dubito ergo sum schrieb:
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> > Durch die Aufgabe der beiden verkehrsreichsten
> > Berliner Kopfbahnhöfe (Anhalter und Stettiner
> > Bahnhof) hat die in den 1930er Jahren
> errichtete
> > Nordsüd-S-Bahn einen großen Teil ihres Sinnes
> > verloren.
>
> Die Anbindung von Fernverkehrshalten war nicht
> ausschlaggebend für den Bau der Nordsüd-S-Bahn.
Oh Du weißt mehr als alle ausgewiesenen Verkehrsexperten und Buchautoren zusammen?
> Wäre sie nicht schon da (und in den
> > letzten Jahren großzügig saniert), würde sie
> heute
> > niemand mehr bauen.
>
> Aber sicher.
> Die nördlichen und südlichen S-Bahnstrecken
> miteinander zu verbinden und ins Stadtzentrum zu
> führen, war und ist Hauptaufgabe der
> Nordsüd-S-Bahn.
> Das kann durch einen Umweg durch unbebautes Gebiet
> nicht ersetzt werden.
Eine so kurvenreiche Strecke würde heute niemand mehr bauen!
> Genau dieselbe Hauptfunktion,
> > nämlich die Verbindung der jetzt am Ring
> gelegenen
> > nördlichen und südlichen Fernbahnhöfe mit dem
> > neuen Hauptbahnhof für den
> Stadtschnellbahnverkehr
> > hat die geplante "S21".
>
> Nein.
> Es ist nur die Hauptfunktion der S21, weil sie
> keine anderen wichtigen Punkte anbinden bzw. für
> solche nur eine weitere Anbindung darstellen
> wird.
S21 ist nur ein Planungsname für ein Streckenprojekt, nicht für eine Linie. Dort kann später jede beliebige Linie entlanggeführt werden.
> Sie erfüllt also die
> > gleiche Funktion wie die bestehende
> > Nordsüd-S-Bahn,
>
> Völlig falsch.
>
> nur eben besser / komfortabler,
>
> Nur weil die Nordsüd-S-Bahn bereits existiert, ist
> die Linienführung der S21 an viel wichtigeren
> Punkten als dem Hbf. vorbei möglich.
>
> > bindet andererseits sehr viel Kapital, dass die
> > öffentliche Hand bereitstellen muss. Im
> Gegensatz
> > zur U5 ist die Finanzierung ungeklärt.
>
> Weil der Nutzen noch zweifelhafter ist.
Welcher Nutzen ist zweifelhaft?
> > Stellt sich hier nicht die Frage. ob man das
> > Schienenfernverkehrskonzept für Berlin nicht
> > besser an den Gegebenheiten hätte orientieren
> > müssen?
>
> Richtig.
Falsch! Die vorhandenen Gegebenheiten war ein Flickwert aus Restbeständen und kein zukunftsweisendes Streckennetz
> > Was willst du damit sagen?
> >
> > Hätte man den Bahnhof Friedrichstraße unter
> > riesigem Aufwand als Hauptbahnhof umbauen
> sollen?
>
> Ob das noch einen entscheidenden Unterschied zum
> riesigen Aufwand für den heutigen Hbf. gemacht
> hätte?
*snip*
Wie immer sehr viel hätte, könnte und müßte aber keine Fakten! Das man auf Entscheidungsebene anders entschieden hat ist in meinen Augen ein Zeichen dortiger Kompetenz!
In unbebautem Gebiet baut es sich nun mal leichter und preiswerter als in Bebauten und unbebaut ist die heutige Trasse nun auch nicht mehr.
> Das würde die Stadtbahn als Fernverkehrsstrecke
> von vornherein ausschließen.
> Stattdessen werden all ihre Nachteile durch ihre
> Vorteile mehr als aufgewogen.
> Die Ringbahn konnte für die S-Bahn auf 100km/h
> ausgebaut werden - für den Fernverkehr wäre sicher
> mehr möglich(wenn aufgrund der kurzen Haltabstände
> in Berlin überhaupt nötig).
Nein wäre nicht möglich und man darf hier die S-Bahnstrecke nicht mit normalen Eisenbahnstrecken gleich setzten. Die S-Bahn ist nur Streckenklasse A 16t 5,0t/m mit teilweisen Einschränkungen im Lichtraumprofil, siehe interaktive Streckenkarte DB-Netz in den Zugangsbedingungen. Leider ist die Aussage zur Streckenhöchstgeschwindigkeit bis 100km/h eine eher verwirrende Aussage, da sie nicht auf den tatsächlichen Zustand bezug nimmt.
