "Alexanderplatz". Ich finde schon, wenn man nicht allzu genau hinschaut, ist dieser Tatort rund.

Viele Grüße
Marcus
"L.Willms" am 20.4.2009 um 13.02 Uhr:

> Wenn, dann ein unterirdischer Bahnhof. War er das?

Wenn, dann sollte man das mit der Adresse einer Seite
von "Netzspinne" beantworten, auf der Marcus die
Eröffnungsstrecke beschreibt. Ganz unten ist dann auch
ein Foto vom nicht mehr vorhandenen ersten U-Bahnhof
Potsdamer Platz zu sehen:

<http://www.berliner-untergrundbahn.de>.

Viel Vergnügen, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Habs leider nicht gesehen.
Weiß jemand, wann es eine Wiederholung von diesem Tatort gibt, oder wo man es anderweitig sehen kann?


Grüße M29 hopper
Netzspinne schrieb:
--------------------------------------------
> Aber wollen wir froh sein, dass sie nicht nur -
> wie es sonst so gerne gemacht wird - nur zwischen
> Deutscher Oper und Richard-Wagner-Platz gedreht
> haben - womöglich noch mit gefakten Schildern
> "Alexanderplatz". Ich finde schon, wenn man nicht
> allzu genau hinschaut, ist dieser Tatort rund.

Da zählt nur die dramaturgische Stimmigkeit; Ähnlichkeiten mit realen Schauplätzen sollten nicht dazu führen, daß man was nachspielen könnte, und außer Hinweisen auf die Stadt, darf es nicht zu konkret werden.

Das meiste der in München angesiedelten "Lindenstraße" wird in einem Kölner Studio gedreht...


MfG,
L.W.
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