> Gesundbrunnen?
Es gab keinen Bahnsteig an den Ferngleisen der Ringbahn und ob die Anlagen bei einem Ringkonzept so ausgeführt wurden wie sie es heute sind läßt sich nicht zweifelsfrei klären.
> Jungfernheide?
Vorortbahnsteig, heute Regionalbahnsteig genannt, von 205m länge welcher nicht an den Ringgleisen, sondern an den Fernbahngleisen nach Spandau liegt.
> Hermannstr. war Endpunkt der NME und ist als
> Regionalverkehrshalt vorbereitet(m.W. nicht der
> einzige entlang der Ringbahn).
Der Bahnsteig der NME lag am anderen Hang gegenüber dem S-Bahnsteig. Die Bahnsteigkante kann teilweise noch gesichtet werden.
Was soll dort vorbereitet sein?
> Die Fernbahnhöfe der Ringbahn wurden
> wiedereröffnet.
Welche sollen das sein?
> Von der Stadtbahn her gibt es
> > wegen der S-Bahn keine Möglichkeiten ohne
> > aufwändige Brücken- und Rampenbauwerke die
> > Ringbahn zu erreichen.
>
> Die Nordringkurve am Westkreuz steht doch sogar
> noch.
> Das sie stillgelegt ist, liegt an der mangelnden
> Notwendigkeit, nicht am nötigen Aufwand.
> Die anderen dort vorhandenen Kurven wurden
> erneuert, eine vierte wäre möglich gewesen.
> Und Ostkreuz sollte ohnehin von Anfang an nach den
> Fernverkehrsanlagen umgebaut werden.
> Allerdings ist Ringbahn schneller und für die
> meisten Berliner besser gelegen als die Stadtbahn,
> so das Verbindungskurven für ein Konzept für
> Berlin durchquerenden Fernverkehr keine Rolle
> spielen.
Ohne teure Rampen und Brückenbauwerke wäre nichts möglich gewesen. Die Nordringkurve am Westkreuz ist auch keine Option weil in Richtung Witzleben die S-Bahn hätte unterfahren werden müssen.
> > Weiterhin gibt es am Ring keinen Punkt wo ein
> > Großteil der Fahrgäste hätte aus- und zusteigen
> > können ohne eine weitere Stadtreise
> > durchzuführen.
>
> Entlang der Ringbahn wohnen und arbeiten mehr
> Menschen, als am Hbf.
> Von beiden muss man zur City West und zur City Ost
> umsteigen.
Das ist kein Argument für das "Ringkonzept"
> > Der Hauptbahnhof ist meiner Meinung der beste
> > Kompromiß den man hat finden können um für die
> > nächsten Jahrzehnte einen stabilen und
> > ausbaufähigen Bahnverkehr anbieten zu können.
>
> Er ist an den Verkehrsflüssen vorbei geplant und
> das wird nur teuer und in begrenztem Ausmaß
> kompensiert werden können.
Das wird von einigen wenigen Leuten gern behauptet, konnte bis heute nicht durch Zahlen und Fakten belegt werden.
> Das Pilzkonzept ist so teuer und ineeffektiv, dass
> das Geld für wichtige Zulaufstrecken fehlt
> (Potsdamer, Dresdener, Nord- und Kremmerner Bahn)
> und deren Züge weiterhin über den Außenring fahren
> müssen, als stünde die Mauer noch.
Was ist daran ineffektiv? Die von Dir genannten Strecken sind völlig unbedeutend und hätten auch in einem Ringkonzept keinerlei Bedeutung gefunden.
> Ein weniger abseitiger Standort hätte
> Neubaustrecken garnicht nötig gemacht, die durch
> kaum mehr als diesen Zweck zu rechtfertigen sind
> und deren Wirtschaftlichkeit daher sehr
> zweifelhaft ist.
>
> Tram und S21 hätten längst fertig sein
> > könne, die Planungen dazu sind so alt wie die
> zum
> > Hbf!
>
> Die Priorität lag bei der Westtangente, ähm beim
> Tiergartentunnel, nicht beim ÖPNV.
Ein festhalten am Status Quo hätte noch mehr Geld gespart. Der einzige Vorteil vom Ringkonzept wäre der Preis gewesen, danach folgten nur noch Nachteile und faule Kompromisse und deswegen ist es auch gescheitert. Das wurde vor Jahren schon lang und breit unter Fachleuten diskutiert und nachgewiesen.
Warum wird von unbedeutender Seite immer wieder darauf rumgeritten?
Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-
1959(!)
Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2009 19:05 von Kursbuch.